~26~
Yoongi POV
Ich wachte früh am Morgen auf. Verschlafen blickte ich auf den Wecker. 05.30 Uhr zeigte das Display. Es war unüblich für mich, dass ich allein so früh wach wurde..doch die Nacht wurde ich von Alpträumen verfolgt, weswegen der Schlaf nicht wirklich erholsam gewesen war. Immer wieder waren Szenarien mit meinem Vater in mein Gedächtnis gekommen, die ich versucht hatte zu verdrängen. Dazu kam Jimins weinendes Gesicht, was mich innerlich auffraß. Ich sah Jiyongs Gesicht an und beobachtete seine friedlichen Gesichtszüge. Kurze Zeit später öffneten sich seine Augen und er sah mich an. "Wieso bist du wach?", fragte ich leise. "Ich habe nicht geschlafen." Ich sah ihn verwirrt an. "Du hast angefangen in der Nacht zu wimmern. Davon bin ich wach geworden und ab da konnte ich nicht mehr schlafen. Ich habe über dich gewacht. Du hattest die Nacht mit Alpträumen zu kämpfen. Ich habe dich versucht zu beruhigen.." Er legte seine linke Hand auf meinen Kopf. "Ich habe dir jedes Mal, wenn ein neuer da war, langsam und vorsichtig durch dein Haar gekrault.. das hat dich früher schon immer beruhigt als du kleiner warst." Tränen sammelten sich in meinen Augen und liefen über meine Wange. Überrascht keuchte ich auf. Ich hatte seit so vielen Jahren nicht mehr geweint..das letzte Mal mit 14 als Jiyong angeschossen worden war. Das war mittlerweile 5 Jahre her. Doch die Tränen ließen sich nicht mehr stoppen.
Jiyong strich über meine Wange und sah mich besorgt an. Ich wollte nicht weinen, doch hatte keine Kontrolle mehr über mich und sah ihn verzweifelt an. "Er kann nicht mit mir zusammen sein", brach ich mein Schweigen und Jiyong verstand sofort. "Ich hatte ihm die Wahrheit gesagt, doch er meinte er könnte es nicht..Ich habe zum ersten Mal Emotionen zu gelassen für Jemanden, von dem ich gewusst habe, dass er nicht in meine Welt passt. Ich hätte es wissen müssen.." Jiyong schüttelte leicht den Kopf. "Ich hätte es wissen müssen Yoongi, es tut mir leid. Ich hätte verhindern sollen, dass das passiert..ich war so darauf erpicht gewesen, dass du es mal besser haben solltest als ich, dass du vielleicht noch ein normales Leben leben kannst, dass ich zugelassen habe, das ihr euch nah gekommen seid. Mein Baby..", flüsterte er, "Ich hätte dieses Risiko niemals eingehen sollen." Er gab mir einen Kuss auf die Stirn, was noch mehr Tränen hervor brachte. Er zog mich näher an sich ran und dann sah Jiyong mich ernst an. "Jimin weiß jetzt von uns.." Ich wusste worauf er hinaus wollte und schüttelte den Kopf. "Er erzählt es keinem..dafür ist er nicht der Typ. Er weiß, was dieses Geheimnis mit sich bringt. Wenigtens in dieser Sache bin ich mir sicher..er würde mir, uns nicht mit Absicht schaden." Jiyong nickte. "Ich vertraue deinem Urteilsvermögen Yoongi". Langsam versiegten meine Tränen und ich beruhigte mich. "Ich will heute nicht in die Schule". "Musst du nicht", sagte Jiyong und nickte. Ich wusste nicht, wie lange wir so da lagen und uns in die Augen sahen. Irgendwann wurden meine Augenlider schwerer und ich driftete in einen unsanften Schlaf ab. "Schlaf, ich passe auf dich auf", vernahm ich noch, bevor ich weg war.
Jimin POV
Ich wachte am Morgen auf und fühlte mich schrecklich. Mein Kopf tat vom vielen Weinen weh und meine Nase war komplett zu. Dazu kam, dass meine Augen brannten und sicher super rot waren. Doch am meisten schmerzte mein Herz, bei dem Gedanken Yoongi nachher wieder sehen zu müssen. Meine Mum betrat das Zimmer und sah mich besorgt an. "Liebling du siehst aber gar nicht gut aus, sollen wir zum Arzt fahren?" Ich schüttelte den Kopf und sah sie an. "So schlimm ist es nicht Mum, aber ich fühle mich heute wirklich nicht so gut..meinst du, ich könnte zuhause bleiben?" Sie setzte sich zu mir auf die Bettseite und fuhr mir leicht durchs Haar. "Natürlich mein Schatz..ist denn sonst alles gut? Möchtest du über etwas sprechen, ist etwas in der Schule passiert?" Sie sah mich aufmerksam an und ich bekam ein schlechtes Gewissen. Ich würde ihr die Sache mit Yoongi nicht erzählen..dann müsste ich ihr den Grund verraten, warum wir nicht zusammen sein können und das konnte ich nicht. "Nein alles gut Mama, wirklich, ich denke ich muss mir in der Schule einen Infekt aufgeschnappt haben." Sie nickte und stand wieder auf. "Ich melde dich gleich für heute krank und nachher fahre ich nach Arbeit gleich mal bei der Apotheke vorbei und schaue Mal, ob ich Nasenspray usw. bekomme für dich. Ruh dich schön aus mein Schatz bis nachher". Ich nickte nur und spürte den Kloß in meinem Hals. Sie machte sich umsonst solche Sorgen um mich, denn das was weh tat, konnte mit Medizin nicht geheilt werden. Ich legte mich wieder ins Bett und schloss meine Augen. Sofort war Yoongis trauriger Gesichtsausdruck vor meinem inneren Auge.
Ich drehte mich auf die Seite und ließ meinen Blick durchs Zimmer schweifen, ohne irgendwas direkt anzusehen. Meine Gedanken wanderten wieder zu letzter Nacht. Ich konnte nicht glauben, dass Yoongi tatsächlich solch ein Leben hatte, von dem niemand etwas wusste. Ich wusste, er konnte nichts dafür, er hatte es sich nicht ausgesucht..trotzdem hatte er mit Drogen und Mord zu tun und sicherlich mit Leuten, die ich lieber gar nicht kennen wollte. Es bereitete mir eine heiden Angst, das im Film zu sehen und in echt ein Teil davon zu werden ist etwas völlig anderes. Und ich war nicht so naiv zu glauben, dass wenn wir zusammen sein würden, ich nicht mit hinein gezogen werden würde..auf welche Weise auch immer. Man kann sich nicht seinen Partner suchen und dann vor seinem Lebensstil die Augen verschließen. Und doch aller Widrigkeiten zum trotz sehnte sich mein Herz nach ihm.
Dazu kam, dass ich mir bewusst war, dass ich mich nicht auf ewig verstecken könnte. Wir hatten ein Projekt zusammen zu präsentieren und ich wollte auch ehrlich gesagt nicht die ganze Zeit vor ihm davon laufen..das hieß aber auch, dass wir morgen mit einander reden mussten. Ich seufzte und zog die Decke über den Kopf. 'Wieso hatte ich gedacht, dass das letzte Jahr der Schule einfach werden würde?'
Am nächsten Morgen traf ich die Jungs. Ich hatte gestern bestimmt 10 mal versichern müssen, dass ich mich wirklich nicht gut fühlte und es nicht an Yoongi und unserem Date lag. Dadurch hatte ich erfahren, dass Yoongi auch nicht dagewesen war und sofort hatte mein Herz sich zusammen gekrampft. Nun betraten wir die Schule gemeinsam und liefen zur Treppe. Links im Flur sah ich Yoongi und bat schnell die anderen schon mal vor zu gehen, bevor ich ihm nach lief. "Yoongi", rief ich und sofort blieb er stehen, bevor er sich zu mir umdrehte. Ich ging auf ihn zu und wurde nervös. Ich vermied es ihn direkt anzusehen, stattdessen hielt ich den Blick auf seine Hände gesenkt. Als ich vor ihm stand, blickte ich doch hoch und wie automatisch suchte mein Blick seinen. Er sah mich neugierig an, doch den Hauch von Trauer in seinen Augen konnte er nicht verbergen. "Jimin, wolltest du etwas bestimmtes?" Ich schüttelte leicht den Kopf und versuchte mich zu sammeln. "J..ja..also wegen dem was am Montag passiert ist", meinte ich biss mir nervös auf die Unterlippe. "Ich wollte nur sagen, dass ich das, was ich erfahren hatte, nicht weiter erzählen werde." Yoongi nickte und lächelte leicht. "Danke Jimin". Er sah so gut aus, wenn er mich so anlächelte und ich spürte den bekannten Schmerz in der Brust. Ich betrachtete meine Finger. "Und ich wollte dir sagen..auch..auch wenn das mit uns n..nichts wird, habe ich nicht vor dich zu meiden oder so, das finde ich albern..ich..", ich sah hoch in seine Augen und knetete nervös meine Hände. Sein Blick lag auf mir und ich spürte förmlich mein Verlangen ihn zu berühren. "Ich..möchte weiterhin, dass wir uns ab und zu in der Pause sehen und miteinander reden..wir haben schließlich noch ein Projekt zusammen und..", ich schluckte, konnte die letzten Worte nicht aussprechen. Ich wäre nicht stark genug mich dauerhaft von ihm fernzuhalten, wie gefährlich das auch sein mochte. Doch Yoongi schien mich auch ohne Worte zu verstehen. Er legte seine Hand sanft auf meine Schulter. "Wenn du das wirklich willst, dann ist das okay für mich". Ich konnte Unsicherheit in seinen Augen sehen, die meine widerspiegelte. Wir wussten, unser Verhältnis zueinander war nie normal und würde es nie sein und trotzdem wollte ich in seiner Nähe sein. Das alles war kompliziert und schon jetzt bereitete es mir Kopfschmerzen. "Ich..ich muss wieder hoch in den Unterricht", sagte ich und Yoongi ließ mich los. "Bis nachher", sagte ich und Yoongi nickte, ehe ich schnell ging. Mit jedem Schritt den ich tat zweifelte ich immer mehr, ob Yoongi und ich das richtige taten. 'Würden wir uns damit nicht noch mehr weh tun?'
Die Mittagspause war nach meinem und Yoongis Gespräch irgendwie angespannt. Die Jungs versuchten die Stimmung aufzulockern und häufiger stieg ich mit ein und machte ein paar Witze. Doch trotzdem wollte es sich nicht so anfühlen wie sonst, hauptsächlich da Yoongi und ich nebeneinander saßen und ich darauf achtete ihm nicht zu nah zu kommen. Hatte ich vorher kein Problem gehabt ihn zu berühren, lief ich nun rot an, wenn sich unsere Hände zufällig berührten. Kaum das Yoongi weg war, wurde ich deshalb auch von den Jungs in die Mangel genommen. "Was war das gerade?", fragte Baekhyun. "Was?", fragte ich, während wir durch den Flur liefen. Kaum waren die Worte ausgesprochen, zogen sie mich auf Toilette. Taehyung stellte sich an die Tür. "Jungs was soll das?" "Jimin das war das unangenehmste Essen, was ich je hatte", sagte Tae und sah mich an. "Was ist los mit euch zweien, Yoongi hat sich genau so verhalten?", fragte Jungkook besorgt. Ich seufzte und sah alle drei der Reihe nach an. "Wir haben am Montag gesprochen und festgestellt, dass wir befreundet sein wollen". "Pffft..wenn das wahr ist, dann sind Kookie und ich ab heute ein Paar." Jungkook bekam große Augen und verschluckte sich an seinem Getränk. Er hustete und Baekhyun half ihm. "Geht's?". Kookie nickte und sah rot angelaufen auf den Boden. "Ob du es glauben willst oder nicht Tae, Yoongi und ich haben festgestellt, dass es zwischen uns nicht funktionieren würde..wir sind zu verschieden und deshalb wollen wir es nicht kaputt machen," log ich. Baekhyun sah mich skeptisch an. "Aber du liebst ihn Jimin und er liebt dich..das sieht man". Ich sah auf den Boden. "Manchmal ist Liebe nicht alles..ich möchte darüber nicht weiter reden okay?", fragte ich mit Nachdruck. Die Jungs sahen nicht begeistert aus, aber ließen mich gehen. Wir traten hinaus, doch Baekhyun hielt mich am Arm fest. "Jimin, ich denke du machst einen Fehler." Ich sah ihn an. "Ich weiß nicht, welches Problem ihr habt, aber lass mich dir einen Rat von meiner Mum geben..
Verlass dich auf dein Herz. Es hat schon geschlagen, bevor du denken konntest."
___________
Hallo ihr Lieben 🙋♀️
Ich hoffe es geht euch gut 🙈
Mir tut es leid, dass seltener Updates kommen..im Moment muss ich eine Hausarbeit schreiben und bin dann abends immer vom vielen Schreiben voll kaputt🙈❤ aber ich gebe mir ganz dolle Mühe schneller weiter zu schreiben 🍀
Zum Abschluss nochmal ein fettes Danke für über 1000 Reads!!!! 😱🎉 ich finde es super, dass ihr bei meiner Geschichte vorbei schaut 🙈😙
Habt ein schönes Wochenende 😄
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top