Die Auserwählten 2
Wir ließen Jack schlafen und schauten uns im Dorf etwas um. Ich ging zum Brunnen und spielte mit dem Wasser. Es fühlte sich gut an. 'Mal schauen, ob ich damit was anfangen kann', dachte ich. Also nahm ich beide Hände und versuchte irgendwie das Wasser zu kontrollieren. "Was machst du da?", fragte jemand hinter mir. Erschrocken drehte ich mich mit dem ganzen Oberkörper - Hände voraus - um. Das Wasser schoss aus dem Brunnen und der Person entgegen. Es war Daniel! Nun war er von oben bis unten klitschnass. Ich prustete los. "Ich habe ausprobiert, ob ich das Wasser beherrschen kann", lachte ich. Da kamen auch Sam und Teal'c und stiegen in mein Lachen ein. Naja, Sam lachte. "Ja, haha. Sehr witzig", sagte Daniel genervt. Ich wollte aufstehen und ihn umarmen, da gaben meine Beine mit einem Mal nach. Sofort verstummte das Lachen, als ich auf allen Vieren gelandet war. "Lumina! Alles in Ordnung?", fragte Teal'c besorgt und kniete sich neben mich. "Jaja, passt schon. Wenn ich doch nur nicht immer so geschwächt wäre!", fluchte ich. "Das wird schon. Du musst nur trainieren", meinte Teal'c und lächelte mich aufmunternd an. Ich nickte und setzte mich - mithilfe von Teal'c - wieder auf den Brunnen. Die drei erkundeten weiter das Dorf, nachdem ich ihnen versichert hatte, dass es mir gut ginge. Nach kurzer Zeit jedoch beschloss ich, mich auf den Boden zu legen und zu schlafen. Ich bekam sogar noch etwas Schlaf, bis ich schließlich von Teal'c geweckt wurde.
"Die Sonne geht auf", meinte er und ich sprang schnell auf. Langsam kamen wieder alle Dorfbewohner nach draußen und die drei begannen sofort mit der Nachforschung. Und schon wurde ich auch von meinen vier Freunden mitgezogen. Unsicher schaute ich zu Sam. Sie nickte nur und so ließ ich mich mitziehen.
Dieses Mal war ich etwas unsicherer, was die Kids anging, aber trotzdem hatte ich wieder den ganzen Tag Spaß mit ihnen. Am Abend passierte genau dasselbe wie letztes Mal. Doch dieses Mal brach Jack auch sofort zusammen. Er wollte, dass wir zur Erde und der Sache auf den Grund gingen.
Sam reiste zurück zur Erde und Daniel, Teal'c und ich stellten noch mehr Forschungen an. Nach nicht einmal einem Tag wurde das Tor wieder aktiviert. "Jack, Carter kommt zurück", rief Daniel und eilte los. Ich ging in Deckung und schon öffnete sich das Tor und Sam kam mit einer Kiste zurück. Jack kam zu uns. Mittlerweile sah er etwas älter aus als vorher. "Und, was haben sie herausgefunden? Na kommen Sie. Lassen Sie einen alten Mann nicht warten. Das ist unhöflich", meinte Jack. Sam starrte ihn mit offenem Mund an. "Ähm. Es ist kein Virus." "Was ist es dann?" "Dr. Fraiser arbeitet noch daran. Aber es braucht Zeit." "Zeit ist etwas, was diese Menschen nicht haben", entgegnete ich. Und dann erklärte Sam, dass irgendwelche Organismen in Jacks Blut wären und es in zwei Wochen so sein wird, als wäre er 100 Jahre alt. "Dann bin ich in zwei Wochen tot", meinte Jack. Er befahl, dass alle zur Erde gehen und ein Heilmittel finden sollten.
Sam und Dr. Fraiser experimentierten nun mit allem Möglichen, um ein Heilmittel zu finden und Daniel und Teal'c schauten dabei zu. Ich widmete mich meinem Training. In einen Raum hatte ich eine große Schüssel Wasser gestellt, mit der ich nun meine Fähigkeiten trainieren wollte. Ich konzentrierte mich darauf, dass ich das Wasser unter meine Kontrolle brachte. Ich dachte an eine große, schwebende Wasserkugel. Dabei schloss ich die Augen und stellte es mir bildlich vor. Als ich die Augen wieder öffnete, sah ich, wie sich das Wasser langsam zu dem formte, was ich mir vorgestellt hatte. Ich bewegte meine Hände, die Kugel folgte den Bewegungen.
Da kam Teal'c plötzlich in den Raum. Ich erschrack, weil ich mich so auf die Kugel konzentriert hatte. Augenblicklich verlor die Kugel ihre Struktur und das Wasser fiel auf den Boden. Ich sackte wieder in mich zusammen, obwohl ich dieses Mal geglaubt hatte, dass ich es nicht tun würde. "Lumina, verzeih, aber General Hammond ruft uns zu einer Besprechung", meinte Teal'c und half mir hoch. "Macht nichts. Ich hatte nur gehofft, dass ich dieses Mal stehenbleiben würde."
Wir liefen los und trafen uns im Besprechungsraum. Dort warteten schon Sam, Daniel, Dr. Fraiser und General Hammond. Die vier schienen heftig zu diskutieren, weil Hammond anscheinend nicht mehr das Risiko eingehen und weiter forschen wollte. Kaum hatte ich mich gesetzt meinte Daniel auch schon: "Lumina, kannst du Jack und den anderen Bewohnern nicht helfen?" "Weiß nicht. Sind es Organismen in ihrem Blut?" "Nein, kleine Maschinen", erklärte Sam. "Dann kann ich es wahrscheinlich nicht. Zum einen sind es viel zu viele Menschen und zum anderen sind Maschinen... eben Maschinen", meinte ich. "Damit wäre die Sache dann abgeschlossen. Das Risiko ist einfach zu groß. Meine Entscheidung steht fest", meinte General Hammond und stand auf. "Sir!" Daniel schlug auf den Tisch. "Wir können ihn doch nicht einfach dort zurücklassen." "Dr. Jackson. Colonel O'Neill ist einer der besten Männer mit dem ich zu dienen das Vergnügen hatte. Es würde für dieses Land und alle in diesem Raum ein großer Verlust sein. Aber ich bin sicher er würde nicht zögern, die gleiche Entscheidung für sich zu treffen, die ich jetzt treffe." Damit ging Hammond. Teal'c, Daniel und Sam nahmen Kontakt zu Jack auf, doch ich wollte ihn nicht so sehen. Ich wollte ihn in Erinnerung behalten, so wie er war.
Ich ging auf mein Zimmer und las etwas. Ein Buch über Pelops. Vielleicht konnte ich ja doch noch etwas Nützliches herausfinden. Doch ich fand nichts Wichtiges heraus. Bald schon war ich so müde vom Lesen, dass ich mit dem Buch in der Hand einschlief.
Ich erwachte, als jemand an mir rüttelte. "Guten Mittag, Sonnenschein", wurde ich von Daniel begrüßt. "Weshalb so fröhlich?", fragte ich und legte das Buch auf meinen Nachttisch. Ja, richtig gehört, Nachttisch. Mittlerweile hatte ich nämlich ein richtiges Zimmer mit einem Bett, Kleiderschrank und einem Regal bekommen. Das war mir auch viel lieber als dieser Beobachtungsraum. "Jack hat uns kontaktiert. Und wir können zu ihm." Schnell sprang ich auf. "General Hammond will aber, dass wir Schutzanzüge tragen", erklärte er mir auf dem Weg.
Ich zwängte mich mithilfe von Sam in den Schutzanzug. Dann waren wir auch schon unterwegs zu Jack. Als wir auf der anderen Seite waren, kam uns Jack entgegen. Er sah grauenvoll alt aus; hatte silber-weiße Haare. "Herzlich Willkommen, Kinder. Es tut gut, euch wieder zu sehen", begrüßte er uns. Seine Stimme und sein Gang waren langsam.
Sam schaffte es mit irgendeiner Frequenz, die Dorfbewohner von diesen Maschinen zu befreien. Da ich bei den Nachforschungen nicht dabei gewesen war, hatte ich keine Ahnung, wie das funktionierte. Aber Hauptsache es funktioniert. Wir zogen die Schutzanzüge aus und liefen alle zum Dorf. Carter erklärte, dass Jack nicht wirklich gealtert sei. "Stimmt, jetzt wo du es sagst, spüre ich es auch", meinte ich und es war nicht gelogen. "Was soll das heißen?" "Sir, Sie sehen nur so alt aus. Wenn die Maschinen aus Ihrem Körper erst einmal raus sind, werden Sie ganz schnell wieder der Alte", erklärte Sam. "Oh das ist ja ganz wunderbar", rief Kynthia und umarmte Jack. Kynthia war diejenige, die die ganze Zeit bei Jack gewesen war und war daran schuld, dass Jack erst in dieser Situation gewesen war. "Ach ich weiß nicht. Irgendwie hatte ich mich schon so richtig auf meinen Ruhestand gefreut", scherzte Jack.
Wir vier ließen Jack und Kynthia alleine. Als sie fertig geredet hatten, machten wir uns auf zum Stargate, nahmen unsere Sachen und kehrten zur Erde zurück. Dieses Mal mit Jack. Dieser wurde in den folgenden Tagen wieder wie der Alte. Alles stimmte. Und seinen Humor hatte er auch nicht verloren.
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