Trautes Heim, Glück allein?

Im Inneren von Naurox' Heim war es warm und gemütlich. Erleuchtet und erhitzt wurde die Höhle durch ein prasselndes Feuer und es war hübsch altmodisch eingerichtet. Die Wände waren nicht etwa aus Stein, nein, ein schönes, eine gemütliche Stimmung verbreitendes Holz füllte die Wände aus und es wurde mit Schnitzereien geziert. "Setz dich doch", forderte der Elf Sophie freundlich auf und deutete auf einen prunkvollen Stuhl. "Wow", war das Einzige, was Sophie herausbrachte. "Wie hast du das geschafft? Es ist so...wunderschön...und...gemütlich..." Naurox lächelte sie an und sagte: "Waldelfen-Geheimnis." "Soso", murmelte Sophie, während sie begeistert den Raum begutachtete. Selbst der Tisch, der in der Mitte des Raumes stand, war aus Holz mit Verzierungen. "Willst du einen Kakao oder Saft? Ich könnte dir unsere Spezialität anbieten. Das Rezept ist jedoch geheim", lächelte Naurox und Sophie musste grinsen. Sie musste immer grinsen, wenn er etwas sonderbares sagte. Nun, geheim war zwar nicht besonders, aber geheim eben. Naurox legte Anabel behutsam auf dem Sofa ab und untersuchte sie. "Hmmm...der Herzschlag geht etwas unruhig, aber sie atmet. Mal sehen, das müsste, wenn...", murmelte Naurox vor sich hin und verschwand in einem Gang, den Sophie vor lauter Staunen und Bewunderung gar nicht gesehen hatte. Kurz darauf kam er wieder und legte Kräuter auf die Wunde, ebenso flößte er Anabel einen Trank ein, ein Gegenmittel, hatte Naurox schlicht und ergreifend erklärt. Wenig später, als sich Anabel wieder einigermaßen erholt hatte, konnten wir zusammen essen. Nauox hatte ihnen allen eine Pilzsuppe gemacht. Sie hat köstlich geschmeckt. Dann ließ er die Mädchen auf der ausgefahrenen Couch schlafen. 

Sicht von Anabel:

Am nächsten Morgen wurde ich von einer Männerhand sanft wachgerüttelt. Ich offnete meine Augen. Sofort erkannte ich den netten Waldelfen von gestern Abend wieder. Er lächelte mich süß an. Ich wurde rot und schaute weg. Sophie, wie ich gerade erkannte, war schon aufgestanden und saß am Küchentisch. Flugs sprang ich aus dem Bett, streckte mich kurz und zuckte zusammen, da die Wunde von gestern noch nicht ganz verheilt war. Nachdem Naurox mich gefragt hatte, ob alles okay sei, hab ich bloß bejaht und bin dann im Badezimmer verschwunden. Ich wusch mich, schminkte mich und zog mir dann den grünen Hoodie und die rote Hose an. Meine Haare band ich zu einem Pferdeschwanz und daraufhin lief ich in die Küche, wo mich Sophie begrüßte: "Hast du gut geschlafen?" Ich gab ein Ja von mir und setzte mich auf den Stuhl ihr gegenüber. "Will die Dame einen frisch getoasteten Toast?", fragte mich Naurox gespielt vornehm und ich musste lachend antworten: "Ja, das wäre nett, der Herr." Sogleich lachte Naurox und ich lachte mit. Sophie, die nicht so ganz verstand, warum wir so lachten, blickte mich fragend an. Ich zuckte daraufhin mit den Schultern und beruhigte mich von meinem Lachanfall. "Uff", seufzte ich und holte mir einen Teller und Besteck. Nachdem uns Naurox gestern noch durch das Haus geführt hatte, wussten wir, was wo war. Ich beschmierte meinen Toast mit selbstgemachtem Honig. Ach so, ich hatte vergessen, zu erwähnen, dass Naurox Bienen züchtet. Und viele andere Waldtiere noch dazu. Er ist ein echter Tier- und Naturfreund. Dafür bewundere ich ihn. Aber nun genug von Naurox und seinen Naturtalenten. Nach dem Essen bot er uns an, uns den Weg zurück zu zeigen. Wir bejahten dies glücklich und am Mittag war alles bereit und wir zogen los. Der Elf war ein guter Pfadfinder, muss ich zugeben, denn er führte uns schnell und ohne Zögern einen Kiespfad entlang. Der Weg war uns in der vorigen Nacht gar nicht aufgefallen. Allmählich kam mir alles wieder bekannter vor, und als wir auch die letzte Fackel sahen, die Sophie gesetzt hatte, war das Glück vollkommen. Doch was wir am Ende des Fackelweges sahen, ließ etwas uns den Atem stocken. Nach kurzer Stille besannen wir drei uns wieder. "Nein, das kann nicht sein!", jammerte Sophie. Doch sie hatte Recht.













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