Kapitel 3- Schultag. Yay.
Ich trat in den Bus ein. Als ich drinnen war, legte ich eine 2€ Münze auf die dafür vorgesehene Fläche. Sie zeigte auf der einen Seite die Zahl ihres Wertes und auf der anderen eine lange, feste Steinwand. In dieser befand sich ein Tunnel, durch den die Straßenbahn fuhr, der Eingang des Tunnels war umgeben von zwei Bäumen. Er fuhr aus der Braun-Stufe, aus unserer, heraus. Über die Straßenbahn gelangte die Diamant-Stufe in alle Bereiche die sie wollte, solange diese unter ihrem Volk standen. Diese Funktion wurde sowieso nur von Wohltätigkeitsarbeitern genutzt.
Die Hand des Busfahrers riss die Münze von ihren Platz und schob mir grobhändig eine 20cent und eine 5cent Münze hin. Ich nahm sie entgegen und ging weiter hinein in den Bus.
Ein Sitzplatz auf dem linken Viererplatz war frei. Ich setzte mich auf den Platz der am Gang lag. Nachdem ich mich gesetzt hatte, zog ich meine türkisfarbene Mütze vom Kopf und stopfte sie in den Rucksack. Während wir zur Bushaltestelle gelaufen waren, merkte ich, wie warm es mit der Mütze war, also hatte ich sie abgesetzt. Meine graue, windfeste Jacke hingegen, war genau richtig für diese Temperaturen.
Der Bus fuhr über den Asphalt und ratterte und knallte wegen der schlecht gemachten Straße. Überall waren Löcher und Risse. Der Bus selbst schien auch nicht mehr der neuste zu sein. Die Sitze innen waren rot mit einem Spiralenmuster drauf. Die Häuser zogen am Fenster vorbei.
Wir hielten an der nächsten Station, dort sah ich schon Jule. Mit ihrer grünen Jacke war sie kaum zu übersehen. Sie kam auf mich zu und setzte sich auf den mir gegenüber liegenden Platz. Sie begrüßte mich mit: "Hi, wie geht's?" "Den Umständen entsprechend, wir müssen ja schließlich zur Schule" antwortete ich.
Den Rest der Fahrt unterhielten wir uns über die Erdkunde-Präsentation und andere demnächst anstehende Arbeiten. Zu unseren Gesprächsthemen zählten aber auch Verabredungen, Spiele und Nachmittagsprogrammideen für die Zeit nach der Schule. Viel Interssantes gab es nicht was auf der Fahrt passierte.
Nach ca. 35 Minuten Fahrt hielt der Bus an unserer Haltestelle. Es war ein wenig mühsam, sich zwischen den Fahrgästen, welche hauptsächlich Schüler waren, durchzuquetschen. Jule stieg vor mir aus und wartete auf mich, bis ich es auch geschafft hatte mich durchzuzwängen. Dabei versuchte ich niemanden anzurempeln oder einzuquetschen. Das passierte mir auch oft, wenn andere ausstiegen.
So gingen wir in Richtung Schule. Sie lag hinter einer Ecke, um die wir herum gehen mussten. Am Straßenrand verteilt standen Mülleimer und vereinzelt Bänke. Gegenüber der Schule lag ein Kiosk mit Zeitschriften und Snacks. Er hatte ein rot-weiß-gestreiftes, ausfahrbares Stoffdach. Davor standen vier Tische mit Stühlen. Das Schulgebäude war aus schwarzen Steinen gebaut worden. Vor dem Eingang befand sich ein Schild mit der Aufschrift 'Gesamtschule am Brunnenweg'. Unsere Lehrer hatten erzählt, dass hier vor einigen Jahren ein alter Brunnen gestanden hatte, daher der Name.
Ein leichter Nebelschleier lag in der Luft, weshalb man das Schild nur beim genaueren Hinschauen sehen konnte.
Gemeinsam betraten wir das Gebäude. Was sofort ins Auge fiel, war ein großes, von Schülern gemaltes Bild. Es zeigte eine junge Dame in einem Rosengarten. Auf ihrem hellbraunen Sonnenhut rangten ein paar von den Rosen hinunter. Es waren verschiedenfarbene, rosane, lilane, blaue und rote. Ein schönes Fantasie-Gemälde. Weiter standen eine Pinnwand und eine Bank im Eingangsbereich.
Wir machten uns auf in Richtung Klassenzimmer. Ein Flur ging seitlich vom Hauteingang ab, auf ihm langen Unterichtsräume und eine Treppe zum ersten Stock. Ein paar Schüler standen bereits vor den Räumen und warteten darauf, dass ein Lehrer sie aufschloss. Die Holztreppe, welche wir entlang schritten, knarzte aufgrund ihres Zustands unter unserem Gewicht. Oben angekommen, bogen wir rechts ab in einen anderen Korridor. Dieser hatte, wie der vorherige, einen hölzernen Boden und weiß gestrichene Wände. Auf beiden Seiten waren Zimmer.
Jule und ich kamen bei unserer Klasse an und sahen schon die Anderen dort warten. Unser Tag würde heute mit einer sehr lang werdenen Stunde bei Herr Zentner beginnen, er unterrichtete Biologie, dies tat er aber kein Stück unterhaltsam. Zumindest war das meine Meinung und die vieler anderer. In seinen Stunden stand die Zeit still und der Kopf knallte einem fast auf den Tisch vor Langeweile. Wie schön, ein Freitagmorgen mit Herr Zentner und das Wochenende rutscht in deinen Gedanken immer weiter nach hinten. Er war wirklich der spiessigste Typ den ich kannte. Es war nun 7:53 Uhr, diese letzten 7 Minuten in Freiheit sollten wir genießen. So begrüßten wir unsere Freunde. Tiana und Ronja saßen auf den Boden, während wir auf sie zugingen. "Hey Jule! Hey Charlotta!" rief Ronja uns entgegen.
Die beiden hatten ihre Jacken in der Hand, Tiana trug ihren weißen Strickpulover mit einem gelben Zackenmuster, das einmal um den Bauch ging. Dazu eine dunkle Jeans. Ihre schwarzen, sehr lockigen Haare waren zu einem Pferdeschwanz gebunden.
Ronja hingegen war hier in ihren türkisfarbenen Oberteil, mit der Aufschrift 'Ozean' und Wellen darauf, und einer grauen Leggins, über welcher sie einen schwarzen Rock trug. Sie hatte leicht rosafarbenen Lippenstift aufgetragen und ihre blonden Haare waren offen.
Jule zog ihre Jacke auch aus und ich tat es ihr gleich. Sie trug gerne eine weite Jeanshose und einen Pulli mit Rüschen.
Ich hingegen zeigte meine ärmellose Jeansjacke, die ich mit Ansteckern versehen hatte. Diese hing über meinen roten Oberteil. Es war mit ein paar Flicken repariert wurden. Eine braune Hose hielt meine Beine warm. Die Klamotten waren nicht mehr unversehrt und überall notdürftig genäht wurden, aber unsere Vierergruppe passte damit gut in das Bild der Klasse.
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