Kapitel 26 (Maya)

POV Felix

Nach gefühlten Stunden streckte ich mich endlich nach meinem Handy aus und schaltete es an. Keine Nachrichten. Jimin war noch nicht wach und schlief weiterhin seelenruhig neben mir weiter. Da die ersten beiden Stunden wegen einer Lehrerkonferenz ausfielen hatte ich genug Zeit um irgendwas zu machen. Zum Beispiel Hyunjin schreiben. Ich zögerte etwas, doch eigentlich war mir schon bewusst, dass ich ihm sowieso schreiben würde. Dieser Vorfall von gestern setzte mir etwas zu und ich wollte das unbedingt geklärt haben, damit alles wieder so wie davor werden konnte. Mit neuer Entschlossenheit beschloss ich Jinnie anzuschreiben. 

Ich
Guten Morgen Hyunjin! Ich wollte dich nur schnell fragen, ob wir nach der 2. Stunde in der Pause reden könnten wegen gestern?

Nicht einmal eine Minute später bekam ich auch schon eine Antwort.

Hyunjinnie❤️
Natürlich. Treffen wir uns vor der Bibliothek?

Mit einem kleinen Grinsen stimmte ich zu, ehe ich mein Handy weglegte. Es war schon kurz nach 9 Uhr, weshalb ich mich schonmal fertig machen wollte. Der Unterricht würde um 10 Uhr beginnen, also hatten ich und Jimin noch eine Stunde lang Zeit.

Mit der Uniform ging ich ins Bad wo ich mich duschte, mich anzog und anschließend meine Morgenroutine machte. Nachdem ich auch das beendet hatte, ging ich zurück in mein Zimmer um Jimin aufzuwecken, was sich als schwieriger rausstellte als erwartet. Selbst nachdem ich mehrmals an seiner Schulter gerüttelt hatte wachte er nicht auf. Dann musste ich wohl härtere Geschütze auffahren. Mit einem schadenfreudigen Lächeln schnappte ich mir eines meiner Kissen und begann es spielerisch auf Jimin zu werfen. Immer wieder warf ich es auf ihn bis er endlich mit einem leisen Brummen aufwachte. Als er seine Augen öffnete und verstand was los war, blickte er mich gespielt kalt an und sagte: „Du hast 3 Sekunden Zeit zu laufen, bevor ich dir das Kissen ins Gesicht werfe."

Obwohl ich wusste, dass Jimin nicht wirklich sauer war, war mir klar, dass er seine Drohung trotzdem wahr machen würde.

„1...", sagte mein Roommate, was mich dazu veranlasste mich schnell umzudrehen und aus dem Zimmer zu rennen. In der Küche schaute ich mich nach einem geeigneten Versteck um, doch da war nichts. Was hatte ich auch anderes erwartet? Mich immer noch suchend umschauend, bemerkte ich gar nicht wie Jiminie schon hinter mir stand.

„3..."

Vor Schock aufquietschend drehte ich mich zu der Stimme um. Großer Fehler. Sofort spürte ich wie das Kissen von vorhin in meinem Gesicht landete. Kichernd hob ich es vom Boden auf und stürzte mich auf den nun überrascht dreinblickenden Jimin. Eine Weile lang rangelten wir auf dem Küchenboden liegend um das Kissen, bis mein Roommate es schaffte meine Arme einzufangen. Ich wusste was jetzt passieren würde. Mit schnellen Bewegungen begann Jimin mich gnadenlos zu kitzeln. Mit Lachtränen in den Augen flehte ich ihn an aufzuhören, doch er dachte nicht einmal im Traum daran. Als Jiminie endlich das Gefühl hatte, dass ich genug gelitten hatte, ließ er von mir ab.

„Also, warum hast du mich jetzt eigentlich aufgeweckt?", fragte er kichernd, nachdem er mir aufgeholfen hatte.

„Naja, eigentlich wollte ich nur, dass du genug Zeit hast um dich für die Schule fertig zu machen, aber jetzt hast du noch genau 20 Minuten Zeit bis der Unterricht anfängt. An deiner Stelle würde ich mich beeilen.", antwortete ich ihm und sah belustigt zu wie sein Mund aufklappte.

„20 Minuten?!", schrie er schon fast panisch, ehe er zurück in mein Zimmer rannte und von dort dann ins Bad. Kichernd sah ich ihm nach und ging dann in die Küche, um zu frühstücken. Jimin würde dafür wahrscheinlich keine Zeit mehr haben, weswegen ich ihm noch schnell einen Apfel in seine Schultasche packte. Mein Müsli essend, wartete ich auf meinen Roommate.

2 Minuten vor Unterrichtsbeginn rannten wir gestresst durch die Flure der Schule. Wir hatten gleich eine Doppelstunde Mathe und da unsere Lehrer in diesem Fach sehr streng war, wollten wir es nicht riskieren zu spät zu kommen. Gerade noch rechtzeitig rissen wir die Tür zum Klassenzimmer auf und setzten uns nach Luft schnappend auf unsere Plätze. Die Lehrkraft war zu Glück noch nicht da. Während mein Atem wieder normal wurde, packte ich meinen Block und meine Stifte aus. Kurz darauf kam auch schon unsere Lehrer herein und der Unterricht begann.

Die Zeit verging ziemlich schnell. Nachdem unsere Lehrkraft uns entlassen hatte, räumte ich meine Sachen so langsam wie möglich in meinen Rucksack. Irgendwie hatte ich Angst vor dem Gespräch mit Hyunjin. Ich wusste nicht wirklich was ich zu ihm sagen oder wie ich mich verhalten sollte. Wahrscheinlich sollte ich mich einfach bei ihm dafür entschuldigen, dass ich ihm nicht erzählen konnte in wen ich verliebt war, denn etwas anderes viel mir im Moment nicht ein.

Mittlerweile war das Klassenzimmer fast leer, nur noch ich, Jimin und 2 Mädchen waren noch hier.

„Warum machst du denn so langsam Felix?", fragte Jimin mich, während er hibbelig um mich herumschwirrte. Stimmt, ich hatte ihm ja noch gar nicht von meinem Plan erzählt.

„Du kannst schon mal zu den anderen gehen, ich wollte sowieso noch einmal mit Hyunjin wegen gestern reden.", erklärte ich meinem besten Freund, welcher sofort stehen blieb und mich ansah.

„Ohhhh oke. Dann mal viel Glück damit und sag mir danach wie es gelaufen ist!", sagte er, ehe er sich auch schon aus dem Staub machte und zur Cafeteria lief.

In Gedanken versunken machte ich mich auf den Weg zur Bibliothek. Mir gingen hunderte von Ideen durch den Kopf wie ich Hyunjin alles erklären könnte, doch keine schien mir gut genug. Ohne auf die Außenwelt zu achten, ging ich einfach weiter. Naja, bis ich gegen etwas, oder besser gesagt jemanden, stieß und hinfiel. Gerade noch so konnte ich mich am Boden abstützen, um schlimmere Verletzungen zu vermeiden. Sofort stand ich wieder auf und entschuldigte mich mit gesenktem Kopf dafür nicht aufgepasst zu haben.

„Alles in Ordnung", sagte eine Stimme, die ich nur allzu gut kannte. Mein Kopf ruckte schlagartig nach oben, wodurch ich in Hyunjin's wunderschönen Augen schauen konnte. Sie sahen irgendwie ausdrucksloser und auch trauriger aus, aber ich sagte mir, ich würde es mir nur einbilden. Einen Moment lang verlor ich mich in ihnen, doch dann erinnerte ich mich wieder warum ich überhaupt hier war. Noch bevor ich auch nur ein Wort sagen konnte, kam er mir zuvor.

„Also, worüber wolltest du jetzt so genau mit mir reden?", fragte er mich. Zunächst verwunderte mich die leichte Kälte in seiner Stimme, aber ich fing mich schnell wieder.

„Ja also uhmmm... eigentlich wollte ich mich nur entschuldigen...", begann ich und als er mir deutete weiterzusprechen, fuhr ich fort. „Ich habe dich gestern wegen der Crush-Sache angelogen. Ich steh eigentlich gar nicht auf Minho, aber mir ist auf die Schnelle nichts anderes eingefallen."

Hyunjin schien einige Sekunden lang über das Gesagte nachzudenken, ehe er mir eine Frage stellte.

„Warum hast du überhaupt gelogen?"

„Ich.. uhm... also ich wollte halt nicht, dass du es weißt...", versuchte ich mich verzweifelt irgendwie zu rechtfertigen, ohne das er Verdacht hegen würde. „Aber du bist natürlich nicht die einzige Person, die es nicht wissen soll.", fügte ich noch schnell hinzu, in der Hoffnung, dass es die Lage immerhin ein bisschen bessern würde.

„Ach ja? Wer weiß es denn sonst noch außer du?", fragte er weiter, seine Augen hatten immer noch den selben Ausdruck wie zuvor.

„Nur Jimin... und Minho hat es auch irgendwie rausgefunden.", antwortete ich wahrheitsgemäß.

„Und warum darf ich es nicht wissen?"

„Das... darauf kann ich dir leider nicht antworten...", drückte ich mich, auch wenn ich nicht daran glaubte, dass Hyunjin sich mit dieser Antwort zufrieden geben würde.

„Oh wirklich? Und warum nicht?", fragte er wie schon von mir erwartet weiter. Der Rothaarige schien nicht mehr ganz so ausdruckslos, viel eher wirkte er jetzt ein wenig wütend. Ich konnte es ihm nicht verübeln. Aber genau so wenig konnte ich ihm die Wahrheit sagen.

„Ich werde es dir bald erzählen, aber im Moment will ich das lieber noch nicht. Bitte versteh das Hyunjin...", sagte ich leise und auf den Boden schauend. Ich hörte nur noch ein gemurmeltes „wenn du das so willst" und dann war er auch schon davongestürmt. Nicht sicher was ich darüber denken sollte, machte ich mich auf den Weg zu den Anderen in die Cafeteria. Hyunjin ließ sich die ganze Pause lang nicht mehr blicken...








A/N:
Hier das nächste Kapitelllll :)
Kommentiert gerne wie ihr denkt, dass es mit Hyunjin und Lixie weitergeht und lasst auch gerne ein paar Votes da :)
Gute Nacht❤️🥝

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