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Jimin POV

Eine Woche ist vergangen seit ich Yoongi das letzte Mal gesehen hatte. Eine Woche seit meine Mutter und meine Freunde vorgaben Yoongi nicht zu kennen.. und es verwirrte mich. Als ich aufgewacht war, hatte ich nach ihm gefragt, doch sie hatte mich nur seltsam angesehen...

*Flashback*
"Was ist?", fragte ich und die darauffolgenden Worte erschütterten mich. "Jimin wir kennen keinen Yoongi.." Ich sah sie verstört an und musste die Worte erst verarbeiten.  "Wovon redest du Mum? Er war doch hier..du hast dich doch mit ihm unterhalten..ich..", doch ich verstummte, als ich ihren Gesichtsausdruck sah. Verwirrt sah ich auf meine Hände, die ich in meine Bettdecke gekrallt hatte. "Kein..Yoongi?", fragte ich und sah sie immernoch verwirrt an. Sie schüttelte den Kopf. 'Wie konnte das sein? Sie hatte ihn doch gesehen?..oder war das alles ein Traum gewesen? Aber wir waren auf eine Schule gegangen..konnte man solch eine Geschichte träumen? Die Feier, die gemeinsame Nacht, all die schönen und wertvollen Momente und Erinnerungen? Ich hatte das Gefühl in meinem Kopf würde sich alles drehen. "Mein Schatz vielleicht hast du dir gestern doch den Kopf angestoßen als du weg warst?", fragte meine Mum besorgt. Ich fasste mir an den Kopf, doch konnte nichts ungewöhnliches spüren. "Ich kann mich nur noch daran erinnern, dass ich gestern in der Schule war und Yoongi..", dann verstummte ich und sah meine Mum an. "Ich werde dich für Morgen entschuldigen, vielleicht brauchst du nur einen Tag Ruhe." Sie lächelte mich liebevoll an und ich nickte einfach, ehe ich mich zurück ins Bett legte. Sie verließ mein Zimmer und ich sprang aus dem Bett. Leicht wackelig war ich noch auf den Beinen, aber das war mir egal. Ich ging zu meinem Schreibtisch und kramte in meiner Schublade, doch alle Fotos, die ich von Yoongi gemacht hatte, waren weg. "Ich hab sie doch hierhin gelegt", murmelte ich verärgert und sah mich um. Auch sonst war nichts mehr hier, was mich an ihn erinnerte.. Ich ließ mich wieder zurück aufs Bett fallen. 'Hatte ich mir das ganze doch nur eingebildet und es handelte sich hier um einen wirklich verrückten Traum?'
Ich sah auf mein Handy, doch auch hier gab es keine Nummer von Yoongi. Dann schrieb ich den Jungs und gab Bescheid, dass ich morgen nicht in der Schule sein würde. Sie wünschten mir eine gute Besserung und ich nahm mir vor, sie direkt darauf anzusprechen, wenn ich sie wieder sah. Ich musste sie das einfach von Angesicht zu Angesicht fragen.
*Flashback Ende*

"Jimin", hörte ich Jungkook fragen und drehte mich zu ihm um. Wir saßen in der Cafeteria und ich war völlig in Gedanken gewesen, sodass ich nicht mitbekommen hatte, was sie gesagt haben. "Ich hatte gefragt, ob du Lust hast nachher noch mit zu mir zu kommen?" Ich lächelte ihn an, doch schüttelte mit dem Kopf. "Tut mir leid Kookie ich fühle mich nicht so gut heute". Die Wahrheit war, dass es mir nicht nur heute so ging sondern schon die ganze Woche über. Ich hatte ein seltsames Gefühl der Leere in meinem Herzen und das machte mir zu schaffen. Natürlich konnten die Jungs sich nicht an einen Jungen Namens Yoongi erinnern. Ich hatte ihnen nicht glauben können und nochmal nachgefragt, doch nachdem sie meinten, sie würden sich ernsthafte Sorgen machen, war ich verstummt und hatte seitdem das Thema nicht mehr angesprochen. Ich wollte nicht, dass sie mich für verrückt hielten, wenn ich noch weiter über Yoongi sprechen würde. Von Baekhyun und Chanyeol wollte ich gar nicht erst anfangen, wer wusste schon, ob sie nicht auch eine Geburt meiner Fantasie waren? Natürlich hatte ich mit dem Gedanken gespielt einen Lehrer wegen Yoongi zu fragen. Ich konnte mich nur nicht dazu überwinden, zu groß war nun meine Angst, dass Yoongi wirklich nicht existierte und ich mir alles eingebildet hatte.. Ich wollte nicht, dass die Leute dachten ich wäre verrückt oder komisch, weil ich umher lief und nach jemandem fragte, den es nicht gab..also behielt ich meine Sorgen und Gedanken für mich und tat so, als wäre die jetzige Situation völlig normal. Doch das war sie nicht, denn die Sehnsucht nach Yoongi machte mich wahnsinnig. Ich konnte die Blicke der Jungs auf mir spüren. Sie sahen mich mitleidig an, doch ich konnte darauf nicht eingehen. Es gab niemandem dem ich von der Leere in meinem Herzen erzählen konnte, dem Ziehen in meiner Brust. Es war wie eine ständige Erinnerung das er fehlte.
'Wie konnte ich jemanden so stark vermissen, wenn er doch gar nicht echt gewesen war?'

März

April

Mai

Juni

....

Die Monate vergingen, ich nahm sie gar nicht mehr groß war und ich lernte mit dem Gefühl zu leben. Ich gab mein bestes, doch es gab gute und es gab schlechte Tage.. An den guten Tagen unternahm ich wieder mehr mit meinen Freunden und konnte sogar lachen, wenn auch das Gefühl der Leere nicht wegging, so konnte ich es wenigtens für die paar Stunden ignorieren. Doch an den schlechten Tagen vergrub ich mich einfach in mein Bett und wollte mit niemandem reden. Ich wusste meine Mum machte sich deshalb Sorgen, doch ich konnte es nicht verhindern. 'Würde es jemals wieder so werden wie es vorher war? Vor meinem Traum, der mein Leben  veränderte?..'

Die Abschlussprüfungen kamen mit großen Schritten näher, es war schließlich unser letztes Jahr an der Schule und so setzte Taehyung eine gemeinsame Lerngruppe an, die sich zwei Mal die Woche treffen sollte. Ich zuckte mit den Schultern und willigte ein. Wir trafen uns immer abwechselnd bei einem von uns Zuhause und bereiteten uns vor. Zusätzlich lernte ich noch allein, wenn ich Hausaufgaben machte..es lenkte mich ab, gab mir die Möglichkeit meine Gefühlswelt zu ignorieren, also vertiefte ich mich darin. Doch so sehr ich es versuchte, nachts in meinen Träumen sah ich das Gesicht von Yoongi klar vor mir..die katzenhaften Augen, die bis in meine Seele sehen konnten, die mintfarbenen Haare, das leichte Grinsen auf den Lippen. Es suchte mich in meinen Träumen heim und jedes Mal zog sich danach schmerzhaft mein Herz zusammen. Es war unglaublich schwer am Morgen danach aufzustehen und den Tag zu bestreiten, doch ich gab mein bestes, denn ich wollte meine Mum nicht enttäuschen. Sie konnte nichts dafür, dass ich so verkorkst war und ich wollte ihr nicht nochmal unnötig Sorgen bereiten. Sie war es auch die dafür sorgte, dass ich am Wochenende auch mal aus meinem Zimmer kam und etwas anderes tat, als mich in meinen Büchern zu vergraben. Sie fuhr mit mir an den Han-Fluß und wir genossen das seltene, gute Wetter im November oder sie lud mich ins Kino ein. Immer wieder kam sie auf neue Ideen und ich war ihr unendlich dankbar dafür. Ich genoss die Zeit, die mir mit ihr blieb, denn nach dem Abschluss würde ich eine der Unis in Seoul oder vielleicht in Südkorea aufsuchen und anfangen zu studieren. Dann würde mir nicht mehr so viel Zeit bleiben mit ihr.

Am Morgen der ersten Abschlussprüfung stand ich mit gemischten Gefühlen auf. Nervosität machte sich breit und ich musste mich zwingen wenigtens etwas kleines zu Essen, bevor ich los lief und die Jungs vor der Schule traf. Als wir das Gebäude betraten waren wir alle bereits furchtbar aufgeregt und nervös. Die Prüfungen sollten schließlich über unseren weiteren Lebensweg entscheiden..obwohl ich mir immernoch nicht sicher war, was ich danach studieren wollte. Wir verabschiedeten Taehyung, da er in einem anderen Raum schrieb, als Jungkook und ich. Dann begaben Jungkook und ich uns zu unserem Raum. Zitternd stand er neben mir während wir warteten und ich nahm Jungkooks Hand, gab uns beiden die Kraft einigermaßen ruhig zu bleiben. "Wir schaffen das Kookie", sagte ich lächelnd und er nickte.
Und dann war die erste von 4 Prüfungen geschafft. In den darauffolgenden Tagen schrieben wir die restlichen und als alles fertig war, fühlte ich mich als würde eine große Last von meinen Schultern fallen.

Es dauerte noch weitere zwei Monate bis wir die Noten per Post bekamen. Ich hatte wirklich gute Ergebnisse erzielt und meine Mum und ich freuten uns. Mir stand es nun offen zu entscheiden, wo ich hin wollte. Auch Jungkook und Taehyung hatten es geschafft und sich bereits bei der National University in Seoul für das College of fine Arts eingeschrieben. Ich hatte so mitgefiebert mit ihnen und freute mich umso mehr, dass es für sie beide geklappt hatte.

Wir konnten uns am nächsten Tag die Ergebnisse schriftlich in der Schule abholen, die feierliche Übergabe des Abschlusszeugnisses würde nächste Woche statt finden. "Und habt ihr heute noch etwas vor?", fragte Taehyung. Ich überlegte. Wir waren so eben im Sekretariat gewesen und hatten uns unsere Prüfungsergebnisse abgeholt. "Ich glaube nichts besonderes und ihr?" "Meine Eltern wollen heute Abend mit mir Essen gehen und meine Prüfungsergebnisse feiern", sagte Taehyung. Ich nickte lächelnd. "Meine Eltern haben heute Abend eine Ausstellung von ein paar befreundeten Künstlern, da werde ich noch etwas helfen", antwortete Jungkook. Ich dachte nach. "Cool, vielleicht komme ich ja nachher mal vorbei..meine Mum hat heute Spätdienst." Jungkook strahlte mich an. "Ja bitte unbedingt". Ich lachte leicht.

Wir verließen die Schule und ich umarmte beide, ehe sie sich verabschiedeten und los liefen. Ich stand noch einen Moment und suchte mein Handy. Dann glitt mein Blick unbewusst, wie eigentlich jeden einzelnen Tag im vergangenen Jahr, zu der Stelle, wo Yoongis Motorrad gestanden hatte. Ob ich wollte oder nicht, ich konnte es nicht verhindern das mein ganz automatisch seinen Weg fand, also habe ich es irgendwann aufgeben mich zu bemühen dort nicht hinzusehen. Ich sah wieder auf mein Handy, ehe meine Augen groß wurden.
'Warte mal..', ich sah wieder auf und erblickte das Motorrad, wovon ich geglaubt hatte es schon so oft gesehen zu haben. Ich drehte den Kopf leicht und sah mich um. 'Das kann nicht sein?' Dann fiel mir eine Gestalt nicht unweit von mir auf. Sie war an einen Baum gelehnt. 'War ich nun endgültig verrückt geworden?' Ich kniff mich leicht, doch der Schmerz war real. Die Person löste sich und kam auf mich zu. Mein Puls beschleunigte sich, während ich die Person beobachtete.  Er trug ein weißes etwas weiteres Hemd und einen schwarzen Mundschutz. Dazu hatte er jetzt schwarze Haare..doch ich hätte ihn trotzdem jederzeit wiedererkannt.

"Jimin", dieses eine Wort aus seinem Mund, so liebevoll, ließ alle Dämme in mir brechen. "Yoongi", schluchzte ich und rannte auf ihn zu. Er fing mich mit seinen Armen auf und drückte mich an sich. Ich klammerte mich förmlich an ihn, während ich die Tränen nicht mehr zurück halten konnte. "Du bist es wirklich..du bist es..", sagte ich während Yoongis Hände über meinen Rücken fuhren. "Du bist wirklich da..ich..du bist real", wimmerte ich und Yoongis küsste sanft meinen Nacken. "Du bist zurück gekehrt". Ich löste mich von ihm und sah ihn an. Er hatte seinen Mundschutz abgenommen. Stumm berührte ich sein Gesicht, während die Tränen unaufhaltsam liefen. "Sag ist das ein Träum?", flüsterte ich angsterfüllt, ich würde aufwachen und er wäre weg. Doch er nahm nur meine Hand und küsste sie. "Das ist kein Traum Jimin, ich bin wirklich hier und ich werde dich nie wieder gehen lassen." Ich sah den Schmerz in seinen Augen, den gleichen den ich durchlebt hatte.. "Dieses Jahr war das schlimmste.. Als ich aufgewacht war und wusste, dass ich so weit von dir entfernt war und ich dich nicht sehen konnte", er nahm mein Gesicht in seine Hände und strich sanft die Tränen weg. Dann legte ich meine Hände auf seine. "Ich dachte ich bin verrückt..habe mir nur eingebildet, dass du existierst", sagte ich leise. "Ich bin da mein Engel, ich bin endlich Zuhause", und noch bevor ich etwas sagen konnte, legte er seine Lippen auf meine und ich zog ihn näher.

Ein Kribbeln zog sich durch meinen Körper, wie ein elektrischer Schlag, als er mich küsste und ich erwiderte den Kuss. Ich wollte ihn spüren, ihn anfassen und vergrub meine Hände in seinen Haaren. Ich wollte mich nicht von ihm lösen, selbst als ich das Gefühl hatte nicht genügend Luft zu bekommen. Zu lange hatte ich darauf gehofft und es doch irgendwie nicht für möglich gehalten. Yoongi war der erste der sich löste und ich schmiegte mich an seine Brust. "Ich liebe dich Yoongi..so sehr, ich kann es immernoch nicht glauben, dass du da bist." Yoongi hielt mich an sich gedrückt in seinen Armen, da wo ich hingehörte, wo ich schon immer hingehört hatte.. "Ich liebe dich auch Jimin und ich werde dich nie mehr verlassen mein Engel."

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Hallo ihr Lieben 🙋‍♀️
Jaaa sie haben sich wieder😍❤ endlich hihi
Ich hoffe es geht euch allen gut 🍀
Vielen Dank an alle, die als Leser dazu gekommen sind und so viel Voten und Kommentieren!! 😍
Habt ein schönes Wochenende🙋‍♀️

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