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Louis Perspektive
Als ich das nächste mal wach wurde hörte ich Geräusche, die wie ein zerbrochenes Glas klangen, von unten. Ich blickte neben mich, um festzustellen, ob Abby sich vielleicht etwas zu trinken holen gegangen ist, aber die schlief in aller Seelenruhe neben mir. Langsam ging ich die Treppe hinunter und hörte wieder Geräusche, aber dieses mal kamen sie aus der Küche.
Mucksmäuschenstill ging ich in Richtung Küche und versuchte zu erkennen, wer in mein Haus eingebrochen war. Die Frage ist jedoch wenn jemand bei mir einbricht, was sucht er dann schon in meiner Küche? Ich meine wer bewahrt schon wertvolle Gegenstände da auf.
Da ich immer noch niemand erkannte, lief ich in mein Wohnzimmer, holte meinen Baseballschläger und machte mich auf den Weg wieder zurück zur Küchentür. Gerade als ich mit dem Baseballschläger ausholen wollte, drehte sich die Person um und ich konnte ihr direkt ins Gesicht sehen. Mit ihr hätte ich im Leben nicht um 3 Uhr morgens in meiner Küche gerechnet.
"So begrüßt man heutzutage also seine Mutter?", scherzte sie. "Mama spinnst du? Was machst du hier? Hast du mal auf die Uhr geschaut?", fragte ich sie irritiert. "Spatz, ich hab mir sorgen um dich gemacht. Ich hab lange nichts mehr von dir gehört und hab gedacht das du vielleicht wieder bis zum Hals in Arbeit steckst, also hab ich bei dir in der Firma angerufen und da wurde mir mitgeteilt, dass du dir den halben Tag freigenommen hast. Und wenn du dir mal frei nimmst, dann muss etwas gravierendes vorgefallen sein, deine Firma ist dein Leben. Also bin ich in den nächsten Flieger gestiegen und hier bin ich."
"Ach Mama ich hab dich echt vermisst, aber bei mir ist alles bestens und die Firma war mein Leben, dass ist sie seit einiger Zeit schon nicht mehr. Aber du kannst doch nicht einfach mitten in der Nacht in meinem Haus herumschleichen, dass hätte vorher echt böse enden können", sagte ich und meine Mutter sah mich erst geschockt an und fing zum Schluss hin an zu lachen.
"Wie die Firma ist nicht mehr dein Leben? Stimmt damit etwas nicht? Hast du etwa Probleme?", fragte sie mit Besorgnis in ihrer Stimme. Ich setzte gerade an, um zu antworten als ich von meinem Engel unterbrochen wurde. "Schatz?", schrie sie verschlafen durch das Haus. "In der Küche", antwortete ich knapp. Sie betrat die Küche und rieb sich verschlafen die Augen, als sie bemerkte das ich nicht alleine war, wechselte sie fragende Blicke zwischen mir und meine Mutter.
"Mama, darf ich vorstellen, dass ist mein Leben.", sagte ich ihr breit grinsend und meine Mutter und mein Engel schenkten mir verwirrte Blicke. "Das mit den vorstellen üben wir nochmal", sagte Abby an mich Gewand und wendete sich dann meiner Mutter zu. "Ich bin Abby, Louis Freundin und Sie sind seine Mutter, hab ich das richtig verstanden?" Meine Mutter nickte und sagte "ja, aber bitte nenn mich doch Diana."
"Und wieso um Herrgotts Willen triffst du dich mitten in der Nacht mit deiner Mutter in der Küche?", fragte sie nun wieder mich und sah mich verwirrt an. "Naja meine Mutter ist auf die Idee gekommen Nebenberuflich Einbrecher werden zu wollen und deshalb sitzen wir nun mitten in der Nacht hier", sagte ich und meine Mutter und ich begannen zu lachen. Abby's Blicke wurden dadurch nur noch verwirrter also klärten wir sie darüber auf, dass ich nicht wusste, dass meiner Mutter mich besuchen kommen würde und somit im Haus herumgeschlichen ist.
Na super wie lernen normale Leute die Eltern des Partners kennen?! Genau bei einem Essen oder so. Und wie lernt Abby meine Mutter kennen? Genau, indem sie in mein Haus einbricht. Aber genau dafür liebe ich meine Mutter.
Wir redeten noch eine Weile, bis ich dann anschließend hoch ging, um das Gästezimmer für meine Mutter herzurichten. Als ich jedoch wieder herunterkam, stand eine wütende Abby vor mir, die mir lediglich mitteilte, dass sie nach Hause gehe und wir morgen definitiv reden müssten.
Okay jetzt versteh ich gar nichts mehr, gerade eben war noch alles gut und jetzt ist sie sauer auf mich?! Was ist denn bitte in den 5 Minuten in denen ich weg war passiert?
Ich sah meine Mutter an, die lediglich mit den Schultern zuckte. Irgendetwas stimmte hier gar nicht.
Abby's Perspektive
Gerade als Louis das Zimmer verlassen hatte und somit außer Hörweite war, lehnte seine Mutter sich zu mir und sagte "okay ganz einfacher deal, ich überweise dir jedes Jahr 500.000$ und dafür lässt du meinen Sohn in Ruhe. Du bist ja ganz hübsch und scheinst ja auch ganz klug zu sein, also ist dir sicherlich bewusst, dass das mehr ist, als du von meinem Sohn jemals bekommen wirst. Ach und deine 'ich liebe dich' Tour zieht vielleicht bei ihm, kannst du dir bei mir aber sparen."
Sie reichte mir einen Scheck mit dem benannten Betrag und ich wäre beinahe geplatzt vor Wut. "Das ist doch nicht Ihr ernst?! Nehmen Sie sich ihr Geld und stecken Sie es sich sonst wohin. Ich seh in Louis kein Kapital, ich liebe ihn tatsächlich nicht so wie seine ganzen aufgespritzten Barbies davor!", schrie ich sie an.
Gerade als ich meinen kleinen Wutanfall beendet hatte, hörten wir Schritte auf der Treppe und Louis kam zum Vorschein. Den Scheck zerriss ich und schmiss ihn auf den Boden. Da sieht man mal wieder wie einfach man sich in Menschen täuschen kann! Nachdem ich Louis mitteilte, dass ich nach Hause ginge und wir morgen definitiv darüber reden würden, holte ich meine Sachen und verließ das Haus.
Louis Perspektive
Was hab ich bitte falsch gemacht? Ich saß jetzt schon eine gefühlte Ewigkeit hier und zerbrach mir den Kopf darüber. Ich konnte es einfach nicht ertragen, zu wissen, dass sie sauer auf mich war. Als ich mein Gesicht mit meinen Händen, auf den Knien abstützte, sprangen mir 2 Schnipsel ins Auge. Ich hob sie auf und sah einen Scheck ausgestellt von meiner Mutter an Abby.
Oh Gott, deshalb ist sie so ausgerastet. Ich lief hoch ins Gästezimmer zu meiner Mutter und fragte sie was das sollte. Sie antwortete "Spatz, ich wollte doch nur wissen, ob sie dich wirklich liebt und das tut sie, denn sonst wär sie niemals so verletzt gewesen und hätte schon gar nicht 500.000$ jedes Jahr ausgeschlagen. Es tut mir leid, aber ich wollte einfach, dass du die Richtige findest, die dich deiner selbst Willen liebt und das tut sie." "Ach Mama, musste das sein? Ich wusste schon die ganze Zeit, dass sie die Richtige ist." "Es tut mir leid. Ich werde morgen mit ihr reden, versprochen." Als Antwort nickte ich und ging in mein Schlafzimmer.
Ich fühlte mich einsam ohne Abby und konnte einfach keinen Schlaf mehr finden. Hoffentlich denkt sie jetzt nicht, dass ich sie für ein geldgeiles Miststück halte. Oh Gott was ist wenn sie mich deswegen verlässt?!
Diese Gedanken ließen mich die ganze Nacht nicht los, aber wenn ich gewusst hätte wie sie reagieren würde, währe alles anders abgelaufen.
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