9. Kapitel

In Hogsmead war heute sehr viel los, was sich daraus schließt, dass fast alle in Hogwarts, die eine Erlaubnis fürs Besuchen nach Hogsmead eingereicht hatten, in eben dieser Stadt tummelten und die verschiedensten Läden betraten. Darunter auch Hermine und Catherine. Beide sind gleich nach dem Frühstück dorthin angebrochen und schweiften erst seit einigen Minuten die übervollen Straßen Hogsmeads.

,,Und da ist Zonkos Laden" Catherine zeigte ihr ein allzubekanntes Gebäude. Allerdings sah es viel neuer und sauberer aus, wie dem aus ihrer Zeit. Sie lächelte leicht. Zonko war das Idol für Fred und George selbst ein Scherzartikelladen zu öffnen, der im Endeffekt sogar viel erfolgreicher wurde. Ein Stich durchstach ihr Herz. Sie hatte die Zwillinge vermisst und -so ungern sie es auch zugab- deren Streiche.

,,Komm willst du rein gehen? Du findest dort wirklich sehr nützliche Sachen." Hermine schüttelte den Kopf.

,,Nein. Ein ander' mal. Lass uns zum Honigtopf gehen. Ich will mal die Schokolade dort kosten.", lenkte sie ab. In Wahrheit war sie gar nicht bereit dafür, den allerliebsten Laden der zwei Zwillingschaoten zu betreten. Irgendetwas sträubte sich in ihr, da hinein zu gehen. Sie hatte Angst. Angst, dass die Sehnsucht Oberhand gewinnt und sie eine Dummheit, die sie später bereuen könnte, begehen wird.

Catherines Gesicht fing an zu strahlen. ,,Ja. Da sollten wir sofort hin. Es ist dort immer unerträglich voll. Wir müssen uns beeilen bevor uns dumme Drittklässler die ganze Schokolade schnappen!" Hastig griff sie nach Hermines Handgelenk und bahnte sich einen Weg durch die große Menschenmasse frei. Hermine blieb nichts anderes übrig als ihr mit einem Schmunzeln im Gesicht zu folgen.

Der Honigtopf war, wie vorhergesagt, mit Hogwartsschülern überfüllt. Die Schüler standen Schlangen an der Kasse und ihr wurde mulmig zumute, als sie daran dachte, später am Ende der großen wartenden Schülerreihe stehen zu müssen. Als Hermine sich jedoch umsah und die verschiedensten Leckereien inspizierte, strahlte sie, weil sie später eine Menge davon in der Hand haben wird und sie sich selbst später sah, wie sie die alle allein in einer Ecke Hogwarts verspeiste.

Nachdem sie bewaffnet mit voll geladenen Tüten voller Köstlickeiten - darunter eine Menge Schokolade jeder Art - aus dem Honigtopf rausmarschierten, machten sie sich auf dem Weg Richtung Schreiberlings Federwaren -wohlgemerkt Hermines Idee. Sie besorgten sich die verschiedensten Schreibwaren. Die Auswahl war sehr groß, zwar nicht so groß wie in der Zukunft, aber dennoch fiel ihr die Wahl auf das, was sie kaufen wollte sehr schwer.

,,Du wirst den drei Besen lieben, glaub mir." Catherine fuchtelte mit ihren Händen, wahrscheinlich um ihren Worten mehr Nachdruck zu verleihen. Sie waren wieder draußen und leichter Wind wehte ihnen entgegen.

,,Dort findest du wirklich alles! Dort ist alles so lecker", ein verträumter Ausdruck lag in ihrem Gesicht.

,,Hast du je Butterbier getrunken?"

,,Nein" Hermine schüttelte mit dem Kopf. Erschüttert sah Catherine Hermine an.

,,Nein? Noch nie? Hat man es in Amerika gar nicht angeboten?"

,,Amerika?" Woher sollte sie wissen ob man es in Amerika trinkt?

,,Ja, da wo du doch gelebt hast" Catherine runzelte mit der Stirn. So ein Doximist! Wie konnte Hermine auch nur vergessen, dass sie angeblich in Amerika gehaust hat? Am liebsten hätte Hermine sich selbst verhext.

,,Ja...also...um ehrlich zu sein habe ich es dort noch nie gesehen und davon gehört auch nicht" stammelte sie etwas unbeholfen. Sie war sich unsicher, ob es Butterbier auch in Amerika gab, oder ob es eine britische Tradition ist.

Catherine zuckte mit den Schultern. ,,Ich glaube nicht, dass es auch in Amerika üblich ist es zu trinken, sonst hätte es die Runde gemacht." Sie sah grinsend zu Hermine. ,,Ich meine es ist so lecker, dass du zumindest davon hören müsstest, wenn man es dort trinkt"

,,Mal sehen, ob es so lecker ist, wie du sagst." grinste jetzt auch Hermine. Ihr war nur allzu gut bewusst, wie lecker dieses Getränk ist und sie freute sich endlich davon wieder zu trinken.

Etwas in ihrem Inneren breitete sich aus, als sie den altbekannten Weg zu den Drei Besen hinmarschierten. Sie wusste allerdings nicht, was es war.

Catherine öffnete die schwere hölzerne Tür und beide Mädchen betraten den überfüllten Pub. Die etwas losen Dielen unter ihren Schuhen begannen zu knarzen. Fast jeder Tisch war besetzt. Die meisten hier im Raum waren Hogwartsschüler.

Catherine und Hermine fanden letztendlich einen Tisch ganz hinten in der Ecke. Neben eines der großen Fenster.

,,Was wollen die hübschen Damen?", eine große schlaksige Frau stand vor ihnen und sah lächelnd zu ihnen herab. Ihre braunen Locken wippten hin und her, als sie fragend von Catherine zu Hermine sah. Sie hatte einen langen beigefarbigen Rock mit einer weißen Bluse und einer braunen kurzen Felljacke an. Ihre Stöckelschuhe sahen...speziell aus. Das helle braun, dass sie hatten, war dem ihrer Jacke sehr ähnlich. Ihre orientalischen Ohrringe und Ketten stachen Hermine ins Auge und nur schwer konnte sie ihre Augen von den speziellen Muster auf denen abwenden.

,,Zwei Butterbier für uns beide, bitte.", zwitscherte Catherine fröhlich. Eine Feder schrieb etwas auf einem kleinen Notizblock, die neben der Frau schwebten.

Sie nickte ihnen freundlich zu und lief zum nächsten Tisch, um die nächste Bestellung aufzunehmen.

,,Also, wie hast du dich hier schon eingelebt?", fragte Catherine.

,,Bis jetzt ganz gut. Es ist halt etwas anders.", fing Hermine an. ,,Also ich meine, in Amerika ist man etwas lockerer. So sehr achtet man nicht auf Manieren. Klar ist ein vorbildliches Benehmen sehr wichtig, aber nicht so wie hier"

,,Oh echt? Findest du, dass man hier zu...diszipliniert ist?", fragte Catherine neugierig.

,,Du musst es dir so vorstellen. In Amerika herrscht auch Disziplin aber nicht so übertrieben wie hier in Großbritannien und wenn du hier neu und zum ersten Mal kommst, ist es alles etwas ungewohnt", fing Hermine an. ,,Also man ist dort nicht so streng wie hier. Zum Beispiel verhält man sich nicht so...ich weiß nicht wie ich es sagen soll, aber man legt nicht so viel Wert auf das Verhalten. Und die Frauen müssen nicht unbedingt als Hausfrau arbeiten. Also das Bild der Frau hat sich dort etwas verändert. Frauen könnten genauso verantwortungsvolle Arbeit übernehmen wie Männer." Hermine hoffte innerlich, dass alles stimmte was sie von sich gab. Von irgendwo hatte sie das alles mal gehört. Ob es jedoch der Richtigkeit entsprach, wusste sie nicht mit Sicherheit.

Catherins Mund formte ein erstauntes ,,Oh"

,,Also könntet ihr auch theoretisch Ministerpräsidentinnen werden?", fragte sie aufgeregt.

,,Ja", sagte Hermine, froh, dass sie jetzt ihre, in den letzten Tagen geleistete, Recherche kundtun konnte.

,,Wir haben sogar derzeitig eine Frau als Zaubereiminister. Sie heißt Pamela Beverlyson." Das hatte Hermine herausgefunden, als sie über diese Zeit nach recherchiert hatte. Sie dankte Merlin, dass sie auf die New Yorker Geisterbote gestoßen ist und sich gleich ein paar davon bestellt hatte, wo die Ministerin oftmals auf die Titelseite zusehen war.

,,Oohh echt? Und...protestiert man nicht irgendwie dagegen? Ich meine es wird doch sicherlich Männer geben, die das nicht gutheißen, oder?", fragte die Blondine.

,,Die Sache ist ja nicht neu. Pamela Beverly ist die 15. Zaubereiministerin."

,,Dagegen sind wir Briten ja noch meilenweit entfernt, dass Frauen so ein ehrenvollen Beruf betätigen können", seufzte Catherine.

,,Bei wem lebst du jetzt eigentlich?" Hermines Herz setzte aus. Genauso wie ihre Atmung. Darüber hatte sie sich noch keine Gedanken gemacht! Mist! Mist! Mist!

In dem Moment, wo Catherine wieder zum Reden ansetzte, erschien wieder die Frau hinter sich zwei schwebende Butterbiere.

Als ihr Butterbier vor ihr platziert wurde, atmete sie erleichtert aus und trank, dankbar, dass sie von der Antwort flüchten konnte.

,,Sag mir unbedingt deine Meinung!", forderte Catherine sie auf. Die süße Flüssigkeit schmeckte richtig und gleichzeitig falsch auf ihrer Zunge. Richtig, dass sie wieder etwas von ihrem alten Dasein was hatte. Falsch, dass sie es am liebsten mit anderen Personen und in einem anderen Zeitalter trinken würde. Mit Harry und Ron. In ihrer Zeit.

Sie schloss die Augen, als sie ihr Getränk runtergeschluckt hatte und gab sich ganz der Köstlichkeit hin, das ihr das Bier schenkte.

Sie seufzte.

,,Und?", drängelte Catherine.

,,Es ist so verdammt lecker, dass es wehtut!", sagte Hermine mit einem Lächeln im Gesicht.

,,Ich hab dir doch gesagt, dass es das Leckerste ist, was es gibt. Ich hab es dir doch gesagt!", kam es zurück und beide Mädchen lachten auf.

Hermines Blick glitt zum großen Fenster neben sich und augenblicklich, als sie es sah, erstarrte ihr Lachen.

Mehrere in Kapuzen versteckte Gestalten liefen an ihr vorbei. Allesamt in schwarzen Umhängen eingelullt. Zielstrebig liefen sie den nun freien Weg vor sich entlang. Alle gaben ihnen freien Hof. Aus Angst. Hermine verstand diese Angst, denn selbst ihre Nackenhaare stellten sich auf, als sie die Kälte durch das Fenster spürte, die sie ausstrahlten. Trostlosigkeit erfüllte ihr Innerstes und dunkle Gedanken suchten sie heim. Sie fühlte sich so schlecht, dass sie sich am liebsten auf der Stelle übergeben würde.

Ihre Augen verfolgten sie, bis sie in einer Abzweigung nach rechts liefen.

Für einen Moment war es still. Und dann brach überall Getuschel aus. Wie verrückt gewordene Hühner sprachen alle drauf los.

,,Dementoren", flüsterte Catherine. Für ein Moment sagte keines der Mädchen etwas.

,,Sie sind hinter Grindelwald her", stellte Hermine fest.

,,Aber wieso hier? Meinst du, dass Grindelwald hier irgendwo sein könnte? In Hogsmead?", fragte Catherine leise.

,,Wenn du mich fragst, ist es sehr wahrscheinlich."

,,Wieso? Warum sollte Grindelwald hierherkommen? In der Nähe von Hogwarts? Denkst du ernsthaft er will Hogwarts angreifen? Oder Schüler überreden, wie toll doch das ist, was er macht?"

,,Naja also ein Kaffekränzchen will er hier auch ganz bestimmt nicht machen. Ich bin mir sicher, dass er irgendetwas plant", Hermine stockte kurz, ehe sie fortfuhr, ,,Es ist kein Geheimnis, dass Albus Dumbledore ihn ebenbürtig ist."

,,Willst du etwa damit sagen, dass du glaubst, Grindelwald will Dumbledore angreifen? Dass er Hogwarts angreifen will?", etwas schockiert starrte sie Hermine an.

,,Nein. Ich denke nicht, dass er Dumbledore angreifen will. Jedenfalls nicht jetzt. Ich glaube eher, dass er hier etwas vor hat", sprach Hermine ihre Gedanken aus.

,,Was würde er denn hier wollen, wenn nicht wegen Dumbledore?" Catherine schaute wieder zum Fenster, vermutlich, um zu suchen, was Grindelwald hier tun sollte.

,,Naja, es ist ja noch nicht sicher, ob Grindelwald hier in der Nähe ist", versuchte Hermine die bedrückende Stimmung etwas aufzulockern.

Eine kurze Stille entstand. Beide waren sich bewusst, dass auch wenn Grindelwald nicht hier in der Nähe war, seine Anhänger überall ihr Unwesen trieben. Es könnte auch gut möglich sein, dass Leute Grindelwalds hier im Drei Besen waren und den einen beobachteten. Bei dem Gedanken wurde ihr sofort mulmig zumute.

Die Glocke ertönte, als die Tür des Pubs geöffnet wurde und mehrere Jungs hineintraten. Slytherinjungs, voran Tom, steuerten auf ein leeren Tisch zu, etwas weiter weg von dem ihren. Als hätte Tom gespürt, beobachtet zu werden, glitt sein Blick zu ihr. Sie wendete nicht den Blick ab, obwohl sie es schon längst tun sollte. Ein Augenblick später löste er sich und widmete sich wieder den anderen zu.

Catherine seufzte und gewann Hermines Aufmerksamkeit.

Catherines Blick war auf die Jungs gerichtet. Nicht auf irgendeinen Jungen. Bei genauerem Hinsehen, sah sie, dass es Abraxas Malfoy war, den sie ihre ganze Aufmerksamkeit schenkte.

Hermine runzelte die Stirn und räusperte sich. Aufgeschreckt sah sie Hermine an.

,,Wenn mich meine Sinne nicht täuschen, dann denke ich, dass dir ein gewisser blonder Junge es dir ganz schön angetan hat?", während sie sprach wanderten ihre Augenbrauen nach oben.

Ein blasser Rotschimmer zierte Catherines Gesicht. ,,W...was meinst du?"

,,Ich weiß nicht. Ich denke, du könntest es mir besser erklären"

Catherine seufzte ergeben. ,,Es ist ein bisschen schwierig"

,,Wo liegt das Problem? Hat er etwa keine Gefühle für dich?", erst nachdem die Worte draußen waren, wurde ihr bewusst wie taktlos das von ihr war. 

,,Nein so ist es nicht. Also ich weiß nicht ob dem so ist. Es gibt ein anderes Problem, das alles in den Schatten stellt.", seufzte sie wieder. Es war ein trauriges Seufzen.

,,Was ist es denn?", fragte die Brünette ungeduldig.

Catherine sah sich nervös um. ,,Ein anderes Mal. Dieses Thema gehört definitiv nicht hierhin. Was wenn jemand uns hört? Ich sag es dir später. Versprochen" Auch wenn Hermine bezweifelte, dass man ihr Gespräch in diesem übererfüllten Pub hören konnte, nickte sie trotzdem. Sie würde Catherine auf keinen Fall drängen.

Wieder huschte ihr Blick zu Riddle. Alle Jungs am Tisch, hielten ihre Köpfe zusammengedrängt und schienen über etwas wichtiges zu diskutieren. Ob Riddle ihnen schon über seine Pläne Bescheid gegeben hatte? Hatte Riddle schon etwas über Horkruxe gehört oder war es schon zu spät? Jetzt wurde ihr erst bewusst, was sie alles verhindern sollte und ihre Mission rückte in den Vordergrund. Ihre für sie unmögliche Mission.

,,Guck doch nicht so auffällig hin!", meckerte Catherine.

Verblüfft sah Hermine sie an.

,,Wenn du so weiter dorthin starrst, werden sie merken dass wir über sie -oder eher über Abraxas- gesprochen haben."

Hermines Mund formte ein 'O'. Sie hatte so offensichtlich dahin gestarrt, dass Catherine dachte es wäre Ihret- und Abraxaswegen.

Catherine redete auf sie ein, doch ihre gesamte Aufmerksamkeit galt ganz allein ihren Gedanken, die sie zu einem schwarzen Loch führten. Wie um Himmelswillen sollte sie weiter kommen? Sie hatte es doch tatsächlich geschafft ihn gegen sich zu hetzen. War das aber nicht ein Fortschritt? Immerhin hatte er ihr einen kleinen Teil seines wahren Gesichts offenbart. Damals im Astronomieturm. Obwohl sie nach Dumbledores Aussage nicht die einzige war, die am eigenen Leib gespürt hat, wie er wirklich ist. Diejenigen die ihm als Opfer verfielen, mussten auch mit Schrecken hinter seiner gut aufrechterhaltenen Fassade blicken, wenn er Mugglegeborene die Hölle heiß machte. Frustriert unterdrückte sie ein Seufzen. War sie jetzt ein Opfer, wie die anderen oder hatte sie eine andere Stellung?

Während sie weiter in ihren Gedanken festsaß, schweifte ihr Blick kurz zum Fenster. Ihre Sorgen waren wie weggefegt und für einen Moment nahm sie selbst Catherine nicht wahr, die weiter auf sie einsprach.

Hinter dem Fenster waren zwei Männer mit nachtschwarzen Umhängen auf dem Weg.  Sie sah auf der Hand des Einen Mannes etwas rotes aufblitzen. Ehe sie jedoch erkennen konnte was es war, verschwand die Hand in die Tiefen seiner Umhängetasche. Sie versuchten so unauffällig wie möglich zu sein, wodurch sie für Hermine umso mehr herausstachen. Wenige Sekunden später verschwanden sie auch schon von der Bildfläche. 

Ruckartig stand sie auf und lief zügig nach draußen in genau der selben Richtung, wo die Männer verschwanden. Ganz vorne konnte sie sie sehen. Ohne eine Sekunde zu verschwenden, lief sie ihnen nach, bevor Hermine sie aus den Augen verlor.

Sie wusste nicht, was sie dazu verleitet hatte, ihnen nachzulaufen. Vielleicht war es die Ernsthaftigkeit, die sie ausgesprüht hatten. Oder auch die Furchtlosigkeit, die sie ausstrahlten. Hermine wusste nicht, wieso sie sich so sicher war, dass sie keineswegs harmlose Auroren oder Mitarbeiter des Ministeriums waren. Wenn dann jedenfalls nicht im guten Sinne. Ihr Hochmut, die sie gesehen hatte, ließ Hermine darauf schließen, dass sie definitiv nicht hier sind, um ein Kaffeekränzchen zu veranstalten oder um in ein Pub zu gehen. Es sah ganz danach aus, als hätten sie etwas Festes vor, das offensichtlich niemand wissen sollte. Wahrscheinlich auch Hermine nicht, aber weshalb Hermine um Merlinswillen sie nach schlich, ist selbst ihr schleierhaft. Was hatte es sie anzugehen, was diese fremden Männer vorhaben? Vielleicht nichts. Aber wenn ihr eins klar war, dann dass da irgendetwas faul riecht. Ob sie paranoid deswegen ist, war ihr momentan egal. Aber sie hatte da ein schlechtes Gefühl.

Sie sah wie die beiden Männer bei einer Abzweigung nach rechts verschwanden. Sie eilte ihnen sehr schnell nach. So ging es weiter, sie immer mit einem sicheren Abstand hinter ihnen, sodass sie das lockenköpfige Mädchen nicht wahrnehmen konnten. Schließlich blieben sie vor einem Ziegelhaus stehen mit einem großen Garten, voll überwuchert mit sämtlichen magischen Pflanzen. Ihr fiel eine äußerst seltene Pflanze auf, von der sie nur hätte träumen können, eine selbst mit eigenen Augen zu sehen. Umso faszinierender war es, eben diese vor sich ausmachen zu können. Die Curvam. Ihr länglicher saftgrüner Stiel überragte alle anderen Pflanzen und ihre schön geschwungenen Blätter saugten sofort die Aufmerksamkeit auf sich. Sie hatte keine Zeit die schöne Pflanze weiter zu begutachten, da die Männer reingingen.

Ab dem Moment als die Tür ins Schloss fiel, kam sie sich dümmlich vor. War sie schon so paranoid, dass sie anderen bis zum Haus verfolgte?

Hermine wirbelte schnell herum, als sie Schritte und ein Keuchen hinter sich wahrnahm. Das blondhaarige Mädchen blieb vor ihr gerötet stehen. 

,,Was um Merlinsbart war das? Warum bist du einfach rausgestürmt? Und warum bist du hier?" Catherine sah sie verständnislos an und begutachtete das vor ihr stehende Haus. Schmunzelnd bemerkte sie, dass auch Catherines Blick einen Moment länger auf die Curvam hängenblieb.

,,Also?", wendete Catherine sich wieder fragend Hermine zu.

Hermine schluckte und rang mit sich. Sollte sie lügen oder ihr einfach die Wahrheit erzählen? Würde das nicht naiv rüber kommen? ,,Ich...ich dachte...das da was wäre, aber ich habe mich anscheinend geirrt. Ist ja auch egal. Lass uns wieder zurückgehen." Hermine bemerkte ihren skeptischen Blick und wusste, dass sie ihre Lüge nicht mal um eine Galleone abkaufte, ließ das Thema jedoch fallen. Als sie an den Drei Besen wieder vorbeigingen, öffnete sich just in dem Moment die Tür des Pubs und heraustraten keine anderen als eine gewisse Slytheringruppe.

Einen kurzen Moment blickten die Jungs zu ihnen rüber, bis sie ihre hochnäsigen Blicke abwandten und von dannen gingen.

Sie hatte Abraxas gesehen, wie er zu Catherine rübergeschaut hat, konnte seinen Blick aber nicht deuten. Gleich wenn sie in Hogwarts ankommen werden, würde sie Catherine erneut das Thema Abraxas anschneiden.

,,Wollen wir nicht auch nach Hogwarts? Wir haben noch Zaubertränke Hausaufgaben" Immer noch misstrauisch nickte Catherine. Hermine seufzte und lief Richtung Hogwarts.

✶✶✶

Ein lautes Poltern riss die Stille und Hermine erschrak dermaßen zusammen, dass ihr das Buch fast aus den Händen fiel. Verärgert sah sie wie Catherine die Tür des Mädchenschlafsaals hinter sich schloß. Nicht mal die Ruhe ein Buch zu lesen war ihr vergönnt.

Sie wollte gerade ihr Buch wieder öffnen, als Catherine aber mit hektischem Blick zu ihr rüber hetzte. Stirnrunzelnd klappte Hermine das Buch wieder zu und legte es beiseite.

,,Du musst dir das angucken!" Catherine drückte ihr den Abendpropheten in die Hand.

Sofort setzte sie sich aufrecht, als sie die Titelseite sah.

Georg Heltow ermordet.

Vielmehr schreckte sie vor dem Bild zurück, das darunter zu sehen war. Ein Ziegelhaus, dessen Garten voll überwuchert war mit allerlei magischen Pflanzen. Aber es war etwas anderes, was ihr den Atem raubte. Eine zierliche lange Pflanze mit sattgrünen geschwungenen Blättern. Sie war mit Abstand die schönste und die längste Pflanze. Es war genau dieselbe von Heute Morgen. Dasselbe Ziegelhaus und derselbe Garten. Der selbe Ort an den sie die beiden Männer nach geschlichen ist...

Sie begann den Artikel zu lesen:

Georg Heltow wurde am späten Nachmittag tot in seinem Haus in Hogsmead aufgefunden. Nach sorgfältigen Untersuchungen konnte die Abteilung magischer Strafverfolgungen im Ministerium  herausfinden, dass er am frühen Vormittag womöglich ermordet wurde. Die Todesursache liegt klar vor. Heltwo wurde mit dem Todesfluch Avada Kedavra getötet. Bislang ist unklar, wer der Täter sein könnte, jedoch liegen etliche Spekulationen vor. Auroren hängen den Mord an den berüchtigten Schwarz Magier Gellert Grindelwald an. Der Schwarz Magier sorgt für viel Unruhe und sein Unheil lässt er gern an anderen mit Morden aus...

Hermine hörte auf zu lesen und entgegnete Catherines forschen Blick.

,,Das ist genau das Haus, wo ich dich davor gefunden habe" Hermine öffnete ihren Mund, schloss ihn jedoch wieder, da sie nicht wusste, was sie darauf erwidern sollte. Wie sollte sie ihre Unschuld erklären?


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Nach einer seeeehr langen Zeit mal wieder ein Kapitel. Um ehrlich zu sein habe ich keine Ahnung, was ich sagen soll. Mehr als ein halbes Jahr hat es gedauert, ein neues Kapitel hochzuladen und auf Wattpad war ich in letzter Zeit sehr inaktiv. Aber ich werde mir Mühe geben und schneller arbeiten und meine Motivation noch zurückbekommen.

Ich bin auch sehr gespannt zu wissen, was ihr von diesem Kapitel haltet. Und ob ihr irgendwelche Vermutungen zum Mord habt.

Ich wünsche euch einen schönen Tag!

~MissLilyPotter

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