Kapitel 20
Jay war unterwegs in die Stadt, auf dem Weg zu seiner Verabredung mit Isabella.
Er konnte sich gar nicht mehr erinnern, wann er das letzte Mal ein Date hatte.
Eigentlich schleppte er einfach nur Mädels für eine Nacht ab.
Okay gut, wenn der Sex wirklich Hammer war, traf er sich weitere zwei, drei Male mit der Frau, aber nur für Sex.
Heute stattdessen hatte er ein richtiges Date mit einer Frau, die ihn wirklich gefiel.
Isabella war so anders als die anderen Mädchen. Sie machte es ihm wirklich schwer und hatte es geschafft ihm somit den Kopf zu verdrehen.
Krass! Das war noch keiner gelungen, obwohl es viele versucht haben.
Dann kam Jay noch ein weiterer Gedanke. Isabella meinte, es gäbe heute kein Sex.
Kein Problem, er konnte komischerweise damit umgehen, weil er sie wirklich wollte.
Hätte er sie nur für Sex gewollt, dann wäre er jetzt nicht hier.
Dennoch wusste er, es würde ihm sehr schwerfalle.
Er fand Isabella extrem attraktiv, ihr Körper war der Hammer und wie sie ihn bewegte, wenn sie mit ihm schlief....
Stop! Er beendete sofort seinen Gedankengang, sonst würde es nicht gut enden.
Als er zur verabredeten Stelle kam, war Isabella noch nicht angekommen.
Er lehnte sich also gegen einen Baum und zog sich eine Zigarette aus, die er sich gleich anzündete.
Kurze Zeit später sah er Isabella lächelnd auf ihn zukommen. Jay blieb der Mund offen...wie konnte sie nur?!
Sie trug ein sehr kurzes schwarzes Seidenkleid, dazu ein schwarzes Jackett und schwarze Strumpfhosen.
Sie wollte ihn foltern, eindeutig!
Isabella sah aus wie purer Sex!
Hatte sie nicht gesagt, sie wollte nur mit ihm zu Abendessen?
„Wow", sagte Jay als Isabella vor ihm stehen blieb und legte seine Hände an ihrer Hüfte ab.
Isabella schlang ihre Arme um Jays Nacken und grinste ihn an.
„Wow zurück", meinte sie und zog ihn am Nacken zu sich runter, damit sie ihn küssen konnte. Ihre Lippen berührten sich und Jay hatte echt mühe sich zu beherrschen. Eine wunderschöne Frau in einem viel zu kurzen Kleid küsste ihn und er konnte sie nicht haben.
Dennoch ließ er vorsichtig seine Hände zu ihrem Po wandern, um sie darauf ruhen zu lassen. Ein wenig anfassen musste wohl drin liegen.
Als sie sich wieder lösten, bestand Jay darauf Isabella zum Essen einzuladen.
Ihr war es eigentlich nicht wohl dabei. Sie wusste, dass sie viel mehr Geld hatte als Jay. Doch sie wollte auch nicht seinen Stolz kränken, also ließ sie sich von ihm einladen. Aber auch nur dort, wo er es sich leisten konnte.
„Bist du sicher, dass du Burger essen willst?", fragte Jay skeptisch.
Er hatte sich extra von Hercules etwas Geld ausgeliehen, um Isabella etwas richtiges bieten zu können. Doch Isabella nickte lächelnd. „Ich liebe Burger", erwidere sie und es war nicht mal gelogen.
Sie setzten sich auf einer Bank in den Park und begannen zu essen.
„Hast du dich für mich so hübsch gemacht?", fragte Jay und biss in seinem Burger. Isabella zog eine Augenbraue hoch. „Für wen den sonst?", erwiderte sie selbstbewusst, auch wenn dieses Date sie in Wahrheit extrem nervös machte. Es war die erste richtige Verabredung mit Jay.
Dazu kam noch, dass Isabella jetzt wusste, dass sie sich in ihm verliebt hatte.
Irgendwie wusste sie nicht so recht wie damit umgehen und wie sie sich verhalten sollte.
„Erzähl mir etwas über dich", sagte Jay.
Isabella schaute ihn erstaunt an. „Was willst du denn wissen?"
„Etwas was sonst niemand weiß", erwiderte er rasch und Isabella begann nachzugrübeln. Er wollte etwas wissen, was sonst keiner wusste?
Ihr würde es auch interessieren, mehr über ihn zu erfahren. Dinge zu erfahren, die sonst keiner weiß.
„Gut, ich erzähle die drei Dinge über mich und dann erzählst du mir drei Dinge über dich. So lernen wir und gleich etwas besser kennen", grinste sie und nahm ein Schluck von ihrer Cola, ehe sie zu sprechen begann. „Also, 1: Ich bin Jahrgangs beste, und zwar jedes Jahr."
Jay beginnt zu grinsen. „Hätte ich mir nicht denken können", scherzt er.
Sie war eine Streberin, das wusste er von Anfang an. Das wusste jeder.
„2: Ich hatte bis jetzt nur eine richtige Beziehung."
„Erzähl mir davon", erwiderte Jay rasch.
Irgendwie gefiel es ihm nicht sich Isabella mit einem anderen vorzustellen. Aber es wunderte ihn, wie sie zu ihrem Ex stand und wie es in die Brüche ging.
Vor allem was für ein Typ der war.
Isabella kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Eigentlich hatte sie keine Lust über Dylan zu sprechen. Aber wenn sie das Thema schon ansprach, da konnte sie jetzt nicht das Thema verweigern.
Außerdem wusste sie, dass nachher Jay dran war und sie bestimmt auch Fragen an ihm hätte.
„Sein Name ist Dylan Parker, er ist der Sohn von dem Geschäftspartner meines Vaters", begann Isabella zu erzählen. „Er ist groß, schlank und blond. Dazu ist er noch sehr eingebildet und arrogant, was mir anfangs aber nicht auffiel. Erst nachdem Schluss war, bemerkte ich es so richtig. Wir waren ein Jahr zusammen, als er meinte, er müsste sich auf seinen Abschluss konzentrieren und ich ihn da nur ablenken würde. Und jetzt, ein Jahr später, denkt er ich würde ihn zurücknehmen. Was aber nicht passieren wird", beendete sie den Satz und nahm den letzten bissen von ihrem Burger.
Jay runzelte die Stirn. „Also habe ich Konkurrenz?", fragte er mit erhobener Augenbraue. Offensichtlich wollte dieses Dylan sie ja zurück. Jay hatte echt mühe seine Eifersucht zu verdrängen.
Doch Isabella schüttelte rasch den Kopf. „Oh Gott, nein! Für mich ist das Thema Dylan endgültig durch", sagte sie und meinte jedes Wort davon ernst.
Dylan hatte es sich bei ihr verbockt.
Und nun, wo sie ihn mit anderen Augen sah, würde sie nie wieder mit ihm zusammen kommen. Bei Dylan würde sie so ein Leben führen wie ihre Mutter mit ihrem Vater. So eine Art Leben, so eine Beziehung wollte Isabella nicht.
Sie wollte wahre Liebe...verrückte, nicht ohne den anderen Leben können Liebe.
Aber das würde sie Jay bestimmt nicht sagen.
„3: Ich bin Reich und habe zwar alles, aber ich würde so gerne aus meinen, scheinbar so perfekten Leben, hinaus brechen", gab sie noch letzteres zu und seufzte. Jay schaute sie erstaunt an.
Offenbar schien es so, als wäre Isabella mit ihrem Leben nicht glücklich. Er hatte immer gedacht, dass jemand wie sie, der alles hatte, glücklich und friedlich lebte.
Doch offensichtlich machte Geld nicht glücklich. Stattdessen brachte es andere Probleme mit sich.
Egal ob man reich oder arm war, jeder hatte auf seine Art irgendwelche Unzufriedenheit und sorgen.
„Jetzt bist du dran", wechselte Isabella rasch das Thema und grinste Jay an.
Er nickte. „Gut, also...1: Ich bin sehr schnell reizbar, mich kann man schnell aus der Fassung bringen."
„Und ich dachte, du wärst die Ruhe selbst", meinte Isabella ironisch und grinste dabei.
Sie hatte sehr oft mitbekommen, wie Jay Wutausbrüche hatte. Sie wusste, wie schnell er reizbar war.
Jay schüttelte grinsend den Kopf.
„2: Ich bin mit vierzehn von zu Hause abgehauen und habe seitdem mein Dad nie wieder gesehen."
Isabella weitete die Augen und schaute Jay erstaunt an.
Er hatte seit drei Jahren seine Eltern nicht mehr gesehen Kümmerten sich die Eltern denn gar nicht um ihn?
„Wieso denn?", fragte sie erstaunt.
Jay seufzte. „Kurz gesagt, mein Vater war ein Säufer der mich und meine Mutter immer geschlagen hat. Irgendwann hat sich meine Mutter verpiss und ich blieb alleine bei dem Bastard. Bis ich vierzehn wurde und von diesem Loch abgehauen bin. So kam es auch, dass ich jetzt mit den Jungs zusammen wohne. Sie sind meine Familie", erzähle er und lehnte den Kopf auf der Parkbank zurück.
In Erinnerungen versunken, schloss Jay seufzend die Augen.
Isabella wurde es schlecht, Jays Vergangenheit war echt traurig.
Nie hätte sie erwartet, dass er so eine schreckliche Kindheit hatte.
Sie beklagte sich über ihre Eltern, obwohl sie im Grunde genommen immer alles hatte, dabei gab es andere, die wirkliche Probleme hatten. So wie Jay.
Wenn sein Vater ihn immer schlug und seine Mutter ihn verließ, bedeutete dies, dass er nie wirkliche Liebe als Kind empfangen hatte. Dieser Gedanke machte Isabella sehr traurig.
Es gab ihr so ein Bedürfnis ihn helfen zu wollen. Ihn all die Liebe und die Fürsorge zu geben, die er als Kind nie bekommen hatte.
Isabella rutschte ihm etwas näher, lehnte ihren Kopf auf Jays Brust ab und schlang ihren Arm um ihn. Als Jay spürte, wie Isabella ihn umarmte öffnete er rasch die Augen, aber er rührte sich nicht.
Es fühlte sich gut an. Er genoss es sie so nahe bei ihm zu haben und legte ebenfalls seinen Arm um das Mädchen. Die andere Hand hielt Isabellas Hand in seiner und spielte mit ihren Fingern.
„3-", sagte Jay sanft, um die Stille zu brechen. „Ich fühle mich mit dir so wohl, wie mit niemand anderem zuvor", flüsterte er ihr zu und Isabella schaute erstaunt zu ihm hoch. Jay erwiderte den Blick nicht, er hatte die Augen wieder geschlossen.
Doch Isabella lächelte glücklich, dass was er gerade gesagt hatte, war sehr schön.
„Mir geht es genau so", flüsterte sie und könnte schwören, ein kurzes Lächeln auf Jays Lippen gesehen zu haben.
Isabella biss sich auf die Unterlippe und ließ Jays Hand los, um ihre Hand auf seiner Wange zu legen und ihm zu sich zu drehen. Sie streckte sich zu ihm rauf und presste ihre Lippen auf seine.
Jay erwiderte den Kuss und zog sie enger an sich. Ein sehr langer und sinnlicher Kuss entstand.
Dennoch war der Kuss nicht voller Leidenschaft und Lust, sondern voller Zuneigung und Zärtlichkeit.
................
Das Date der beiden verlief perfekt. Isabella war wirklich glücklich, sie hatte Jay tatsächlich besser kennengelernt.
Er hatte ihr Dinge anvertraut und sich bei ihr von einer Seite gezeigt, die er sonst niemand zeigte.
Sie konnte sich auch irren, doch Isabella wusste jetzt, dass sie ihm wichtig war.
Er hatte nicht den Ruf von jemand, der den Mädels die Sterne vom Himmel holte, ihnen zuckersüße Worte sagte, um sie rumzukriegen und sie dann fallen ließ.
Er hatte den Ruf von jemand, der sich nahm, was er wollte und niemanden richtig an sich ran ließ.
Daher wusste Isabella, dass er mit ihr anders war, als mit den anderen Mädels.
Das musste doch etwas bedeutet!
Zu Hause angekommen, fühlte sich Isabella zum einen so leer, weil sie einfach gerne viel länger bei ihm geblieben wäre und zum anderem extrem glücklich, weil sie einfach einen tollen Abend mit Jay verbracht hatte. Was sie aber nicht wusste war, dass dieser Abend noch einige Überraschungen mit sich brachte.
„Na, war dein Date schön?", hörte Isabella die Stimme ihrer Mutter, die aus dem Wohnzimmer kam.
Alles in Isabella erfrierte, woher wusste ihre Mutter davon? Sie war sehr vorsichtig gewesen, damit genau so etwas nicht geschah. Wie konnte es sein, dass sie es trotzdem bemerkt hatte?
Doch als Isabella das Wohnzimmer betrat, traf sie der Schlag und alles wurde auf einmal klar.
„Du?", knurrte sie, als sie Haley aus dem Sofa sitzen sah. Haley wusste von dem Date mit Jay und sie war alles andere als begeistert davon. Dennoch waren sie doch angeblich Freundinnen, Isabella hätte nie erwartet, dass Haley sie bei ihrer Mutter verpetzen würde.
„Wie konntest du nur?", schrie Isabella und ging wütend auf Haley zu, doch Allison stellte sich dazwischen. „Haley meinte es nur gut. Sie macht sich Sorgen um dich, so wie auch ich", intervenierte Allison und Isabella schaute ihrer Mutter zornig in die Augen.
„Sorgen? Wofür?", fragte sie aufgebracht.
„Dieser Junge, bebita, der ist nicht gut für dich. Er-"
„Nein! Ich will das nicht hören", schnitt Isabella ihrer Mutter das Wort.
Sie hatte keine Lust sich ständig anhören zu müssen, wie schlecht Jay für sie war, nur weil er zufällig keine Villa und kein Bankkonto mit Millionen drauf besaß.
„Isabella checkst du es nicht, der nutzt dich nur aus", kam es zum ersten Mal auch von Haley.
Isabella verzog entsetzt das Gesicht. „Was redest du denn da?"
„Haley hat recht", kam es von ihrer Mutter. „Er denkt bestimmt mit dir den großen Los gezogen zu haben. Sei bitte nicht so naiv."
Isabella fasste sich an die Stirn. Sie konnte es nicht fassen, die beiden wollten ihr wirklich weiß machen, er würde sie nur ausnützen wollen, weil sie viel Geld hatte?
Sorry aber das konnte sie nicht glauben.
Jay hatte kein einziges Mal, über ihr ganzes Geld zu profitieren versucht.
Sogar während dem Date hatte er sich vorgenommen sie einzuladen, obwohl sie deutlich viel mehr Geld hatte als er.
„Wisst ihr was, das höre ich mir nicht länger an. Du", sie zeigte mit dem Finger auf Haley. „Wir beide sind durch. Und du", jetzt schaute sie zu ihrer Mutter. „Wag es ja nicht mir die Sache mit Jay kaputt zu machen. Denn das wirst du nicht schaffen."
Dies gesagt verließ sie das Wohnzimmer und ging aufgebracht die Treppe hoch.
„Bebita, wir wollen dir nur helfen", hörte Isabella ihre Mutter ihr hinterherrufen.
Doch Isabella ignorierte es, betrat ihr Zimmer und knallte die Tür zu.
Sie hatte so eine Wut in sich.
Nicht gegen ihre Mutter denn da wusste sie ja schon Bescheid wie sie war.
Sondern gegen Haley, die es für nötig gehalten hatte zu petzen.
Doch sie war durch mit ihr! Die Freundschaft konnte Haley vergessen.
Auf solche Freunde konnte Isabella gerne verzichten.
.....
Wie hat euch das Date gefallen?
Und die unangenehme Überraschung als sie nach Hause kam? ^^
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