~48~
Jiyong POV
Top brachte mich zu einem der großen Sessel und ich setzte mich. Kurze Zeit später flogen wir los und ich vergrub erschöpft mein Gesicht in meinen Händen. Top setzte sich in den Sessel vor mir und ich lehnte mich zurück. Wir beide sahen raus und beobachteten die Wolkendecke, während wir auf die erlösenden Worte der Ärzte warteten. Ich war noch nie so froh wie jetzt gewesen, meinem Jet eine kleine ärztliche Station hinzugefügt zu haben. Keiner sprach was und jeder von uns hing seinen Gedanken nach. "Dragon Sir", hörte ich eine Stimme. Reflexartig sprang ich auf und blickte in das Gesicht eines der Ärzte. "Ihr Bruder ist soweit stabil. Die Kugel konnte aus seiner Brust entfernt werden, sie hatte das Herz verfehlt." Ich atmete erleichtert aus. "Er ist derzeit noch in der Nakose und recht schwach durch den Blutverlust, aber er wird es schaffen, wenn keine Komplikationen auftreten." Ich nickte und dankte ihm, dann setzte ich mich wieder. "Alles wird gut Ji", sagte Top beruhigend und ich lächelte ihn an. Ich spürte, wie die Sorge langsam von mir abfiel und ich das Gefühl hatte besser atmen zu können. Erschöpfung machte sich breit und ich schloss für einen Moment die Augen.
Als nächstes spürte ich eine Hand an meiner Schulter und zuckte zusammen. Ich sah mich um und wollte reflexartig nach der Hand greifen, doch Tops Stimme hielt mich zurück. "Ich bin es, alles ist gut". Ich sah zu ihm auf. "Wir sind gleich in Shanghai" und bevor ich fragen konnte, sagte er: "Ihm geht es weiterhin unverändert." Ich nickte und sah an mir hinab. Top hatte seine Jacke über mich gelegt, da ich immernoch nur mein Tshirt anhatte. Ich spürte wie Dankbarkeit mich durchflutete. Dankbarkeit dafür, dass er die ganze Zeit über an meiner Seite gewesen war und sah auf. "Dankeschön". "Behalt sie, es ist kühl draußen", sagte er und ich zog sie ohne Widerworte an. Sie war mir etwas zu groß, aber sie roch nach ihm und ein Schmunzeln huschte über mein Gesicht. Dann begannen wir auch schon mit dem Langeanflug. Als es soweit war stand ich auf und begab mich zu den Ärzten. "Ist er transportfähig?" Sie schienen sich zu beraten, doch schlussendlich kamen sie zu dem Ergebnis, dass wir ihn in einem extra Auto mitnehmen könnten. Einer der Ärzte würde bei ihm sein. Ich nickte und stieg aus dem Jet. Lay wartete an seinem schwarzen Wagen auf uns. Ein größerer stand dahinter schon bereit, um Yoongi transportieren zu können. Ich konnte nur ahnen, dass Taeyang ihm Bescheid gegeben haben musste über Yoongis Zustand. "Jiyong", sagte er und wir umarmten uns. Wir waren als Kinder schon befreundet gewesen und das hatte sich all die Jahre nicht geändert.. obwohl wir im selben "Geschäft" tätig waren. Einer der wenigen Freunde. Er war auch der einzige zu dem ich in so einem Moment gehen konnte. "Du siehst scheiße aus", sagte Lay und wir beide mussten leicht schmunzeln. Er begrüßte Top und drehte sich dann wieder zu mir. "Es tut mir leid wegen Yoongi, komm lass uns keine Zeit verlieren", meinte er sanft und führte uns zu seinem Wagen.
Der Flugplatz auf dem wir uns befanden, war ein kleinerer für Privatmaschinen etwas außerhalb Shanghais. "Suho hat schon zwei Räume für euch und Yoongi vorbereiten lassen, du kennst ihn ja", sagte Lay lächelnd und ich dankte ihm. Wir mussten nicht lange fahren und kamen an Lays Anwesen an. Suho machte uns die Tür auf und umarmte Top und mich. " Schön euch wiederzusehen, wenn auch unter diesen Umständen." Ich nickte und wir traten ein. "Wie geht's es ihm?" Ich brachte Suho und Lay auf den neuesten Stand, während wir dem Arzt und einem von Lays Mitarbeitern folgten, die Yoongi hinein brachten. Sie legten ihn in sein Bett und ich nahm in dem Sessel neben seinem Bett Platz. Ich würde nicht mehr von seiner Seite weichen bis ich wusste, dass es ihm besser ging. Immer wieder betrat jemand das Zimmer um nach ihm zu sehen, doch ich blieb neben ihm sitzen. Lediglich zum Essen verließ ich das Zimmer, dann begab ich mich wieder zurück, um über Yoongi zu wachen.
Es war ein sonniger Nachmittag. Wir waren schon seit ein paar Tagen bei Lay und Suho als Yoongi das erste Mal wieder die Augen öffnete. Ich stand am Fenster und sah gerade raus. "Ji..", hörte ich eine leise Stimme und sofort drehte ich mich um. Die Ärzte hatten heute morgen gesagt, dass Yoongi Anzeichen gezeigt hätte aufzuwachen und ich nahm seine Hand, als ich mich zu ihm setzte. "Mein Baby", sagte ich und strich Yoongi übers Haar. "Möchtest du etwas trinken?", fragte ich und er nickte leicht. Ich gab ihm ein Glas Wasser und er nippte ein paar Mal. Dann stellte ich es weg und sagte den Ärzten Bescheid. "Wir reden gleich", sagte ich sanft und trat etwas in den Hintergrund. Die Ärzte führten einige Untersuchungen durch und befragten Yoongi, ehe sie grünes Licht gaben und den Raum verließen. Ich setzte mich wieder und griff automatisch nach Yoongis Hand. "Wie geht's dir?", fragte er und ich lächelte. "Yoongi wieso hast du das getan?" Sein Blick traf meinen und ich wusste, er konnte meine Angst aus meinem Blick ablesen. "Ich hätte dich verlieren können, diesmal wirklich", sagte ich leise. "Er hat auf dich geschossen", sagte Yoongi langsam. "Wir waren wegen mir in dieser Situation, du wärst gestorben..das konnte ich nicht zulassen". Ich schüttelte den Kopf. "Yoongi du bist doch viel wichtiger als ich", doch er schüttelte den Kopf. "Ein Prinz lässt seinen König nicht sterben". Wir sahen einander an. "Mach das nie wieder..ich..ich kann nicht ohne dich", sagte ich und meine Stimme brach. Erinnerungen des kleinen Yoongi tauchten vor meinem geistigen Auge auf.
Als Yoongi das erste Mal Fieber gehabt hatte und ich die Nacht über an seinem Bett saß und kühle Lappen auf seine Stirn legte; als er mit dem ersten aufgeschürften Knie aus dem Training kam und ich es verarztete; als wir das erste Mal mit ansehen mussten, wie Vater jemanden umbrachte und ich Yoongi die ganze Nacht über in meinen Armen gehalten und ihm Geschichten erzählt hatte. Ich sah weg, doch Yoongi drückte meine Hand. "Versprochen Ji". Ich nickte, denn ich war zu aufgewühlt um etwas zu sagen. Ich hatte es im Bezug auf meinen Bruder noch nie hinbekommen meine Gefühle zu kontrollieren. "Jiyong was ist mit..", doch ich unterbrach ihn. "Er ist Tod und sein Anhängsel auch, ich habe sie erledigt, nachdem du angeschossen wurdest". Er nickte. "Und Jimin?" "Ihm geht es gut. Ich hatte ihn nach Hause gebracht und das Serum gegeben, damit er die letzten Stunden vergisst." "Das ist wahrscheinlich besser so", sagte Yoongi und lehnte sich zurück. "Als wir da raus waren, hatten wir nicht viel Zeit. Ich habe all unser Geld zusammen gesammelt und uns außer Landes gebracht, bevor die Polizei jagt auf uns machen konnte. Wir werden Seoul für eine Weile meiden müssen, bis sich die Lage etwas beruhigt hat.. es tut mir leid." "Das muss es nicht..es ist meine Schuld, dass wir nach China fliehen mussten", sagte Yoongi und ich sah ihn an. Er sah müde und mitgenommen aus. "Es ist so sicherer für euch beide", sagte ich und Yoongi nickte. Er wusste, wen ich meinte. "Ich weiß.. doch das macht es nicht leichter." Ich nickte. "Es ist nie leicht.. besonders nicht in unserer Welt."
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Hallo ihr Lieben🙋♀️
Ich hoffe es geht euch gut 😊
Ich hoffe ihr verzeiht, dass die ärztlichen Aspekte sicher nicht so richtig sind, aber ich habe da leider nicht so ein großes Wissen 🙈😂
Ich hoffe ich konnte euch trotzdem eine Freude machen 🙈
Ich wünsche euch noch einen schönen Tag 🍀🙋♀️
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