4. Brief
Liebster Henry,
Es ist schon zwei Tage her, dass deine Mutter mir sagte, das du tot bist.
Das du nie wieder kommen wirst und trotzdem habe ich noch immer diese naive, dumme Hoffnung, dass du jeden Moment durch diese Tür in unsere Wohnung kommst und mir sagst,
das alles wäre nur ein blöder Scherz gewesen.
Ich wünsche mir nichts mehr, als das du durch diese beschissene Tür
kommst und mich in den Arm nimmst und mir sagst,
dass alles wieder gut wird.
Doch das wird es nicht.
Und wenn es irgendwann wieder „gut" werden sollte,
wird es nie wieder so wie vorher, denn du wirst immer fehlen.
Aber jetzt grade wird nicht alles gut.
Denn du wirst nicht durch diese gottverdammte Tür kommen.
Du wirst mich nicht in den Arm nehmen.
Du wirst mir nicht sagen, dass alles gut wird.
Weil du das nicht kannst, weil du tot bist, weil ich alleine bin.
Du wirst mich nie wieder in den Arm nehmen.
Du wirst mich nie wieder küssen.
Ich werde nie wieder deine Hand auf meiner Haut spüren.
Du wirst mich nie wieder anlächeln.
Ich werde nie wieder mit dir in einem Bett schlafen und mir die Bettdecke von dir wegnehmen lassen.
Ich werde nie wieder irgendetwas mit dir machen, denn du bist tot.
Du hast mich allein gelassen.
Und dafür hasse ich dich, weil du nicht mehr hier bist und gleichzeitig liebe ich dich so sehr, dass ich keine Luft mehr bekomme, wenn ich an dich denke und daran,
dass ich dir das nie wieder sagen kann.
Denn ich liebe dich, Henry.
Ich liebe dich heute, morgen, nächste Woche, nächsten Monat, nächstes Jahr.
Ich werde dich immer lieben, auch wenn du mich nicht mehr lieben kannst.
In ewiger Liebe,
deine Elli
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