Die große Reise 4

Sicht von Arzona:

Ich wachte auf, da ich von draußen lautes Geschrei wahrnahm. Ich seufzte auf, da ich wusste, dass sich Naurox und Ani dort gerade stritten, weiß Gott, warum schon wieder ein Streit notwendig war. Ich hörte Schritte näherkommen und sah den jungen Elfen, das Entsetzen stand ihm buchstäblich ins Gesicht geschrieben. "Was zur Hölle hat euch schon wieder zu einem Streit verleitet?", fragte ich scharf. Naurox zuckte auf, als er mich bemerkte. Ich blickte ihm mitten ins Gesicht und wartete auf eine Antwort. "Ich weiß nicht. Ani ist total ausgerastet, wollte mich weghaben und..." Er stockte, als ich ihn entsetzt anstarrte. "Was ist?" Ich starrte ihn wütend und geschockt zugleich an. "Was ist, fragst du noch? Du blutest total! Spürst du das denn nicht?" Er schüttelte erst den Kopf, doch dann verzog er vor Schmerzen das Gesicht. "Jetzt schon, ja, da du es erwähnst." Er starrte mich genervt an. "Entschuldigung, ich wollte dich nur darauf hinweisen, dass dein ganzes Gesicht schon blutüberlaufen ist", seufzte ich und verdrehte meine Augen. "Jetzt setz dich erstmal hin, ich versorge dich und du erzählst. Einverstanden?" Naurox nickte leicht und ließ sich, offensichtlich total verwirrt von der Situation, auf seinen Schlafsack fallen. Währenddessen kramte ich in meinem Rucksack nach dem Verbandskasten. Ich entdeckte ihn ganz unten und legte die Sachen darüber beiseite. Schließlich öffnete ich ihn und holte Pflaster und eine Salbe heraus, ebenso Wasser. Erst säuberte ich die Wunden, dann schmierte ich die Creme darauf und anschließend klebte ich Pflaster als Schutz über die offenen Verletzungen. "So. Und jetzt sag mir, was eben vorgefallen ist", verlangte ich von ihm. Während Naurox mir von dem Vorfall berichtete, saß ich ruhig auf einem trockenen Stein und lauschte. "...Und dann ist sie einfach stehen geblieben und hat mir wütend nachgesehen", beendete er seine Erzählung. "Oha", gab ich von mir und verspürte großes Mitleid für Naurox. "Ich muss jetzt unbedingt mit ihr reden. So kann das nicht weitergehen", meinte ich entschlossen und stand auf. "Nein, warte, du bist davor, einen riesigen Fehler zu machen", versuchte mich Naurox aufzuhalten, doch ich ließ mich von ihm nicht abhalten. Festen Schrittes trat ich aus dem Zelt und sah mich um. "Keine Spur von Ani. Ist das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen?", fragte ich mich im Stillen. Ich beschloss jedoch, trotzdem nach ihr zu suchen. Doch obwohl ich die ganze Umgebung durchkämmte: Keine Spur von Ani, nirgendwo. Was hatte sie jetzt schon wieder angestellt? Ich seufzte. "Sie ist weg", sagte Naurox mit erstickter Stimme. "Ich hab sie verscheucht..." Sein Blick starrte glasig ins Leere. "Ich hab sie verscheucht. Ich hab alles kaputtgemacht." Er ließ einen wimmernden Seufzer erklingen. "Und die kommt bestimmt nicht wieder." Ich lief zu ihm und schlang meine Arme im ihn. "Sei nicht so negativ. Sie kommt wieder, ganz bestimmt."

Doch im Laufe des Nachmittages, den wir beide sehr schweigsam verbracht hatten, ließ sich Ani nicht blicken, und jetzt am Abend beschlossen Naurox und ich, noch ein oder zwei Stunden weiterzureisen. "Wir werden uns schon noch finden", dachte ich mir und versuchte, optimistisch zu bleiben, obwohl mein Wegbegleiter und heimliche Liebe das absolute Gegenteil war. Ich versuchte trotzdem mein Bestes, ihn aufzuheitern, selbst wenn ich mich genauso hoffnungslos fühlte wie er. Eines Tages würden wir das schaffen, und vielleicht würden Naurox und ich dann zusammenkommen..., träumte ich, während ich das Zelt abbaute. Und dieser Tag würde nicht heute und auch nicht morgen oder übermorgen kommen, aber eines Tages war er da, das wusste ich.

Ich habe mal wieder geupdatet, ein Wunder! :o
Bin gerade in Prag und amüsiere mich im Hotelzimmer mit dem Handy.
Oben sehr ihr ein Bild von der Brücke, auf der die heute waren, war echt schön dort. 😊
Also ich hoffe, ich kann in nächster Zeit wieder häufiger Kapitel veröffentlichen, sonst bricht mein Account vollständig in sich zusammen. 😅❤
Bis zum nächsten Mal,
Eure Wildy ☺

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