Feuer und Wasser 2

Mit einem Mal hörten wir ein Geräusch und das Wesen kam wieder zu uns. "Wo sind unsere Freunde? Sind sie noch am Leben? Sind sie hier irgendwo? Ich verlange, dass wir mit ihnen sprechen können!", rief Daniel. "Sie sind fort", sagte das Wesen. Endlich konnte ich ihn als männlich identifizieren. "Nein!", rief ich und sprang auf. "Sie würden niemals ohne uns gehen!" "Ihr existiert nicht mehr. Ich hab ihnen die Erinnerung eures Todes gegeben. Ich wollte nicht, dass sie je wieder zurückkehren." "Wieso? Wieso tust du das?", fragte Daniel und stand nun ebenfalls auf. "Ihr habt Wissen. Ihr kennt Babylon." "Babylon? Ich hab zwar schon mal was davon gelesen, aber das ist Jahre her. 6. Klasse oder so", meinte ich. "Welches Schicksal Omarrokah?", fragte er und ging nicht weiter auf meine Aussage ein. "Hm, ok. Aber ich hätte da gerne noch eine Information. Was ist Omarrokah? Wer ist Omarrokah!" Daniel klang schon fast hysterisch, was mich beinahe zum Lachen gebracht hätte. "Meine Gefährtin." Fast wäre mir die Kinnlade runter gekippt! Schnell fing ich mich wieder. "Was? Auf der Erde? In Babylon? Du weißt nicht, was aus ihr geworden ist? Das ist doch 4.000 Jahre her", sprudelt es aus Daniel heraus. "Wissen. Du hast Wissen." "Ja, aber nur über Babylon. Da gibt es nur noch sehr, sehr wenig Wissen." "Wissen ist da. In deinem Gehirn", sagte er und fasste Daniel kurz an den Kopf. "Du verlangst etwas von mir, was tausende und abertausende von Jahren vor meiner Geburt passiert ist! Dass ich dir etwas sage, was ich unmöglich wissen kann!" "Du lügst doch." "Gott! Wieso? Wieso! Wieso sollte ich das tun?" Jetzt rastete er völlig aus. Vorsichtshalber ging ich zwei Schritte weg von ihm. Man wusste ja nie. "Du dienst den Goa'uld." "Nein!", kam es von Daniel und mir gleichzeitig. Die beiden schrien sich immer weiter an, bis das Wesen vor Wut kochend weglief. "Puh", stieß ich aus.

Ich ließ mich wieder auf die Treppe fallen, während nun Daniel einen Ausgang suchte. Da hörte ich dieses Wesen wieder mit Daniel reden. Über Babylon und die alte Zeit und dann kam der wieder mit den Goa'uld! Man, wie mich das nervte! Nach einer kurzen Pause redete Daniel wieder über unsere Freunde. "Wieso steigst du nicht in mein Gehirn ein?" Ich sprang auf und lief zu Daniel. "Daniel, nein! Weißt du, was das für Schäden herbeiführen könnte?" "Aber einen Versuch ist es wert. Also?" "Das würde furchtbar sein." "Also in Anbetracht der Alternative wäre ich bereit, das Risiko einzugehen. Aber wenn mir etwas passiert, dann lässt du Lumina gehen." "Daniel, verdammt! Du sturer Esel!" "Du erlebst dabei großen Schmerz. Du stirbst vielleicht." "Das wäre mir lieber, als ewig hier zu bleiben und meine Frau und meine Freunde nie mehr wiederzusehen."

Das Wesen nickte und bereitete eine Maschine vor. Als er fertig war, setzte sich Daniel in die Apparatur. "Daniel, ich bin da. Wenn irgendwas ist, sag es", bat ich ihn schon fast traurig. Wenn ihm etwas passierte.... Ich konnte dann nie mehr zur Erde zurück! Ich kannte ja nicht einmal die Symbole! Die ersten drei aber weiter nicht! Und ohne Daniel wollte ich auch gar nicht gehen! "Die Erinnerung deiner Geschichte, das Wissen deines Volkes ist in dir. Unter der Oberfläche." "Das hoffe ich." "Du musst mit dem Schlimmsten rechnen." "Ich verstehe." "Es könnte dein Tod sein." "Das Risiko gehe ich ein." Das Wesen betätigte einen Schalter. "Was weißt du von Omarrokah?" Da trafen blaue Lichtstrahlen auf Daniels Kopf. Daniel schloss die Augen und dachte nach. Er stöhnte und schnaufte, doch dann erinnerte er sich. "Und an diesem Ort lebte Omarrokah.... Eine Frau entsprungen dem Schoß der Götter..... Es geht nicht!" "Weiter!" "Nein, hör auf!", schrie ich, doch er verstärkte die Leistung nur! "Tagsüber war sie bei den Menschen..... Aber in der Nacht zog sie sich in das Meer zurück...... Der Gott Belos fuhr nieder auf Babylon, dorthin wo Omarrokah war..... Und zerstörte diese Frau... Oh Gott!" "Schalt es aus!", brüllte ich. Sofort schaltete das Wesen alles aus und wir befreiten Daniel von seinen Fesseln. "Ah... Tut mit Leid. Das ist alles, was ich weiß. Ich schwöre es!" "Schschsch, Daniel. Ganz ruhig. Ruh dich aus", meinte ich und legte eine Hand auf seine Stirn. Dann schloss ich die Augen und gab Daniel etwas meiner Kraft ab. Sofort atmete er wieder regelmäßig. Als ich die Augen wieder öffnete, hielt ich mich an der Maschine fest, so erschöpft war ich. "Danke", flüsterte Daniel. Ich nickte nur. "Belos, der Goa'uld, ermordete meine Gefährtin", sagte das Wesen traurig und stieß einen undefinierbaren Schrei aus.

Bald schon hatte sich Daniel erholt und das Wesen, welches sich als Nem vorstellte, ließ uns gehen. Er öffnete eine Tür, hinter der eine Wand aus Wasser war. Wahrscheinlich führte sie in den Ozean. Nem ging voran und Daniel und ich warteten noch kurz. Schließlich schwammen wir los. Es dauerte lang bis zur Oberfläche. Kurz vorher hielt ich mich an Daniel fest, da ich nicht mehr konnte. Er verstand sofort und zog mich nach oben. Keuchend tauchten wir auf. "Nicht schießen!", rief Daniel jemandem zu. Ich schaute auf den Strand und sah Sam, Jack und Teal'c! Was war ich froh! Immer noch hustend kamen wir am Ufer an. Ich ließ mich auf den Sand fallen. "Nem, du hast jetzt deine Antwort. Lass uns gehen." "Ich lasse euch gehen." "Wir können Freunde werden." "Möglicherweise irgendwann mal." Und schon ging er wieder. "Tschau, Nem!", rief ich ihm noch hinterher. Dann stand ich wieder auf.

"Hallo, Leute", begrüßte ich sie. "Ja, das ist eine lange Geschichte", meinte Daniel. "Das glaube ich auch", lachte Sam. "Wir sollten uns bei einem Sushiessen darüber unterhalten." "Oh, bitte kein Sushi", lachte ich. "Ha, sehr witzig. Ich bin einverstanden, aber erst, wenn ich mich richtig ausgeschlafen habe." "Oh ja. Das ist eine gute Idee", stimmte ich ihm zu. Wir liefen zurück. "Ach und Daniel, was ihre Wohnung angeht." "Ihr habt doch nicht?" "Einen Tag nach der Trauerfeier." "Was?" "Der Colonel hat ein paar nette Sachen über euch gesagt", lachte Sam. "Hat er? Soso", kam es von Daniel. Und so endete dieses Abenteuer. Und ich hatte mich noch nie zuvor so auf mein Bett gefreut...

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