Chapter 5~Türkise Haare stehen dir nicht, süße!

Mein Wecker klingelte. Etwas unbeholfen mit meinen Verletzungen setzte ich mich auf. Ich ging ins Bad. Dort behandelte ich erst mal meine Verletzungen. Als ich in den Spiegel sah, erschrak ich mich. Ich hatte an meinem linken Auge kleine Schrammen von der Wodkaflasche. Zusätzlich war mein Auge blau. Ich hatte außerdem noch Augenringe.Um alles in allem zu sagen: Ich sah beschissen aus!

Mein Haar war glanzlos, deswegen beschloss ich erst mal duschen zu gehen. Natürlich in acht, dass nichts an die Verletzungen kam.

Eine Stunde später stand ich vor Amys Tür und klingelte. Ich hatte einen dicken schwarzen Pullover. Die Kapuze ins Gesicht gezogen. Und eine schwarze, nicht so enge, Hose. Nach kurzer Zeit wurde die Tür geöffnet. Eine verwirrte Amy schaute mich an. Ich zog meine Kapuze ein bisschen zurück, damit Amy mich erkannte. Im nächstenMoment starrte sie mich mit großen Augen an.
„F...Fiona?",fragte sie mich Ich nickte. Sie ging ein Schritt zu Seite, damit ich reinkam. „Was hast du gemacht?", fragte sie mich besorgt. „Nicht so wichtig. Wo lang?" „Letzte Tür rechts", sagte sie verwirrt. Ich ging den weißen Flur entlang bis zur letzten Tür. Dort machte ich die Tür auf. Es war ein großer Raum, wo Möbel noch eingepackt waren. Bis auf das Bett. Das Bett war unter Folie, die vor der Farbe schützen soll. „Welche Farbe sollen deine Wände werden?",fragte ich, sobald Amy im Zimmer war. „Türkis", antwortete sie.„Okay. Wie willst du die Wände streichen?" „Ich habe vielleicht gedacht, dass wir bei 1,20m eine Linie machen durch das ganze Zimmer und wir die untere Hälfte dann Türkis streichen. Das Obere weiß." Ich nickte. „Fio?", fragte Amy. Ich drehte mich um. Es war das erste Mal, dass sie mich 'Fio' nannte. „Was ist passiert? Wieso hast du solche Kratzer im Gesicht. Besser gesagt am Auge." Ich sah ihr in die Augen. „Ich hatte eine Vase in der Hand, bin gestolpert. Die Vase ging kaputt und ich bin mit meinem Gesicht auf die Scherben gefallen", beendete ich meine Lüge. Ich wusste, es war nicht richtig sie anzulügen, aber ich konnte nicht riskieren, das jemand von meiner Situation erfuhr. Niemand durfte etwas erfahren.

Sie sah mich misstrauisch an, bevor sie von mir abließ und die Farbe holte. Zum Glück, hatte sie von meiner anderen Verletzung nichts mitbekommen. Ich strich mir über den Bauch. Heute Morgen waren schon blaue Flecken und Enzyme zu sehen. Mal sehen, welch Folgen ich noch von der Schlägerei kriegen würde. Ein Wunder, dass ich hier war. Nach all den Schlägen..., Verletzungen...
Amy kam wieder mit zwei mal ein Liter Eimer voll mit türkiser Farbe. „Ich schlage vor, dass wir zuerst abkleben und dann anfangen zu streichen", sagte Amy. „Okay." Damit nahmen wir das Crépe Band und die Waage und klebten alles ab.
Nach einer halben Stunden waren wir fertig und fingen an zu streichen. Wir lachten viel dabei. „Was wollte eigentlich der Direktor gestern von dir?", fragte mich plötzlich Amy.

Vor Schreck hörte ich auf zu streichen. Scheiße! Was soll ich ihr erzählen? „I-Ich möchte nicht darüber reden... Alles was du wissen musst, ist, dass ich für eine Woche von der Schule verwiesen wurde." „Was hast du angestellt?", fragte mich Amy geschockt. Ich drehte mich langsam zu ihr um. „Es ist nichts schlimmes. Nichts mit Drogen oder so, falls du das denkst." Ein Hauch Erleichterung konnte ich in ihrem Gesicht sehen, aber nur ein Hauch. „Hör zu, Amy. Ich weiß es ist doof, dass ich dir nicht alles erzähle. Ich kenn das. Ich vertraue dir auch, allerdings kann ich dir das einfach nicht sagen. Es tut mir Leid." Sie nickte schwach und widmete sich wieder ihrer Wand. Ich tauchte meine Walze (Ich hoffe ihr wisst alle, was wir meinen. Bei Fragen, einfach melden) in den Farbtopf und strich weiter. Mein Eimer stand auf der Leiter, die direkt neben der Tür war.

Plötzlich ertönte eine Klingel. Verwirrt schaute ich Amy an, die mich ebenso verwirrt anschaute. Sie stand auf und ging zur Haustür. Ich beschloss einfach weiterzustreichen.
„Was suchst du hier?", hörte ich Amy zischen. Was ist da los? Wer war da? Ich hörte eine Männerstimme „Mein kleines Schwesterleinchen besuchen?" Ich kannte die Männerstimme, aber ich konnte die nicht zuordnen. Bestimmt eine aus dem Diner, wo ich mal auch Kellnern musste, da wir unterbesetzt waren. Diese Stimme sagte noch etwas. Doch, diesmal verstand ich nicht, was sie sagte. „Nein!", rief Amy. Die Männerstimme erwiderte etwas was ich ebenfalls nicht verstehen konnte. Dann hörte ich Stimme. Von zwei Personen. Danach wurde die Tür aufgemacht und ich blickte in Amys Gesicht. Sie war wütend, schaute mich allerdings mit einem Entschuldigtem und verzweifeltem Gesicht an. Ich verstand die nicht, bis ich sah wer noch reinkam. Der Atem blieb mir weg. „Was....", presste ich hervor. In meinem Kopf ratterte es und ratterte, bis es 'klick' machte.

ER ist ihr Halbbruder. Colin Fortescue ist ihr Halbbruder. Ich schaute wieder zu Amy. Dann wieder zu Colin. Dieser schaute mich geschockt an. Wahrscheinlich wegen meinen Schrammen. Dann quetschte er sich durch den Türrahmen, in dem immer noch Amy stand. Allerdings traf er dabei die Leiter, die anfing zu wackeln. Und kurz darauf spürte ich, wie etwas Nasses über mein Gesicht lief. Der Farbtopf ist von der Leiter gefallen, auf mich drauf. Jetzt war ich voller Farbe. Colin, der zuvor noch geschockt drein schaute, grinste und Amy war diejenige die jetzt geschockt war. „Komm, geh duschen. Ich lege dir ein paar Sachen von mir raus, die du anziehen kannst und Colin du gehst jetzt besser." Letzteres sagte sie wütend in Colins Richtung. Sie zog mich aus dem Zimmer raus, in ein anderes Zimmer rein. Das Badezimmer. „Es tut mir sooo Leid, Fio! Ich wollte es dir sagen, nur traute ich mich nicht. Und hatte Angst falsche Freunde zu finden. Also welche, die nur mit mir befreundet sind, wegen Colin. Deswegen haben wir beschlossen es niemanden zu sagen. Nur du jetzt weißt davon." „Amy, alles okay. Ich kann dich verstehen. Und ich werde natürlich niemanden etwas sagen." „Danke!" Sie reichte mir ein paar Sachen und ließ mich allein.
Ich ging mit den Sachen von Amy, die mir ziemlich gut passten, wieder nach draußen. Die Farbe hatte ich, zum Glück, aus meinen Haaren rausbekommen. „Colin! Geh endlich!", hörte ich Amy fast schon schreien. Ich ging in Amys Zimmer, von wo die Stimmen kamen. Sobald die Tür offen war, sahen mich beide an. Ich hatte unter der Dusche beschlossen Colin zu ignorieren, und wandte mich deshalb an Amy. „Ich gehe jetzt", sagte ich. „Was? Wieso?" „Ich muss los. Etwas für meine Eltern erledigen." Ich musste mich echt überwinden Eltern zu sagen. In meinen Augen waren sie es nicht. „Schade. Ich begleite dich zur Tür." „Ok." „Danke, dass du mit geholfen hast", bedankte sie sich, sobald wir die Tür erreicht hatten.

Natürlich gefolgt von Colin, der mich eindringlich musterte, ich ihn aber ignorierte, auch wenn das ganz schön nervte. Ich war es anders ja nicht gewohnt. „Kein Problem." Wir verabschiedeten uns noch kurz, bevor ich ging. „Türkise Haare stehen dir nicht, Süße!",rief noch Colin hinterher, was ich aber gekonnt ignorierte. Ich hatte keinen Nerv mich mit ihm auseinderzusetzen. Eins stand fest: Dieses 'Missgeschick' war eindeutig kein Versehen!

So das wars wieder von uns nach einer langen Pause....
Sorry für die Verspätung! Das Kapitel war schon länger fertig, aber wir wollten zuerst das Kapitel darauf schon fertig haben.

Wir hoffen es hat euch gefallen :)

-Lilia ♥

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