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Dieses Kapitel ist für lollipopp30 ,denn die Liebe hat heute Geburtstag und hat sich eine Lesenacht von mir gewünscht. Ich wünsche dir alles Gute zum Geburtstag, lass dich schön feiern und viel Spaß beim lesen☺️❤️

Louis Perspektive

Mein Schädel brummte immer noch und ich konnte mich an absolut gar nichts der vergangenen Nacht erinnern. Das war aber auch nicht sehr wunderlich, denn heute morgen wachte ich wiedererwartend in einem Krankenhaus statt zuhause auf. Ich verstand gar nicht wieso ich da war, bis ein Arzt mir erklärte, dass Jack mich heute Nacht hierher brachte, weil ich zusammengebrochen war und die Ärzte konnten auch nachweisen wieso. Jemand hatte mir etwas in meinen Drink getan und deshalb konnte ich mich auch an rein gar nichts erinnern. Mein erster Gedanke war, hoffentlich war Abby nicht sauer. Ich wusste, dass es gestern etwas kindisch war einfach zu flüchten, aber ich war so verletzt von ihren Worten, auch wenn ich ihr glaubte, dass sie es nicht so meinte.

Aber so wie ich meinen Engel kannte lag sie bestimmt die ganze Nacht wach und machte sich Sorgen um mich. Jack wurde von dem Krankenhaus informiert, dass ich gehen könnte und wurde gebeten mich abzuholen, da ich nicht wollte, dass Abby etwas davon erfuhr. "Wie fühlst du dich?", wollte er wissen, obwohl er die Antwort darauf schon wusste, denn wie sollte sich schon jemand fühlen, der eine komplette Nacht seines Lebens vergessen hatte, sich aber noch an die verletzenden Worte, der Frau, die er liebte erinnerte?! "Ich weiß es nicht, wie soll es mir schon gehen, wenn ich alles vergessen habe, außer das was ich vergessen wollte?", seufzte ich und sein Blick reichte als Antwort aus, denn er war voller Mitleid und Verständnis. Die restliche Autofahrt schwiegen wir uns gegenseitig an und ich hätte niemals gedacht, dass ein Schweigen mir einmal so gut tun könnte. Innerlich bammelte es mir davor Abby wieder zu sehen, denn die ganze Zeit hallten mir ihre Worte durch den Kopf und auch der Gedanke daran, dass sie wahrscheinlich die ganze Nacht wach war und vergeblich auf mich wartete, machte mich traurig.

Jack hielt vor meiner Haustür und sah mich an, als wollte er wissen, ob ich eine moralische Unterstützung bräuchte, doch mit einem aufgesetzten Lächeln, welches er sofort erkannte, zeigte ich ihm, dass ich da wohl alleine durch musste. "Denk dran, wir haben beide nachher noch ein Meeting. Also bis später", verabschiedete er sich, was ich mit einem missmutigen Gemurmel quittierte, denn mir war in dem Moment so gar nicht nach arbeiten zu Mute. Angestrengt, durch die immer noch anhaltenden Kopfschmerzen, steckte ich den Schlüssel ins Schloss und stand sofort einer schrecklich aussehenden Abby gegenüber. Ihre Augen waren von tiefen, blauen Ringen gezeichnet und sie war blass wie eine Leiche, aber ihr Blick traf mich am meisten, denn er strahlte Trauer, Enttäuschung und Schuldgefühle aus. Doch ihr Anblick schmerzte auch, weil in mir wieder die Frage aufkam, ob ich gut für sie war oder ob ich wirklich nur schlechtes über ihr Leben brachte. Mein Kopf schmerzte jedoch viel zu sehr, um mich zu konzentrieren, weshalb ich mich auf den Weg zur Treppe, die hoch ins Schlafzimmer führte, machte. Doch als sie mich ansprach konnte ich sie nicht einfach ignorieren und schlafen gehen, deshalb lief ich zurück zu ihr und schloss sie in meine Arme. Ihre Haut auf meiner, ihr Geruch, einfach sie. Ich hatte alles an ihr seit gestern vermisst und ich wollte sie ewig so bei mir behalten, wenn da nicht diese Zweifel wären, die mich, mich wieder von ihr lösen ließ und ins Bett führten.

Doch selbst in meinen Träumen verfolgten mich diese Zweifel und ich begann langsam zu glauben, dass sie recht hatte damit, dass alles schlechte in letzter Zeit meine Schuld war. Der Wecker erlöste mich aus diesem unruhigen Schlaf und noch müder als zuvor begann ich mich zu duschen und anzuziehen für das Meeting das in einer Stunde stattfinden würde. Fertig angezogen und mit gepackten Unterlagen verließ ich das Haus, nachdem ich Abby informierte, dass sie besser nicht auf mich warten solle. Die Stimmung zwischen uns war seltsam, aber ich wollte einfach nicht, dass sie sich noch eine Nacht so Sorgen machen würde. An meiner Firma angekommen, erwartete mich auch schon Jack, der mich darauf hinwies, dass ich zu spät war, doch das interessierte mich nicht, denn all meine Gedanken lagen bei Abby und dem Blick den sie mir zuwarf. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass noch viel mehr hinter diesem Blick steckte, etwas was ich jetzt noch nicht deuten konnte, aber dessen Bedeutung ich noch erfahren würde. Das Meeting fühlte sich an wie eine halbe Ewigkeit und so war ich heilfroh, als ich um 22:00 Uhr das Gebäude verließ und mich auf den Weg nach Hause machte. Doch davor hielt ich noch bei einem Chinesen direkt ums Eck an, um etwas zu essen mitzunehmen, denn ich wusste auch wenn ich ihr sagte sie solle nicht warten auf mich, dass sie es doch tat und ich mit diesem Essen vielleicht die Wogen wieder ein Stück weit glätten könnte. Es war bereits dunkel draußen, weshalb es mich verwunderte, dass im Haus kein einziges Licht brannte und als ich die Tür hinter mir schloss, stand ich mutterseelenallein im Dunkeln. Es war keine Spur von Abby zu sehen und als ich das Licht anschalte, wusste ich auch wieso.

Irritiert blickte ich die Bilder an, die quer über meinen Esstisch verteilt waren und mir stockte der Atem. Das konnte nicht ich sein, so etwas hätte ich ihr nie angetan, schrie meine innere Stimme, aber es war unverkennbar, dass es sich bei dem Mann auf dem Bild um mich handelte. Jedes einzelne Bild wurde immer schlimmer und bei dem Gedanken daran, dass Abby diese Bilder wahrscheinlich tränenüberströmt ansah, zerbrach mein Herz in 1000 Teile. Das war der Beweis dafür, dass ich nicht gut für sie war. Doch es befand sich noch viel mehr auf dem Tisch. Als ich den Briefumschlag öffnete und die Zeilen Lieber Louis laß, traten mir schon die ersten Tränen in die Augen und ich schaffte es einfach nicht weiterzulesen, denn ich wusste, dass in diesem Brief stehen würde, dass sie mich verlassen hatte. Doch die Neugier darüber was sie geschrieben hatte siegte und so laß ich Zeile für Zeile und immer mehr Tränen verließen meine Wange und verwischten damit die Tinte auf ihrem Brief. Selbst nachdem ich sie so verletzt hatte, verfasste sie immer noch so süße Zeile, doch zwischen den Zeilen erkannte ich auch ihre Trauer und den Schmerz, den sie empfand, als sie diese Zeilen verfasste.

Meine Augen brannten und ich konnte mich nicht daran erinnern jemals so viele Tränen vergossen zu haben, doch Abby war es wert. Sie war es wert, um sie zu trauern und sie war es wert, um sie zu kämpfen, doch bei dem Anblick der Bilder verschwand mein sämtlicher Mut. Ihr Blick kam mir wieder in den Sinn und mir wurde klar, was das in ihrem Blick war, dass ich nicht deuten konnte, es war Verzweiflung, pure Verzweiflung. Ich weinte immer noch und begann mir sämtliche Erinnerungen in den Kopf zu rufen, die wir zusammen erlebt hatten und die Bilder, die von uns beiden zusammen existierten brachten mich endgültig dazu alles aus Trauer und Wut über mich selbst in Einzelteile zu zerschlagen. Ich schrie, schluchzte und fluchte vor mich hin und ich wusste, dass nur eine mich davon erlösen konnte, doch diese würde nicht kommen. Wie sollte ich ihr nur die nächsten 4 Wochen in die Augen schauen können und noch viel wichtiger, was sollte ich tun sobald sie nicht mehr da war?!

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