Die große Reise 2

Sicht von Naurox:

Ich merkte, dass irgendetwas mit Anabel nicht stimmte. Die Art, wie sie mich gerade mit leeren Augen anschaute, als ich ihr eine Suppe anbot. Die Weise, wie sie Arzona vorhin angekeift hat. Ihre Gehensweise tagsüber und die langsamen Reaktionen. Was war das nur? Anabel wollte ich nicht fragen und Arzona schaute mich ebenso verwirrt an, daher konnte sie auch nichts wissen. Seufzend kochte ich eine Pilzsuppe über einem Feuer und teilte sie schließlich in drei gleichgroße Teile auf. Während wir die Suppe schlürften, wechselten wir kein Wort. Die unheimliche Stille wurde einmal von einem Zombie unterbrochen, den Arzona mit ihrem Eisenschwert besiegte. Sowohl Anabel als auch sie besaßen jetzt Eisenschwerter, was sich als äußerst nützlich erwies, da sich zwei Spinnen durch unseren Zelteingang hindurchgequetscht hatten. Nachdem wir sie getötet und weggeschafft hatten, legten wir uns auf unsere Matratzen und schliefen ein.


Sicht von Arzona:

Am nächsten Morgen standen wir früh auf und bauten das Zelt, sowie alles andere ab und liefen ohne ein Frühstück los. Wir befanden uns immer noch in der schier endlosen Wüste, und mit der Zeit wurde es immer heißer. Unsere Wasservorräte waren schon ziemlich erschöpft und essen wollte eh kaum jemand etwas. Die Stimmung war wie gestern angespannt, weiß Gott warum. Und ebenso niemand wusste, was mit Anabel los war. Seit Beginn der Reise war sie wie ausgewechselt, sie sprach kaum mehr ein Wort, und wenn, dann war es eine Beleidigung oder eine einsilbige Antwort. Mich starrte sie die ganze Zeit so böse an, als ob ich etwas verbrochen hätte. Hab ich doch nicht, oder??? Ich hoffte es. Gerade sah mich Naurox wieder mit einem fragenden Blick an. Ich wusste, dass er damit ausdrücken wollte, dass er Anabel nicht verstand, aber bei jeglichem Augenkontakt wurde mir heiß und ich musste schnell wegschauen. Seine Haare glänzten wie flüssiger Waldhonig, seine Augen waren so schön blattgrün...ich könnte mich verlieren darin...ja, ich musste zugeben, ich mochte ihn. Sehr. Plötzlich spürte ich wieder einen finsteren Blick in meinem Rücken. Als ich mich umdrehte, blickte ich genau in Anabels dunkelbraune Augen...bildete ich es mir nur ein, oder steckte da mehr dahinter? Ich seufzte jedoch und drehte mich wieder nach vorne. Unsere Reise hätte eindeutig besser verlaufen können. Wir hätten eine enge Freundschaft schließen können und uns näher kommen können...war es das? War Anabel eifersüchtig auf mich, weil ich Naurox...liebte?


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