Von Selbstkenntnis und meinem Geheimnis für gute Laune

Cheers Leute, ich bin's schon wieder. Von den Toten auferstanden und zügig in der Textproduktion. Ich habe nämlich ein paar neue, spannende Erkenntnisse gesammelt und diese möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten. Los geht's auch gleich mit einer Frage:

Könnt ihr eure Gefühle bemerken, von außen betrachten, sie akzeptieren und anschließend mit ihnen umgehen? Habt ihr für euch Mittel und Wege gefunden, die euch dabei helfen?

Wir lernen so viel in der Schule, aber so vieles auch nicht. Meiner Meinung nach verwenden wir zu wenig Zeit damit, uns mit unserer Psyche auseinanderzusetzen. Zu lernen, gut zu uns selbst zu sein. Unseren Körper und Geist zu pflegen und in einem guten Zustand zu halten. Ich habe mit der Zeit erst lernen müssen, wie ich meine Gefühle in bestimmten Situationen unter Kontrolle kriege und mir die Laune nicht von ihnen verderben lasse. Mein bestes Geheimnis: Yoga und Sonnenschein. Sonnenschein und Yoga.

Egal wie ungelenkig man auch sein mag, es bringt einen auf andere Gedanken. Man lässt für einen Moment die Welt los und dadurch verändert sich alles. Danach habe ich immer einen anderen Blickwinkel auf das Geschehen, manche Gefühle sind schon vollständig verflogen und alles ist nicht mehr so schlimm. Selbst zehn Minuten helfen schon und mal ehrlich, zehn Minuten können wir doch immer erübrigen.

Yoga tut mir gut und doch setze ich diese Geheimwaffe viel zu selten ein. Das versuche ich momentan zu ändern und da ich mich nach all den Jahren, die ich jetzt schon mit mir verbracht habe, kenne, weiß ich genau, dass es mir nichts bringt, einen festen Plan oder Vorsätze zu machen. Dadurch fühle ich mich unter Druck gesetzt, habe das Gefühl, das ohnehin nicht zu schaffen, gebe auf, bevor ich es überhaupt ernsthaft versucht habe und fühle mich schlussendlich einfach nur unfähig und bescheuert. Das alles weiß ich, weil ich es hundertmal mit mir selbst erlebt habe. Niemand anderes kann mir so eine genaue Analyse von mir geben, wie ich sie mir selbst. Niemand sonst kann wissen, was genau ich brauche, um ans Ziel zu kommen. Wie ich mich motiviere, wie ich Frust loswerde, wie ich reagiere, wenn ich wütend bin, wieso ich so reagiere und was ich dagegen tun kann. 

Worauf ich hinaus will: Niemand kann wissen, wie ich mich fühle. Was ich brauche. Inwiefern ich die Welt verdrehen muss, um ans Ziel zu kommen, weil mein Kopf nicht anders ticken kann. Das alles weiß ich, weil ich mich selbst beobachten kann. Ich kann mich selbst hinterfragen, versuche, für alles eine tiefere Ursache zu finden, und oft gibt es die zu meiner eigenen Überraschung tatsächlich. Allerdings war ich nicht schon immer so. Als ich klein war, habe ich mich natürlich nicht ständig gefragt, wieso ich jetzt dies tue und nicht jenes. Auf welchen Gefühlen das beruht, ob mir das auch wirklich gut tut, ob ich nicht etwas anderes brauche, bliblablubb. Funfact: Manchmal stelle ich fest, dass mir etwas nicht gut tun wird, aber tue es trotzdem - und bin mir dabei die ganze Zeit bewusst, dass es die falsche Entscheidung ist. Der Mensch ist nun mal dumm und hört auf niemanden gern, nicht mal auf sich selbst.

Manche Menschen tun das nicht. Analysieren, hinterfragen, tüfteln nicht an sich selbst herum. Und sie führen trotzdem ein schönes Leben. Hmm. Was soll mir das jetzt sagen? Was bringt es mir, mich selbst zu kennen und immer wieder aufs Neue kennenzulernen, wenn ich daraus doch keinen Vorteil ziehen kann?

Die Antwort ist ganz einfach. Natürlich hat es einen Vorteil, sich selbst, die Symptome seines Körpers, seiner Psyche, seiner Verhaltensweisen zu kennen. So kann ich nämlich sofort reagieren, wenn ich merke, dass mir etwas nicht passt. Heute zum Beispiel habe ich mich eine ganze Weile unglaublich aufgeregt, einfach weil ich Dinge nicht schnell abhaken kann und sie mich auch im Nachhinein noch ewig stören, ganz egal wie klein sie auch waren. Das hätte mir meinen ganzen Tag versauen können, aber ich habe mich daran erinnert, was mir hilft. Passende Musik zu meiner Stimmung gefunden, immer dasselbe Lied in Endlosschleife gehört, bis ich mich "geerdet" gefühlt habe. Danach Yoga, Yoga, Yoga und ein paar Minuten das Gesicht der Sonne entgegenstrecken. Und dann? Konnte ich die Sache abhaken und wieder entspannt meinen Feiertag genießen.

Es lohnt sich also, sich Gedanken über sich selbst zu machen. Nicht zu viele, das ist auch nicht gesund, aber man kommt am besten vorwärts, wenn man weiß, was einem gut tut, und das auch umsetzt. Es ist nicht immer einfach, ab und an nervig und anstrengend, besonders wenn man Teile von sich entdeckt, die man nicht leiden kann, aber alles in allem birgt es viel Gutes. Daran glaube ich ganz fest, denn sonst wäre die Hälfte meiner bisherigen Lebenszeit komplette Zeitverschwendung gewesen.

So, und jetzt seid ihr dran. Erzählt mir etwas, irgendetwas. Von euch, eurem Tag, was euch auf dem Herzen liegt, was ihr euch nicht erklären könnt, was euch verzweifeln lässt, glücklich macht, ausmacht. Worauf auch immer ihr Lust habt. Ich stelle euch beliebig viele Wörter zur Verfügung. Eine ganze Badewanne voll. Und wenn ihr Tipps für das nächste Kapitel habt, irgendwelche Wünsche oder Ideen, dürft ihr die auch gerne mitteilen. Ansonsten geht das Gerede einfach so weiter. Es hört nie auf. Ich kann lange, lange, laaaange reden. Ewigkeiten, könnte man sagen.

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