Ausflug

Ich war gerade dabei alle total entgeistert anzustarren.
"Ihr wollt was?"
"An den See, baden, schwimmen, wie auch immer.", antwortete Damon gelangweilt. Ich hatte die Frage schon zum dritten Mal gestellt und so langsam schien zumindest Elena zu begreifen, was mein Problem war.
"Okay, was hältst du davon, wir gehen ne Stunde kurz Shoppen und dann alle zum See."
Erleichtert stimmte ich zu. Steffan wollte Elena unbedingt begleiten und Andi überredete Damon mit zu kommen und ihr zu helfen einen schönen Bikini auszusuchen. Jetzt kamen also 2 Jungs mit und wir waren 5 Mädchen, das konnte ja was werden.

Im Laden suchte Damon erstmal für jede von uns etwas aus, weshalb wir uns vorerst zurückzogen und redeten.

"Wieso hast du keinen Bikini? ", fragte mich Caroline verständnislos.
"Als ich hergezogen bin, habe ich halt nicht an sowas gedacht und außerdem, woher hätte ich denn wissen sollen, dass ich nach so kurzer Zeit euch habe?"
Alle grinsten mich an.
"So hier Ladys.", tauchte Damon hinter uns auf. Bonny sah ihn feindselig an, was mich schmunzeln ließ.
"Ach Bon-Bon guck doch nicht so.", beschwerte er sich. Ich musste zugeben, dass er wirklich schöne herausgesucht hatte, doch da war ein Problem.
Ich würde niemals einen Bikini anziehen. Also nahm ich ihn entgegen.
"Danke Damon für deine Mühe, er ist wirklich toll, doch ich werde mich jetzt selbst auf die Suche begeben."
Ich gab ihm einen Kuss auf die Wange und verschwand in Richtung Badeanzug-Abteilung. Aber irgendwie wollte sich nicht der Richtige finden lassen, bis Damon vor mir mit einem schwarzen, bauchfreien auftauchte. Ich konnte einfach nicht anders, als ihn an zu lächeln.
"Danke, Damon.", ich wusste nicht recht, wie ich jetzt reagieren sollte, doch Damon nahm mir dies ab.
"Na, nun nimm schon. Die anderen, sind schon fast fertig. "
Somit nahm ich den Anzug und probierte ihn an. Er passte wirklich gut, woher hatte Damon nur meine Größe?

Als wir aus dem Laden raus waren.
"Weißt du was Andi? Wenn ich darf leihe ich mir ab sofort mal deinen Freund aus, wenn ich Shoppen gehe."
"Klar mach nur, er ist zwar nicht immer so zuvorkommend, aber dabei ist er wirklich eine riesen Hilfe.", zwinkerte sie mir zu.
"Hey Mädels da hab ich doch aber auch noch was mit zu reden.", zwängte sich Damon zwischen uns.
"Ach ja?", fragte ich ihn.
"Ich kann doch noch ne kleine Gegenleistung erwarten oder nicht?"
Andi schien wie ich genauso schnell zu begreifen, denn wir schlugen ihm gleichzeitig in die Seite.
"Arsch!"
"Ach komm schon Kira, als ob dir das gestern nicht gefallen hätte. "
Unserer beiden Mienen verfinsterten sich und jeder klatschte ihm eine.
"Doppel Arsch!!"
"Damon hast du denn so gar kein Taktgefühl deiner Freundin gegenüber? "
"Ach du wolltest es ihr lieber verheimlichen, dass wir gestern..."
"Damon. Das war eine Wette vom Flaschendrehen und ich war angetrunken, was glaubst du denn? Das war nichts. Und Andi, ich würde mich wirklich nicht in eine andere Beziehung werfen."
"Schon gut Süße alles gut. Aber wir können ja erstmal ein wenig Abstand von ihm nehmen.", zwinkerte sie mir abermals zu, legte einen Arm um meine Schultern und ging mit mir voraus.
Ich war so froh, dass Andi mir für den nächtlichen Vorfall nicht böse war. Bis zum Salvatore Anwesen lachten wir noch eine ganze Menge.
Wie erstarrt blieb ich im Wohnzimmer stehen.
"Mister Saltzman was machen sie denn hier?"
"Freunden Gesellschaft leisten.", meinte er nur selbstverständlich, "Bitte nenn mich doch Rick."
"Ok"
"Rick ist Damons 'Saufkumpane'", ergänzte Caroline. Was mich zum grinsen brachte.
"Saufkumpane? ", richtete ich mich an Damon.
"Alleine ist doch langweilig."
"Wirklich?", ich musste noch breiter grinsen, "Ach und Rick. Bitte versteh mich nicht falsch, aber ich möchte nicht unbedingt meinen Lehrer nur in Badehose sehen. Ich meine der Unterricht wäre dann irgendwie..."
"Ja ja schon klar, ich pass nur auf, dass niemand ertrinkt."
"Also, wir sollten uns schnell umziehen und dann los zum See.", motivierte uns Caroline und wie ich feststellen musste hielten sich einige eher im Hintergrund, wie Elena, Steffan und Bonnie.
"Und wo kann man sich hier umziehen?", ich war ratlos.
"Na oben.", warf Elena ein.
"Alle zusammen?"
"Ehm, ja.", Damon zog eine seiner Augenbrauen hoch.
"Verdammt Damon! Nein! Woran denkst du denn schon wieder?", rief ich empört aus, was ihn nur unschuldig mit den Schultern zucken ließ. "Kann ich vieleicht...?"
"Natürlich.", verstand mich Andi, warf Damon einen mahnenden Blick zu und zog mich mit sich.
"Das ist Damons Zimmer, also wenn du willst, kannst du dich mit mir hier umziehen."
"Danke."
Ich legte erstmal die Sachen ordentlich über einen Stuhl, ehe ich in den Badeanzug schlüpfte und ihn mir über die Schultern strich.
Hinter mir erklang ein leises "Wow", welches mich umdrehen ließ.
"Was ist?", fragte ich Andi irritiert.
"Die Narben sind wirklich bewerkenswert."
"Tja ja, ich hoffe, dass da keine Fragen aufkommen werden."
Wieder angezogen, verließen wir schließlich die Pension.

Am See
Wow. Es war wirklich wunderschön, das Wasser, wie sich die Sonnenstrahlen darin spiegelten und einen förmlich dazu einluden hineinzuspringen. Doch ich hatte mir einfach mein Handy genomm, um ein paar Fotos zu machen. Fotos, wie die anderen zusammen lachten, sich im Wasser mit diesem bespritzten.
Doch plötzlich wurde mir mein Handy aus der Hand gerissen und ich über eine nackte muskulöse Schulter geworfen.
"Nein!", schrie ich auf und klammerte mich an ihm fest. Gerade als er mich abwerfen wollte, umklammerte ich noch rechtzeitig seine Hüfte mit meinen Bein und krallte mich an seinen Armen fest. Als würde ich es nicht schon geahnt haben, war es Damon, dem ich nun gefährlich nahe war. Ich spürte seinen Bauch an meinem und auch sonst waren wir uns zu nahe. Ich starrte ihm in seine faszinierenden Huskyaugen. Zum Glück kam uns jemand zu Hilfe, der mich dann schließlich doch ins Wasser zog. Och man ey. Ich tauchte ersteinmal unter.
Verdammt, was war das? Ich durfte keine Zuneigung zu ihnen entwickeln und schon gar nicht mich verlieben. Das bringt nur wieder Schmerz, Kummer und Leid. Was mich wieder zu meinen Narben brachte.
Plötzlich tauchte vor mir ein panische Gesicht auf.
Rick!
Schit! Er wird gedacht haben, das ich ertrinke und ist ins Wasser gesprungen, denn bis auf seine Schuhe hatte er noch alles an. Schnell ergriff ich ihn und schwamm zur Oberfläche, wo er schnell nach Luft schnappte.
"Oh man Rick, ey. Was machst du nur?", fragte ich.
"Dich ...retten."
"Ah ja. Und wer hat jetzt wen gerettet? Du solltest nicht so tief tauchen."
"Du warst mindestens 2 1/2 Meter unter Wasser und das schon mehr als eine Minute, was hätte ich denn machen sollen?"
"Ist ja gut. Danke für deine Bemühungen Rick, aber sollte ich mal Gefahr laufen abzusaufen, dann lass mich bitte auch absaufen."
Fragend schaute er mich an, doch ich machte einfach kehrt. Wieso hatte ich ihn gerettet? Warum hatte ich die Leute damals gerettet? Und weshalb stellte ich mir diese Fragen erst jetzt? Wenn das so weiter geht sind alle in Gefahr. Was mache ich mir eigentlich Sorgen um sie? Es sind nur irgendwelche Menschen die ich kennengelernt habe und außer Andi bedeuten sie mir doch nichts, oder etwa doch? Verdammt, wieso? Wieso lernte ich nie aus meinen Fehlern?

Rückblick

"Mama, Mama guck mal ich hab das kleine Kätzchen vor den bösen Hunden gerettet!", ich kam zu meiner Mutter gerannt. Und schaute liebevoll auf das schnurrende Kätzchen.
"Oh ist die süß.", schwärmte sie. Während sie sich herunter beugte, vielen auch ihre langen blonden Haare hinab, mit welchem nun das Kätzchen begann zu spielen.
"Na was habt ihr denn da?", fragte mein Vater hinter uns. Ich war gerade mal 8 und er total nett.
"Kiri hat eine kleine Katze gerettet. ", sagte meine Mutter stolz. Sie war so wunderschön. Für mich war sie der Schutzengel, den ich wohl niemals haben würde.
"Darf ich Sie behalten?", fragte ich meinen Vater.
"Aber natürlich Schatz. Aber du wirst dich gut um sie kümmern, verstanden?"
"Ja.", nickte ich und umarmte ihn.

Nach ein paar Monaten war sie ausgewachsen und wir waren unzertrennlich geworden. Heute weiß ich, dass ich damals in einer Traumwelt oder wohl eher in einer Märchenwelt gelebt habe.
Eines Tages kam ich nach Hause und fand meine Mutter auf einen Stuhl gefesselt mit Wunden übersät vor.
"Mami?", fragte ich besorgt und ging zu ihr. "Mami, was ist mit dir?"
"Sie ist tot.", hörte ich das erste Mal die kalte Stimme meines Vaters.
"Wieso?", schluchzte ich.
"Sie hat herausgefunden, was wir mit dir vorhaben."
Ich konnte nicht anders als heulend zusammen zu brechen.
"Das erste was ich dir beibringen werde, ist dich niemehr so verletzen zu lassen. Gefühle sind schlecht und der Schmerz jemanden zu verlieren ist unnütz. "
Er war näher an mich heran getreten.
Ich nahm es erst wahr, als er mir mein Oberteil zerriss und mit einem der Küchenmesser einen geraden Schnitt über meinen Rücken machte.
Ich konnte nicht anders als aufzuschreien.
"Keine Sorge, meine Kleine. Du wirst lernen. Komm!'
Zögerlich ergriff ich seine Hand ich spürte wie mein Blut herab lief und den Boden bentzte, doch der Schmerz des Verlustes war stärker, weshalb ich es einfach ausblendete.

Schließlich standen wir vor Mimi, wie ich meine Katze genannt hatte. Er hielt mir das Messer hin. Aber ich verstand nicht.
"Bring sie um!", befahl er, doch ich schüttelte nur heftig den Kopf.
"Nein.", meinte ich trotzig.
Er stach mehrmals auf sie ein und ich sah zu wie sie röchelnd verblutete.
Ein weiterer Schnitt auf meinem Rücken wurde hinzu gefügt.

Für jedes Lebewesen, welches mir etwas bedeutete wurde mir ein weiterer Schnitt und somit eine weitere Narbe hinzugefügt, wenn ich mich weigerte dieses Leben zu beenden oder ihm hinterher trauerte.

Rückblick Ende

Und es waren mit der Zeit wirklich viele geworden, sodass mein Rücken bald nicht mehr ausreichte. Ich lernte halt nicht. Es war sinnlos mir etwas bezubringen. Ich war ein hoffnungsloser Fall.

Aber was tat ich hier überhaupt? Ich bin hier um das hinter mir zu lassen. Kira vergiss endlich! Verdammt nochmal ich wünschte ich würde unter Gedächtnisverlust leiden. Ich konnte nur bei Damon alles vergessen und das brauchte ich jetzt. Doch das würde komisch kommen. Immerhin gehörte er zu Andi.

Auf einmal wurde ich wieder unter Wasser gezogen. Na warte... wartet.
Es waren Steffan und Damon. Unter Wasser hatten sie keine Chance gegen mich, weshalb ich sie auch angrinste.
Und schon waren alle Sorgen vergessen. Was sagte ich?
Schnell befreite ich mich von ihren Händen und arrangierte es so, dass sie mich am den Armen festhalten wollten, doch ich zog sie einfach mit nach unten. Nach einer Weile hielt ich an und die beiden ließen mich vor Schreck los. Gerade wollten sie noch nach meinen Beinen greifen, doch ich war schneller.

Ich stieg aus dem Wasser und die anderen sahen mich an.
"Willst du nicht mit spielen?", fragte Elena.
"Ach nein lass mal."

Bald tauchten auch Erdnussflip und Steffan auf. Obwohl jetzt waren es eher 2 begossene Pudel.
"Kira!", riefen sie wütend.
Alle fingen nun an zu lachen nur die beiden nicht. Der Rest des Tages war auch noch lustig und wir hatten viel Spaß, außer vieleicht Steffan und sein Bruder, die Verloren ihre Revanchen immer wieder, bis sie aufgeben mussten.
Aber Damon hat schon nen sexy Körper.

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