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Abby's Perspektive
Ich wachte mit aufgequollen Augen, die ich durch das ganze weinen hatte, auf. Ich wusste, dass Louis nichts dafür konnte, was seine Mutter sagte, aber es verletzte mich zutiefst. Niemals würde ich Louis gegen Geld eintauschen, denn er gibt mir viel mehr, als Geld es jemals könnte. Endlich fühlte ich mich geliebt und verstanden.
Langsam rollte ich aus dem Bett und zwang mich unter eine kalte Dusche. Nach nur 5 Minuten sprang ich förmlich aus ihr und zitterte am ganzen Körper, aber es half, denn meine Augen waren nicht mehr ganz so rot und angeschwollen wie zuvor.
Heute entschied ich mich dazu, ein Jeans anzuziehen, die an den Knien aufgerissen war und dazu ein schlichtes schwarzes Oberteil. Damit mein Outfit dem Businesslook entsprach, zog ich meinen schwarzen Blazer mit weißen Applikationen an und meine nudefarbenen High Heels. Als Accessoires trug ich eine lange Perlenkette und eine große Clutsch.
Nachdem ich mich dezent geschminkt hatte, sah man mir kaum mehr an, dass ich die ganze Nacht vor lauter weinen kein Auge zu gemacht hatte. Mit einem lauten Knall meiner Wohnungstür verließ ich sie und machte mich auf den Weg zur Firma. Dort angekommen, bekam ich weiche Knie und mein Herz raste so schnell, dass ich Angst hatte es könnte mir jeden Moment aus der Brust springen, denn ich wusste ganz genau, dass es heute keine Möglichkeit gäbe, um Louis aus dem Weg zu gehen.
Wie in Trance betrat ich das Gebäude und fuhr mit dem Aufzug hoch in die 11. Etage. Dort setzte ich mich sofort an meine Arbeit. Zuerst plante ich Louis's Termine für heute und machte mich anschließend missmutig auf den Weg in sein Büro. Nachdem ich klopfte öffnete ich, ohne auf eine Antwort zu warten, sein Büro. Dort saß er, wie ein Häufchen Elend herum und sah mich mit traurigem Blick an.
Ohne etwas zu sagen oder ihn zu Wort kommen zu lassen, fing ich an ihm seine Termine vorzulesen. "In 10 Minuten hast du eine Videokonferenz mit Mr. Parker, um die Geschäftsreise zu besprechen. Anschließend will Mrs. Reeves mit dir bezüglich einer Bewerbung sprechen und Mr. James kommt heute Mittag so gegen 14:00 Uhr vorbei, um mit dir zu besprechen, was nach seiner Beförderung alles in seinen Zuständigkeitsbereich gehört. Das wars soweit für heute und ach ja, Kaffee kommt gleich und wenn sonst noch was ist weißt du ja wo du mich findest."
Ich drehte mich um und lief in Richtung Tür als Louis sagte "sag all meine Termine für heute ab. Ich will niemanden sehen. Ich weiß was meine Mutter getan hat war falsch, aber sie wollte mich doch nur beschützen. Ich liebe dich, mehr als jemals etwas zuvor und das hat auch sie gemerkt und sie wollte einfach sicher gehen, dass du meine Liebe auch verdient hast."
"Weißt du Louis, was deine Mutter getan hat ist das Letzte und das du glaubst, dass sie das nur getan hat um dich zu beschützen, zeigt mir, dass du glaubst, dass du vor mir beschützt werden müsstest. Ich bin nicht sauer auf dich, dass war ich nie. Ich bin einfach verletzt. Ich hatte nie so etwas wie eine Familie, meine Eltern haben sich immer wegen mir gestritten. Meine Mutter wollte das ich Medizin studiere und mein Vater wollte das ich ein Psychologiestudium absolviere und darüber haben sie sich Tag ein, Tag aus gestritten und als ich ihnen dann sagte, dass ich Wirtschaft und Medien studieren möchte und das anschließend auch getan habe, haben sie mich verstoßen. Ich habe mir immer eine perfekte Familie gewünscht, die ich irgendwann bestimmt auch haben werde, aber das funktioniert nicht mit einem Mann, der glaubt vor mir beschützt werden zu müssen und einem Schwiegermonster, das mich für eine geldgeiles Miststück hält. Also wenn du nichts dagegen hast würde ich jetzt einfach gerne meiner Arbeit nachgehen", erklärte ich, unter strengster Beherrschung nicht gleich loszuheulen.
"Doch ich habe etwas dagegen, lauf' nicht vor deinen Problemen weg. Ich liebe dich, das tu ich wirklich und es kann doch nicht sein, dass du gleich alles aufgeben willst wegen dieser einen Sache. Abby du bedeutest mir die Welt und ich kann's nicht ertragen zu sehen, dass du verletzt wegen mir bist. Wir sind eine Familie, ich bin deine Familie.", wisperte er verzweifelt.
Ich lief auf ihn zu und sah die aufsteigende Panik in seinen Augen. Ich erhob meine Arme und er zuckte sichtlich zusammen. Es war unverkennbar, dass er dachte ich würde ihm eine Ohrfeige verpassen, weshalb er sich sichtlich entspannte, als ich meine Arme um ihn legte.
Er zog mich näher an sich und erdrückte mich dabei beinahe. "Sorg dafür, dass deine Mutter mir nicht mehr unter die Augen tritt. Egal aus welchen Gründen sie es getan hat, ihr Verhalten war einfach unmöglich", forderte ich und er nickte. "Und jetzt lass mich los, ich hab ein Schreibtisch voll Arbeit und du noch 2 Minuten bis zur Videokonferenz mit Mr. Parker", lachte ich.
Er stieg in mein Lachen mit ein, woraufhin ich sein Büro verließ.
Ich versank den ganzen Tag in meiner Arbeit, bis ich schlussendlich erst um 20:00 Uhr mein Büro verließ. Kaum kam ich zuhause an, schmiss ich meine Schuhe in das nächst beste Eck und zog mir bequemere Kleidung an.
Ich freute mich gerade auf einen entspannten Fernsehabend alleine, als es plötzlich an der Tür klingelte. Grübelnd wer denn davor stehen könnte, lief ich zur Tür und öffnete sie. Doch wer da vor mir stand, verschlug mir die Sprache. Wie lang es wohl her war das wir uns das letzte mal gesehen hatten?!
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Die Rechte an dem Bild in Kapitel 35 liegen bei: http://www.gofeminin.de/styling-tipps/styling-tipps-blazer-kombinieren-s1421658.html.amp
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