Jessica
Ich war Claudia nicht über die Brücke ans andere Ufer gefolgt nachdem ich eine seltsam eingedrückte stelle im Schilf entdeckt habe. Ich wusste nicht warum aber irgendetwas sagte mir dass ich hier etwas finden würde was für mich von Bedeutung wäre. Ich hockte mich an den äußersten Rand der Brücke und bog mit einer kraftvollen Handbewegung das Schilf zur Seite. Im nächsten Augenblick spürte ich wie mir schwindlig wurde und wie eine ungemeine Hitze meinen Körper durchflutete. Ich sah Desirees schlaffen Körper in der seichten uferböschung liegen. Panisch beugte ich mich vor und schaffte es nach und nach sie an Land zu ziehen. Ihre Haut war weiß und schmutzig. Ihre Augen waren weit offen und hatten einen angestrengten ruhelosen Ausdruck. Desirees Kopf ruhte schwer in meinem Schoß während ich verzweifelt versuchte einen Puls und eine Atmung bei ihr festzustellen. Kein Lebenszeichen. Ich zog meine Weste aus und bedeckten in einem verzweifelten Versuch ihren ausgekühlten Körper. Oh Gott, das durfte nicht wahr sein, Desiree durfte nicht tot sein. Plötzlich spürte ich wie Thomas mich etwas unsanft zur Seite schob und sich nun ebenfalls über Desiree beugte. Er versuchte mich zu beruhigen indem er mir erzählte dass Margot bereits die Polizei und die Rettung verständigt hatte. Plötzlich sah ich dass sich auf meiner Hose blutflecken gebildet hatten, genau an der Stelle wo Desirees rücken gelegen hatte. ich atmete schnell und mein Kopf schmerzte als würde er im nächsten Moment explodieren. Ich drehte Desiree vorsichtig auf die Seite um die Quelle ihrer Blutung erkennen zu können. Vorsichtig schob ich ihren bh zur Seite um die Wunde besser inspizieren zu können. Ich hörte Thomas hinter mir scharf die Luft einsaugen. Fast hätte ich Desiree vor Schreck fallen gelassen - die Wunde auf ihren Rücken war gezielt eingeritzt worden, es war nur ein Wort: bitch. Meine Hände verließ langsam die Kraft und meine Beine schliefen ein. Thomas nahm mir Desiree ab und legte sie sachte auf den Holzsteg. Er nahm mich tröstend in den Arm und streichelte über meine Schultern. Ich wich ihm nicht aus. Mein ganzes Leben zerbrach in ein vorher und ein nachher. Tränen tropften aus meinen Augen wie glitzerperlen. In mir breitete sich ein solcher Schmerz aus der beinahe mein Herz zerquetschte. Ich konnte nicht mal schreien da mir fast die Stimme weg blieb. Das musste doch alles nur ein schlimmer Traum sein, oder? Thomas versuchte die ganze Zeit über ein Gespräch mit mir zu beginnen um mich irgendwie aus meinem Schock raus zu holen aber ich antwortete nur mechanisch. Ich konnte Desirees Leiche nicht länger ansehen und so starrte ich auf den dunklen trügerischen See. Ich presste mich enger an Thomas weil ich jetzt einfach nur gewärmt und beschützt werden wollte. Die Tränen brannten salzig auf meiner Haut. Ich lehnte meinen Kopf erschöpft an Thomas Brust. Er hielt meine Hand ganz fest. Während ich so auf den finstern See starrte hatte ich das Gefühl er wolle mich verschlingen. Ich hatte Angst denn ich wusste nicht was passiert war. Am liebsten würde ich jetzt ganz weit weg rennen, in eine Welt wo Desiree noch lebte.
Seit ihr traurig über Desirees Tod?
Ich würde mich wieder sehr über votes und Kommentare freuen
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