11. Die Party Teil 1
Isabella trug ein elegantes, knielanges schwarzes Kleid, welches am Oberteil mit vielen bronzefarbenen Strasssteinen verziert war. Ihre langen schwarzen Haare hatte sie geglättet. Sie hatte ihre Augen dunkel geschminkt und etwas Lipgloss aufgetragen, etwas das sie im Alltag nie machte.
In ihrem Haus fand eine Abschiedsparts für ihren Vater statt. Dieser würde bald wieder auf Geschäftsreise gehen.
Doch unter Party hatte sich die hübsche Mexikanerin etwas anderes vorgestellt.
Sie sah sich in dem überfüllten Haus um.
Hauptsächlich Freunde von ihren Eltern.
Obwohl ihre Eltern versprochen hatten auch einige von Isabellas Freunde einzuladen. Sie ging zum Büffet und nahm sich ein Kristallglas gefüllt mit Champagner.
„Gefällt es dir, Schatz?", hörte sie die Stimme ihres Vaters fragen, der hinter ihr stand. Sie drehte sich um und lächelte schwach. „Ja. Es ist toll", log sie.
Sie wollte ihren Vater einfach nicht verletzen. Sie brachte es nicht übers Herz ihm den letzten gemeinsamen Abend mit ihrer Unzufriedenheit zu verderben.
„Enrique, komm her", wurde er von einem Freund gerufen.
„Geh schon", meinte Isabella und sah ihrem Vater hinterher. Sie trank ihr Glas leer und stellte es wieder auf dem Tisch ab. Gleich darauf ging sie in eine Ecke und lehnte sich an die Wand. Nicht sehr vornehm, aber es war ihr egal.
Sie dachte an Brianna, die bestimmt viel mehr Spaß hatte als sie. Brianna war mit ihrem Freund auf einer Party und Isabella war auch dazu eingeladen.
Aber sie konnte nicht gehen, weil die Abschiedsparty von ihrem Vater stattfand.
Schade nur, dass sie sich enorm langweilte. Ihr Vater war mit den Gästen beschäftigt und hatte keine Zeit für seine Tochter. Isabella hätte lieber den Abend alleine mit ihren Eltern verbracht, ohne diese ganzen Leute.
„Isabella Medina, so bezaubernd wie immer", hörte sie eine Stimme sagen.
Ihr Exfreund Dylan stand plötzlich neben ihr und lächelte sie charmant an.
Isabella schaute in seine blauen, funkelnden Augen. Sein Blick verschlang sie beinahe vor Gier.
Sie seufzte innerlich und musterte ihn.
„Was willst du Dylan?", meinte sie kalt.
„Einen Tanz", erwiderte er rasch. Doch Isabella schüttelte den Kopf.
Dylan runzelte die Stirn. „Wieso denn nicht? Deine Mutter meinte, du würdest dich freuen, wenn ich heute Abend komme. Ich dachte, du wärst bereit mir wieder eine Chance zu geben?"
„Tja, falsch gedacht", erwiderte sie rasch und konnte es nicht fassen, was ihre Mutter zu Dylan gesagt hatte. Sie hatte nie erwähnt, dass sie Dylan auf der Party haben wollte. Sie wollte ihn überhaupt nicht mehr in ihrem Leben. Wieso verstand das denn keiner?
Dylan berührte sie plötzlich an ihren Arm und beugte sich zu ihr runter.
„Ich vermisse dich", murmelte er an ihr Ohr. „Du hast keine Ahnung wie sehr."
Diese Worte und seine Berührung ließen Isabella einen kalten Schauer über den Rücken fahren. Schnell schob sie ihn zur Seite und schaute ihn wütend an. „Es ist vorbei Dylan, lass mich einfach in Ruhe", meinte sie genervt und stampfte davon.
Gut, vielleicht war sie ein wenig hart zu ihm gewesen, aber er wollte es einfach nicht verstehen. Er war doch derjenige der Schluss gemacht hatte und nur weil er es sich nach einem Jahr anders überlegt hatte, sollte sie ihm zurück? Das konnte er vergessen!
Isabella sah, dass ihr Vater alleine war und nutze die Gelegenheit um zu ihm zu gehen. Sie hatte es satt, dass er immer irgendwo auf Reise gehen musste. Deswegen wollte sie ihn jetzt überreden zu Hause zu bleiben.
Denn da gehörte er hin, zu ihr.
„Es war so schön, dich wieder hier zu haben", sagte Isabella rasch und hakte sich bei ihrem Vater ein. Enrique war erstmal etwas überrumpelt, doch dann lächelte er seine Tochter an.
„Auch für mich war er schön wieder mal zu Hause zu sein", sagte er sanft und strich ihr über die Wange. „Ich werde dich und deine Mutter vermissen", fügte er zu.
„Du müsstest uns aber nicht vermissen", erwiderte Isabella rasch und Enrique wusste, auf was seine Tochter hinauswollte. Deswegen seufzte er.
„Ach, mein Schatz. Ich wünschte ich könnte an zwei Orte gleichzeitig sein, aber das ist unmöglich. Das in Dubai ist ein sehr wichtiges Geschäft und ich muss einige Monate weg-"
„Einige Monate?", fiel ihm Isabella entsetzt ins Wort. „Ich dachte es wäre nur für EINEN Monat?" Isabella war entsetzt, wieso wusste sie nichts davon? Es hieß doch ganz klar er ginge für einen Monat nach Dubai. Doch nun wurde aus einem Monat, einige Monate!
Enrique war dabei etwas zu erwidern, doch zwei Freunde kamen auf ihm zu und somit war die Unterhaltung einfach beendet. Genervt ging Isabella in den Flur.
Sie ertrug es keine Minute länger auf dieser Party. Kurz gesagt: die Party war scheiße, ihr Exfreund Dylan trieb sie in den Wahnsinn und nun hatte sie noch erfahren, dass ihr Vater einige Monate weg sein würde. Das war einfach zu viel. Sie musste hier weg.
Sie musste irgendwo hin, wo sie abschalten konnte. Wo sie einfach alles vergessen konnte und stattdessen Spaß haben. Richtigen Spaß!
So kam es, dass sie sich auf den Weg zu der anderen Party machte, die heute Abend stattfand. Sie näherte sich dem Haus und die Musik wurde immer lauter.
Sie hörte Jugendliche kreischen und lachen. Es hörte sich schon von weitem nach Spaß an.
Als sie dann vor dem Haus stand, blieb sie kurz in dem Garten stehen.
Sie holte ihr Handy aus der Tasche und versuchte Brianna zu erreichen.
Sie wollte wissen, wo diese genau war, damit sie sich direkt treffen konnten.
Doch Brianna ging nicht an ihr Handy.
Kein Wunder, bei dieser lauten Musik.
Isabella verstaute das Handy wieder und war bereit das Haus zu betreten.
Allerdings wurde sie aufgehalten: „Na sieh mal einer an, wer hier ist."
Isabella drehte sich um und sah Jay, der alleine auf eine Bank saß.
Sie hatte ihn nicht bemerkt und war einfach an ihm vorbeigeeilt.
Er saß locker da. Auch heute hatte er mal wieder bewiesen, dass wenn es um Kleidung ging, er wirklich Stil hatte. Isabella musste sich einmal wieder eingestehen, dass Jay wirklich hübsch anzusehen war.
Verdammt hübsch.
Doch dann kam ihr wieder das „Nicht-Date" bei den Sonnenblumen in den Sinn und sie wurde ernst.
„Wieso hier so alleine? Ertragen dich deine Freunde nicht mehr?", sagte sie bissig und zog eine Augenbraue hoch. Jay grinste frech und stand von der Bank auf.
Er kam Isabella sehr nahe und fuhr mit der Hand durch ihre geglätteten Haare.
„Sieht gut aus", meinte er und ließ prüfend sein Blick von den Haaren über ihren Körper gleiten. „Verdammt gut", fügte er hinzu und biss sich auf die Unterlippe.
Ihm gefiel wie sie angezogen war.
Das Kleid war elegant und besonders figurbetonend. Heiß, sehr heiß, dachte er sich und streifte dabei ihren Arm.
Isabella schaute, über seinen Kommentar verlegen, zu Boden. Dabei war sie ehrlich gesagt ziemlich verwirrt.
Als Dylan sie angefasst hatte, fühlte sie nichts als Ekel. Wenn sie nur daran dachte, dass sie mit ihm geschlafen hatte, wurde ihr übel. Sie hielt es keine Minute mehr neben ihm aus.
Doch nun als Jay sie anfasste, machte es ihr nichts aus. Im Gegenteil, ihr Herz klopfte immer wie wild, wenn er ihr nahe kam. Sollte es nicht eigentlich umgekehrt sein? Sollte sie sich nicht eher zu einem Typen wie Dylan hingezogen fühlen und jemanden wie Jay abstoßend finden?
„Ich...werde mal reingehen", sagte Isabella nervös und entfernte sich von Jay.
Sie konnte seinen prüfenden Blick noch immer auf sie spüren und das brachte sie total aus dem Konzept.
Genauso wie die Enttäuschung in seinen Augen, als sie sich entfernte.
Als sie drinnen angekommen war, schaute sie sich nach Brianna um. Nach einiger Zeit fand sie ihre Freundin, die total aus dem Häuschen war Isabella zu sehen.
Daher entschied sie sich dafür gleich eine Runde auszugeben. Wodka wurde serviert und die beiden Freundinnen kippten das erste Getränk hinunter, um gleich mit dem zweiten weiterzumachen.
„Kannst du ein Foto von uns machen?", meinte Brianna zu Anthony.
Daraufhin umarmte sie Isabella und Anthony schoss einige Bilder.
Nach der dritten Runde zog Brianna Isabella auf die Tanzfläche und sie bewegten sich lachend zur Musik.
Isabella hatte wirklich Spaß und sie war froh hergekommen zu sein. Die beiden Freundinnen drehten sich im Kreis, hüpften zur Musik und umarmten sich.
Jay stattdessen hatte sie nicht mehr gesehen. Wahrscheinlich war er bei seinen anderen Freunden, dachte sich Isabella.
Oder er hatte schon ein anderes Mädchen für die Nacht gefunden.
Vielleicht war es sogar besser so, stellte Isabella fest. Denn der Alkohol in ihr führte dazu, dass sie sich nach diesem Jungen sehnte. Dass sie ihn verdammt attraktiv fand und ihn einfach nur küssen und berühren wollte. Ja, drei Gläser waren definitiv zu viel gewesen, sie spürte wie sich alles in ihrem Kopf drehte.
Sogar ihr Verstand spielte verrückt.
Sie war betrunken, und zwar richtig, doch es war ein unglaubliches Gefühl.
Sie fühlte sich frei und sorgenlos.
Sie fühlte sich einfach nur gut.
Isabella war so in ihren Gedanken versunken, dass sie erst jetzt bemerkte, wie Brianna mit Anthony auf der Tanzfläche rumknutschen.
Dabei musste Isabella lachen. Auch die beiden waren wohl ziemlich betrunken.
Isabella ließ von den beiden ab und schloss die Augen. Dabei bewegte sie sich weiter zu Musik und fühlte den lauten Bass, der in ihr bebte. Alles um sie herum war vergessen oder zumindest für diesen einen Moment verdrängt.
Zur selben Zeit betrat Jay wieder die Party. Nachdem er mit seinen Freunden draußen einige Joints geraucht und ziemlich starken Whiskey getrunken hatte, fühlte auch er sich total benebelt.
Doch er liebte diesen Rausch.
Er suchte ihn immer wieder.
Bevor er die Treppe runter zur Tanzfläche ging, blieb er oben stehen und lehnte sich an einem Gitter an. Er hatte Anthony schon länger nicht mehr gesehen und wollte nach ihm Ausschau halten.
Doch es war gar nicht einfach ihn zu finden, in mitten von so vielen Leuten.
Langsam wanderte sein Blick über die Tanzfläche und erblickte schlussendlich eine ganz andere Person.
Isabella war alleine und bewegte sich verführerisch zur Musik.
Sie fuhr sich langsam durch die Haare, bewegte ihre Hüften und schien alles um sich herum Ausgeschalten zu haben.
Er wusste nicht wieso, aber ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen.
Er konnte die Augen nicht von ihr lassen.
Eine Zeitlang beobachtete er sie, wie sexy sie sich bewegen konnte.
Doch dann konnte er einfach nicht mehr widerstehen. Er ging die Treppe runter und ging direkt auf sie zu.
......
Wie hat es euch gefallen?
Und was denkt ihr wird jetzt passieren?
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