Kapitel 6 🔥

Sharon Dahlia

Während für Sharon alles wie in Zeitlupe geschah, passierte das Szenario in Wirklichkeit ganz schnell. Sie sah, wie Aaron zu Boden fiel, ohne eine Verletzung oder überhaupt durch eine Berührung des Mannes, der durchs Fenster kam.

Dieser steuerte geradewegs auf Sharon zu, sodass diese gerade genug Zeit hatte, ihr Pfefferspray aus der Tasche zu holen.

"Stopp", rief sie panisch der Person entgegen, die auf sie zukam. Ihr Herz pochte vor lauter Angst wild in ihrer Brust. Doch der Mann lies sich nicht von dem Pfefferspray abschrecken. Im Gegenteil, er umfasste Sharons vorgestreckten Hände, sodass sie den Knauf nicht mehr drücken konnte.

Der Mann hatte eine schwarze Sturmmaske auf, die die fast schwarzen Augen beinahe nicht erkennen lies.

"Hab keine Angst", flüsterte er mit rauer Stimme. Sharon kam diese mehr als bekannt vor, doch ihr wollte nicht einfallen, woher.

"Was ist mit ihm?" Sharon deutete mit dem Kopf auf Aaron, der bewusstlos am Boden lag. Auch wenn die Panik ihr das Sprechen erschwerte, fühlte sie stolz in ihrer Brust aufkeimen, dass sie so viel Mut besaß, dem Einbrecher gegenüber zu treten. Woher kenne ich ihn nur? Und was zum Teufel hält mich davon ab, ihm Konter zu geben?

"Ihm geht es gut. Ich bin derjenige weshalb du hier bist." Sharons Widerstand bröckelte etwas. Aber nicht genug, um ihre Hände sinken zu lassen.

"Du bist nicht Aaron, sonst hätten die Kellner ihm nicht Mr. McClay genannt." Durch Sharons Worte blitzte etwas in den Augen des anderen auf. Dies war so schnell wieder verschwunden, dass sie es sich auch eingebildet haben könnte.

"Dorian, angenehm", stellte er sich grinsend vor. Doch Sharon fand die Situation gar nicht lustig. Sie wollte schon zum Prostest ansetzen, doch Dorian legte ihr einen Finger auf den Mund, um sie zum schweigen zu bringen.

"Aaron hatte mit mir getauscht, als ich es ihm vorschlug. Doch das meine Partnerin kurz vorher absagte, konnte keiner wissen. Du bist also völlig richtig, wenn du mit mir kommst. Das alles hier ist nur eine Show." Sharon konnte immer noch nicht sprechen, da Dorians Finger auf ihrem Mund ruhte.

Kurz blitzte das Bild in ihrem Kopf auf, wenn Dorians Finger an ihrer Mitte verweilen würde, so wie er es jetzt mit demselben Druck auf ihren Lippen tat. Schnell versuchte sie das Bild zu verdrängen, doch richtig gelingen wollte es ihr nicht.

Die Schwarzhaarige verstand im Nachhinein nicht, weshalb sie Dorian zum Fenster folgte, doch sie tat es. Wahrscheinlich lag es größtenteils daran, dass sie das Geld brauchte, aber auch, weil die ganze Situation sie erregte. Auch wenn es eine andere Erregung war.

Dort angekommen, erblickte sie einen Enterhaken, der am Fenstersims befestigt war. So hatte er also das Fenster zerschlagen, ohne sich zu verletzen.

Sharon spürte einen Gurt um ihre Hüfte, der festgezogen wurde. Ihr Blick richtete sich auf das Gebäude, welches dem Restaurant gegenüber lag. Das Seil, dass an dem Enterhaken befestigt war, führte zum Gebäude hin. Ungefähr eine Etage unter ihnen endete das Seil in einem beleuchtenden Fenster im gegenüberliegenden Haus.

"Hab keine Angst und vertrau mir einfach, dass dir nichts passieren wird", flüsterte Dorian hinter ihr und geleitete sie näher ans Fenster heran. Sharon wollte eigentlich Spaß und keine Action erleben, doch ihr Alkoholpegel war hoch genug, etwas waghalsiges zu tun.

"Adrenalin fördert den Spaß beim Sex." Mit diesem Satz hob Dorian sie durchs Fenster, noch ehe sie etwas sagen konnte und mit einem Ruck rutschte die Schwarzhaarige am Seil Richtung Haus. Sharon hatte es kurz die Sprache verschlagen, doch sobald sie die Nachtluft spürte, war alles für einen Moment vergessen.

Tatsächlich fing ihr Bauch vom Adrenalin an zu kribbeln. Sharon hatte keine Höhenangst, weshalb sie einen Blick nach unten wagte. Die Straße unter ihr war schwach beleuchtet. Am Rande des Lichtkegels einer Laterne, konnte Sharon zwei dunkle Gestalten ausmachen. 

Als sie näher hinschaute, waren dort nur die Schatten der parkenden Autos zu sehen, doch sie war sich sicher, dass sie sich die Personen nicht eingebildet hatte.

Für weitere Grübeleien blieben ihr keine Zeit, da ein Ruck, der durch ihren Körper ging, sie aus ihren Überlegungen riss. Sharon stand mittlerweile in einem ihr unbekannten Raum, der hell und warm erleuchtet war. Sie fingerte am Verschluss ihres Karabiniers, um sich los zu machen.

Als sie sich umdrehte, da sie das Summen von Dorians Gurt hörte, war dieser auch schon auf dem Weg zu ihr.

Wenige Sekunden später stand er vor ihr. Mit einer Leichtigkeit und Eleganz, die Sharon auch gerne gehabt hätte, kam er durchs Fenster und löste seinem Karabiner. Erst jetzt, als die Zeit dafür war, beobachtete Sharon ihren Gegenüber genauer. Dorian trug ein schwarzes T-Shirt unter seiner ebenso schwarzen Lederjacke und eine dunkelblaue Jeanshose. Während Aaron gut gekleidet war, zwecks des Anlasses, wirkte Dorian eher lässig. Aaron! Den habe ich komplett vergessen! Hoffentlich nimmt er es seinem Kollegen nicht zu übel oder war die Ohnmacht nur gespielt, sodass ich in Ruhe Dorian folgen konnte?

Sharons schlechtes Gewissen fiel in sich zusammen. Sie war der Überzeugung, dass die beiden eine Show abgezogen hatten, damit sie für ihr Geld eine Zugabe bekam.

"Was habt ihr gespielt, dass du eine Maske trägst?" Schalk stand in Dorians Augen, während er entspannt am mittlerweile geschlossenen Fenster lehnte. Sharon hatte gar nicht mitbekommen, dass er dies zugemacht hatte.

"Dasselbe könnte ich dich auch fragen." Sharons Zunge fühlte sich locker an. Der Alkohol hatte sie doch etwas im Griff, aber sie fand das gut, denn so viel Mut besaß sie selten. Herausfordernd verschränkte sie ihre Arme. Ihr Blick verweilte auf Dorians Sturmmaske. Als Sharon sein Gesicht musterte und das Licht ihr half, etwas mehr zu erkennen, bemerkte sie, dass ihr Gegenüber gar keine schwarzen, sondern graue Augen besaß. Scharon bekam immer mehr und mehr das Gefühl, dass sie Dorian schon einmal gesehen hatte. Diese Augen besaß kaum einer.

"Setz du deine ab, dann setzte ich meine ab." Seine Augen glitzerten ein wenig. Er provozierte sie, aber warum, dass wusste Sharon noch nicht.

Also nahm sie ihre Maske ab und legte sie auf den Tisch neben sich. Sie wusste nicht, wie sie Aaron diese zurückbringen sollte, doch wenn Dorian eine Art Kollege von ihm war, dann konnte er das Zurückbringen erledigen.

Abwartend hob Sharon eine Augenbraue, da Dorian sie nur anstarrte, als das er seine Maske abnahm. Sharon sog die Luft vor Ungeduld stark ein. Sie war schon immer etwas ungeduldig gewesen, da alles andere nur Zeitverschwendung war.

Ein Geruch von Tannennadeln drang ihr in die Nase. Sharon war kurzzeitig verwirrt, bis sie mitbekam, dass der Geruch von Dorian ausging. Durch die Bewegung, als er seine Maske langsam abzog und ihr vor die Füße warf, war der Geruch bis zu ihr gedrungen. Ein Schalter legte sich in ihrem Kopf um, als sie sein volles Gesicht sah. Der markante, ausgeprägte Kiefer, diese grauen Augen und der Geruch kamen ihr bekannt vor und sie wusste auch, woher.

"Bist du der Mann, den ich heute Morgen angerempelt habe?" Heute Morgen hatte sie im Stress vieles ausgeblendet, aber nicht diese Augen und schon gar nicht seinen Geruch.

"Ich kann vieles für dich sein, auch das. Lass mich dir zeigen, wer ich bin." Seine raue Stimme versetzte Sharon eine Gänsehaut. Auch so hatte sie verstanden, dass er der Mann von heute früh war. Hätte man ihr gesagt, dass sie heute morgen auf ihren Sexpartner treffen würde, hätte sie alles abgestritten und sich dumm gestellt. Doch es war wirklich so. Es war die Wahrheit und sie wollte es so.

Dorian kam auf sie zu und drückte sie mit seinem Körper gegen den Tisch. Er strich ihr eine verwirrte Haarsträhne von der Stirn. Sanft küsste er sie und knapperte an ihrer Lippe. Ein Seufzen entwischte Sharons Mund und sie merkte, wie Dorian an ihrem Mund lächelte. Sharon gefiel es irgendwie, dass er langsam anfing, aber sie wollte sein Feuer spüren, welches in ihm loderte.

Plötzlich packte er sie an und trug sie zur nächstgelegenen Wand. Sharon wurde die Luft aus den Lungen gepresst, als sie die Wand am Rücken spürte.

"Entschuldige." In seinen Augen konnte sie Reue, aber auch das Feuer sehen, welches nun entfacht war. Sharon akzeptierte und zeigte ihm dies, indem sie leicht an seinen braunen Haaren zog, sich an ihn drückte und ihre Lippen verschloss.

Dorian knurrte durch ihre mittlerweile heißen Küsse.

"Shay, du machst mich an." Sharons Augen wurden groß. Er hatte tatsächlich einen Spitznamen für die gefunden.

"Gefällt mir." Sie grinste ihn schief an. Niemand hatte bis jetzt einen Spitznamen gefunden, der ihr auch gefiel.  Dorian lächelte zurück, wobei leichte Grübchen in seinen Wangen entstanden. Sharon war so fixiert auf sein Gesicht, welches aussah, als wäre er Teufel und Engel zugleich, dass sie gar nicht mitbekam, wie seine Finger ihren Slip beiseite schoben. Auf Sharons verwirrten Blick, antwortete Dorian: "Es ist noch kein Weihnachten, da braucht die Geschenkverpackung noch nicht zerrissen werden."

Mit diesen Worten trug er Sharon zu dem Bett, welches sie vorher noch nicht entdeckt hatte. Sanft legte Dorian Sharon ab und zog sein T-Shirt aus. Muskeln stachen hervor, die Sharon gerne entlang gefahren wäre, doch sie genügte sich vorerst mit dem Anblick.

Dorian beugte sich über sie und suchte etwas im Nachttisch, der neben dem Bett stand. Die Schwarzhaarige konnte nicht widerstehen und strich mit ihrer Zunge auf Dorians Brustbein entlang.

"Eigentlich wollte ich dich nicht fesseln, aber wenn du so weiter machst, muss ich das wohl." Dorian lehnte sich zurück, wobei Sharon eine Augenbinde und ein paar Ohrstöpsel in seinen Händen erkannte.

"Bitte fessele mich", hauchte Sharon, als sie erkannte, was er vorhatte.

"Ich mag es, wenn man bettelt, aber vorerst musst du dich hiermit begnügen." Damit drückte er Sharon die beiden Stöpsel in die Hand. Widerwillig, da er sie nicht fesseln wollte (der Gedanke war durchaus verlockend gewesen), nahm sie die Ohrstöpsel und steckte sie sich in die Ohren. Dorian schien etwas zu sagen, doch Sharon verstand es natürlich nicht, weshalb sie einfach einen Daumen nach oben zeigte. Dorian grinste diabolisch. Das war auch das letzte was sie sah, ehe er ihr die Augenbinde aufsetzte.  

Nur wenige Sekunden später schob er ihre Beine auseinander und leckte über ihre nasse Spalte. Sharon stöhnte auf und krallte sich im Bettlaken fest. Das fühlt sich so gut an. Dorians Zunge drückte mal fester, mal weniger auf ihren empfindlichen Punkt und ihr Orgasmus näherte sich schneller als gedacht.

Sharon keuchte, doch kurz vor ihrer Erlösung lies Dorian von ihr ab. Er zog ihr einen Stöpsel aus dem Ohr.

"Konzentriere dich nur auf das, was du fühlst", flüsterte er ihr ins Ohr. Sie nickte als Bestätigung.

Sobald sie nichts mehr hörte, drehte er sie um, sodass sie sich auf ihre Knie abstützte und sie ihm ihre Po entgegen streckte. Dorian liebkoste diesen mit Küssen, was Sharon erneut aufstöhnen lies. Er packte ihren Dutt und zog ihren Kopf leicht nach hinten, während er in sie eindrang. Sofort verengte sich ihr Innerstes um sein Glied.

Sein Penis war groß, was Sharon bemerkte, als er sich so weit hinein schob, dass er irgendwann gegen einen tiefen Punkt in ihr stoß. Diese Bewegung wiederholte er. Immer und immer wieder stieß er in sie ein, ohne langsamer zu werden. Nein, er wurde schneller, was Sharon oft ein lautes Stöhnen oder Keuchen entlocken lies.

Ihre Arme zitterten schon ein wenig, doch sie reckte sich ihm noch mehr entgegen. Bald darauf zog sich alles in ihr zusammen und mit einer explosionsartigen Erlösung kam ihr Orgasmus. Sharon sackte zusammen, sobald Dorian sich in ihr ergossen hatte. Ihre Atmung war unkontrolliert und stoßweise. Ihr Kleid lag unordentlich an ihrem Körper, doch das störte sie kaum.

Dorian nahm ihr vorsichtig die Augenbinde und danach die Ohrstöpsel ab. Er hatte sich in der Zwischenzeit wieder angezogen. Sharon verfluchte sich, dass es ihm nichts auszumachen schien, ihr aber schon.

Sie rappelte sich auf und zog ihr Kleid zurecht. Dorian schenkte ihr keinerlei Aufmerksamkeit. Er räumte in Ruhe seine Sachen zusammen. Sharon merkte wieder deutlich, dass dies alles zu der Show gehörte und diese nun zu Ende war. Sie hatte ihren Sex, das Geld aber noch nicht.

Als er einen der Gurte aufheben wollte, stellte sich Sharon mit dem Fuß drauf.

"Das Vögelchen ist hier." Ihre Stimme klang gereizt, was sie gleich noch mehr nervte.

"Willst du etwa noch eine Runde?" Wieder blitzten Dorians Augen auf. Sharon schüttelte demonstrativ den Kopf. Also widmete er sich wieder seinem Gurt am Boden.

"Hallo, du kannst mich nicht links liegen lassen."

Dorian brummte auf, ehe er Sharon an der Hüfte anfasste und sie ein Stück weg trug. "Nein, aber ich kann dich links wegtragen." Sharon wollte weiter protestieren, doch er legte ihr einen Finger auf den Mund.

"Shay, ich habe das Zimmer hier nur gemietet und das nicht lange. Bitte lasse mich aufräumen, bevor wir Verwöhnungssex haben." Er blickte ihr ernst in die Augen, doch Sharons Geduldsfaden war gerissen.

"Nichts da", antwortete sie, schnappte sich ihre Handtasche und verlies das Zimmer. Sie würde ihr Geld schon bekommen.

"Auf ein baldiges Neues", rief Dorian ihr lockend hinterher, doch Sharon trat dies nur mit einen Schnauben ab. Wie recht er doch haben würde, wusste sie noch nicht.

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