Kapitel 2 (Maya)
"Du musst Minho sein..."
Ein schüchternes "Ja..." verließ meinen Mund. Seit dem Tod meiner Mutter bin ich allgemein schüchterner und stiller geworden.
Mit einem breiten Lächeln bat mich der Mann die Klasse zu betreten. In dem Moment in dem wir den Raum betraten wurde es still, alle Gespräche verstummten und jeder schaute mich neugierig an. Ich ließ meinen Blick unruhig von Person zu Person schweifen, zwischen ihnen entdeckte ich Felix, welcher sich anscheinend schon zu seinen Freunden gesellt hatte. Sie allen sahen nett aus, keine Frage, doch etwas hielt mich davon ab, positiv zu denken. Ich hatte Angst. Angst mich auf Freundschaften einzulassen.Was wenn sie mich genauso verlassen würden wie meine Mutter? Oder mich von Anfang an unsympatisch finden würden?
Bevor ich noch tiefer in meinen Gedanken versinken konnte, holte mich Mr. Park zurück in das hier und jetzt.
"Also, dann stell dich doch bitte einmal vor", sagte er und sah mich erwartungsvoll an.
"A-also, ich heiße Lee Minho und b-bin 18 Jahre alt.", stotterte ich, mein nervöser Blick war auf die Klasse gerichtet. (A/N: Sorry, für alle die jetzt verwirrt sind. Im ersten Kapitel stand ja, dass er 17 ist. Mussten wir ändern, sorry 😅 😂)
Warum stotterte ich denn?! Bevor es für mich noch peinlicher werden konnte, ergeiff der Lehrer wieder das Wort.
"Okay, super. Wie du wahrscheinlich schon weißt bin ich Mr. Park Jong-seong und unterrichte Japanisch."
Nach einem kurzen Nicken meinerseits fuhr er fort: "Gut, dann stellt sich die Klasse jetzt mal vor. Hoseok, fang du bitte an, danach geht es die Reihe lang weiter bis ganz nach hinten."
"Hi, ich heiße Jung Hoseok und bin 17 Jahre alt", sagte ein Junge mit blonden Haaren und schwarzen Spitzen, dessen Lächeln aussah, als wäre er die Sonne selbst.
Ein nett aussehender mit silbernen Haaren fuhr fort: "Hey, ich bin Bang Chan oder auch Christopher, 18 Jahre alt und Klassensprecher."
"Hallo, mein Name ist Kim Seokjin und ich bin auch 18 Jahre alt.", sagte ein schwarzhaariger Junge.
Nicht mal eine Sekunde nachdem Seokjin geendet hatte, stellte sich ein Junge mit pinken Haaren vor: "Hi, schön dich kennenzulernen, ich bin Park Jimin und auch 18 Jahre alt."
Während er sprach, war sein Lächeln so breit, dass seine Augen fast komplett verschwanden. Etwas verwirrt sah ich ihn an. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass er so glücklich war, mich kennenzulernen.
"Hi, ich bin Lee Yongbok, aber Felix ist mir lieber. Außerdem bin ich auch 18 Jahre alt.", sagte Felix. Leicht verwundert sah ich ihn an. Er war schon 18?! Ich hätte ihn zwar eher auf 16-17 geschätzt, aber okay. Manchmal gab es eben Überraschungen.
Nun fuhr ein Junge mit roten Haaren fort: "Hwang Hyunjin, 17."
Okay, er schien wohl nicht so gesprächig zu sein. Oder er fand mich gleich vom ersten Moment an unsympathisch, keine Ahnung.
"Mein Name ist Han Jisung und ich bin 18 Jahre alt."
Sofort nachdem ich diese Stimme gehört hatte, wurde ich aus meinen trüben Gedanken gerissen. Ein Junge mit mitternachtsblauen Augen hatte gesprochen. Seine Stimme klang sanft, seine Augen blickten warm in die meinen und seine Haare luden einfach dazu ein durch sie hindurch zu fahren.
Warte, schwärmte ich hier gerade?! Von einem Jungen, den ich nicht einmal kannte?! Oh nein, das geht in eine ganz falsche Richtung! Wenn ich mich, nur ganz rein theoretisch, in ihn verlieben würden, wäre es aus mit mir!
Auf Grund meiner immer wirrer werdenden Gedanken, bekam ich nicht mal mehr mit, wie sich die anderen Schüler vorstellten.
"Super, jetzt wo sich alle vorgestellt haben, können wir ja mit dem Unterricht weitermachen. Minho, setz dich doch bitte auf den freien Platz neben Jimin, ja?", wurde ich von meinem Lehrer zurück in die Realität geholt. Warte, wer von denen war jetzt Jimin? Verdammt, ich war noch nie gut darin mir Namen zu merken! Jimin, Jimin, Park Jimin... ah genau! Der mit den pinken Haaren!
Bevor das hier noch peinlich werden konnte, beeilte ich mich, schnell zu meinem Platz zu kommen. Jimin lächelte mich kurz an, ehe er sich wieder konzentriertdem Unterricht zuwandte. Ich packte mein Federmäppchen und meinen Block raus, um mir Notizen machen zu können, ehe ich mich, genau wie Jimin, dem Unterricht zuwandte.
Die restliche Zeit lang versuchte ich mich zu konzentrieren und nicht dauerhaft an diesen Jisung zu denken. Das kann aber auch nur mir passieren! Naja, schlimmer konnte es sowieso nicht mehr werden, oder?
Um mich abzulenken, ließ ich meinen Blick nochmal durch das Klassenzimmer schweifen. Es war ehrlich gesagt ziemlich einladend eingerichtet. Durch die vielen Fenster kam genügend Licht, um das ganze Zimmer zu erhellen, an den Fesnterbrettern standen vereinzelt kleine Pflanzen, die Möbel bestanden aus einem dunklen Fichtenholz. Alles in einem fühlte ich mich hier eigentlich echt wohl.
Endlich erklang das erlösende Klingeln, welches das Ende des Unterrichts ankündigte. Da ich erst relativ spät in dem Internat angekommen war und noch das lange Gespräch mit dem Direktor geführt hatte, war es jetzt schon Mittags. Schnell packte ich mein Federmäppchen und meinen Rucksack.
"Hey, Minho, hast du Lust mit mir und meinen Freunden zu Mittag zu Essen?", fragte mich eine tiefe Stimme. Nachdem ich meinen Blick hob, erkannte ich, dass Felix zu mir gesprochen hatte.
Etwas unsicher und schüchtern stimmte ich zu. Das konnte sicher nicht so schlimm werden, oder? Wahrscheinlich würde er mir einfach 2 oder 3 Freunde vorstellen und das wars.
Lächelnd nahm mich Felix an die Hand und zog mich durch das Internat. In einem großen Raum angekommen, ich schätze mal, dss es die Cafeteria war, steuerte der blauhaarige Junge direkt auf einen ziemlich vollen Tisch zu. Dort saßen bestimmt schon über 10 Personen.
"Hey, Leute, kuckt mal, ich habe jemanden mitgebracht!", rief er ihnen zu. Innerhalb weniger Sekunden schauten sie mich alle an. Etwas nervös musterte ich sie. Bei genauerem Hinsehen fiel mir auf, dass 6 von ihnen in meine Klasse gingen. Die anderen 7 kannte ich nicht.
"H-hallo, ich bin Minho.", sagte ich, um nicht nur herumzustehen wie bestellt und nicht abgeholt. Meine Gedanken drehten sich nur darum, wie sie mich finden würden. Würden sie mich hassen, oder doch ganz nett sein? Ich fühlte mich, als würde ich viel zu negativ denken, aber ich konnte es nicht abstellen. Es ging einfach nicht...
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