three
Es waren ein paar Tage vergangen, eine neue Woche hatte begonnen. Das hieß, sie würden noch einmal Geschichte haben mit Herr Song, der Details mit seinen Schülern mitteilte. Tatsächlich war er gnädig und gab ihnen drei Wochen. Jedoch sollten die Schüler 12 bis 15 Seiten über ihr Thema schreiben und dann durch eine Powerpoint der Klasse mit einer Art Referat presäntiert werden.
Ob er nun noch so gnädig war, war nun zu bezweifeln.
Die kommenden Geschichtestunden dürften die Schüler für offene Fragen und Recherchen benutzen. So gingen sie in die Bibliothek unter seiner Aufsicht um das Recherchieren zu beginnen. Um ehrlich zu sein, würden die Meisten sowieso nichts tun. Jimin gehörte nicht zu dieser Gruppe. Er ging durch die Gänge unter der Kategorie Geschichte und sah nach Büchern, die ihm möglicherweise helfen würden.
Taehyung saß lieber mit seinen zwei Freunden um zu Tratschen als sich die Mühe zu machen und, naja, etwas zu machen - etwas produktivieres.
Jimin störte es, gleichzeitig aber auch nicht. Er mochte es alleine zu arbeiten. Leise summend nahm der 19-Jährige ein Buch raus, was interessant klang. Er öffnete das Buch und las das Inhaltverzeichnis. Nach einem Atemstoß blätterte er zu einer entsprechenden Seite, die über den Koreakrieg berichten sollte. Das tat sie auch, generell nur kurz gefasst, da dieses Buch über die ganze Geschichte von Korea (Süd-Korea) berichtete.
Er würde es mal mitnehmen und sich genauer durch schauen. „Und?”, erschreckte ihn eine Stimme. Jimin drehte sich zu dieser. „Ah, Seonsaeng-nim. Ich suche gerade nach Büchern”, er verbeugte sich schnell und ganz leicht. Herr Song nickte etwas. Er winkte Jimin zu sich rüber und ging aus dem Gang. „Dort gibt es ein paar Bücher, die zu unserem Thema passen würden. Sie und Herr Kim haben das Thema über den Kriegshelden nicht?”, Jimin nickte dazu, „dort finden Sie sicher mehr. Im Internet wird es sicher auch viel mehr darüber geben als hier.” Der Ältere lächelte freundlich. Nochmal nickte Jimin. „Vielen Dank, Seonsaeng-nim!”, sagte der Schüler und verbeugte sich um zu verdeutlichen, dass er dankbar für die Hilfe war.
Der Mann gab ein langsames Nicken. „Gerne.” Damit ging er dann seinen eigenen Weg durch die Bibliothek um nach dem Rest der Klasse zu sehen.
Jimin legte das Buch ab und ging zu den Regalen mit Büchern, die ihm laut Herr Song mehr helfen würden. Dabei ging er an dem Tisch vorbei wo Taehyung, Hoseok und Jeongguk saßen mit ein paar anderen Schülern. Seine scharfen Blicke trafen sich mit denen von Taehyung, die gerade lächelten, genauso wie er selbst.
Wäre er gerade nicht zu sehr angefressen auf ihn, würde er es sogar süß finden.
Die Art wie seine Lippen irgendwie eine Box formten, seine Augen glitzerten und seine Wangen sich aufpolsterten, war auf eine Weise herzerwärmend. So herzerwärmend, dass Jimin es leugnete.
So schnell er in seine Augen blickte, so schnell wendete er diese auch wieder ab.
Als er an den Regalen war, sah er sich nochmals um. Von hier hörte er die leisen Gespräche die von Taehyungs Tisch kamen, er wollte jedoch nicht unbedingt zuhören. Trotzdessen hörte Jimin mit und bereute es. Eher verfluchte er sein Gehirn diese Informationen aufgenommen zu haben.
Er hörte sanfte Schritte (wegen dem Teppichboden des Raumes) hinter sich, schenkte dem aber keine großen Sorgen. Er nahm ein Buch, welches sehr kreativ als „Der Koreakrieg” betitelt war und blätterte dieses auf.
„Was schaust du?”, fragte die Person, die sich nun hinter ihn gestellt hatte. Er drehte den Kopf über seine Schulter und blickte ins Gesicht von Taehyung. „Wonach sieht's denn aus?”, fragte er nach und wendete sich an das Inhaltsverzeichnis. Das Du Vollidiot ersparte sich Jimin.
„Hey~”, sprach der Größere leise und stupste ihn sanft mit dem Arm an. „Nicht gleich so bissig.” Jimin ignorierte ihn, was Taehyung dazu brachte den Kopf auf seine Schulter zu legen und so mit ihm mit zu schauen. Jimins Augen weiteten sich etwas und er drehte sich abrupt zum Jüngeren und drückte ihn weg. „Yah.”
„Was denn?”, schmollte Taehyung. In seiner Stimme hörte man jedoch, dass er sich amüsierte. „Komm mir nicht so nahe”, sprach Jimin, sein Dialekt triefte aus seiner Sprache. Taehyung schnalzte mit seiner Zunge. „Hab doch nichts gemacht”, erwiderte er. „Dein Atem stinkt nach Zwiebeln”, Jimin verdrehte die Augen.
Er beobachtete wie der Gleichaltrige sich die Hand vor den Mund hielt und an diese atmete um seinen eigenen Atem zu riechen. „Nur bisschen”, sagte er mit einem kleinen Grinsen. Jimin spannte seinen Kiefer kurz an. „Komm, geh und lass mich. Setz dich zurück und rede weiter über deine Sex-Eskapaden”, er wedelte mit der Hand um den Braunhaarige zu verdeutlichen, dass er ihn nicht wirklich willkommen hieß. Dieser hebte die Augenbraue an. „Woher willst du wissen, worüber wir gesprochen haben?”, fragte er nach.
Bei dem Anblick von Jimin, von welchem die Ohren rot anliefen und sein Gesichtsausdruck dem von einem Fisch aus dem Wasser glich, musste Kim Taehyung grinsen. Er trat ihm näher und beugte sich an sein Ohr. „Hat uns da etwa wer zugehört?”, raunte er schon fast in das Ohr des Älteren. Er blickte nur noch panischer, bis er sich dann in den Griff bekam und ihn von sich drückte.
„Sei doch still”, zischte er und schaute ihm entsetzt ins Gesicht. „Was kann ich dafür, wenn ihr so laut redet!”, flüsterte er. Taehyung lachte daraufhin und schnappte das Buch aus seiner Hand. „Naja, wenigstens weißt du, dass Leute es bei mir gut haben”, für ihn war der Blick auf Park Jimins Gesicht gerade Gold wert. Er musste sein Grinsen unterdrücken und blätterte durchs Buch um die richtige Seite zu finden, bei der er anscheinend über die Truppen und Soldaten, die auf der Seite Süd-Koreas gekämpft hatten, berichtet wurde.
„Das Wissen hätte mir auch ganz ehrlich erspart bleiben können”, biß Jimin grimmig zurück. „Also stimmst du mir zu”, es hätte eine Frage sein sollen, klang aber sehr nach einer Feststellung.
Der Ältere neigte den Kopf verwirrt. „Dass es manchmal besser ist, nicht zu wissen”, ergänzte Taehyung um klar zu machen, worüber seine Aussage sich handelte. Jimin starrte ihn für einen Moment an und schien sich zu erinnern. Seine Mundwinkel drehten sich runter und wenn man genau hinschauen würde, würde man vielleicht ein Schmollen sehen.
Er wollte sagen, dass Taehyung falsch lag. Er wollte wirklich sehr, dass Taehyung gerade nicht recht hatte. Aber er konnte es nicht tun. Also blieb er leise und schaute bloß ins Buch. Der Jüngere biß sich auf die Lippe und ließ ein amüsiertes Schnauben von sich. „Da”, summte er leise mit seiner sanften und tiefen Stimme. Es kam fast schon wie ein Flüstern raus.
Beide lasen — eher scannten sie die Seite mit den Augen und stießen auf ein Bild worunter „Kriegsheld Soldat Kim Taehyung” stand. Das Bild des Soldaten war ein Ebenbild von Taehyung, der Taehyung der neben Jimin stand.
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