Freund oder Feind

Schreie, Feuer und Schüsse überall. Wir wollten bloß mal einem Planeten einen Besuch abstatten, da wurden wir und das Dorf plötzlich von Gleitern der Goa'uld angegriffen und jetzt evakuierten wir alle auf die Erde.

Wir kamen zu einem Mann, der am Boden lag. Sam versuchte ihm zu helfen und ich blieb bei ihr, während Jack weiter zum Stargate lief. Ich bemerkte hinter uns einen kleinen Jungen, vielleicht so fünf Jahre alt. Er versteckte sich unter einem Karren und weinte. "Ich hole den Jungen. Beeil dich, Sam!", schrie ich ihr zu und stand dann eilig auf. Ich hastete auf den Jungen zu und kniete mich vor ihn. "Hey, wie heißt du?", fragte ich. "M-Marti." "Hallo Marti. Ich bin Lumina. Komm, ich bring dich hier weg!" Der Junge streckte die Hände nach mir aus und ich nahm ihn schnell auf meine Arme.

Vor uns rannten Sam und Jack. Am Tor stand nur noch Teal'c. Jack drehte sich zu uns um. "Komm schon, Lumina!" Ich legte noch einen Zahn zu und zu fünft rannten wir durch das Sternentor. Hinter uns wurde die Iris geschlossen, sodass niemand mehr durchgehen konnte. Im Torraum war ein einziges Chaos bestehend aus den Bewohnern des Planeten, Sanitätern und Soldaten. Marti hatte seinen Kopf an meiner Schulter vergraben und schluchzte leise vor sich hin. "Hey Marti. Alles wird gut. Ich bin ja da", tröstete ich ihn und fuhr ihm mit einer Hand durch die Haare.

Ein Sanitäter kam und wollte mir Marti abnehmen, um ihn zu untersuchen. Doch Marti klammerte sich noch fester an mich und schrie. "Ist gut. Ich gehe mit ihm auf die Krankenstation und lasse uns durchchecken", meinte ich. Der Sani nickte mir zu.

Auf der Krankenstation herrschte ein nicht weniger kleines Chaos. Trotzdem fand Janet Zeit für Marti und mich. Ich setzte mich mit ihm auf eine Liege. Er hielt immer noch stur meine Hand. "Hallo Lumina. Alles gut überstanden?" "Abgesehen davon, dass ich morgen wahrscheinlich jeden Muskel spüren werde, geht es mir blendend." Janet nickte und checkte mich kurz durch. Dann wandte sie sich dem Jungen neben mir zu. "Na wer bist denn du?" "M-Marti." "Hey Marti. Du brauchst keine Angst haben. Janet ist eine ganz liebe. Die tut dir nichts", ermutigte ich ihn. Marti nickte und ließ die Untersuchungen über sich ergehen. "So, schon fertig. Du kannst jetzt gehen. Wir haben den Bewohnern des Planeten zwei Aufenthaltesräume umgebaut, damit sie dort schlafen können. Ebene 13. Bringst du ihn hin und schaust nach Verwandten?" Ich nickte und nahm Marti wieder hoch.

Wir stiegen in den Aufzug und fuhren zu Ebene 13. "Aber ich hab keine Verwandten mehr", piepste Marti mit einem Mal. "Was?" "Mama und Papa sind tot. Und sonst habe ich niemanden", weinte Marti. "Hey, nicht weinen Kleiner. Wir finden schon eine Lösung." "Kann ich nicht bei dir bleiben?", schluchzte er. Ich biss mir auf die Unterlippe. "Das geht nicht so einfach." Marti schaute mich aus großen Augen an. Ich seufzte. "Na gut, aber nicht so lang. Ich muss mich noch fertig machen und dann habe ich eine Besprechung." Marti nickte eifrig und lächelte mich breit an, während ich einen anderen Knopf drückte und auf die Etage fuhr, auf der meine 'Wohnung' lag.

Dort angekommen gab ich Marti ein Puzzle und erklärte ihm, wie das funktioniert. Dann ging ich schnell ins Bad, machte mich frisch und zog mir was anderes an. Wieder zurück bei Marti spielten wir zusammen und hatten Spaß.

Es klopfte an der Tür. "Herein." Jack schaute zur Tür rein. "Na hallo. Wer bist denn du?" "Marti!", rief der Kleine und klatschte in die Hände. "Na, hallo Marti. Lumina? Was macht der Kleine hier? Wir haben jetzt unsere Besprechung." "Er hat keine Verwandten mehr und wollte unbedingt noch etwas bei mir bleiben. Ich bringe ihn schnell zu den anderen Bewohnern und komme dann nach, ja? Fangt schon mal ohne mich an." Jack nickte, verabschiedete sich noch von Marti und ging dann.

Ich brachte Marti zu den Aufenthaltsräumen und schaute extra, dass er ein freies Bett bei ein paar Kindern bekam. Eine kleine Gruppe Jungen und Mädchen hatte sich in der Ecke versammelt. Alle von 7-10 Jahren. Ich brachte Marti zu ihnen und sie versprachen mir auf ihn aufzupassen und mit ihm zu spielen. Und Marti versprach ich, ihn zu besuchen und dass er nur einen Soldaten fragen müsste, der ihn dann zu mir bringen würde. Dann war ich auch schon auf dem Weg zum Besprechungsraum.

Als ich oben ankam, begrüßte mich vollkommene Stille. "Wow. Hab ich was verpasst?", fragte ich, was alle Anwesenden dazu veranlasste, sich zu mir umzudrehen. "I-Ich wollte damit nur sagen, dass Apophis Teal'c nicht unbedingt seine Beweggründe mitgeteilt hat, auch wenn er zum innersten Zirkel gehörte. Oder nicht?" "Das ist wahr." "Ok. Was hab ich verpasst?", fragte ich, während ich mich neben Sam setzte. Dabei hatte ich mit einem Mal ein komisches Gefühl. Es war wie wenn eine Goa'uld Larve neben mir wäre. Bloß irgendwie anders. Ich verwarf diesen Gedanken wieder und schob dieses Gefühl einfach auf Teal'cs Goa'uld Larve und meine Müdigkeit.

Doch trotzdem ging mir dieses Gefühl nicht mehr aus dem Kopf. Während die anderen also über die Goa'uld, ihre Beweggründe und die Bewohner des Planeten diskutierten, war ich in Gedanken versunken. Als die anderen aufstanden, schaute ich verwirrt auf und folgte dann schnell ihrem Beispiel. "Lumina. Alles in Ordnung?", fragte Teal'c, der vor mir stand. "Ja. Es ist nur. Ich hatte. Da war so ein komisches Gefühl. Als ich mich neben Sam gesetzt habe. Ach, vermutlich ist es nichts und ich bin einfach nur müde." Teal'c runzelte die Stirn. "Schlaf ein wenig, ich habe gehört, dass menschliche Körper viel Schlaf benötigen, um korrekt zu funktionieren." "Ja Teal'c. Ich gehe dann mal schlafen. Bis dann."

Auf dem Weg traf ich dann noch Janet. Sie erzählte mir, dass sie morgen Cassandra mit zur Arbeit ins US Air Force Hospital nehmen würde und ich mitkommen könnte. Ich sagte zu und meinte, dass sie mich einfach in meinem Zimmer abholen sollte. Dann machte ich mich endgültig auf den Weg in mein Zimmer, schmiss mich in mein Bett und war binnen kürzester Zeit eingeschlafen.

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