September 1999

Als Harry am Morgen nach draußen ging, um in den Briefkasten zu schauen,wurde er von einigen seiner Nachbarn begrüßt. Er grüßte höflich zurück,drehte sich mit der Zeitung in der Hand um und ging zurück ins Haus. ,,Was ist los?", Ginny sah ihn besorgt an, als sie Harry erblickte. Ohne ein Wort zu sagen, legte dieser den Tagespropheten auf den Tisch. Auf dem Titelblatt prangte wie fast immer ein Bild von Harry. Allerdings drückte er auf diesem Foto Teddy an sich und hielt die Hand so vor die Kameralinse, dass man ihn selbst kaum erkennen konnte. Darüber stand in dicken Buchstaben: Harry Potter: Wird er kamerascheu oder will er nur seinen Nachwuchs verheimlichen?

,,Lass das nicht immer so an dich ran Liebling.", Ginny strich dem jungen Zauberer über den Rücken und drückte ihn in den Stuhl. ,,Mich nervt es mittlerweile einfach nur noch. Okay, ich habe Voldemort umgebracht, aber nach einem Jahr muss das Interesse an mir doch auch mal sinken oder nicht?", Harry angelte sich ein Brötchen und sah Ginny fragend an. ,,Schatz, du wirst immer im Rampenlicht stehen, ob du es willst oder nicht. Du bist derjenige, der den Todesfluch überlebt hat und der, der der Zaubererwelt wieder Frieden gebracht hat. Ich weiß zwar nicht, wie du dich dabei fühlst, aber ich kann dir mit Sicherheit sagen, dass das Interesse an dir noch lange bestehen wird.", die rothaarige Hexe blickte zu Teddy, der dabei war, seine Wurst zu töten. ,,Hier, hör dir das an.", Harry schlug die Zeitung auf und begann, vorzulesen: ,,Eine Frage, die wir uns alle stellen. Hat der berühmte Harry Potter etwa schon Nachwuchs mit seiner Freundin Ginny Weasley? Man sieht den jungen Mann immer öfter in Begleitung eines Kindes, welches er beschützend an sich drückt. Zudem hat er sich, seit man ihn das erste Mal mit dem Kind sah, stark von den Kameras zurückgezogen. Nun fragen wir uns alle, ob dies der erste Spross in Hause Potter ist und wie er wohl heißt. Wir gehen davon aus, dass er der Welt sein erstes Kind verheimlichen möchte so gut es nur geht, da er den kleinen sofort von den Linsen abschirmt, sobald die Reporter näherkommen. Andere vermuten allerdings, dass er nach all dieser Zeit Kamerascheu wird."

Ginny seufzte auf und nahm Harry die Zeitung aus den Händen. Sie legte sie hinter sich auf die Küchenzeile und sah Harry an. ,,Lass sie doch reden. Wir beide wissen warum du das machst. Und das ist doch die Hauptsache oder nicht?", sie streichelte Harrys Handrücken. Dieser nickte und wandte sich an Teddy. ,,Schmeckt es dir Teddy?", fragte er. ,,Ja!", Teddy klatsche in die Hände und sammelte seine Wurstreste zusammen, um sie sich in den Mund zu schieben. ,,Was willst du denn heute machen?", fragte er weiter. Der kleine Junge zuckte mit den Schultern und meinte dann:,,Kuscheln!"

,,Das lässt sich einrichten.", grinste Ginny. Nachdem sie mit dem Essen fertig waren, halfen Harry und Teddy Ginny noch beim Abwasch. ,,Gin, ich glaube, wir sollten uns eine Spülmaschine zulegen.", grinste der Schwarzhaarige. ,,Was ist eine Spülmaschine?", Ginny strich sich die Harre aus dem Gesicht, stellte den letzten Teller in den Schrank. ,,Das macht die Teller sauber. Ganz von selber. Hat Oma auch.", erklärte Teddy ihr. ,,Du weißt das also?", lachte Ginny, hob den Jungen hoch und ging mit ihm auf den Arm ins Wohnzimmer, wo sie sich aufs Sofa fallen ließ. Harry ging lächelnd hinter den beiden her und schob seine Brille etwas nach oben. ,,Ja!", meinte Teddy stolz. ,,Das ist toll.", Ginny knuddelte Teddy und schmiss sich zusammen mit dem kreischenden Jungen nach hinten, in dem Moment, in dem sich Harry aufs Sofa setzte. Ginnys Kopf landete in Harrys Schoß und sie lachte. ,,Ry!", Teddy streckte seine Hand nach seinem Patenonkel aus. Harry reichte ihm seine Hand und Teddy umschloss mit seiner kleinen Hand Harrys Finger. Ginny sah zu Harry empor. ,,Wann musst du heute los zur Arbeit?", fragte sie. ,,Erst heute Nachmittag. Wir haben also noch Zeit.", Harry senkte seinen Kopf und gab Ginny einen Kuss auf die Stirn. ,,Das freut mich. Wie weit seid ihr mit dem Fall?", fragte sie weiter. Harry drehte den Kopf zu Teddy und beobachtete ihn. ,,Schon ziemlich weit. Uns fehlt nur noch ein Todesser, aber auch den sollten wir schnell kriegen. Ich denke wir brauchen vielleicht noch eine Woche.", meinte Harry wahrheitsgemäß. ,,Ich wünschte, ich könnte euch helfen. Ich meine ich vertraue euch und weiß, dass ihr das schafft, aber irgendwie würde ich gern helfen.", gestand Ginny, während sie etwas rot um die Nase wurde. ,,Du bist süß Gin.", kicherte Harry und schloss mit einem langen Atemzug die Augen. ,,Ich weiß.", sie kicherte ebenfalls und nahm die Hand von Harry, die nicht mit Teddy beschäftigt war. ,,Ich liebe dich.", murmelte Harry leise. ,,Ich dich auch.", gab Ginny zurück und streichelte seine Wange. So blieben die beiden eine Zeit lang sitzen, während Teddy auf Ginnys Bauch herumhampelte und mit Harrys Hand beschäftigt war. Als sie dann beschlossen, einen Spaziergang zu machen, stand Harry vom Sofa auf und streckte sich. Teddy war schon nach vorn zur Tür gerannt und hatte begonnen, seine Schuhe anzuziehen. Bevor Harry allerdings zu seinem Patensohn nach vorn ging, schnappte er sich noch seinen Zauberstab, der auf dem kleinen Tisch vor dem Sofa lag. ,,Wo wollen Sie hin Mr. Potter?"

Harry zuckte zusammen, als plötzlich Kreacher vor ihm stand und ihn grimmig ansah. ,,Wir gehen spazieren Kreacher. Mach solange was du willst.", Harry schlüpfte lächelnd an ihm vorbei und ging nach vorn, wo er sich vor Teddy kniete. ,,Brauchst du Hilfe Teddy?", Harry betrachtete Teddys Klettverschluss-schuhe, die er allerdings falsch herum trug. ,,Ja.", der Junge sah ihn aus traurigen Augen an. Harry lachte leise und zog Teddy seine Schuhe richtig an. ,,Danke.", Teddy stemmte sich mit den Ärmchen nach oben, bis er stand. Dann tappte er zur Garderobe und nahm sich seine Jacke von einem der tief hängenden Harken. Er schlüpfte in die Ärmel, dann drehte er sich wieder zu Harry um. ,,Zumachen bitte."

,,Na komm her.", Harry streckte die Arme aus. Teddy kam auf ihn zu, sodass Harry seine Jacke schließen konnte. ,,Harry, vergiss seine Mütze nicht.", erinnerte ihn Ginny, die gerade um die Ecke gekommen war. Sie selbst trug schon Turnschuhe und eine Jacke. ,,Meinst du? So kalt ist es doch noch nicht.", überlegte Harry, während er Teddy in den Buggy setzte und ihn anschnallte. ,,Du kümmerst dich um ihn, wenn er krank wird.", meinte Ginny, während sie die Tür öffnete und die kalte Herbstluft ins Haus ließ. Harry grinste. ,,Was meinst du Teddy. Sollen wir eine Mütze mitnehmen?", wandte sich Harry an den kleinen Jungen. Teddy überlegte kurz, dann schüttelte er den Kopf. ,,Okay, wir nehmen aber trotzdem eine mit.", entschied Harry und warf Teddys Mütze in das kleine Körbchen, das unter dem Buggy befestigt war. ,,Dann mal los.", Ginny wartete, bis Harry den Wagen mit Teddy nach draußen geschoben hatte, dann schloss sie die Tür hinter sich.

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