Drachentöter

Pov Erzähler:

Gugg bedeutete den beiden, sich zu setzen und begann seine Geschichte:

"Ihr habt sicher schon vom Dunklen Lord gehört! Er war einer der bösartigsten Geschöpfen überhaupt! Er hätte fast die ganze Welt an sich gerissen, wie ihr wisst. Nun, ein junger Mann, seinen richtigen Namen kennt niemand, er wurde immer bloß 'Drachentöter' genannt, befand sich einst in den Zeiten des Lords und kämpfte mit einer kleinen Gefolgschaft um das letzte freie Land, das Land, das das einzige war, das noch nicht von dem Herrscher erobert wurde. Seine Stadt lag ja auch mitten in einer Wüste, wer will da schon wohnen. Aber es war auch Land und Land hieß, mehr Gebiet. Also versammelte der Drachentöter seine Leute um sich, nachdem er erfahren hatte, dass der Dunkle Lord auf dem Weg in ihr Dorf war, um es an sich zu reißen. Er sprach zu seinen Leuten: "Wir müssen fort von hier; hier sind wir nicht mehr sicher. Kommt mit mir, wir müssen zum Nebelgebirge und den Drachen töten! Wer findet, es lohne sich zu kämpfen und alles zu geben für unseren Frieden, der komme nun mit mir und reise in die Lande des Drachen. Denn der Drache ist ein wichtiger Bestandteil des Lords, man könnte fast sagen, seine Seele wohne darin. Alle, die bereit sind, ihr Leben für die Freiheit und Ordnung in dieser Welt zu lassen, mögen ihre Tiere, Wägen, Waffen und sonstige Utensilien zusammenpacken und mit mir kommen. Mein Sohn Lajos wird mit mir reisen, ebenso unser kräftigster Kämpfer Orojox. Alle Freiwilligen sollen morgen bei Sonnenaufgang mit ihrem Hab und Gut bereit am Felsentor stehen. Überlegt es euch gut!" Und ihr kennt ja sicher die Geschichte der Tötung des Drachen. Oder?", fragte der alte Schmied. "Ja", antwortete Naurox ihm, doch Anabel verneinte. "Gut...lasst mich überlegen...", murmelte er grübelnd.

"Der junge Mann zog also mit dem halben Dorf los in Richtung Nebelberge. Der Marsch würde einige Tage dauern, also hatten sie noch einen weiten Weg vor sich. Sie ritten durch die Wüste und Steppe, proportionierten sich ihren Marsch auf. Sie machten immer wieder bei Oasen halt, da ihre Wasservorräte nicht ausreichten. Sie gerieten in einen heftigen Wüstensturm, dort starb etwa ein viertel der Begleiter oder wurde krank. Aber an Umkehren war da nicht zu denken, was hätte es ihnen genützt, sie hatten ja schon fast die Hälfte der Reise hinter sich. Hin und wieder trafen sie auf Straußenreiter, ein Indianerähnlicher Volksstamm, welche der Truppe aber nichts antaten; im Gegenteil, sie halfen ihnen, ihre Vorräte wieder aufzufüllen oder in der Nacht, die Monster zu besiegen. Mittlerweile waren sie schon über die Wüste hinweg und setzten ihren Weg durch die Steppe fort. Dort wuchsen spärlich hie und da ein Busch oder eine Akazie, auch etwas Gras ließ sich blicken. Schon bald waren sie am Hovak angekommen, einem großen Fluss, hinter dem mehr Gras wuchs und ab und zu auch eine Eiche. Das Gras war hier matt und fad, Blumen wuchsen so gut wie nicht, ebenso keine Büsche, aber dafür wimmelte es dort von Bergseen. Ja, sie hatten das Nebelgebirge erreicht. Schweigend trottete die Gruppe vor sich her, die blasse Landschaft machte sie müde und lustlos. Selbst Orojox, der stärkste der Gefährten, starrte müde vor sich hin und scherte sich nicht um die Landschaft, die immer hügeliger wurde und weiter anstieg. Jetzt waren schon außergewöhnliche Bergstrukturen und Formen zu sehen, das alles zog an ihnen vorbei. Hier mangelte es an Vieh und nicht viele der selbst mitgebrachten Tiere hatten überlebt. An manchen Abenden stritt man sich sogar darum und verletzte sich heftig. Es heißt, Orojox und ein anderer Mann haben sich tödlich verletzt. Ja, es sei grausam gewesen. Und je näher sie dem Drachenberg kamen, desto lustloser und agressiver wurden sie. Ab und zu kam es zu Abstürzen und einmal soll sie auch mal eine Lawine erwischt haben. Ihr könnt euch vorstellen", Gugg machte eine lange Atempause und trank einen Schluck von dem Tee, den er uns gemacht hatte, dann fuhr er fort: "Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass kaum mehr Begleiter für den armen Drachentöter übrig geblieben waren. Schließlich waren sie am Fuß des Drachenberges angekommen und machten eine Pause. Jetzt, da sie am Ziel waren, wusste niemand genau, was sie jetzt tun sollten. Man hörte es grollen und etwas Feuer sprühte aus dem Berg. Dann erbebte der Boden und ein gigantisches Drum erhob sich vom Berg. Das war der Drache! Alarmiert duckten sich die Leute, aber das brauchten sie eh nicht, da der Drache sie gar nicht zu beachten schien. Er flog stattdessen Richtung Horizont davon. Der Drachentöter wunderte sich, zog aber rasch den Berg hinauf. Ihre Pferde mussten sie unten zurücklassen, da der Berg zu hoch anstieg und sehr steil war. Einen befestigten Weg gab es nicht mal. Warum auch. Wer kommt denn schon absichtlich zu einem gefährlichen Drachen mit einer Wahrscheinlichkeit von 99,9%, dass man stirbt. Würdet ihr das etwa machen?" Die Zuhörer schüttelten beide ihre Köpfe und warteten, dass Gugg fortfuhr. "Nun denn. Oben auf dem Berg befand sich eine riesige Festung. Man weiß bis heute nicht, wozu sie genau gedient haben soll. So gingen die vielleicht 10 Leute in die Burganlage. Sie betrachteten staunend die prachtvollen Verzierungen und Marmorsäulen. Es gab so viele Gänge, so viele Kammern, doch verlaufen konnte man sich nie wirklich, da es einen breiten Mittelgang der weit in die Tiefe führte. Denn dort hatte der Drache seinen Schlafplatz. Nach und nach liefen sie den Gang entlang. Hier war es kalt und heiß zugleich, hie und da lagen Skelette auf dem Boden. Obwohl es dort so dunkel war, dass man kaum etwas sehen konnte, spawnten hier keine Monster. Vielleicht ist der Ort verzaubert, überlegte sich der Drachentöter. Nun war aus der Tiefe ein goldener Lichtschein zu sehen. Was das wohl sein mag?", fragte der alte Mann. Naurox lächelte zu Anabel, da er die Geschichte schon kannte. "Hm, keine Ahnung. Der Drache?", vermutete das Mädchen. "Nicht ganz falsch, Mädchen. Aber der Hauptgrund lag darin, hör zu: Die Gruppe rannte, oder viel mehr rutschte den Weg entlang nach unten. Am Boden floss ein kleines, grünes Rinnsal, aber man konnte nicht erkennen, woher das kam. Der Schein wurde immer heller und abrupt hörte der Gang auf und die Gefährten fielen in die Tiefe. Bewusstlos blieben sie dort liegen. Der Drachentöter wurde allmählich wacher und blinzelte. Dann öffnete er die Augen für einen kurzen Moment, schloss sie aber sofort wieder, da er geblendet wurde. Doch was er da sah, erlaubte ihm nicht mehr, zu atmen. Er lag auf einem riesigen Bodenschatz, der Boden bestand aus purem Gold. Von der Decke floss Lava und Öl, die gewaltigen Säulen bestanden aus glänzenden Diamanten. Das ist ein Traum!, rief der Drachentöter und haute sich auf den Kopf. Doch als nichts passierte, begann er zu begreifen. Das war der Grund, warum der Drache nicht zu töten war. Er schimmerte schon immer leicht künstlich. Warum war er nie darauf gekommen? Er hatte eine riesige Rüstung an! Er rüttelte an den anderen, doch sie wachten nicht auf. Erneut versuchte er es, doch sie blieben still. Erst nach ein paar Minuten begriff er, was los war. Seine Begleiter waren tot. Nun war er auf sich allein gestellt. Die Schätze zogen ihn magisch an, heißt es. Daher klaubte er so viel auf, wie er konnte: Eine goldene Krone mit Perlen besetzt, ein silbernes Kettenhemd, sowie eine Hose aus Diamanten und lederne, hohe Stiefel. Zusätzlich hob er noch ein verziertes Eisenschwert, das leicht lilafarben glänzte, auf und nahm einen edlen Boden mit einem Köcher voll Pfeilen an sich. Während er noch herumsuchte und sich goldene und silberne Armbänder und Ketten aussuchte, wurde es allmählich heißer. Er hörte lauten Flügelschlag hinter sich und ein Fauchen. Schnell wollte er sich verstecken, also duckte er sich hinter einer Diamantensäule und wagte kaum, zu atmen. Er hörte lautes Schnaufen." Gugg holte tief Luft. "Was nun kommt, wird euch verwundern, aber es ist eindeutig bewiesen. Drachentöter schlich um die Säulen herum und duckte sich ab und zu. Wie sollte er den Drachen ablenken und gleichzeitig töten? Plötzlich hörte er eine tiefe Stimme: "Ich rieche Menschenfleisch!" Drachentöter zitterte nun am ganzen Körper. Der Drache konnte sprechen! Und das war nicht das einzige außergewöhnliche...als der junge Mann zur nächsten Säule sprintete, drehte sich das widerliche Vieh um. "Du...du bleibst hier!", fauchte der Drache und hakte sich mithilfe der Widerhaken, die sich an seinen Flügelkuppen befanden, zu dem Menschen. Drachentöter blieb erstarrt stehen. Der Drache war ihm nun sehr nah und er spürte seinen heißen Atem auf seiner Haut. Langsam tappte er rückwärts, bis er an einer Diamantsäule angekommen war. Dahinter versteckte er sich. "Du kannst dich nicht verstecken!", knurrte das Wesen. "Komm raus!", brüllte er schließlich wütend, da der Drachentöter nicht hervorkam. Der schlaue Bursche hatte sich nämlich schon auf die andere Seite durchgeschlagen. Der tapfere Junge griff nach seinem Schwert und hielt es fest in der Hand, während der Drache immer noch in seiner Höhle nach ihm suchte. Wütend fauchte dieser und spie etwas. Es klimperte laut und es hörte sich so an, als ob etwas schweres auf den Boden fällt. Als Drachentöter den nächsten Schritt tat, war er wohl zu unvorsichtig gewesen, denn er sei gestolpert. Der Drache drehte sich schnell um und rannte wütend auf den Menschen zu. "Da bist du ja! Willst du lieber gebraten, zerstampft oder einfach so, wie du grade bist, gegessen werden?" Als der junge Mann erneut keine Reaktion zeigte, quoll erneut etwas aus seinem Maul. Drachentöter riss seine Augen weit auf, als lauter spitze, blaue Steine neben der Säule, hinter der er sich befand, auf den Boden prasselten. Vorsichtig streckte er eine Hand auf und begutachtete den Stein. Sein Atem stockte. Der Drache-er spie Diamanten! Drachentöter schwankte. Das hielt er nicht mehr aus. Mittlerweile schwitzte er fürchterlich. Dann fiel er in Ohnmacht. Was dann genau passierte, kann ich euch nicht genau sagen", erklärte Gugg. "Warum nicht?", fragte das Mädchen neugierig. "Weil es verschiedene Überlieferungen gibt. Die einen sagen, er wäre bewusstlos neben dem toten Drachen von einem mutigen Reitertrupp aufgefunden worden, die zufällig vorbeigeritten seien. Andere behaupten, er hätte dort einen Zauberstein gefunden, mit dem er den Drachen umgebracht haben soll. Wieder andere meinen, Drachentöter habe eine Schwachstelle am Drachen gefunden und sei nach der Ermordung verschwunden. Aber, seid ehrlich, glaubt ihr irgendeine der Überlieferungen?", wollte der Schmied wissen. Anabel und Naurox sahen sich an und meinten Nein. Gugg seufzte und leerte seine Tasse mit einem großen Schluck. Da kam dem jungen Mädchen eine Idee. Sie hob schüchtern die Hand und fragte: "Gibt es eine Möglichkeit, das herauszufinden?" Gugg sah sie an und schüttelte den Kopf. "Nein, nicht dass ich wüsste." Anabel senkte traurig den Kopf. Draußen lief gerade ein Zombie vorbei und Gugg meinte: "Ihr sollt euch sputen, draußen tauchen schon die ersten Monster auf!" Die zwei Freunde nickten nur stumm und traten auf die Türschwelle. Anabel drehte sich dankend um und verschwand dann hinter Naurox. Gugg stockte und rief: "Halt, wartet! Ich wüsste da doch eine Möglichkeit..."

Heyho!

Na, schon was gemerkt? Das ähnelt sehr dem Herrn der Ringe ;) Wer hat die Bücher und Filme schon gelesen/ gesehen? Ich bin ein Riesen-Fan davon ♡

Das nächste Kapitel kommt morgen oder übermorgen! Da geht die Erzählung weiter ^^

Bis dann,

Eure Wildy ♥

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