-67-

Abby's Perspektive

Am nächsten morgen wachte ich alleine in meinem Bett im Hotelzimmer auf und von Louis war auch in der ganzen Suit keine Spur, aber ich versuchte meine misstrauische Art wieder abzulegen, denn ich liebte Louis und ich wusste auch, dass er mich liebte, also versuchte ich einfach diese Bilder zu vergessen und redete mir immer wieder ein, dass so etwas nie wieder passieren würde. Da er anscheinend heute morgen weggegangen war entschied ich mich dafür erst einmal etwas zu frühstücken, bis er zurück kam.

Etwa eine knappe halbe Stunde später öffnete sich die Tür zur Suit und ein strahlender Louis kam mit Brötchen in der Hand und allem was zu einem Frühstück gehörte zurück, doch als er mich sah begann er zu schmollen. "Ich war extra Brötchen und alles einkaufen, nur damit du jetzt schon ein Müsli gegessen hast", sagte er gespielt empört und konnte keine Sekunde länger ernst bleiben. Was er jedoch nicht wusste war, dass ich für zwei aß und deshalb immer noch einen Bärenhunger hatte.

Also riss ich ihm die Brötchentüte aus der Hand, machte sie in einen Korb und begann den Tisch zu decken. Nach dem Frühstück sprang mir sofort das Titelblatt der Zeitung, die Louis gekauft hatte ins Auge.

Wieder glücklich vereint?!

Vergangene Nacht sah man Louis Coleman seit langem das erste mal wieder mit seiner Assistentin/Lebensgefährtin zusammen auf einer Veranstaltung, da stellt sich bei uns die Frage, ob es die letzten Wochen Ärger im Paradies gab und wenn ja, ist dieses Tief in dieser Beziehung jetzt überstanden?!
Mehr dazu auf Seite 3.

"Unglaublich, jedes Mal wenn wir hier sind werden Artikel über uns geschrieben. Ich meine warum, wir sind schließlich nicht die Königin von England?", jammerte ich, was Louis jedoch nur ein raues Lachen entlockte. "Was?", fuhr ich ihn an, doch er wollte einfach nicht aufhören zu lachen. "Nichts mein Engel, nichts", schmunzelte er, während er auf mich zukam und mir ein Kuss auf die Stirn gab, nachdem er mich fest in seine Arme schloss.

"Und was machen wir heute schönes, Liebling?", fragte er nach, doch ich hatte heute meinen Arzttermin und somit keine Zeit für ihn. "Ich habe heute ein Arzttermin, deshalb habe ich leider keine Zeit, um etwas zu unternehmen, aber wir können heute Abend ja wieder einen Filmabend machen", erklärte ich ihm, doch Louis sah mich mit diesem Blick an, diesem der so viel Besorgnis in sich trug, aber auch Schmerz, weil ich ihm nicht sagte warum es mir in letzter Zeit so schlecht ging. "Was hast du denn? Warum musst du schon wieder zum Arzt?", fragte er behutsam nach und in mir stieg das schlechte Gewissen, ich konnte ihm ja schließlich nicht ewig verheimlichen, dass er Vater werden würde.

Ich atmete einmal tief ein und aus und sah wie er nur noch besorgter wurde. "Louis, ich b-bin...", fing ich an, doch ich hatte zu große Angst davor wie er reagieren würde, weshalb ich diesen Satz einfach nicht vollendete, sondern seufzend meinen Kopf senkte. Er nahm mich noch fester in den Arm und hob anschließend meinen Kopf an, indem er mein Kinn mit seinem Zeigefinger und Daumen umfasste. "Hey, alles gut mein Engel, ich mache mir doch einfach nur sorgen um dich, aber ich werde dich ganz sicher nicht zwingen mit mir darüber zu reden", sprach er beruhigend auf mich ein und durch seine süße Art oder aber auch durch die Hormone, die in mir verrückt spielten begann ich zu weinen. "Pscht, alles wird gut", flüsterte er mir zu, während er mir beruhigend über mein Haar streichelte.

"Wann musst du los?", fragte er mich und ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich noch etwas mehr als 2 Stunden Zeit hatte. "In 2 Stunden und bitte mach dir keine Sorgen mir geht es gut", erklärte ich ihm, doch er beäugte mich lediglich misstrauisch, beließ es dann jedoch dabei. "Lass uns einen Film schauen", schlug er vor und machte sich ohne auf eine Antwort zu warten auf den Weg zum Fernseher. "Was willst du schauen?", fragte er, ohne sich umzudrehen und ich überlegte was ich sehen wolle. "Wie wäre es mit einem Horrorfilm?", fragte ich ihn, woraufhin er mich irritiert anschaute. "Kein Disney?", fragte er gespielt geschockt nach und begann anschließend zu lachen. "Wenn meine Königin einen Horrorfilm sehen will bekommt sie den auch", grinste er mich an und ich hatte das so vermisst. "Du weiß gar nicht wie sehr ich dich vermisst habe", sprachen wir gleichzeitig und fingen an den anderen wie ein Kind an Weihnachten anzugrinsen.

"Louis, ich-", versuchte ihm wieder das mit der Schwangerschaft beizubringen, doch erneut verließ mich der Mut mitten im Satz, dabei wäre der Moment doch gut dafür gewesen. "Ja?", hakte er nach, doch ich ließ den Kopf einfach nur hängen und sagte nichts mehr. Er hob mein Kopf an, indem er mein Kinn mit seinen Fingern umfasste. "Hey, Engel du musst es mir nicht erzählen, wenn du nicht bereit dazu bist, aber ich sehe doch, dass du mir etwas sagen willst, also wenn du bereit bist komm zu mir und sag es mir", sprach er beruhigend auf mich ein und genau für diese Art liebte ich ihn. "Ich liebe dich, Louis", sagte ich und er erwiderte "und ich liebe dich, Abby." Er schloss mich einfach in die Arme und das fühlte sich gut an, mir war bewusst, dass ich es wahrscheinlich nie schaffen werde ihm von der Schwangerschaft zu erzählen, weshalb ich den Entschluss fasste es ihm zu zeigen.

Wir setzten uns gemeinsam auf die Couch und kuschelten während wir einen 0815 Horrorfilm sahen. Diese Filme waren alle so unrealistisch, dass ich mich bei keiner Szene fürchtete, sondern die Charaktere eher auslachte und zum Ende hin beinahe eingeschlafen wäre. "Du überrascht mich jedes Mal aufs neue", schmunzelte Louis. "Sonst wäre es doch irgendwann langweilig", kicherte ich, was er grinsend bejahte. "Also du hast jetzt noch eine halbe Stunde bis zu deinem Arzttermin, was hältst du davon das ich dich dort hinbringe und wir danach den Tag in der Stadt verbringen?", fragte Louis, doch ich wollte nicht, dass er mich hinbrachte, weil sich sonst bestimmt wieder irgendwelche Hobbyfotografen auf uns gestürzt hätten und ich wollte nicht, dass Louis morgen durch die Zeitung erfuhr, dass ich schwanger war. "Wir können gerne danach den Tag in der Stadt verbringen, aber ich würde gerne alleine zu diesem Termin gehen, weil ich nicht will, dass morgen wieder in der Zeitung steht was wir wann gemacht haben, aber bitte sei mir nicht böse", erklärte ich ihm und niedergeschlagen ließ er seinen Kopf hängen. "Abby, muss ich mir Sorgen um dich machen? Kann es sein, dass du bald stirbst?", fragte er besorgt nach und obwohl ich ihm das jetzt sagen sollte, begann ich einfach zu lachen. "Oh Gott nein. Ich werde nicht sterben, das verspreche ich dir", kicherte ich weiter vor mich hin und in Louis's Gesicht war pure Verwirrung zu sehen.

"Also mach dir keine Sorgen, ich gehe jetzt in die Stadt und wir sehen uns da später oder?", wollte mich vergewissern und immer noch völlig irritiert nickte er. Ich lief auf ihn zu, küsste ihn zum Abschied und ließ ihn völlig perplex in unserer Suit zurück. So richtig glücklich war ich anscheinend nur an Louis Seite und da gehörte ich auch hin und bald würden wir unsere eigene Familie haben. Ich freute mich richtig darauf unser Kind wieder auf dem Ultraschallbild zu sehen und zu sehen wie es wuchs, aber davor entschied ich mich dazu einen Laden mit Babysachen aufzusuchen und kleines Paar Schuhe zu kaufen. Jedoch verließ ich den Laden eine Viertelstunde später jedoch nicht nur mit einem blauen paar Schuhe, sondern auch mit einem Teddybär und einem Kuschelkissen. Die Sachen verstaute ich gut in meiner Handtasche, damit Louis sie später nicht sah und machte mich auf den Weg zu meinem Arzttermin. Dort angekommen kam ich entgegen meiner Erwartungen sofort dran und wurde ins Sprechzimmer gerufen. Die Ärztin stellte sich vor und begann anschließend zu schauen, ob mit meinem Kind alles in Ordnung war. Nach knapp 10 Minuten in denen sie mir zeigte wo mein Kind sich befand und das damit alles in Ordnung war, durfte ich auch schon wieder mit einem neuen Ultraschallbild nach Hause. Ich rief Louis an, um ihm mitzuteilen, dass ich früher fertig war als gedacht und gerne etwas mit ihm unternehmen würde. Wir verabredeten uns an dem Café um die Ecke, wo ich bereits auf ihn wartete.

Kurze Zeit später traf auch er in dem kleinen Café im französischen Stil ein. "Na mein Engel", begrüßte er mich und brachte mich mit diesem Wort wie schon hunderte Male zuvor zum Lächeln. Ein Kellner kam zu uns und fragte was wir bestellen wollten und wie üblich bestellte Louis gleich zwei Kaffee für uns, doch die nächsten nein Monate musste ich wohl darauf verzichten. "Entschuldigen Sie, ich hätte lieber einen Tee", hielt ich den Kellner auf, der sich schon wieder auf den Weg hinter dem Tresen gemacht hatte. "Seit wann trinkst du keinen Kaffee mehr?", fragte er nach und ich antwortete ihm ehrlich, dass ich seit ein paar Wochen keinen Kaffee mehr trank. "Was habe ich sonst noch die letzten Wochen verpasst?", fragte er interessiert nach, doch das wollte ich ihm wie geplant sagen beziehungsweise zeigen. "Dafür ist im Moment nicht die Zeit", antwortete ich ihm und das erstaunte ihn schon wieder. "Wie du meinst", schmunzelte er und wie gerufen kam der Kellner in diesem Moment zu uns und brachte uns unsere Getränke.

"Ich muss heute Abend noch einmal zu den Parkers, aber ich bin höchstens eine Stunde weg", erklärte er mir und verständnisvoll nickte ich. "Richte Ihnen doch bitte einen Gruß von mir aus", antwortete ich und bekam jetzt ein nicken seinerseits als Antwort. Nach einer halben Stunde verließen wir das Café und liefen zurück zum Hotel. Dort angekommen sagte er, dass er jetzt schnell zu den Parkers gehen würde, damit wir den Abend für uns hatten und dass er wieder kochen würde, worauf ich mich schon sehr freute. Die Zeit alleine nutzte ich, um den Teddybär, das Kuschelkissen, die Schuhe und das Ultraschallbild auf seinem Bett zu platzieren. Die Angst vor seiner Reaktion brachte mich fast um, aber ein Kind hat ein Recht auf sein Vater und ein Vater auf sein Kind. Also wartete ich gespannt im Wohnzimmer auf Louis Rückkehr und als ich die Zimmertür ins Schloss fallen hörte, drohte mir mein Herz aus der Brust zu springen.

"Tut mir leid, dass ich so spät zurück komme, aber ich war noch einkaufen", erklärte er mir und anscheinend merkte er sofort, dass ich nervös war, denn er kam auf mich zu und fragte was passiert sei. "Ich habe heute morgen einfach festgestellt, dass ich das was ich schon lange versuche dir zu sagen wohl nie über meine Lippen bringen werde, deshalb muss ich dir das zeigen und wie du damit umgehst liegt dann bei dir", plapperte ich los und drohte dabei beinahe zu ersticken, weil ich das Atmen vor Nervosität fast vergaß. "Ganz ruhig, muss ich etwa Angst haben?", fragte er nach, doch darauf wusste ich keine Antwort. "Geh in dein Zimmer und sag mir ob du Angst hast", antwortete ich ihm und jetzt wurde auch er sichtlich nervös. Ich folgte ihm in sein Zimmer und als er es öffnete und zum Bett lief hielt er sich vor Schock die Hand vor den Mund. Mit zittrigen Händen nahm er alles in die Hand und ließ meine Nervosität damit ins unermessliche steigen. Er sagte kein Wort, er stand einfach nur mit dem Rücken zu mir gewandt mit den Babyschuhen und dem Ultraschallbild in der Hand da und was ich sah, als er sich umdrehte brachte mich zum weinen.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top