3. Kapitel

Es war so als würde sie fliegen. Rasend schnell fliegen. Sie versuchte sich zu bewegen, doch ihr Körper war wie gelähmt. Als würde sie aus Wachs bestehen. Überall wo sie auch hinsah, sah sie nur leuchtend weiß. Ihre Ohren begangenzu dröhnen. Ihr Kopf fing an zu schmerzen. Dann plötzlich fühlte es sich an, als würde sie fallen. Tief fallen. Sie wollte schreien, doch kein Ton verließ ihren Mund. Sie schloss ihre Augen. Sie spürte, wie immer tiefer sie fiel. Durch die geschlossenen Augenlider sah sie, wie grellender das weiße Licht wurde. Und dann, genauso wie das weiße Licht erschien, genauso verschwand es auch wieder. Keine zwei Sekunden später knallte sie gegen etwas hartem. Abrupt öffnete sie ihre Augen wieder. Orientierungslos schaute sie sich um. Überall hingen Potraits, die sie komisch ansahen. Ein großes Fenster gab es, wovon man den sternenklaren Himmel sehen konnte. Sie war in Dumbledores Büro. Mühsam rappelte sie sich auf und hielt sich stöhnend ihren linken Hüftknochen. Sie wusste, dass dort sich spätestens Morgen ein großer blauer Fleck bilden wird. Aber sich dafür Gedanken zu machen, war das letzte was sie jetzt tun sollte. Sie musste schleunigst hier wegkommen. Die Perlentasche und den Koffer nahm sie sich zur Hand und ging aus dem Büro. Auf dem Weg zu Professor McGonagalls Büro oder eigentlich jetzt Dumbledores, fragte sie sich wie er wohl reagieren würde, wenn er wüsste, dass sie aus der Zukunft stammte. Ob er ihr gegenüber Verständnis zeigen wird?

Vor seinem Büro kramte sie schnell den Brief, den ihr Dumbledore vor ihrer Abreise gab, ehe sie anklopfte. Als er ihr Einlass gewährte, betrat sie das Zimmer und schloss die Tür hinter sich.

Der Dumbledore aus dieser Zeit unterschied sich kaum mit dem, aus ihrer ursprünglichen Zeitlinie. Einzig die etwas kürzeren braunen Haare, welche schon viele graue Strähnen besaßen und die wenigeren Falten auf seinem Gesicht waren ihr neu. Aber die Halbmondförmige Brille, die auf seine krumme Nase platziert war, sein stechender blauer Blick und seine respekteinflößende Aura war immer noch dieselbe. Ja selbst seine Angewohnheit die Hände stets ineinander zu verschränken, ist nicht übersehbar.

,,Wie kann ich ihnen helfen, Miss...?"

,,Granger, Sir"

,,Nun, Miss Granger, wie kann ich Ihnen behilflich sein?" Sie schluckte. Wie konnte man jemanden am besten übermitteln, von der Zukunft zu sein mit dem Auftrag den späteren gefürchtetsten und gefährlichsten schwarzen Magier der magischen historischen Weltgeschichte zu verändern oder gegebenfalls zu töten? Um so dankbarer war sie, dies alles schon im Brief stehen zu haben!

Sie räusperte sich.

,,Ich muss Ihnen diesen Brief hier überreichen. Ich glaube im Brief wird sich dann alles aufklären."

Während sie sprach, überreichte sie ihm den Brief. Stumm nahm er ihn entgegen, ehe er ihn öffnete und sich diesen durchlas. Hermine beobachtete all seine Bewegungen. Er schien keine Miene zu verziehen. Am Ende weiteten sich seine Augenkaum merklich. Sie wünschte sich zu wissen, was genau da drin geschrieben stand. Sie war sich sicher, dass nicht nur der Grund ihrer Anwesenheit sich darin beschrieb. Irgendetwas muss noch geschrieben sein, um nicht zu denken, sie wäre eine Verrückte, die vom St. Mungo Hospital geflohen ist und sich einen äußerst dummen Streich erlaubte. Denn wenn sie ehrlich war, würde sie denjenigen sofort ins St. Mungo Hospital schicken und seinen Enzephalon untersuchen lassen, der ihr solch eine Geschichte auftischt und dann noch erwartet dies zu glauben. Und schon flammten in ihr neue Sorgen auf. Was wäre wenn er ihr nicht glauben wird? Wenn er sie sofort wegschicken würde? Was sollte dann mit ihr werden? Sie wäre gefangen. Gefangen in einer fremden Zeit und umgeben von fremden Leuten.

Minuten vergingen, indem er sich alles durchlas und ihre Nervosität von Sekunde zu Sekunde stieg. Dann packte er den Brief auf dem Schreibtisch und faltete seine Hände ineinander.

,,Nun gut. Ihr Anliegen ist eine ernste Angelegenheit. Mein späteres Ich hat mich mit allen nötigen Sachen informiert. Ich weiß von der Zukunft und Ihrer Aufgabe Bescheid." Unauffällig atmete sie erleichtert aus.

,,Ich werde dafür sorgen, dass Sie Ihre Aufgaben in Ruhe nachgehen können. Zu allererst aber fassen wir Ihre fingierte Lebensgeschichte zusammen. Sie heißen Hermine Cartwright. Sie haben in Amerika gewohnt und wurden Zuhause privat unterrichtet, bis Grindelwald ihre Eltern ermordete und sie deshalb wegziehen mussten und wollen sich nun in Hogwarts weiterbilden lassen." Daraufhin nickte sie verständnisvoll.

,,Es ist von äußerster Wichtigkeit an dieser Geschichte hängen zu bleiben und nicht mit der wahren zu vermischen. Geheimniskrämerei wäre auch nicht vorteilhaft, weil das Neugier mit anzieht. Dies wäre nicht zu Ihren Gunsten. Vor allem in Toms Gegenwart müssen Sie so weit es geht aufpassen. Er darf nicht zu neugierig sein. Das wäre nicht angebracht. Sie müssen wissen, dass Tom ein sehr misstrauischer Mensch ist. Vor allem wissbegierig. Sie müssen seine Aufmerksamkeit auf Sie lenken. Aber ich glaube, sie sind sich darüber schon im Bilde.

Ich möchte, dass Sie wissen, dass falls es zu Komplikationen kommen werden, Sie jeder Zeit zu mir kommen können und sich meine Unterstützung kundig sind. Ich werde, wo ich auch kann, meine rechte Hand zur Verfügung stellen." Diese Wörter spendeten ihr einen gewissen Anteil an Trost. Ihr wurde ein kleines bisschen warm ums Herz. Doch leider überstieg es nicht ihr Gefühl, dass ihr stets sagte, sie wäre allein. Denn obwohl sie wusste, dass Dumbledore hier war und stets über sie ein Auge warf, fühlte sie sich einsam, unwohl und ungeschützt.

,,Professor, wie ist es eigentlich mit meinem Stundenplan? Was für Fächer werde ich dieses Jahr besuchen?" Die Antwort ihrer Frage war ihr eigentlich eindeutig, jedoch wollte sie sich ihren trostlosen Gedanken entziehen, die sich rund um ihre Einsamkeit schwirrten.

,,Ihr Stundenplan wird mit dem von Tom Riddle identisch sein. Sie werden ihn dann wie alle anderen am Montagmorgen ausgehändigt kriegen.", beantwortete er ihre handfeste Frage.

,,Wie Sie sicherlich wissen, fängt die Auswalzeremonie um Punkt sieben an. Oder wird sich das in ferner Zukunft ändern?" Sie schüttelte ihren Kopf. ,,Nun denn, die Zeremonie findet wie jedes Jahr im Raum hinter der Großen Halle statt. Zusammen mit den Erstklässlern werden sie dann in die Große Halle eintreten, um den sprechenden Hut aufzusetzen. Dieser wird dann nach ihrer Bitte Sie nach Slytherin schicken."

,,Wird der sprechende Hut meinem Wunsch wirklich nachgehen, wenn er Gryffindor in mich erkennt?" Dumbledore nickte. ,,Der sprechende Hut, sorgt sich um den Wohl Hogwarts. Er wird alles was in seiner Macht stehende tun, um zur Sicherheit Hogwarts beizutragen. Ich bin mir sicher dass, er Sie nicht nur als eine Gryffindor wiedererkennt, sondern auch als Retterin der Zukunft." Hermine verzog unter den Worten Retterin der Zukunft das Gesicht. Es erschien ihr falsch so betitelt zu werden, wo die Wahrscheinlichkeitsquote so gering war, dies überhaupt zustande zu bringen. Der Name erschien ihr so ritterlich und entsprach gar nicht ihrer Persönlichkeit.

,,Gut dann wäre alles geklärt. Bestimmt wollen Sie sich jetzt erst mal von der Reise erholen. Heute war ein anstrengender Tag für Sie. Ich werde alles nötige für die Aufnahme von Hogwarts mit dem Schulleiter Armando Dippet besprechen." Tatsächlich fühlte sie sich jetzt ausgelaugt und müde. Nach der Vorstellung in einem der gemütlichen Betten Hogwarts zu liegen, wurde ihr ganz wohlig um den Körper.

,,Sie kennen den Weg zum Slytherin Gemeinschaftsraum, nehme ich an?"

,,Ja, Sir", sagte sie während sie aufstand. Das Gespräch war somit beendet. Wofür sie auch dankbar war, da sie jetzt erst mal nur Ruhe braucht.

,,Gut. Sie werden ein Schlafsaal mit den Mädchen aus der sechsten Jahrgangsstufe teilen." Sie machte Anstalten ihren Koffer zur Hand zu nehmen, wurde jedoch von ihren Vorhaben unterbrochen.

,,Lassen Sie ihn hier, Miss Granger. Ich werde einen Hauselfen dazu beauftragen, ihn zu ihren Gemach zu bringen." Widerwillig trat sie von ihren Koffer zurück. Sie wollte keinen Hauselfen zusätzlich damit belasten, wo sie es selbst machen konnte. Jedoch wollte sie nicht gleich vom ersten Tag so rebellisch und komisch rüber kommen. Mit einem lauten Plop erschien Tassy -so hieß der Hauself laut Dumbledore- und nahm nach Anweisung des Älteren ihren Koffer und verschwand mitsamt ihn wieder weg.

,,Das Passwort für den Slytherin Gemeinschaftraum ist Serpentis dente."

,,Danke Sir" so genau wusste sie nicht wofür sie sich bedankte. Vielleicht für die Unterstützung seinerseits, für den Platz in Hogwarts, den er ihr anbietet oder vielleicht auch einfach aus Höflichkeit. 

,,Nichts zu danken, Miss Granger. Ich wünsche Ihnen eine schöne und erfolgreiche Woche." Sie nickte ihm zu. Diese wünschte sie sich auch von tiefsten Herzen. Sie drehte sich um und verließ sein Büro.

Nach einer halben Ewigkeit fand sie die kalte Steinmauer, hinter der sich der Slytherin Gemeinschaftsraum befand, welches auch gleichzeitig der Zugang zum Slytherin Gemeinschaftsraum darstellt. Sie irrte Ewigkeiten in den labyrinthartigen Gängen des Kerkers. Sie konnte sich sogar glücklich schätzen so schnell, die feuchte Steinmauer gefunden zu haben, da sie bis jetzt nur ein einziges Mal dort war. In der zweiten Klasse, als sie den Vielsaft-Trank mit Harry und Ron gebraut hat, um sich als Slytherins auszugeben, damit sie Malfoy über der Kammer des Schreckens ausfragen können. Damals hatte sie ein Tag davor Bulstrode zu den Gemeinschaftsraum gefolgt, damit sie so wenig wie möglich Zeit verlieren. Dennoch war es für sie aufreibend es heute wieder auffinden zu können.

,,Serpentis dente", nannte sie das Passwort und sah fasziniert zu, wie sich eine steinerne Tür entpuppte und diese dann zur Seite schwang. Sie ging durch den ihr nun freigegeben Durchgang und blieb dann mitten im Gemeinschaftsraum stehen. Hermine erkannte ein paar Ähnlichkeiten mit dem vom Gryffindor Gemeinschaftsraum. Es war ähnlich gebaut sowie die schwarzen Ledersessel die um den Kamin platziert worden waren und dem kleinen Bücherregal am anderen Ende des Raumes. Viele Portraits hingen an den dunklen Steinwänden. Jedoch überwiegen sich die Unterschiede. Das Feuer im Kamin war grün, grünliche Kugellampen hingen an den Decken und der Raum war mit grünes Licht gehalten, obwohl sie keinen Ursprung für diese fand. Die grünlichen Kugellampen waren nicht die Ursache dafür, sie waren eine einfache Ausschmücken des Raumes, dass konnte man erkennen. Es hatte etwas magisches an sich, was aber auch für sie etwas böses versprach. Sie wusste nicht ob sie paranoid geworden sei, aber ihr erschien es nun mal so. Durch der grünlichen Dunkelheit, sah es beinahe unheimlich aus. Vermutlich wollte es derjenige, der den Raum erstellt hat, auch bezwecken. Sie wusste, dass sie Zeit brauchte, ehe sie sich auf diese Farbveränderung gewöhnen würde. Hier stand nämlich alles im Gegensatz zum Gryffindor Gemeinschaftsraum. Hier war es dunkel und kalt, währenddessen es dort warm und hell gehalten war. Hier war alles grün und dort war alles rot. Erst jetzt bemerkte sie, dass selbst die Farben Gegensätze waren. Beide Häuser waren gleich, aber auch irgendwo unterschiedlich.

Die neugierigen Portraits ignorierend, ging sie zu den Treppen der Mädchenschlafsälen hoch. Schließlich blieb sie vor der Tür stehen mit der Aufschrift:

Mädchenschlafsaal der 6. Jahrgangstufe

Helen Parkinson

Gyna Hudson

Catherine Selwyn

Hermine Cartwright

Es überraschte sie nicht ihren Namen so schnell schon auf der Tür stehen zu sehen auch von der Tatsache, dass der runde Schlafsaal mit einem weiteren Bett schon bestattet war. Dumbledore wusste alles rechtzeitig zu organisieren. Ihren Koffer fand sie neben dem Bett, am anderen Ende des Raumes. Insgeheim war sie froh, keins der mittleren Betten erwischt zu haben. Schlürfend legte sie sich auf ihren Bett ohne ihre Klamotten zu wechseln und in dem Moment wo sie ihren Kopf auf das weiße, samtweiche Kissen legte, fiel ihr Bewusstsein in einem tiefen, traumlosen Schlaf.

~~~~

Sie versuchte sich alles genaustens einzuprägen. Sie durfte nichts außenvorlassen. In diesem Zeitalter legte man hohen Wert auf das Verhalten einer gut erzogenen Dame. Genauso musste sie auch rüber kommen. In sämtlichen Zeitschriften hatte sie herumgestöbert. So zum Beispiel in Modezeitschriften, von denen sie erfahren hatte, dass breite Schultern in der Mode waren. Oftmals wurden Blazer mit gepolsterten Schultern und mit Bleistiftröcken kombiniert. Oder auch Taillierte Kleider waren angesagt. Die Rocklänge reichte etwa bis zum Knie oder endete kurz davor. In den 40er Jahren galten freizügige Kleider allgemein als obszön. Damit hatte sie allerdings kein Problem. Sie war sogar froh nicht diese Art von Kleider tragen zu müssen, die weite Röcke besaßen und mit allerlei Arten von Tüll und einen viel zu weiten Herzausschnitt hatten. In dieser Zeit waren nicht nur Knie in der Regel verschlossen, sondern auch das Dekolleté. Plateauschuhe waren damals auch für die Frauen eigentümlich. Disziplin und Strebsamkeit waren der Grundsatz einer Dame. Das hieß, dass sie in nächster Zeit auf ihre Wortwahl mehr Acht geben sollte und ihre charakteristischen Eigenschaften zu dieser Zeit anpassen muss. Den ganzen Tag beschäftigte sie sich mit dem Alltag dieses Zeitalters, sodass sie die Zeit aus den Augen verlor. Es war schon halb sieben, was hieß, dass in genau einer halben Stunde sie den sprechenden Hut auf dem Kopf gesetzt kriegt und somit ihre Existenz allen kund wird. Sie verließ die Bibliothek, in der sie ihre notdürftigen Informationen Recherche geleistet hatte und machte sich auf dem Weg zur Großen Halle. Erst jetzt wo sie die Bücher und Zeitschriften aus der Hand hatte, machte sich die altbekannte Nervosität bemerkbar. Ihr Herz schlug in Höchstleistung und ihre Schritte waren langsam und zittrig, sodass sie befürchtete nicht rechtzeitig in die kleine Kammer neben der großen Halle anzukommen. Somit beschleunigte sie ihre Schritte. Nahe am Ziel, hörte sie schon die aufgeregten Stimmen, neuer als auch alter Schüler. Alle waren schon in der großen Halle, dass sie anhand der leeren Eingangshalle erkannte. Die Tür der kleinen Kammer stand offen. So also schritt sie rein und erlangte somit die Aufmerksamkeit, aller Personen, die sich da drin befanden. Verängstigt schauten die kleinen Erstklässler zu ihr hoch. Nur eine Person lächelte sie warm an. Es war ein aufmunterndes Lächeln, wofür sie mehr als nur dankbar war, denn genau das hatte sie gerade gebraucht. Quälend lächelte sie Professor Dumbledore zurück.

,,Willkommen in Hogwarts", eröffnete Professor Dumbledore seine Rede, die sie vor 6 Jahren von Professor McGonagall zu hören bekam.

,,In wenigen Augenblicken wird die Auswahlzeremonie beginnen. In der ihr den sprechenden Hut aufgesetzt bekommt. Dieser Hut wird euch in ein Haus einteilen, das nicht nur euer Wohnort sein wird, sondern gleichsam auch eure Familie. Sie werden zusammen Unterricht haben, essen und schlafen gehen und ihre Freizeit in den jeweiligen Gemeinschaftsräumen verbringen. Für besondere Verdienste werden Punkte verteilt, bei Verstöße gegen die Regeln abgezogen. Das Haus, welches im Laufe des Jahres die meisten Punkte gesammelt hat, gewinnt den Hauspokal. Ihr müsst euren Haus allen Namen Ehre erweisen, um so viele Punkte wie möglich zu sammeln. Die vier Häuser heißen: Gryffindor, Hufflepuff, Ravenclaw und Slytherin. Jedes Haus hat besondere Eigenschaften und bevorzugt bestimmte Voraussetzungen, nach denen ihr zugeteilt werdet." Sein Blick schweifte kurz durch die Menge von ängstlichen Erstklässlern und blieb letztendlich an ihr hängen. Kurz zwinkerte er ihr zu ehe er zu sprechen fortfuhr.

,,Ich werde jetzt gucken gehen, ob alles bereit ist und werde sie dann abholen gehen. Es gibt keinen Grund zur Sorge", seine letzten Worte erzielten den gewünschten Effekt. Auch wenn die Ängstlichkeit nicht ganz von ihren Gesichtern wich, konnte sie allerdings die etwas erleichternde Miene in einigen erkennen. Als er durch der Tür zur Großen Halle verschwand, herrschte lautes Murmel in die Runde der kleineren. Sie spekulierten, in welches sie gehen wollen bzw. sie wahrscheinlich zugeteilt bekommen. Lächelnd verfolgte sie einige Gespräche und musste sofort an ihren ersten Tag in Hogwarts denken. Sie war so aufgeregt, faszinierend und hatte ein große Menge an Angst. Genau diese Angst widerspiegelte sich in den Gesichtern der Erstklässler, die sie vor sich hatte. Genau wie Dumbledore ihr zuvor, lächelte sie ihnen aufmunternd zu. Für einen Moment vergaß sie komplett, ihre Furcht. Diese wurde jedoch, durch das Öffnen der Tür und der nächsten Worte Dumbledores zurück ergriffen.

,,Es ist soweit. Bitte folgen sie mir in Zweiergruppen.", sofort beschleunigte sich ihr Herzschlag. Den Erstklässlern erging es nicht anders. Sie waren mindestens genauso aufgeregt wie sie selbst. Obwohl sie das alles schon einmal durch gemacht hat, erschien es ihr so wie beim ersten Mal. Mit dem Unterschied, gleich den mal größten und gefährlichsten schwarzen Magier gegenüber zutreten und gleichsam auch seinen Haus zu besuchen. Dieser Konfrontation konnte sie aber nicht ausweichen, weshalb sie nach Mut ring - was ihr außerordentlich misslang - und folgte den Erstklässlern vor ihr zur Großen Halle. Dort angekommen spürte sie sämtliche Blicke auf ihr ruhen. Sie hörte wie einige zu tuscheln begannen, jedoch weigerte sie ihren Blick zu heben. Sie starrte auf dem Hinterkopf eines Mädchens vor ihr, dass helle Blonde Harre hatte. Bestimmt musste es ein komisches Bild abgeben, wie sie, ein 16-jähriges Mädchen inmitten einer Schar von 11-jährigen nach vorne ging. Jeden Schritt den sie tat, kostete ihr viel Kraft, denn ihre Beine fühlten sich plötzlich so schwer wie Blei an. Vorne vor dem Pult angekommen, sah sie den Sprechenden Hut, auf dem ihr altbekannten dreibeinigen Stuhl. Als alle anderen auch zum Stehen gekommen sind, begann der Sprechende Hut zu singen:

Du denkst ich wär' schon alt und kraus,

jedoch bin ich der schlauste im Haus.

Ich kenn' all deine Schwächen, als auch all deine Stärken

Unterschätz mich nicht, dass solltest du dir merken.

Vielleicht bist du ein Slytherin oder Ravenclaw,

oder doch lieber ein Hufflepuff oder Gryffindor.

Hab keine Scheu zum Sprechenden Hut,

Setz mich auf, hab nur Mut.

Als der Sprechende Hut zu singen aufhörte, faltete Professor Dumbledore eine Pergamentrolle aus und begann zu sprechen.

,,Ich werde jeden von euch einzeln aufrufen! Ihr setzt euch dann auf dem Stuhl und setzt den Sprechenden Hut auf, der euch dann in ein für euch geeignetes Haus schicken wird.

Dustern, Elliot", ein Junge mit hellbraunen Haaren ging mit zittrigen Schritten nach vorne. Sie musste schmunzeln, als sie seinen ängstlichen Blick begenete. Bestimmt musste es für ihn schlimm sein, gleich der allererste zu sein. Es dauerte eine Weile bis der Hut eine Entscheidung treffen konnte. Schließlich rief er-,,Ravenclaw". Erleichtert ging er zum nun klatschenden Tisch Ravenclaws.

,,Bertrod, Kelly" Das blonde Mädchen dass vor ihr gelaufen war, schritt nach vorne.

,,Hufflepuff" So ging es dann weiter. Sie hörte aufmerksam zu und immer wenn ein Schüler nach Gryffindor kam, hatte sie das Bedürfnis zu klatschen, konnte sich dann aber immer rechtzeitig davon abhalten.

,,Cartwright, Hermine" Sie spürte die neugierigen Blicke der anderen auf sich. Ihre Hände begannen zu schwitzen. Während sie mühevoll nach vorne schritt, trocknete sie ihre schwitzenden Händen an ihrer schwarzen Robbe. Zittrig setzte sie sich auf dem Stuhl, ehe sie den alten zotteligen Hut aufsetzte. Keine Sekunde später hörte sie seine piepsige Stimme im Kopf.

,,Hm, interessant! Äußerst Interessant. Ah was sehe ich denn da? Ein Eindringling dieser Zeitspanne? Du bist hier um den verdorbenen Riddle Jungen zu verändern, um die Zukunft zu retten? Dann lass dir einst gesagt haben, Granger! Mister Riddle ist ein verdorbener Junge, in dem so viel dunkles steckt und ich in ihn angestautes Leiden als auch Wut erkennen konnte. Ein leichtes wird es nicht für dich sein! Du wirst oft am Zweifeln kommen und der Junge wird dich an deine Grenzen bringen, was dich aber nicht zum Aufgeben veranlassen sollte. Halte an ihn fest! Du hast die Eigenschaft eines jeden Hauses. Gutmütig wie die Hufflepuffs, klug wie die Ravenclaws, ehrgeizig wie in Slytherin und tapfer wie in Gryffindor. Ja ich erkenne dich wahrlich als Gryffindor wieder. Doch obwohl ich dies tue, schicke ich dich nach...SLYTHERIN!" Das letzte Wort schrie er durch die Halle. Ihre zuvor schwarze Robbe, verwandelte sich zu einer Slytherin Uniform. Die Slytherin klatschten lauten Beifall. Sie nahm neben einem blonden hübschen Mädchen mit giftgrünen Augen platz. Sie erschien ihr am freundlichsten zwischen den ganzen hochnäsigen Gesichtern. Sie wollte irgendwie ein Gespräch mit ihr anfangen, jedoch kam sie ihr zuvor.

,,Willkommen in Hogwarts. Mein Name ist Catherine Selwyn.", lächelte sie Hermine freundlich an.

,,Freut mich dich kennenzulernen.", sagte Hermine höflich und ehrlich. Sie hatte um ehrlich zu sein Angst, eine abgehobene Slytherin gleich am ersten Tag kennenzulernen.

Ein Mädchen gegenüber von ihr, sprach sie an und lenkte somit ihre Aufmerksamkeit auf sich. Innerlich stöhnte sie auf, als sie ihr mopsartigen Gesicht betrachtete.

,,Blutstatus?", fragte sie arrogant. Sie hatte Hoffnungen, dass sie nur äußerlich Pansy Parkinson ähnelte, aber als sie die Arroganz und die Überheblichkeit in ihrer Stimme hörte, wurde sie um eine billiarde kleiner.

,,Reinblut", antwortete sie ihr knapp. Es erschien ihr so falsch dieses Wort auszusprechen. So falsch ihre wahre Identität nicht preisgeben zu können und sich in einer unwahren tarnen zu müssen. In dem Moment fühlte es sich so an, eine wahrhaftige Schlange zu sein. Eine Schlange die gerade ihre Haut abgelegt hat und eine neue wieder entwickelt. Eine die gar nicht ihrer vorherigen entsprach.

Parkinsons lächelte zufrieden. Hermine musste sich zusammenreißen, nicht genervt ihre Augen zu verdrehen.

,,Könntest du uns den Grund, für dein erst jetziges Auftauchen nennen?", höflich und nicht harsch sprach sie diese Wörter aus, jedoch konnte sie erkennen, dass diese Höflichkeit nur gespielt war. Alle Schüler die in ihrer nahen Umgebung saßen, sahen sie jetzt erwartungsvoll und neugierig an.

,,Ich wurde bis jetzt Zuhause in Amerika unterrichtet, bis meine Eltern durch einen Anschlag Grindelwalds ums Leben kamen. Ich bin hierher ausgewandert und habe mich deshalb dazu entschieden, mich hier in Hogwarts weiterbilden zu lassen." Sie versuchte traurig zu wirken, womit sie ihre gewünschte Wirkung erzielte, als sie in bemitleideten und teils schockierenden Gesichtern der anderen blickte.

,,Oh! Das ..tut mir leid." Hermine verwarf das mit einer Handbewegung weg.

,,Ich bin hier hergekommen, um ein neues Leben starten zu können. Aber jetzt genug von mir. Erzählt mir mehr über Hogwarts! Wie ist es hier so? Gibt es Dinge, von denen ich lieber rechtzeitig im Bilde sein sollte?" Sie musste jetzt so tun, als hätte sie keinerlei Kenntnis, was Hogwarts betrifft. 

,,Oh ja! Du solltest dich von einem Poltergeist Namens Peeves in Acht geben. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Schüler als auch Lehrer hier in Hogwarts das Leben schwer zu machen. Er liebt es Schüler zu verängstigen oder Streiche an denen auszuüben. Ein wichtiger Fakt wäre noch auf die Treppen Acht zu geben, da sie öfters ihre Richtung wechseln." Sie machte große Augen. Versuchte möglichst überrascht und fasziniert zu wirken. Genau in dem Moment erschien Armando Dippet ins Podium. Zwar wurde es Augenblicklich still, aber dieselbe Wirkung, wie die, wenn Dumbledore immer da vorne stand, war es nicht. Dumbledore hatte immer diese gewisse Ausstrahlung, vor die jeder Respekt hatte. Sie war besonders.

,,Ich begrüße euch herzlich Willkommen auf ein weiteres oder eurer erstes Jahr auf Hogwarts. Vorerst bin ich froh mitteilen zu können, auch einen Neuzugang der 6. Jahrgangsstufe empfangen zu können. Hermine Cartwright." Sie hört wie sämtliche Schüler Beifall klatschten.

,,Unsere neuen Schülern sollen gewarnt sein, dass der Verbotene Wald für alle gleichermaßen tabu ist. Kein Schüler unter welchen Maßnahmen auch immer, darf ihn nicht ohne Begleitung der Lehrkräfte und Erlaubnis betreten. Zudem würde ich auch gern nochmal anmerken, dass das Zaubern auf den Gängen in der Pause strengstens untersagt ist.

Wer sich für die kommenden Auswahlspiele bewerben möchte, die in der zweiten Schulwoche stattfinden werden, muss zu den jeweiligen Qudittchkapitan gehen und sich bei ihm anmelden lassen.

Das wäre dann alles. Lasst das Festmahl beginnen." Just in dem Moment erschienen auf allen vier Häusertischen, allerlei Arten von Köstlichkeiten. Alle begangen sich ihren Teller voller Essen rein zuschaufeln. Sie legte sich eine Menge von den Kartoffeln vor ihr mit Roastbeef und Bratensoße. Obwohl sie keinerlei Appetit verspürte, wollte sie nicht auffallen. Ihr essen verlief ruhig. Keiner sprach sie an, wofür sie weitaus dankbar war. Lediglich hörte sie die anderen beim Erzählen ihrer Sommerferien zu. Als alle fertig mit essen waren, bat Professor Dippet alle schlafen zu gehen. Jetzt war sie dran! Angeblich kannte sie sich in Hogwarts gar nicht aus. Sie musste jetzt nur jemanden finden, der sie im Schloss herumfuhr. Gerade wollte sie Selwyn fragen, da sie Hermine am sympathischsten erschien, da spürte sie schon eine andere Präsenz hinter ihr. Eine dunkle. Kalte. Ihre Nackenhaare stellten sich auf und ihr fiel es kalt den Rücken runter. Sie wusste wen sie da hinter sich hatte. Bis jetzt hatte sie ihn kein einziges Mal gesehen. Bewusst hatte sie es vermieden, sich im Slytherintisch umzuschauen.

,,Miss Cartwright" Seine Stimme ließ Hermine zusammenzucken. Der Unterschied zwischen dieser und seiner...späteren könnten kaum unterschiedlicher sein. Diese hier war rau, tief und freundlich, währenddessen die andere hoch, gefährlich und bedrohend klang. Auch wenn die Freundlichkeit in seiner Stimme mit hoher Sicherheit simuliert war. Sie drehte sich um und sah Tom Riddle direkt ins Gesicht. Einen Augenblick stockte sie. Von Ginnys Erzählungen, weiß sie, dass er einst ein richtig hübscher Mann war. Aber all ihre Beschreibung bezüglich seines Aussehens, waren nicht ansatzweise gehörig genug! Seine perfekte gerade Nase saß genau richtig. Die vollen rosigen Lippen waren gefällig geschwungen. Er hatte hohe Wangenknochen, die hervortraten. Nicht auf die eklige Art, wenn man zu dünn war. Seine mandelförmigen braunen Augen, indem man zuversinken drohte, wenn man zu lange hinsah und die von dichten dunklen Wimpern umrandet wurden. Seine dunklen braunen Haaren saßen perfekt ordentlich gekämmt auf seinem Kopf. So irreal es auch klingen mag, erschien er ihr so, als würden die Haare stolz auf dem Kopf sitzen, als würde es deren Thron sein. Seine dunklen Haaren gaben den meisterhaften Kontrast zu seiner hellen blassen Haut ab. Sie sah so als würde sie aus Porzellan bestehen. Nicht die kleinste Unreinheit war auf sie zu erkennen. Sein Gesicht war so makellos, dass es beinah unecht aussah. Nicht den kleinsten Fehler war auf sie zu erkennen. Man könnte meinen, Riddle wurde aus feinstem Gestein gemeißelt und der Schöpfer dieses Meisterwerkes hätte erstklassige Arbeit geleistet. Ihre Augen huschten um seinen Körper. Er hatte breite Schultern und einen leicht muskelösen Körper. Zwar war er ein bisschen mager, aber selbst das stand ihm wie angegossen. Ja, wahrlich, Tom Riddle ist ein äußerst attraktiver junger Mann.

Hermine hatte Tom ein bisschen zu viel, als es anständig wäre, angestarrt, der es auch zu bemerken schien, da er seine linke Augenbraue perfekt nach oben zog. Beschämt bemerkte sie, wie sie errötete.

,,Ich heiße dich im Namen von Slytherin Herzlich Willkommen. Ich bin Tom Riddle. Vertrauensschüler und derzeit dein Mentor." Er streckte ihr die Hand aus.

Sie räusperte sich.

,,Sehr erfreut. Ich bin Hermine Cartwright." Sie war alles andere als erfreut, hielt aber ihre freundliche Maske aufrecht. Auf keinen Fall durfte sie Hass gegenüber ihm zeigen, so sehr er auch groß war.

Sie nahm seine Hand entgegen. Wie in Zeitlupe – so erschien es ihr –griff sie nach seiner großen Hand. Seine langen schlanken Finger umschlingelten ihre kleinere Hand. Gänsehaut ummantelte sich von ihrer Hand bis zu ihrem gesamten Körper hinauf. Eine Sekunde – für sie war es eine Ewigkeit - verharrten sie so. Ihre Augen trafen seine und nur mit Mühe konnte sie sich denen entziehen. Als sich ihre Hände voneinander lösten, trat sie unauffällig einen kleinen Schritt zurück. Sie hatte gerade den Mörder unzähliger Menschen die Hand gereicht. Ihm freundlich angelächelt und auch wenn dies nicht echt war, so war es aber, die Tatsache mit ihm zu stehen, als wäre nichts geschehen.

,,Das sind Avery, Lestrange, Nott, Black, Mulciber und Malfoy, meine Freunde." Erst jetzt bemerkte sie die Jungen hinter ihm. Sie alle standen mit einem ordentlichen Abstand hinter Riddle. Letzteres hatte eine unglaublich starke Ähnlichkeit zu seinem Enkel. Die glatten platinblonden Haare und sein spitzes Kinn. Als sie in seine Augen schaute, erging es ihr so als würde sie in Draco Malfoys schauen. Sie hoffte, dass die Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Familienangehörigen beim Aussehen belassen sind.

Sie folterten und machten das Leben der Mugglegeborenen zur Hölle in Hogwarts. Schoss es ihr durch den Kopf. Anstatt das Gesicht zu verziehen, lächelte Hermine allen freundlich zu.

,,Da du mit den Wänden Hogwarts nicht bekannt bist, werde ich dich heute führen." Charmant lächelte er sie an.

,,Das wäre recht angemessen, da ich mich sonst immer verirren würde." Er drehte sich seinen 'Freunden' zu und machte eine Handbewegung, die ihnen verdeutlichte, hier nicht länger erwünscht zu sein. Alle lächelten Hermine nochmal zu, ehe sie durch die Menge von Schülern verschluckt wurden. Jetzt würde sie gleich mit Riddle alleine sein. Mit einem Massenmörder! Sie versuchte die aufkeimende Angst zuersticken.

,,Man mag es dir vielleicht schon gesagt haben, aber das ist die Große Halle. Hier versammeln wir uns immer um Frühstuck, Mittag und Abend Essen zu gehen." Sie schaute sich die große Halle genau an und nickte. Als sie sich schließlich der Schülermasse entziehen konnten, gingen sie nacheinander die Treppen hinauf.

,,Ich möchte dir nicht zu Nahe treten, aber welchen Blutstatus besitzt du?" Sie wusste es. Riddle würde sich niemals mit einem Unterhalten, dazu noch außerordentlich nett, ohne zu wissen, wen er da vor sich hat. Wie würde er reagieren, wenn er wüsste, dass sie eine Mugglegeborene oder eher in seinem Augen ein Schlammblut war? Vermutlich würde Riddle sie foltern und quälen. Ihr deutlich klarstellen hier gar nicht Willkommen zu sein. Ihre Hände begangenzu schwitzen. Er und seine Gefolgschaft folterten Schüler, dafür dass deren Eltern Muggle waren. Ihresgleichen.

Alles in ihr sträubte sich dagegen weiter in seiner Nähe zu bleiben. Der Drang einfach von hier zu verschwinden saß so groß, dass ihre Beine dem fast nachgegeben hätten.

Sie rief sich in Erinnerung, eine Frage gestellt zu bekommen, deren Antwort sie noch nicht ausgehändigt hatte.

,,Reinblut", antwortete sie knapp. So falsch hatte sie sich noch nie gefühlt.

Er lächelte zufrieden.

,,Du musst aufpassen. Die Treppen hier in Hogwarts ändern gern mal die Richtung." Passend zu seinen Worten, veränderte sich eine Treppe über ihnen die Richtung. Hermine war eigentlich dankbar für den Themenwechsel und dennoch störte es sie. Nur weil er sich ihren Blutstatus sicher war und dieser seinen Erwartungen entsprachen, unterhielt er sich weiter mit ihr! Wenn sie ihm ihren wahren Blutstatus genannt hätte, würde er weiter seine Fassade aufrecht erhalten? Hätte er weiter mit ihr normal geredet? Die Antwortet lautete Nein. Sie unterdrückte sich wütend auf zu schnauben. Stattdessen weiteten sich ihre Augen und täuschte Begeisterung vor.

,,Welchen Anlass verdanken wir deine Anwesenheit erst jetzt?", fragte er, während sie nach rechts bogen.

,,Ich wurde privat unterrichtet und habe bislang in Amerika gehaust. Als meine Eltern von Grindelwalds Anhängern ermordet wurden, wollte ich von dort weg. Zu viele Erinnerungen befinden sich dort. Ich will einen neuen Lebensabschnitt beginnen.", erklärte sie ihm bedrückt. Sie versuchte so traurig wie möglich zu klingeln und schaute auf dem Boden um glaubhaft rüber zu kommen.

,,Das tut mir Leid.", erwiderte er bedauernd. Beinahe hätte sie freudlos aufgelacht. Dass es ihm leid tat, kaufte sie ihm keine Sekunde ab. Womöglich machte er sich gerade über sie lustig, weshalb sie so bekümmert war. Riddle zeigte ihr die Klassenräume, in denen Unterricht stattfand oder andere wichtige Orte, die sie aber alle schon kannte. Nichtsdestotrotz täuschte sie immer Faszination und Begeisterung vor. Hin und wieder fragte sie ihm Sachen, von denen sie die Antworten schon kannte.

,,Der Gemeinschaftsraum der Slytherin liegt unten in den Kerkern. Mithilfe des Passworts gelangt man da rein. Niemand sonst hat die Befugnis reinzukommen. Keiner aus den anderen Häusern, weshalb es strengstens untersagt ist, einem von den anderen das Passwort zu nennen.", erläuterte er nochmals. Sie nickte lediglich kurz.

Gemeinsamliefen sie die Treppen hinunter zu den Kerkern. Seit dem sie mit ihm zusammen war, lief sie durchgehend angespannt rum. Sie versuchte ihre Muskeln zu lockern, die sich aber ihren Wunsch widersetzten.

Vor der feuchten Steinmauer blieben sie schließlich stehen. Möglichst fragend sah sie ihn an. Dieser nannte einfach das Passwort zur Mauer gerichtet. Sie glitt zu Seite und beide stiegen in den Gemeinschaftsraum.

,,Die Schlafsäle der Mädchen befinden sich oben rechts", informierte er sie.

,,Danke Riddle. Das war sehr nett von dir, deine Freizeit für mich aufzuopfern um mir Hogwarts zu zeigen. Ich schätze das sehr.", freundlich lächelte sie ihm an. Sie wollte schnellst möglich von hier verschwinden.

,,Nichts zu danken, Cartwright. Gute Nacht." Auch sie wünschte ihm Gute Nacht, ehe sie die Treppen der Mädchenschlafsäle hochstieg und aus seiner Sichtweise verschwand. Wie es sich herausstellte, waren die Mädels alle schon am schlafen. Sie zog sich um und ging schlürfend ins Bett. Erst als sie in ihrer warmen Decke umhüllt da lag, realisierte sie was gerade wirklich geschehen ist.

Sie hatte mit Tom Riddle alias Lord Voldemort eine normale höfliche Konversation gehalten. Sie ist ihm tatsächlich begegnet. Ihm als jüngere Ausgabe.

Mit Schrecken hatte sie erkennen müssen, wie überzeugend seine Freundlichkeit und charmante Seite war. Sie hätte all seine Freundlichkeiten nicht in Frage gestellt, wäre sie keines besseren gelehrt. Und diese Tatsache raubte ihr letzten Endes den Schlaf.

___________________

Sooo,

meine Lieben. Ja ich lebe auch noch. Ist es bei euch auch so, dass wenn ihr das fertige Kapitel zu Ende geschrieben habt, dann auf unerklärlicherweise alle Wörter zusammen geschrieben sind, obwohl es ursprünglich nicht so war? Ich durfte alles nochmal nach korrigieren!😒 Falls ich etwas übersehen habe, entschuldige ich mich schonmal im Voraus. Für das klägliche Lied des Sprechenden Hutes, will ich mich auch entschuldigen. Gedichte sind eindeutig nicht mein Hauptgebiet.

Das war also Tom. Habt ihr schon erste Eindrücke? Wie fandet ihr ihn. 

Hättet ihr die Mode, von den 40er Jahren gern mal getragen oder entspricht das so gar nicht euren Geschmack?

Eure MissLilyPotter

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top