KAPITEL 1

Ardy's Sicht

Montagnachmittag. Gerade ging ich von einem anstrengenden Schultag nachhause. Es war kalt draußen, da es Mitte Winter war. Bald würde es auch schon dunkel werden. Na ganz toll, wenn man gleich montags nach den Ferien bis zirka fünf Uhr nachmittags Schule hatte. Ich seufzte und bog in den Schotterweg am Wald ein. Bald könnte ich in meinem warmen Bett liegen, dachte ich mir. Die einzige gute Sache an diesem Tag war, dass ich bis morgen keine Hausaufgaben machen musste. Das durften die wohl nicht, wenn der Schultag so lang war.

Die Bäume waren an dem Stück, wo ich gerade lang lief, dichter und so fielen dunkle Schatten auf mich herab. Ich bekam das Gefühl nicht los, das mich jemand beobachtete. Ich schaute mich nach allen Seiten um, doch konnte niemanden ausfindig machen. „Ach, das bildest du dir nur ein, Ardy... Du bist einfach müde und gestresst..." murmelte ich zu mir selbst und setzte zügig meinen Weg fort.

Müde kam ich dann doch endlich mal zu Hause an, und entledigte mich sofort meiner Jacke und Schuhe. „Bin zu Hause!" rief ich durch das kleine Haus. Doch niemand antwortete. Ich tapste in die Küche, wo am Kühlschrank ein Zettel mit einem Magneten befestigt war.

„Wir sind bei ein paar Freunden eingeladen und kommen erst später wieder. In der Mikrowelle steht Lasagne, die kannst du dir aufwärmen. Geh bitte pünktlich um 22:00 Uhr ins Bett und achte darauf das Fenster und Türen richtig geschlossen sind.

In liebe, Mama & Papa"

Nicht da also? Passt ja! Nur leider wusste ich nicht wann sie wieder kamen. 'Achte darauf das Fenster und Türen richtig geschlossen sind' Blah Blah Blah... Seit dem hier in der Stadt ein paar Leichen gefunden wurden, spielen meine Eltern total verrückt. Ich darf gar nicht mehr raus und sobald es dunkel ist, muss ich unbedingt wieder hier sein. Das ist schon so lange her und seitdem ist nichts mehr passiert! Manchmal überreagieren sie ein bisschen. Wobei, ich kann sie irgendwo ja schon verstehen. Ich würde mein Kind auch nicht verlieren wollen. Naja, tue ich eben das was sie mir sagen, und gut ist.

Ich wärmte mir also die Lasagne auf, und setzte mich mit Messer und Gabel bewaffnet, auf die Couch um zu sehen, was so im Fernsehen kam. Natürlich nur Mist. Assi-Tv, Dokus, Zeichentrick, darauf hatte ich alles keine Lust. Ich machte also den Fernseher wieder aus, und aß im Stillen mein Essen weiter.

Ich stand auf, um meinen Teller weg zu bringen, und schaute kurz aus dem offenen Küchenfenster. Ich stellte meinen Teller weg und wollte gerade die Küche verlassen, als ich im Augenwinkel etwas bewegen sah. Erschrocken wendete ich meinen Blick in unseren Garten doch dort war nichts. Ich lehnte mich aus dem Fenster und schaute in alle Richtungen. Nichts, rein gar nichts. Misstrauisch schloss ich das Fenster und zog die Gardienen zu. Ich schaute kurz ob unten alle Fenster zu waren, und checkte dann die Haus- und Terrassentür. Alles zu und abgeschlossen. Also ging ich nach oben in mein Zimmer und warf mich auf mein Bett. Langsam schloss ich meine Augen, und ruhte mich ein wenig aus.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top