September 2003

,,Kann irgendwer von euch Spanisch?", David sah seine Kollegen verzweifelt an. Sie hatten die Bande nun mehrere Wochen verfolgt und es geschafft, eine der Gefangenen zu ihrem Vorteil zu nutzen. Sie hatten herausgefunden, dass die Frau, die sie gefangen genommen hatten, mit einem der noch freien Männer verheiratet war. Und sie war bereit immer wieder mit ihrem Mann zu kommunizieren, den Harry hatte ihr versprochen, dass er sie wieder mit ihrem Mann vereinen würde, sobald sie bei ihnen waren. Und gelogen war das nicht. Sie würden wieder zusammen sein. Allerdings hinter Gittern in Azkaban. Ursprünglich hatten sie den Befehl bekommen, alle Gefangenen umgehend zu eliminieren, also zu töten, allerdings hatte Harry mit seinen Argumenten überzeugen können und so waren die zwei anderen Männer bereits im Gefängnis. Harry konnte es nicht übers Herz bringen, jemanden zu töten. Klar, sie waren böse und taten unverzeihliche Ding, aber er hatte gehört, mit welcher Liebe in der Stimme die Frau mit ihrem Mann sprach. Es war genau die selbe Art von Liebe, mit der Harry mit Ginny sprach. ,,Nein. Wieso sollte ich jemals Spanisch gelernt haben?", Harold zuckte desinteressiert mit den Schultern und sah sich um. Sie hatten ihr Lager mitten im Wald aufgeschlagen, so dass sie niemand finden würde. ,,Weiß nicht.", gab David zurück. ,,Wir müssen kein Spanisch können. Englisch wird fast überall auf der Welt gesprochen und verstanden. Wir müssen uns wegen der Kommunikation keine Sorgen machen.", meinte nun Harry. Er war mittlerweile nur noch genervt von den beiden und war froh, dass er wenigstens auf Mika zählen konnte. ,,Echt? Ich dacht die Sprache spricht man nur bei uns.", Harold und David wechselten fragende Blicke, während Harry sich gegen die Stirn schlug und Mika leise seufzte. ,,Leute, Englisch ist die weltweit am meisten gesprochene Sprach. Wie habt ihr es eigentlich durch die Schule und die Ausbildung geschaffte?", wollte er dann wissen. ,,Na ist ja auch egal. Wir müssen jetzt endlich den Rest dieser Truppe finden.", Harry drehte sich zu der Frau um, die an einem Baum lehnte. Er empfand es nicht als notwendig, sie weiterhin zu fesseln, denn er wusste instinktiv, dass sie nichts tun würde, dass die Wiedervereinigung mit ihrem Mann verhindern könnte. Dafür liebte sie ihn zu sehr. ,,Bist du bereit?", fragte er dann. Sie nickte und nahm das Telefon von Harry entgegen. Dann wählte sie die Nummer ihres Mannes. Harry, Mika, David und Harold stellten sich um sie herum auf, die Zauberstäbe gehoben, falls sie es doch wagen sollte, etwas auszuplaudern. ,,Hallo?", meldete sich da eine Stimme am anderen Ende der Leitung. ,,Schatz. Hey, wie geht es dir?", die Stimme der Frau war unglaublich weich und sehnsüchtig. Harry wusste genau, wie es ihr ging. Er selbst vermisste seien Familie auch schrecklich und wollte unbedingt wieder zurück nach Hause. Aber er wusste auch, wie wichtig dieser Job war. ,,Mir geht es gut, mach dir keine Sorgen. Wie geht es dir? Folgen sie dir immer noch?", wollte der Mann dann wissen. ,,Nein, ich habe sie alle umgebracht. Es besteht keine Gefahr mehr.", mit zitternden Händen berührte die Frau das goldene Amulett, das sie um den Hals trug. Natürlich war das alles eine Lüge. Sie hatten alles so gelegt, dass der Mann nicht auf die Idee kommen würde, seine Frau zu suchen, die, wie er glaubte, vor ihnen fliehen konnte. Zusammen mit Kingsley hatten sie sich eine große, verlassene Burg in Spanien gesucht, die Kingsley zusammen mit ein paar Auroren aus Spanien zu einer Falle umgebaut hatte. Die Aufgabe von Harry und seiner Gruppe war es nun, die Übeltäter in diese Burg zu locken und sie dort zu behalten. Den Rest würden die spanischen Auroren übernehmen. ,,Da hast du gut gemacht. Wo bist du? Dann kann ich dich holen kommen.", man konnten die Freude in der Stimme des Mannes deutlich hören. ,,Ich bin in Spanien. Können wir uns mit den anderen in dem Concluyó La Rosa tefffen? Dort ist es sicher."

,,Natürlich. Alles was du willst mein Engel. Ich würde mich mit dir auch auf dem Friedhof treffen, Hauptsache, ich habe dich wieder."

,,Ich bin bald wieder bei dir mein Liebling."

,,Wann sollen wir da sein?"

,,Heute Abend um acht. Ich werde auf euch warten."

Damit legte sie auf und gab Harry das Handy zurück. ,,Danke.", ein leichtes Lächeln huschte über ihre Lippen. ,,Danke? Wofür denn das?", verwundert steckte Harry das Hany wieder ein und sah sie an. ,,Danke, dass ihr mich wieder mit meinem Liebsten vereint. Danke, dass ihr uns nicht getötet habt, als ihr es solltet."

,,Gern geschehen, nehme ich an?", Mika kratzte sich im Nacken und lächelte schräg. ,,Ich weiß, dass wir heute Abend alle im Gefängnis sind, aber das ist es mir wert. Ich will nur bei meiner Familie sein.", meinte die Frau und Harry wusste, dass sie Wahrheit sagte. ,,Na dann lasst uns aufbrechen.", mit einer schnellen Bewegung hatte sich das Zelt zusammengefaltet und das Feuer war gelöscht. David steckte das Zelt in die Hosentasche, nachdem er es magisch verkleinert hatte, dann apparierten alle zu dem Schloss. Dort warteten bereits Dutzende andere Auroren, angeführt von Kingsley. ,,Schön euch zu sehen.", Kingsley und Harry schlossen sich fest in die Arme. ,,Danke, dass ihr uns helft.", bedankte sich Harry nun bei den anderen Auroren. ,,Kein Problem.", einer der Auroren nickte ihm zu und Harry nickte zurück. ,,Komm mit, ich zeige dir alles.", Kingsley führte Harry durch das Schloss und erklärte ihm alles noch einmal, während die anderen draußen warteten. ,,Hast du alles verstanden?", wollte Kingsley am Ende wissen. Sie standen nun in einer großen Halle, die vermutlich mal der Thronsaal gewesen war. Unter ihren Füßen auf dem Boden lag ein hauchdünnes Netz, welches man nur bemerkte, wenn man davon wusste und doch war es stark genug, um die Feinde in Schach zu halten. ,,Ja. Alles klar, das sollte klappen.", Harry nickte. ,,Bedanke dich bei Ron, Hermine und Ginny. Die drei haben tagelang über diesem Plan gesessen und mich am Ende überzeugt. Ich denke, sie wollen auch, dass du schnell wieder nach Hause kommst.", der Zaubereiminister zwinkerte dem Schwarzhaarigen zu. ,,Ich will auch endlich wieder nach Hause.", Harry steckte die Hände in die Taschen seines Mantels und starrte die hohe Decke an, ,,Weißt du, wie es Teddy geht?"

,,Ihm geht es gut, mach dir keine Sorgen um ihn.", beruhigte Kingsley ihn. ,,Da bin ich aber froh.", Harry lächelte, dann drehte er sich um. ,,Wir sollten uns in Position bringen, sie sollten bald hier sein."

Zusammen gingen sie nach draußen, erklärten den anderen schnell alles und brachten sie zum Platz des Geschehens. ,,Und was soll ich tun?", die Frau sah Harry fragend an. ,,Du bist einfach nur hier. Rede mit ihnen, hol sie so dicht an dich heran, wie es geht. Den Rest kannst du uns überlassen.", meinte Harry. Dann verschwand er zusammen mit den anderen in der Dunkelheit des Deckengewölbes. Ungesehen hockten sie auf den Balken, mit dem Wissen, dass sie nicht gesehen werden würde. Von hier hatten sie einen perfekten Ausblick, konnten eingreifen, wenn es Probleme geben sollen. ,,Bist du sicher, dass sie ihnen nichts sagen wird? Vertraust du ihr?", wollte einer der spanischen Auroren von Harry wissen. ,,Sie wird nichts anstellen, glaube mir. Sie will nur zurück zu ihrem Mann, egal was es kostet.", gab Harry zurück, verstummte im nächsten Moment aber. Er hatte Schritte gehört und mit einem kurzen Zeichen gab er den anderen zu verstehen, dass sie sich bereit machen sollten. Keinen Moment zu spät, denn da kamen die gesuchten fünf Verbrecher in den Raum. Sie alle blieben erst einmal stehen, suchten den Raum aufmerksam mit den Augen ab. Als sie der Meinung waren, dass sie sicher waren, gingen sie auf die Frau zu. ,,Mary.", der Mann ganz vorn beschleunigte sein Tempo und nahm die Frau in den Arm. Ihre Arme schlossen sich ebenfalls um ihn und sie drückte sich an ihn. ,,Bin ich froh, dass ich dich wieder habe.", Mary schluchzte leise, dann lächelte sie ihren Mann an. ,,Können wir?", einer der Auroren sah Harry an, doch dieser schüttelte stumm den Kopf und signalisierte den anderen mit der Hand, dass sie stillhalten sollten. Und keiner bewegte sich, Harry hatte das Kommando, jeder wartete nur darauf, dass er das Zeichen gab. ,,Wie hast du es geschafft, ihnen zu entkommen?", wollte nun ein anderer Mann von Mary wissen. ,,Sie waren einfach einen Moment unachtsam. Das war alles. Ich hatte nur Glück.", meinte sie, dann breitete sie die Arme aus, ,,Jetzt kommt her, ich will euch in den Arm nehmen."

Das war für Harry das Zeichen, dass sie zuschlagen konnten. Sobald sich die Leute unter ihm in einer Umarmung befanden, gab er das Zeichen und schon schnappte das Netzt auf dem Boden zu. ,,Was zum Teufel ist hier los?", brülle einer der Männer und erschrak, als er die Auroren neben sich sah. Doch schneller als irgendwer der Gefangenen reagieren konnte, hatte Harry sie alle entwaffnet und grinste triumphierend. ,,Gut gemacht.", lobte er dann. Langsam ließen die Auroren das Netzt wieder herunter und fesselten die Gefangenen. Dann wurden sie abgeführt. ,,Danke.", meinte Mary nochmals, als sie an Harry vorbeigeführt wurde. Dieser nickte ihr nur kurz zu, waren seine Gedanken doch wo anders. Jetzt, da er sie alle gefangen hatte, konnte er endlich wieder nach Haus zu seiner Frau und seinem Sohn, die er beide so sehr vermisst hatte und einfach nur noch in den Arm schließen wollte.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top