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Louis Perspektive
Irgendetwas war komisch. Seitdem Abby nach Hause gegangen war, hörte ich nichts mehr von ihr. Was ist, wenn ihr etwas passiert ist? Was ist wenn sie sich verletzt hat oder sogar Tod ist? Okay Louis jetzt bloß nicht übertreiben, ermahnte ich mich selbst.
Ich würde sie ja schließlich spätestens um 8:00 Uhr bei der Arbeit sehen. Mit einem mulmigen Gefühl im Magen machte ich mich auf den Weg in meine Firma. Als ich ankam, stieg ich in den Aufzug und fuhr in die 11. Etage . Die Fahrstuhlfahrt kam mir heute ewig vor und desto höher ich fuhr umso stärker wurde das komische Gefühl.
Als ich oben ankam war das erste was ich tat zu schauen ob Abby da war, doch ihr Büro war leer. Ich eilte herüber in mein Büro und rief sie an. Eine verschlafene Stimme antwortete mir. "Ja?", fragte sie. "Guten Morgen mein Engel. Wir haben 08:00 Uhr morgens, was heißt das für dich?", sagte ich mit strenger Stimme. "Oh verdammt. Gib mir 20 Minuten. Das wird nicht wieder vorkommen. Ich liebe dich", entschuldigte sie sich. Ich lachte und danach legte sie auf.
Auf die Sekunde genau 20 Minuten später kam eine gestresste Abby in mein Büro gestürmt und musste erst einmal tief ein und ausatmen. "Guten Morgen, tut mir leid für meine Verspätung, ich hab meinen Wecker nicht gehört", sagte sie schnaufend und gab mir einen Kuss. "Wo warst du gestern Abend? Ich hab versucht dich zu erreichen", fragte ich sie. "Ich war zuhause. Ich weiß, aber ich hatte wichtige Dinge zu klären. Apropo wichtige Dinge, du hast gleich ein Meeting mit Mr. Franklin und danach 3 Vorstellungsgespräche für die neuen Reinigungskräfte", plappert sie los.
"Schatz, würdest du heute Abend wieder bei mir schlafen, ich hab dich vermisst", sagte ich und als Antwort nickte sie. "Also ich mach mich dann mal an die Arbeit", sagte sie, ehe sie aus der Tür verschwand. Irgendetwas stimmt nicht mit ihr, sie ist doch sonst nicht so distanziert. Ob sie das mit uns schon bereut? Ob sie mich noch liebt?
Abby's Perspektive
Ich war immer noch total durch den Wind. Ständig ging mir durch den Kopf, wie sehr mein komplettes Leben sich in so kurzer Zeit verändert hatte. Erst wechselte ich meinen Job, dann lernte ich Louis kennen und jetzt auf einmal tauchte mein Bruder wieder auf.
Alles wurde mir zu viel, weshalb ich mich auch kaum auf meine Arbeit konzentrieren konnte. Ich war so in Gedanken versunken, dass ich erst durch ein Klopfen an meiner Tür zurück in die Realität gerissen wurde. "Hey Engel, ich wollte fragen, ob wir heute unsere Mittagspause miteinander verbringen?", fragte Louis. "Ich würde gerne, aber ich kann nicht", antwortete ich und erst jetzt sah ich, dass wir bereits 12:00 Uhr hatten. "Wieso das?", fragte er. "Naja, Liebling ich hab heute in meiner Mittagspause schon was vor ich geh Essen mit-", fing ich meine Erklärung an, wurde aber von Dave's Rufen nach mir unterbrochen.
Kurz darauf wurde die Tür aufgerissen und ein grinsender Dave stand in der Tür. "Na kleine, bereit?", fragte er und ich nickte verlegen. Ich wollte die beiden gerade miteinander bekannt machen, als Louis den Raum verließ und verletzt und wütend ein "ich Stör euch nicht weiter" von sich gab.
Ich holte mir meine Jacke und Handtasche und verließ mit Dave das Gebäude. Wir gingen zu einem Inder nicht weit entfernt von der Firma und aßen dort zu Mittag. "Also hast du vor Mom und Dad zu erzählen das du mich gefunden hast?", fragte ich Dave, welcher lächelnd seinen Kopf schüttelte. "Und du?", fragte er und auch ich schüttelte lächelnd den Kopf.
Seltsamerweise hatte ich das Gefühl beobachtet zu werden und das schon, seitdem wir die Firma verlassen hatten, aber jedes Mal wenn ich mich umschaute war niemand zu sehen. "Und weiß Tante Milly davon , dass wir wieder Kontakt haben?", fragte ich. "Ja, sie und Onkel Frank würden sich sehr freuen, wenn du sie mal besuchen kommst", antwortete er und ich strahlte wie ein Honigkuchenpferd vor mich hin.
Unser Essen kam an und damit konzentrierten wir uns auf das Essen und stellten unsere Gespräche ein. "Wer war das vorher in deinem Büro eigentlich?", fragte er nach einiger Zeit des Schweigens. "Das war Louis, mein Boss und Freund, naja also Freund in Hinsicht von Lebensgefährte", antwortete ich.
"Verstehe deshalb war er vorher so wütend. Du hast ihm nicht erzählt, dass ich dein Bruder bin oder?", fragte er erneut und ich nickte niedergeschlagen. Ich wollte Dave gerade fragen, wie lang er in L.A. bleiben würde, aber da stach mir etwas ins Augen, besser gesagt jemand. Das ist wohl ein schlechter Scherz, was macht er hier? Vertraut er mir etwa so wenig?
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