Nachgeben oder Aufgeben

TRIGGERWARNING für sexuellen Missbrauch / Vergewaltigung

Eine gekürzte Fassung für das Kapitel ohne Trigger im folgenden Kapitel "ZSM"

----------------------------------------------


„Nichts ist gebrochen, zum Glück, es ist halt nur alles geschwollen und gequetscht. Und ich habe zwei Zehennägel verloren, wer hätte gedacht, dass das überhaupt möglich ist? Auftreten kann ich jedenfalls nicht."

Fiona sieht mich mitleidig an. Es ist ewig her, dass ich sie das letzte Mal gesehen habe, aber von dem Autounfall haben alle in der Nachbarschaft gehört. Sie ist sofort vorbeigekommen mit einem Korb voller Süßigkeiten, Taschentüchern, Schmerztabletten und einem kleinen Kuscheltier.

Wir haben viel aufzuholen, aber wie wären keine besten Freundinnen, wenn das ein Problem für uns sein würde.

„Das ist wirklich Glück gewesen. Und die alte Frau, weißt du, wer das war?"

„Ich habe ihren Namen vergessen, aber die Polizei hat mir einen Brief geschickt. Ich muss sagen, was passiert ist und da steht auch ihre Adresse auf. Mein Vater sagt, ich soll ihr einen Kuchen als Entschuldigung backen."

„Was? Wieso das bitte? Die Frau hat dich angefahren, Katie!", Fiona beißt wütend den Kopf eines Gummibärchens ab, um ihrem Gefühl mehr Ausdruck zu verleihen.

„Ja, schon irgendwie, aber-"

„Nicht irgendwie, Katie. Sie hat dich angefahren."

„Aber ich habe halt nicht richtig geguckt, als ich über die Straße gegangen bin und die Frau hat doch Asthma, die hat sich mindestens genauso erschreckt wie ich."

„Du warst ohnmächtig", erinnert sie mich und lässt einige Smarties in ihren Mund rieseln.

„Aber danach, meine ich."

„Hm", sie hebt eine Augenbraue und ich weiß, dass sie das anders sieht.

„Also, kein Kuchen für die Frau?"

„Kein Kuchen", stimmt sie mir zu und zeigt auf meinen Fuß, der dick in Bandagen eingepackt ist. „Was passiert jetzt eigentlich damit?"

„Die letzten beiden Male hat das der Hausarzt gemacht, aber jetzt habe ich alles hier und soll den Verband selbst alle zwei Tage wechseln."

„Aha."

„Ist, ehrlich gesagt, besser so. Die haben echt 'nen miesen Job gemacht und die Bandage war in die Wunden miteingewachsen, da durften sie beim letzten Mal alles wieder aufreißen. Da mache ich es lieber selbst."

„Wenn du willst, dass etwas gut gemacht wird, mach' es selbst." Ich nicke zustimmend und nehme mir dann auch ein paar Smarties.

Wie recht sie hat. Ich mustere meine beste Freundin einen Augenblick und kann es wieder nicht fassen, dass ich die Ältere von uns beiden sein soll. Sie wäre niemals blind über eine Straße gelaufen, weil sie mit ihrem Freund am Handy telefoniert hat.

„Wie läuft's mit Tomate?", an Fionas Unterton erkenne ich, dass sie nicht der größte Fan ist, aber aus Höflichkeit fragt, weil sie weiß, dass er zu mir gehört. Wir haben uns nie in die Beziehung der anderen eingemischt, manchmal vielleicht ein wenig getriezt oder neckische Bemerkungen gemacht, aber immer die Entscheidung respektiert.

„Er kümmert sich total um mich, kommt eigentlich jeden Tag vorbei seit dem Unfall, hilft mir mit den Hausaufgaben und alles."

„Oh", sie ist sichtlich überrascht.

„Was?", frage ich deshalb grinsend.

„Nichts, hätte nur nicht gedacht, dass er da so hinterher ist", sagt sie achselzuckend.

„Wo hinterher? Meinen Noten?" Aber Fiona schüttelt den Kopf.

„Eurer Beziehung", wir atmen beide im selben Moment scharf die Luft ein. Sie, weil sie weiß, dass sie das nicht hätte sagen dürfen. Ich, weil ihre Worte wie Pfeile durch meinen Körper schießen.

„Sorry."

„Nein, alles gut", erwidere ich, aber es ist nicht alles gut. Seit über einem Jahr bin ich mit Tomate zusammen und noch nie hat Fiona irgendwas gegen ihn gesagt. Hat alles hingenommen, was ich erzählt habe. Selbst beim Sushi Debakel hat sie nur mit den Schultern gezuckt. Wir sitzen einige Minuten schweigend nebeneinander, ohne zu wissen, was wir sagen sollen und das ist das erste Mal in unserer achtjährigen Freundschaft.

„Ich hätte das nicht sagen sollen, er ist dein Freund, nicht meiner. Du weißt, was am Besten ist. Ist doch schön, wenn er sich um dich kümmert."

Ich nicke und sie stimmt mit ein, aber in meinem Hinterkopf sind alle die Momente, Streitereien, die ich Fiona nicht erzählt habe, weil ich nicht wollte, dass sie schlecht von Tomate denkt. Und trotzdem tut sie es.

Was sieht sie, dass ich nicht sehen kann?

Ich will es wissen, traue mich aber nicht, zu fragen.

Ich will nicht, dass sich die Beziehung zu Tomate ändert, wir haben uns gestritten, ja. Aber das passiert allen Pärchen und es geht doch darum, dass man um seine Beziehung kämpft.

Und ich will kämpfen. Ich liebe ihn schließlich.

„Tut er", stimme ich zu, obwohl sich in meiner Brust die Zweifel der letzten Wochen ausbreiten. Ich will sie wegfegen wie Staub, doch es gelingt mir nicht. Sie haben sich festgesetzt, mitten in mein Herz, wo eigentlich die Liebe für Bigfoot Platz findet. Die Zweifel sind wie eine große Regenwolke über meinem Blumengarten der Liebe und überschütten diesen mit so viel Wasser, dass die Blumen drohen zu ertrinken.

„Obwohl er manchmal schon auf der Grenze ist", lenke ich ein.

„Hier ist die Grenze, Katie", sagt Fiona und zeigt mit der flachen Hand links von sich, „aber Tomate, er läuft Slalom."

Ich schüttele den Kopf, doch das mit Zweifeln getränkte Wasser läuft und läuft. Bricht alle Dämme, die ich in den letzten Wochen so sorgsam aufgebaut habe, und mit einem Mal bin ich mir nicht mehr sicher, ob es das wirklich wert ist.

„Katie?", Fiona sieht mich beunruhigt an, sodass ich mir ein Lächeln aufzwinge.

„Ein wenig Kopfschmerzen", lüge ich gekonnt, weil ich nichts anderes die letzten Monate getan habe, wie mir mit einem Mal bewusst wird.

Monatelang habe ich Fiona und allen anderen gesagt, dass es mir gut geht, obwohl das komplette Gegenteil der Fall ist.

Mir geht es nicht gut.

Ich verletze mich selbst beinahe täglich, ich schlafe kaum noch, esse viel zu wenig. Dieses Haus ist ein Schlachtfeld, jeder Tag wie ein weiterer Kampf. Meine Konzentration schwindet immer mehr und ich weiß nicht, wie lange ich diese Fassade noch aufrecht erhalten kann.

Doch bevor ich mich entschließen kann, Fiona irgendetwas davon zu beichten, klingelt es an der Tür. Fiona springt auf. Sie weiß, wer unten wartet und sie will anscheinend nicht länger in einem Raum mit ihm sein, als nötig.

Das ist in Ordnung, er ist ja nicht ihr Freund. Sondern meiner. Und ich liebe ihn. Und sie akzeptiert das.

Dennoch spüre ich dieses Brennen in meiner Magengrube, bei der ich am liebsten wieder zur Klinge greifen würde. Ich liebe ihn. Das sage ich mir immer wieder und setze ein Lächeln vor dem Spiegel auf.

Fiona begutachtet mich mit hochgezogenen Augenbrauen, sagt aber nichts. Muss sie auch nicht, schließlich ist es nicht ihr Freund, sondern meiner. Und ich liebe ihn. Und sie akzeptiert das. Und ich kriege das hin.

Jedenfalls sage ich mir das.

Meine beste Freundin verabschiedet sich mit einer erdrückenden Umarmung, die um einige Sekunden länger anhält, als ich es sonst von ihr gewohnt bin.

„Melde dich", flüstert sie mir ins Ohr und gibt mir einen sanften Kuss auf die Wange, der mich augenblicklich zum Lächeln bringt. Ein echtes Lächeln, kein Aufgesetztes wie vor dem Spiegel.

Sie und Tomate kreuzen sich im Flur vor meinem Zimmer, nicken sich stumm zu, als könnten sie beide die Anwesenheit des jeweils anderen kaum ertragen. Vielleicht sollte ich mehr darauf achten, mit wem Tomate klarkommt und mit wem nicht und was das zu bedeuten hat. Mit meiner besten Freundin will er selten ein Wort wechseln, mit meinem Vater setzt er sich zusammen vor den PC und zockt, obwohl er weiß, was mein Vater alles gesagt und getan hat.

Es sind diese ganzen Momente, die auf mich einstürzen, die mir sagen, dass das alles schon viel zu lange viel zu schief geht.

„Hey, meine Wunschtraumprinzessin, wie geht's dem Bein?", sein Lächeln ist ehrlich besorgt um mich, während er meine Bandage aus den Augenwinkeln mustert.

„Es wird jeden Tag besser. Hast du deine Schulsachen dabei?" Zur Antwort haut Tomate zwei Mal auf seinen Rucksack, den er neben meinem Bett abgestellt hat.

„Du kannst ins Arbeitszimmer gehen, es ist niemand da."

„Und du? Ich muss mich doch um dich kümmern", erwidert er und zeigt, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, auf meinen Fuß, der in der Gehschiene feststeckt.

Aber ich will ihn gerade nicht in meiner Nähe haben. Ich will nachdenken, verstehen, was die leisen Zweifel in meinem Kopf sagen, die mit jeder Sekunde lauter werden.

Gleichzeitig weiß ich, dass Tomate vor wichtigen Klausuren steht und wir alles daran setzen müssen, dass es ihm in dieser Zeit gut geht, damit er seine Prüfungen besteht. Stress und Streitereien kann er jetzt nicht gebrauchen.

„Erstmal bist du wichtiger, du musst dein Abi schließlich schaffen. Meine Wunden heilen auch so. Aber du musst für dein Abi lernen", ich zwinkere ihm zu und spüre, wie sich wieder diese Leichtigkeit zwischen uns schiebt, wenn wir miteinander allein sind. Es ist eine so unbekümmerte Atmosphäre, die ich sonst mit niemandem teilen kann, die ich niemals missen wollen würde.

„Zuerst habe ich aber noch was", er wühlt in seiner Hosentasche und holt den Ring hervor, den wir gemeinsam im Kaufhaus angesehen haben.

Für einen Moment bin ich wie erstarrt und starre auf das Schmuckstück zwischen seinen Fingern.

„Ich weiß nicht genau, wie das geht", er schaut ratlos auf den Ring in seiner Hand, „muss ich jetzt auf die Knie gehen oder so?"

„Ja", grinse ich, während die wohlige und altbekannte Wärme sich in mir ausbreitet. Ich will diese Wärme spüren, so lange, wie möglich. Ich will seine Nähe fühlen, sein Lächeln sehen, seine Stimme hören. Ich will bei ihm sein.

Bigfoot hebt eine Augenbraue, geht dann aber tatsächlich vor meinem Bett auf die Knie.

„Katie, ich liebe dich und ich bin bereit, jeden Tag mit dir für unsere Zukunft zu kämpfen. Ich möchte bei dir sein, jeden Tag."

„Ja", sage ich aufgeregt und bringe Bigfoot damit einen Moment aus dem Konzept.

„Ich hab dich doch noch gar nichts gefragt, du Nase", er grinst.

„Tschuldige, ja. Mach weiter, aber ja." Wir brechen in Gelächter aus und Bigfoot steht mit einer wegwerfenden Handbewegung auf. Behutsam nimmt er meine Hand und schiebt zärtlich den Ring auf meinen Finger.

Ich begutachte den silbernen Schmuck eine Weile. Der Stein ist in Form einer Blume, dessen Name ich nicht kenne, aber er funkelt wunderschön in violetten Tönen.

Vielleicht haben wir einfach nur einen Streit gehabt und können wieder so wie vorher sein. Vielleicht habe ich überreagiert. Vielleicht ist sowas normal in einer Beziehung. Paare streiten sich. Und finden wieder zueinander.

Dankbar küsse ich Bigfoot.

Dann schiebe ich die Unterlippe vor bei meinem nächsten Gedanken: „Es tut mir so leid, dass ich jetzt keine Tomate für dich habe."

„Was?", Bigfoot lacht.

„Seit knapp zwei Jahren bringe ich dir jedes Mal eine bemalte Tomate mit, wenn wir uns sehen. Deinen Doppelgänger eben. Das ist das erste Mal seit knapp zwei Jahren, dass ich keine für dich habe, weil ich nicht laufen kann", ich überlege für einen Moment, „sind unten im Kühlschrank welche?"

„Keine Ahnung", er lacht wieder.

„Schau bitte mal nach, das ist doch Tradition, das können wir nicht einfach durchbrechen."

Er lächelt mich so liebevoll an, dass ich ihm am liebsten nur um den Hals fallen möchte.

„Bin gleich wieder da."

Er kommt tatsächlich mit einer Fleischtomate zurück, nimmt einen Stift von meinem Schreibtisch und drückt mir beides in die Hand. Schnell male ich ein Gesicht darauf und halte es ihm lächelnd hin.

„Da ist dein Doppelgänger, wie immer."

„Ich liebe dich, Katie"

Ich halte die Luft an, ohne es bewusst zu tun und ich weiß, dass in diesem Moment die Zeit stillsteht. Wir sehen uns einen Augenblick lang in die Augen und ich sehe wieder seinen goldenen Schimmer darin, in den ich mich von Anfang an so verliebt habe. Er leuchtet sanft auf und seine Pupille weitet sich bei meinem Anblick, was mir ein schüchternes Lächeln entlockt.

„Also kommst du mit zur Hochzeit?"

„Sobald ich mit den Krücken gehen kann, suche ich passende Schuhe zu meinem Kleid."

Grinsend kommt er näher, sodass sich unsere Nasenspitzen berühren und einzelne Strähnen mich im Gesicht kitzeln. Er umarmt mich und ich schlinge meine Hände um seinen breiten Rücken, komme aber um Längen nicht komplett rum. Wir küssen uns, und er drückt sich mit seinem Gewicht gegen mich, aber ich weiche nicht zurück. Stattdessen grinse ich in den Kuss hinein und sage: „Du musst lernen."

Ich bekomme ein genervtes Stöhnen zur Antwort, dass ich lächelnd abtue.

„Außerdem bin ich mit dieser Schiene sowieso nicht wirklich beweglich."

„Du müsstest ja nicht viel machen, könntest auch einfach nur da liegen", erwidert er und ich spüre wieder dieses Brennen in der Magengrube. Ich schüttele heftig den Kopf, weil mir der Gedanke alles andere als gefällt.

Meine Brust zieht sich zusammen bei Bigfoots enttäuschtem Gesicht. Er will wieder aufstehen, doch ich halte ihn auf.

„Komm wieder her", versuche ich ihn zu überzeugen, was er lächelnd annimmt. Ich küsse ihn und schlinge meine Arme um ihn. Nur weil wir keinen Sex haben, heißt das doch nicht, dass wir uns nicht küssen können.

Aber Tomate sieht das anders, er küsst mich, fordert mehr und führt zu Ende, was er angefangen hat. Und ich lasse ihn. Es ist kein schönes Gefühl und auch kein schlimmes. Es fühlt sich einfach nur nach nichts an. Mein Kopf ist wie leergefegt. Zwischendurch verdunkelt sich mein Sichtfeld und ich merke den Druck auf den Ohren. Dann legt sich ein Fiepen in meine Ohren und mein Sichtfeld wird immer kleiner. Meine Atmung geht zu flach und ich weiß, dass es keine Sekunden dauert, bis ich weg bin. Ich nichts mehr höre, sehe oder spüre.

„Da bist du ja wieder", ist das Erste, was ich nach einer langen Schwärze höre und ein lächelnder Mund, der sich direkt wieder auf meinen presst das Erste, was ich fühle.

Die Male, die folgen, schalten wir währenddessen einen Film an. Ich liege vorne, er hinter mir und ich kann mir den Film anschauen, während er das macht, was er eben macht, damit er kommt.

Es ist ein reines Daliegen meinerseits, in der Hoffnung, dass es weniger als einen Film dauert, bis er fertig und zufrieden ist.

Manchmal sind es zwei Filme, manchmal sogar drei. Meine Haut ist komplett taub, lediglich das vor und zurück meines Körpers durch seine Stöße beweisen, dass wir tatsächlich gerade Sex haben. Oft schauen wir denselben Film mehrfach hintereinander, einfach nur, weil ich beim ersten Mal nicht alles mitbekommen habe.

Generell bekomme ich nicht mehr viel mit von dem Sex, den wir haben. Es ist alles wie hinter einer verschlossenen Tür, zu der ich keinen Schlüssel besitze. Manchmal liege ich neben ihm und erkenne an seiner Atmung, dass wir miteinander geschlafen haben, ich selbst kann mich aber nicht erinnern. Immer wieder verliere ich das Bewusstsein und obwohl es mir am Anfang Angst macht, bin ich doch dankbar dafür. Denn so muss ich weniger Zeit durchhalten, so ist vieles einfach ein taubes Gefühl. Als würde das einer leeren Hülle passieren, aber nicht mir.

Teilweise ist nur der angeschaltete Fernseher der Beweis, weil Tomate längst schläft und mir erst viel später bewusst wird, was passiert ist. Und jedes Mal läuft der gleiche Film.

Ich weiß trotzdem nicht, wie er endet, und ich glaube nicht, dass ich es wissen will.


Tomate,

es wird sich nichts ändern.

Egal, was ich tue oder sage, in der Hoffnung, dass es erhalten bleibt, es wird doch nur auf ein Ende hinausführen.

Mir geht es alles andere als gut damit...

Denn, wenn es so bleibt, werde ich am Abschlussball lächelnd in die Kamera sehen, während der Stoff meines Kleides an meinen frischen Narben auf der Haut schabt. Es ist königsblau, aber ich bin keine Königin...auch keine Prinzessin, noch nicht einmal deine, so sehr ich es mir auch wünsche.

Denn, wenn es so bleibt, werden wir uns auseinander leben und bevor wir es realisieren als normale Freunde nebeneinander stehen. Unsere Beziehung ist dem Ende geweiht, ohne, dass sie wirklich begonnen hat. Ich spüre es jeden Tag, wie sie zerbricht. Wie ich zerbreche, weil es mir nicht gut geht und ich es nicht schaffe, es dir zu erklären, es dir beizubringen. Also kann ich es dir nur zeigen, in der Hoffnung, dass du es siehst. Irgendwann.

Denn, wenn es so bleibt, werde ich zurückfallen in meinen alten Trott. In die Zeit, vor der ich Angst habe, und du wirst mich nicht hinaustragen können. Weil es mir nicht gut geht und ich in meinem Schmerz baden gelernt habe. Die Wanne wird voll sein und das Wasser rot, meine Tränen werden es aufwirbeln, bis ich nicht mehr weinen kann. Und ich werde mich nicht dagegen wehren können.

Denn, wenn es so bleibt, werden wir untergehen und wenn du verstehst, was eigentlich mit uns passiert ist, ist es zu spät. Weil es mir nicht gut geht und du aus irgendeinem Grund nicht helfen konntest.

Denn, wenn es so bleibt, werde ich gegangen sein, weil es mir nicht gut ging und du wirst trauern, weil du mich nicht halten konntest.

Ich kann nicht mehr.

Katie.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top