2I.

Nach insgesamt drei Tagen im Krankenhaus darf ich endlich wieder nachhause. Morgens habe ich noch ein Abschlussgespräch mit dem Stationsarzt, danach packe ich meine Sachen und hole mir am Schwesternzimmer meine Entlassungspapiere ab.

Walid hat mir angeboten mich abzuholen. Ich will gerade nach unten gehen, als er mir auf dem Flur entgegen kommt.

Er trägt eine schwarze Jeans, die an den Knien zerrissen ist und dazu ein Shirt mit Camouflage-Muster. Darüber trägt er eine schwarze Lederjacke und auf seinem Kopf sitzt eine farblich passende Snapback. Es ist das erste Mal, dass ich ihn mit Cap sehe und der Anblick gefällt mir mehr als gut.

"Was machst du denn hier? Wolltest du etwa abhauen?", scherzt er und küsst mich. "Ich wollte schon mal runter gehen und auf dem Parkplatz auf dich warten", antworte ich lächelnd.

"Tja, da bin ich dir wohl zuvor gekommen. Ist auch besser so, denn unten wartet eine Überraschung auf dich", kündigt er an.

Wir steigen in den Aufzug und Walid zieht ein schwarzes Seidentuch aus seiner Jackentasche, welches er mir um die Augen bindet, damit ich nichts sehen kann.

Als der Aufzug anhält, führt er mich aus dem Krankenhaus. Mit jedem Meter  werde ich immer nervöser. Was kann das nur für eine Überraschung sein?

Irgendwann bleiben wir stehen, Walid nimmt meine Hand und fragt: "Bereit?"

Ich nicke zaghaft und Walid nimmt mir langsam die Augenbinde ab.

Ich traue meinen Augen nicht. Vor mir steht ein mattschwarzer nagelneuer Lamborghini Aventador mit einer riesigen roten Schleife auf der Motorhaube.

Ich schaue zu Walid, dann wieder zu dem Auto und wieder zu Walid. "Das ist doch nicht dein Ernst? Eine Fahrt mit einem Lamborghini? Danke!", freue ich mich.

Walid lacht. "Schatz, da ist nicht umsonst eine Schleife drauf. Schau mal auf's Kennzeichen."

M - LA - 1

"LA?", frage ich Walid verwirrt. "Lilli Adel", antwortet er, als sei das das Logischste auf der Welt. Adel, Walids Nachname.

"Damit wir das Kennzeichen nicht bald schon wieder ändern müssen", erklärt er mit einem Zwinkern.

"Wieso bald wieder ändern?", frage ich nun verständnislos. Ich verstehe nur Bahnhof. "Lilli Schatz, das ist dein Auto!", hilft er mir auf die Sprünge.

"Das ist nicht dein Ernst oder? Du hast mir jetzt nicht wirklich einen Lamborghini gekauft oder? Walid, mach nicht solche Späße mit mir", sage ich hysterisch und tippel nervös von einem Bein aufs andere.

Er lacht wieder und verspricht: "Nein Schatz, das ist kein Scherz. Da zwei Autos ja anscheinend zu wenig für dich sind, dachte ich, du brauchst noch ein drittes. Und zwar ein ganz besonderes. So besonders wie du."

Überwältigt von diesem Geschenk und Walids Großzügigkeit umarme ich ihn und bedanke mich wieder und wieder.

"Jetzt hast du mit Abstand das dickste Auto von uns allen. Schneller und teurer als Abbas' Maserati und Younes R8 zusammen. Komm, guck ihn dir mal an", fordert Walid mich auf.

Wir gehen auf mein neues Auto zu und Walid öffnet per Knopfdruck auf den Schlüssel erst den Kofferraum und dann die Flügeltüren.

Walid geht auf die Beifahrerseite und schaut mich erwartungsvoll an. "Na los, es ist dein Auto. Steig ein!", fordert er, da er bemerkt, dass ich zögere.

Das Auto ist auch von innen komplett schwarz. Das Armaturenbrett ist aus schwarzem Echtholz und die Sitze aus Alcantara-Leder.

Walid überreicht mir den Schlüssel und zieht die Beifahrertür zu.

Ich fahre noch sehr vorsichtig. Auch wenn ich mich sofort wohl in dem Wagen fühle, beängstigt mich die Tatsache, dass ich ein 350.000€ teures und 740 PS starkes Auto fahre, noch ziemlich.

Ich fahre zu mir nachhause, da ich zuerst meine Taschen dort hin bringen und mich mal umziehen will.

Als ich auf den Hof fahre, stehen dort frisch gewaschen, poliert und vor allem repariert mein Mercedes und mein Porsche.

Walid, der das ebenfalls bemerkt, scherzt: "Oh, du hast ja schon zwei Autos. Dann bringen wir den Lamborghini wieder zurück. Du brauchst den ja gar nicht!"

Ich kontere: "Nö, ich brauche den Lambo nicht, aber ich gebe den jetzt auch nicht mehr ab."

Ich bleibe mitten auf dem Hof stehen und drücke mehrmals auf die Hupe. Es dauert nur ein paar Sekunden, bis unsere Haustür mit Schwung auffliegt und Abbas wütend rauskommt, dicht gefolgt von Younes.

Ich trete feste aufs Gaspedal und lasse die Reifen durchdrehen. Walid wirft mir von der Seite einen schockierten Blick. "Bismillah, das arme Auto wird nicht alt."

Abbas stürmt nun auf das Auto zu, reißtvdie Tür auf und schreit: "Was soll.." Dann sieht er mich. Ich schalte den Motor aus, ziehe den Schlüssel raus und steige gespielt arrogant aus dem Auto.

"Hallo Bruderherz, darf ich dir mein neues Gefährt präsentieren?" Younes tritt neben uns und auch Walid kommt dazu. Abbas und Younes starren perplex den Lamborghini an.

Abbas ergreift als erstes das Wort und fragt: "Du hast dir jetzt nicht wirklich einen Lamborghini gekauft oder?" "Nein", antworte ich frech grinsend. "Gott sei Dank. Ich dachte schon, du leidest an Größenwahn", antwortet er. "Walid hat mir einen Lamborghini gekauft", schiebe ich trocken hinterher.

"Maschallah Walid, bei dir läuft!", sagt Younes und fängt an zu lachen. Abbas ist immer noch fassungslos. "Ne ne, bei mir läuft nicht. Ich fahre immer noch BMW. Bei Lilli läuft", antwortet Walid lachend.

Younes stimmt in sein Lachen ein und sagt: "Alter, das kleine Mädchen fährt jetzt ein dickeres Auto als wir alle zusammen. Wieso hab ich nicht so einen Freund, der mir einen Lamborghini schenkt?"

Walid schaut zu dem immer noch sprachlosen Abbas und sagt sarkastisch: "Sie war so traurig, dass sie nicht deinen Maserati fahren durfte, das konnte ich nicht ertragen."

Younes und ich fangen laut an zu lachen. Abbas, der anscheinend seine Stimme wieder gefunden hat, protestiert: "Walid, Bruder, hättest du der nicht einfach 'ne Halskette oder Blumen schenken können, wie jeder andere Mann? Nein, du gehst und kaufst direkt einen Lamborghini."

Walid zieht eine Augenbraue hoch und antwortet selbstsicher: "Ich bin aber nicht jeder andere Mann."

Dann nimmt er mir den Schlüssel aus der Hand und schmeißt ihn Abbas zu. "Hier, kannst mal 'ne Probefahrt machen."

Das lässt sich Abbas nicht zweimal sagen. Er setzt sich in mein Auto und Younes steigt auf der Beifahrerseite ein. "Pass auf mein Auto auf", rufe ich noch, und dann fahren die beiden vom Hof.

"Und was machen wir beide heute noch?", frage ich Walid und schmiege mich an ihn.

"Hmm.. Am besten was ruhiges, du musst dich noch schonen. Wie wäre es, wenn wir in die Therme fahren? Oder ist dir das unangenehm?"

"Ja, das ist eine gute Idee. Da können wir uns gut entspannen", antworte ich lächelnd.

"Okay, ich muss dann aber noch Sachen holen", wendet Walid ein. "Ja Schatz, ich auch. Und ich wollte mich auch noch duschen und umziehen. Wenn du magst, nimm den Porsche und fahr schon mal zu dir. Wenn du fertig bist kannst du ja zurück kommen und mich abholen", schlage ich vor und Walid willigt ein.

Ich gehe nach oben und öffne die Tür zu meinem Ankleidezimmer. Ich nehme meinen knallblauen Bikini, dessen Oberteil in der Mitte mit bunt glänzenden Strasssteinen besetzt ist, aus dem Schrank, als mich auf einmal eine Hand von hinten an der Schulter fasst.

Erschrocken schreie ich auf und drehe mich ruckartig um. Vor mir stehen Abbas und Younes und lachen sich kaputt.

"Schön, dass ihr euch amüsiert, Jungs. Ich hoffe ihr habt euch mit meinem Auto genau so amüsiert", sage ich und zwinkere. Abbas antwortet: "Ich geb's ja nicht gerne zu, aber der Wagen ist der Hammer."

Younes nickt und sagt: "Du hast jetzt definitiv das krasseste Auto von uns und das werden wir auch nicht mehr toppen können. Einfach nur Wahnsinn, dass Walid dir so ein Geschenk macht. Er scheint es wirklich verdammt ernst mit dir zu meinen."

Das ist Abbas Stichwort: "Apropos ernst meinen, Lilli. Was ist das eigentlich für ein Kennzeichen? LA?"

"Lilli Adel", antworte ich verlegen.

"Lilli Adel?", wiederholt Abbas kritisch. "Habe ich was verpasst?"

"Nein, keine Sorge. Wenn es soweit ist, wirst du der erste sein, der davon erfährt", versichere ich ihm lachend.

Abbas gibt mir meinen Autoschlüssel zurück und die Jungs gehen wieder runter ins Wohnzimmer. Ich gehe ins Badezimmer, dusche und ziehe mir danach ein luftiges Maxikleid mit buntem Paisleymuster an. Ich schminke mich nicht und binde meine Haare nur zum Dutt.

Dann gehe ich runter und setze mich noch zu den Jungs, bis Walid an der Tür klingelt. Ich verabschiede mich von den beiden und steige in meinen neuen Lamborghini. Walid steigt auf der Beifahrerseite ein und wir fahren zur Therme.

Die Therme ist wunderschön. Alles ist in Höhlen-Optik und aus Stein gebaut. Es gibt zwei größere Schwimmbecken, ein Solebad und ein Außenbecken und außerdem mehrere Whirlpools. Außerdem gibt es drei Saunen und ein Dampfbad und einen wunderschönen Ruhebereich, in welchem man auf einer warmen Felsplatte liegen und entspannen kann. Es ist überall angenehm warm und riecht nach ätherischen Ölen und Salzwasser.

Im ersten Moment ist es mir etwas unangenehm, so knapp bekleidet vor Walid zu sein, aber von Minute zu Minute fühle ich mich wohler.

Walid und ich gehen zuerst in die Sauna und legen uns dann einige Zeit in den Ruhebereich. Danach setzen wir uns in einen der Whirlpools. Die Therme ist ziemlich leer und so haben wir einen Whirlpool ganz für uns alleine.

Wir setzen uns nebeneinander und Walid legt seinen Arm um mich. Nach einiger Zeit zieht er mich näher an sich heran und küsst mich. Ich erwidere den Kuss, erst zaghaft und dann immer leidenschaftlicher.

Walid legt seine Hand an meinen Hals, und streicht dann über meine Schulter und den Arm herunter. Ich streichel ihm langsam über den Bauch.

Walid wagt sich nun von den harmloseren Körperstellen zögerlich zu den intimeren Stellen, wie meinem Bauch. Das Kribbeln in mir und das Verlangen nach ihm werden immer stärker.

Er zieht mich noch enger an sich und streicht mit einer Hand meinen Rücken hinunter bis zu meiner Bikinihose. Dann streicht er vorsichtig mit seinem Finger unter dem Rand der Bikinihose lang.

"Okay Stop!", unterbreche ich ihn hektisch. Walid entschuldigt sich sofort, doch ich sage: "Nein, Walid. Nicht Stop, weil ich das nicht will. Ich will es, sehr sogar. Ich will dich, aber nicht hier und gleich kann ich mich nicht mehr beherrschen. Lass uns das auf später verschieben. Willst du vielleicht heute bei mir schlafen? Abbas ist eh heute Abend nicht da."

Walid stimmt dem zu und wir verbringen noch einen wunderschönen restlichen Tag in der Therme, bevor wir gemeinsam zu mir nachhause fahren.

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Meine Lieben,

Würdet ihr euch über diese Überraschung freuen?

Was denkt ihr, wie werden der Abend und die Nacht verlaufen? Wird einer der Beiden einen Rückzieher machen?

A.

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