Kapitel 20(Maya)


POV Minho

Es wurde still im Raum, jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Doch dann fragte Felix die Frage, welche ich mir schon seit dem Beginn des Schweigens dachte.

„Wie ist das Gespräch eigentlich abgelaufen? Hat Jisung dir einfach nur gesagt, dass er nicht drüber reden will oder ist sonst noch irgendwas passiert?", fragte Lix mit schief gelegtem Kopf, während Hyunjin ihn immer noch in seinen Armen hielt. Chan überlegte einige Sekunden lang wie er es am besten erklären könne, ehe er anfing zu reden.

„Naja, es hat ziemlich lange gedauert bis er mir die Tür geöffnet hatte, ich musste ihn dafür ersteinmal anrufen. Jisung klang ziemlich genervt am Telefon und als er dann realisierte, dass ich es war und nicht irgendjemand anderes hat er sich sofort entschuldigt. Nachdem ich ihn gefragt habe wen er denn erwartet hatte, meinte er nur, es sei egal."

„Ich frage mich wer diese Person war.", warf Jungkook neugierig ein und unterbrach somit Chan's Erzählung. Doch auch ich stellte mir die selbe Frage. Wer es wohl war? Die Antwort darauf lies nicht lange auf sich warten...

Hyunjin räusperte sich leicht verlegen und fing, nachdem er unsere Aufmerksamkeit hatte, an sich zu erklären.

„Ähmmm es könnte sein, dass ich diese Person war... aber ich hatte einen guten Grund okay?!", sagte er und versuchte sich mit dem letzten Teil des Satzes zu rechtfertigen.

„Was hast du gemacht Hyunjin?", fragte Changbin mit strenger Stimme und schaute ihn prüfend an. In solchen Momenten merkte man einfach, dass er der Älteste von allen war. Changbin schien sich meiner Meining nach viel um seine Freunde zu kümmern und wollte, dass es ihnen gut ging. Auch wenn er dazu manchmal seine strenge Seite raushängen lassen musste.

Ich kannte diese Gruppe erst seit einigen Tagen und doch fiel es mir erstaunlich leicht sie zu lesen. Jedenfalls die Meisten von ihnen, wie zum Beispiel Changbin, Chan, Felix und nun auch Jimin. Sie alle legten viel Wert auf ihre Freundschaft und während Chan und Changbin es zeigten, indem sie versuchten alle zu beschützen und ihren Freunden zu helfen, machten Felix und Jimin es mit viel Zuneigung.

„Ich hab ihm nur geschrieben, dass er ein Arsch ist! Anstatt hier zu sein und uns zu sagen was passiert ist, hockt er nur in seinem Zimmer rum!", erklärte Hyunjin, während er Felix unbewusst näher an sich zog. Eine Sekunden lang war es still, doch dann gab Changbin sich selbst einen Facepalm, ehe er sich erneut an Jinnie wandte.

„Im Ernst Hyunjin? Ich weiß, du wolltest nur helfen, aber so deeskalierst du die Situation nicht!", versuchte Changbin ihm klar zu machen. Ein leise gemurmeltes „Ich weiß, tut mir leid" kam über die Lippen Hyunjins.

Ich blieb einfach nur still. Hatte er es wegen mir getan? Hatte er einen seiner Freunde nur wegen mir als einen Arsch betitelt? Ich wusste nicht wie ich mich fühlen sollte. Sollte ich glücklich sein, dass er sich für mich einsetzte? Oder doch eher misstrauisch? Schließlich konnte doch noch alles mögliche passieren und im Falle einer Auseinandersetzung mit Jisung würde ich lieber auf Abstand gehen. Ich war so in meinen Gedanken und Überlegungen versunken, dass ich gar nicht mitbekam wie Chan wieder weitererzählte.

„Sonst ist eigentlich nicht mehr viel passiert. Es gibt da nur eine Sache... er hat sich irgendwie komisch verhalten... ich weiß auch nicht wie ich das erklären soll. Ji war irgendwie ganz anders als sonst, er sah so aus als wären seine Gefühle Achterbahn gefahren.", meinte Chan.

„Wie meinst du das Channie?", fragte Jimin nach. Auch die Anderen schienen es sich nicht wirklich vorstellen zu können, weshalb Chan versuchte es zu erläutern.

„Naja, bevor ich Minho erwähnt hatte, war er ganz ruhig und schien glücklich mich zu sehen. Doch als ich ihm sagte worüber ich mit ihm reden wollte, wurde er ablehnend was aber nicht das einzige war. Ich konnte auch Überforderung, Angst, etwas Wut, Widerstand, Trotz und wenn ich mich nicht täusche sogar ein wenig Reue in seinen Augen erkennen. Und dann meinte Han nur noch, er wolle nicht darüber reden.", erklärte Chan weiter, während er mit dem Kopf schüttelte. Doch bevor einer von uns auch nur ein Wort sagen konnte, fuhr er fort:„Ich hab ein wenig die Kontrolle verloren und habe ihn angeschnauzt, schließlich hätte der Jisung, den wir kennen doch sofort geholfen, anstatt zu schweigen! Ich sah wie Angst und Unsicherheit in seinen Blick trat und dann fragte er mich, ob wir alle denken würden, er wäre daran Schuld. Als ich versuchte mich zu erklären, wich all die Angst und er war nur noch... ausdruckslos. Es war echt gruselig wie schnell sich das geändert hatte. Nur ein paar Augenblicke später meinte er, ich solle gehen. Ich verstehe immer noch nicht wie schnell er von einer Emotion zu einer anderen wechseln konnte. Das kann doch nicht gut sein, oder?"

Alle schwiegen, es war totenstill im Raum. Keiner wusste so recht was er sagen sollte, wusste nicht wie er sich fühlen sollte. Auch ich wusste nicht was ich davon halten sollte. Ich meine, es war klar gewesen, dass Jisung lügen oder nicht antworten würde. Bis zu einem gewissen Grad konnte ich es sogar nachvollziehen. Er wollte seine Freunde nicht verlieren, was ich komplett verstehen konnte, doch ich wusste auch, dass er es so nur noch schlimmer machen würde. Ändern konnte ich daran jedoch nichts.

Die Stimmung war bedrückt und die Stille lauter als jedes Geräusch. Glücklicherweise wechselte Jungkook das Thema und die Lage entspannte sich wieder ein bisschen.

„Hey Minho, was wäre eigentlich dein Traumurlaub?", fragte er völlig ohne Kontext. Etwas verwirrt sah ich ihn an, da ich mit so einer Frage überhaupt nicht gerechnet und dementsprechend auch keine wirkliche Antwort hatte. Jimin, der mein leicht überfordertes Gesicht zu bemerken schien, fing an zu erklären, dass sie vorhin im Auto darüber gesprochen hatten. Jungkook ergänzte zu Jimin's Erklärung, dass jeder von ihnen geraten hatte, was sein Traumurlaub sein könnte, weshalb er es nun unbedingt wissen wollte. Verstehend nickte ich also und hatte nach kurzem Überlegen auch eine Antwort parat.

„Ich denke, ich würde nicht irgendwohin verreisen, sondern einfach nur einen oder mehrere Abenden bei Freunden verbringen. Ich war früher oft bei Freunden und habe es um einiges mehr genossen, als in einem fremden Land im Urlaub zu sein.", gab ich mit einem Blick in die Runde preis. Während ich in die Gesichter meiner Schulkameraden sah, konnte ich ein kleines Grinsen auf Jimins Lippen erkennen. Nachdem er bemerkte, dass ich ihn ansah, wurde sein Grinsen nur noch breiter, ehe er mir eine Frage stellte.

„Würdest du gerne mal so einen Abend mit uns machen?"

Es warf mich komplett aus der Bahn und ich wusste nicht wie ich reagieren, geschweige denn antworten sollte. Wollte ich das denn? Schlimm wäre es sicher nicht und Spaß könnte es auch machen. Außerdem hatte ich schon länger keinen Freunde-Abend mehr gehabt, weshalb es mich nur noch mehr reizte zuzustimmen. Und dennoch hielt mich mein Misstrauen davon ab, dieses verdammte Misstrauen!

Bevor ich jedoch antworten konnte, schnitt mir ein hochmotivierter und glücklicher Felix das Wort ab.

„Das ist eine super Idee Jimin! Bitte sag ja Min!", sagte er, während er mich mit süßen Hundeaugen ansah und versuchte mich zu überzeugen.

Ich war mir wirklich unsicher. Einerseits wollte ich mich so gerne darauf einlassen, doch andererseits hielt mich meine Angst ab. Was wenn es so enden würde wie mit meinen letzten Freunden? Wenn sie mich auch irgendwann einmal ghosten würden? Wenn sich unsere Wege eines Tages trennen würden und ich mir die ganze Mühe um sonst gemacht hatte?

Da Lix mich immer noch so süß mit seinen Augen ansah, meinte ich, ich würde es mir überlegen. So wie er sich freute hieß das wohl schon 'Klar, können wir machen'.

Darüber beschweren konnte ich mich aber nicht wirklich.

POV Jisung

Nachdem der Unterricht beendet war, merkte ich wie sich ein Teil meiner Freunde zusammentaten und irgendwohin gehen wollten. Ich konnte mir schon denken wo sie hingehen würden, weshalb ich nur schweigend mein Zeug zusammenpackte. Als ich nochmal einen kurzen Blick auf die Gruppe warf, sah ich wie Chan in meine Richtung lief. Instinktiv schaute ich weg, wir hatten seit er im Dorm mit mir reden wollte nicht mehr miteinander gesprochen.

„Hey Jisung, wir fahren jetzt ins Krankenhaus, willst du mitkommen?", fragte er, nachdem er in Reichweite war. Ich sah ihn nur an, schüttelte schwach mit dem Kopf und senkte meinen Blick auf meine Tasche. Ein leises Seufzen entwich meinem Hyung, ehe ich ihn leise „warum habe ich überhaupt gefragt?" murmeln hörte. Ich antwortete einfach nicht, verabschiedete mich und machte mich auf den Weg in mein Zimmer, um Hausaufgaben zu machen. Trotz der momentanen Lage wollte ich unbedingt gute Noten haben.

Vor dem Dorm angekommen, schloss ich die Tür auf, warf meinen Rucksack in die Nähe meines Schreibtisches und setzte mich auf meinen Stuhl. Ich holte meine Hefte und meinen Kulli raus und wollte gerade anfangen, als mir ein Gedanke durch den Kopf schoss. Was die Anderen wohl gerade bei Minho so taten? Worüber sie wohl redeten? Dieser kleine Gedanke hielt mich gefangen und es kamen immer mehr dazu. Nach und nach sank ich immer weiter in meine Gedankenwelt, merkte gar nicht wie ich die ganze Zeit mit dem Kulli klickte, ehe ich dann dazu überging meinen Arm anzumalen. Schon wieder. Es war beinahe wie eine Sucht, ich konnte damit einfach nicht aufhören!

Hätte es nicht an der Tür geklopft wäre ich wahrscheinlich noch ziemlich lange so abwesend dagesessen, hätte meinen ganzen Arm bekritzelt und die Zeit komplett aus den Augen verloren. Schnell verdeckte ich alles mit meinem Hoodieärmel und ging dann an die Tür. Eigentlich hatte ich nicht erwartet, dass jemand hier aus dem nichts auftauchen würde.

Also ich die Tür öffnete blickte mir Yoongi entgegen, welcher mich mit seinem typischen, angedeuteten Winken begrüßte. Ich lächelte, irgendwie freute es mich, dass er hier war.

„Hey Suga Hyung, was gibt's?", fragte ich ihn also.

Yoongi schmunzelte bei dem Namen, den ich ihm gab. Dann antwortete er: „Hey Jisung. Ich wollte dich nur fragen, ob du Lust hättest mit mir einen Film zu schauen. Die Anderen sind entweder bei Minho oder wollen Hausaufgaben machen. Also, wie wär's?"

Ich ließ mir seine Idee durch den Kopf gehen, ehe ich zustimmte. Sowas hatten wir schon lange nicht mehr gemacht und das mit dem Hausaufgaben machen würde mit meinen Gedankengängen sowieso nicht funktionieren. So saßen wir kurze Zeit später auf Yoongis Bett und schauten uns einen unserer gemeinsamen Lieblingsfilme an.

Es war eine gute Entscheidung gewesen zuzustimmen. Endlich konnte ich mich mal wieder ausgelassen mit Suga unterhalten, während der Film lief und die Atmosphäre entspannt war. Ich musste nicht an all die komplizierten Dinge denken und konnte einfach mal abschalten.

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Hey meine Kiwis!❤️🥝

Nach langer Zeit hab ich es auch mal wieder geschafft hochzuladen, ich hoffe sehr es hat euch gefallen, voted und kommentiert gerne :3

Ihr kennt ja gerne mal raten was für einen Film sich Jisung und Yoongi anschauen, würde mich interessieren was ihr so denkt :)

Und wollt ihr, dass Minho mal so einen Freunde-Abend mit der Gruppe hat? Wenn ja, dann lasst es uns in den Kommentaren wissen!

Das war's dann auch schon wieder von meiner Seite aus, das nächste Kapitel gebe ich in die Hände meiner wunderbaren Co-Autorin!

Byeee❤️🥝

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