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Abby's Perspektive

In meinem Büro angekommen, konnte ich mich kaum konzentrieren. Was war das gerade eben?! So bin ich doch gar nicht. Ich fühlte mich schlecht, weil ich damit wahrscheinlich nur versucht hatte zu vergessen, dass alle die hier arbeiten, mich als Flittchen abstempeln, was ich nebenbei mit der Aktion gerade eben bestätigt habe.

Ich hatte mir doch nie ausgesucht, dass ich mich ausgerechnet in meinen Boss verlieben würde, aber was soll ich denn tun? Meine Gefühle verleugnen, damit der Rest mich nicht mehr für billig hält? Niemals, vielleicht hat Louis ja recht und alles würde sich nach einer gewissen Zeit wieder legen.

Unbemerkt liefen mir einige Tränen über meine Wangen. Ich entschied mich dafür, dass Arbeit die beste Ablenkung ist. Wenn sie sehen, was für ein Potential ich hab, wird schon keiner mehr denken, dass ich nur Louis's Assistentin geworden bin, weil wir im Bett miteinander waren.

Also fing ich an all seine Termine zu planen, Ordner zu sortieren, Meetings vorzubereiten und meiner bisherigen Arbeit nachzugehen. Ich war so vertieft in meine Arbeit, dass ich erst aus meiner Areitsphase gerissen wurde, als es an meiner Tür klopfte. Nach einem freundlichen 'herein' meinerseits, öffnete sich die Tür und Louis trat hinein. "Stör ich?", fragte er, nachdem er sah wie vertieft ich in meine Arbeit war. "Sollte das nicht anderes herum ablaufen? Aber nein tust du nicht. Was gibt es?", fragte ich ihn lachend, weil ich sichtlich keine Ahnung hatte, was er von mir wollte."Naja Engel, ich weiß du willst dieses Boss-Assistentinnen-Verhältnis hier, aber ich vermiss dich und dich den ganzen Tag um mich zu haben lässt mich noch wahnsinnig werden. Also wollte ich fragen, ob du zumindest deine Mittagspause mit mir verbringen möchtest."

Hab ich schon mal erwähnt, dass ich den süßesten Freund der Welt habe?! Okay, es klingt echt seltsam ihn 'mein' Freund zu nennen, selbst wenn es nur in Gedanken ist, aber es gefällt mir.

Nachdem er das gesagt hatte fuhr er sich nervös durch die Haare und dabei sah er so verdammt gut aus. Es schlich sich ein riesiges lächeln in mein Gesicht, als ich erst einmal realisierte, was er gerade eben alles gesagt hatte. Ich stand auf, schnappte mir meine Jacke und griff mir Louis's Hand, um ihn anschließend zu küssen, bevor wir uns zu den Aufzügen begaben. "Nichts lieber als das, wo geht es denn hin?", antwortete ich ihm danach und auch in seinem Gesicht machte sich ein breites Grinsen bemerkbar.

"Lass dich überraschen", war alles was er antwortete. Zusammen stiegen wir in den Fahrstuhl und als wir fast im Erdgeschoss angekommen waren, wollte Louis seine Hand aus meiner ziehen. Ich sah ihn fragend an während er sagte "naja, du wolltest doch nicht, dass sie etwas von uns erfahren und Händchen halten wär ein offensichtlicher Beweis, dass wir mehr sind als nur 'Arbeitskollegen.'"

Er hatte so viel Verständnis dafür, dass ich es noch nicht 'öffentlichen' machen wollte, aber er war so unglaublich süß zu mir, dass ich ein schlechtes Gewissen bekam, weil ich auf gar keinen Fall wollte, dass er denken könnte, dass er mir peinlich oder der gleichen sein könnte. Wie könnte ich auch nur eine Sekunde daran denken, dass ich diesen Mann verstecken soll? Zum Teufel mit allen, die ein Problem damit haben, ich liebe ihn und jeder soll das wissen.

Ich nahm seine Hand wieder in meine und in dem Moment als die Aufzugstüren aufgingen schlang ich meine Arme um seinen Nacken und küsste ihn. Vom Empfangstresen hörte man nur, wie die Frauen von heute Morgen scharf die Luft einzogen. Als ich mich leicht von Louis gelöst hatte flüsterte ich ihm ins Ohr "wie konnte ich nur so wahnsinnig sein und das mit uns verstecken wollen. Ich liebe dich und das soll die ganze Welt wissen." Er lächelte von einem Ohr zum anderen und schlang seinen Arm um meine Taille, als wir den Fahrstuhl verließen.

"Ich liebe dich Engel.", sagte er und man könnte beinahe schon meinen er hätte gekichert. Kurz bevor wir die Empfangshalle verließen gab er mir noch einen kurzen Kuss und lachend verließen wir das Gebäude. "Okay Schatz, woher kommt auf einmal der Sinneswandel?", fragte er leicht verwirrt. "Naja mir ist einfach bewusst geworden, dass man jemanden wie dich nur einmal im Leben findet und ich will das jeder weiß, dass du zu mir gehörst und wir sind alt genug, um zu wissen was wir wollen und ich weiß ich will dich, also sollen sie doch über uns reden. Solange wir zusammen sind ist alles gut. Naja ich hoffe zumindest dich hat das gerade eben nicht gestört."

"Ach was die Gesichter der 3 waren atemberaubend als wir uns geküsst haben.", antwortete er und stellte ihre Gesichter nach, weshalb wir beide anfingen zu lachen. Wir liefen ein paar Querstraßen entlang und kamen schließlich bei einem kleinen Chinesischen Restaurant an. "Woher wusstest du das ich Chinesischen Essen liebe?", fragte ich ihn verwundert. Er lachte und meinte "Das wusste ich nicht, aber das ist gut zu wissen."

Wir betraten das Restaurant und es war in einem typischen Chinesischenstyle eingerichtet. Wir saßen an einem Tisch am Fenster und meine Ente mit gebratenem Reis schmeckte himmlisch. Als ich das nächste mal auf die Uhr sah war es bereits 14:30 Uhr und wir waren tatsächlich schon 2 Stunden weg. "Schatz wir müssen los, oh Gott es sind schon 2 Stunden um und ich hab noch so viel zu tun. Oh nein du hättest vor einer halben Stunde ein Meeting mit Mrs. Smith gehabt.", plapperte ich panisch vor mich hin, während Louis nur anfing zu lachen. "Beruhig dich, ich habe alle Termine für heute abgesagt und deine Arbeit kannst du auch morgen noch beenden.", erklärte er und lächelte mich an.

"Ach außerdem hat Mr. Parker heute angerufen und würde gerne das wir bald wieder nach New York kommen, wegen unserer Partnerschaft mit ihm und er bestand darauf das du mitkommst, mal abgesehen davon, dass ich ohne dich niemals gegangen wäre. Das heißt also, dass wir dann bald wieder eine Woche ganz für uns haben. Voraussichtlich gehen wir in 4 Wochen dahin", fügte er hinzu und begann zu lachen.

"Ich mag Mr. Parker, er ist wirklich eine Klasse für sich. Und was hast du denn vor, wenn du schon mal dein Büro verlässt. Da bekomm ich ja gleich schon das Gefühl ein schlechten Einfluss auf dich zu haben.", antwortete ich ihm und fing ebenfalls an zu lachen.

"Naja ich dachte vielleicht könnten wir einfach nach Hause gehen und heute Abend ein Filmeabend machen und heute mittag können wir ja einfach die Sonne bei mir im Garten genießen.", sagte er und fuhr sich wieder nervös durch die Haare. "Hör auf damit.", kicherte ich. "Wieso?", fragte er leicht irritiert. "Weil du dadurch so verdammt gut aussiehst und dann kann ich mich nicht mehr konzentrieren" gab ich lachend, aber wahrheitsgetreu zu. Er stieg in mein Lachen mit ein und beließ es zum Glück einfach dabei.

"Also was hältst du davon den Tag mit mir zu verbringen, ich meine du kannst auch arbeiten gehen, wenn dir das lieber ist", neckte er. "Du stellst mich vor eine schwierige Entscheidung. Mhm wie soll ich mich entscheiden, du oder arbeiten. Naja vielleicht sollte ich lieber arbeiten gehen, mein Boss ist mir lange genug auf die nerven gegangen, dass ich diese Stelle annehme und ich will wirklich nicht, dass er wieder damit...", fing ich sarkastisch an, aber Louis unterbrach mich.

"Halt einfach die Klappe und komm mit", lachte er und damit gingen wir zurück in die Firma, um anschließend zu ihm nach Hause zu fahren.
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Die Rechte an dem Bild in Kapitel 32 liegen bei: http://blog.tagesanzeiger.ch/sweethome/index.php/58807/7-1-rot-die-sinnlichste-wohnfarbe/

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