Oktober 2005

Es war früher Morgen, als Ginny das Ziehen im Bauch das erste Mal bemerkte. Sie lächelte. ,,Dann ist es heute also endlich soweit, hmm?", Ginny strich sich über den Bauch, dann wandte sie sich wieder der Brotbox zu, die sie gerade für Teddy vorbereitete. Dieser saß am Tisch und beschäftigte sich mit James, während Harry oben war und duschte. Sie kannte dieses Ziehen und sie wusste, was es bedeutete. ,,Guten Morgen, mein Schatz.", Ginny zuckte kurz zusammen, als Harry die Arme um sie schlang und ihr einen Kuss auf die Wange gab. ,,Guten Morgen.", gab sie zurück. ,,Teddy, bist du soweit?", wollte Harry von seinem Sohn wissen. ,,Ja.", Teddy nickte, stand auf und nahm James auf den Arm. ,,Gin, wir fahren dann okay?", wollte Harry von seiner Frau wissen. Ginny nickte und steckte die Brotdose in Teddys Rucksack, bevor sie James einen Kuss auf die Wange gab und Harry ansah. ,,Kannst du dich etwas beeilen?", fragte sie dann leise. Harry war etwas verdutzt, dennoch nickte er. Ginny wollte ihren Mann schnell wieder bei ich haben. Teddy würde nach der Schule direkt zu seiner Großmutter gehen und James war den ganzen Tag über bei Bill und Fleur, um mit Louis zu spielen. Eigentlich war es deswegen vorgesehen, dass Harry und Ginny den Tag für sich hatten, allerdings würde ihnen ihr ungeborenes Kind einen Strich durch die Rechnung machen. Während Harry die Kinder wegbrachte, legte sich Ginny aufs Sofa und dachte nach. Dementsprechend erschrak sie sich erneut, als Harry sich neben sie setzte. ,,Also, was ist los?", wollte der Schwarzhaarige wissen und strich seiner Frau die roten Haare aus dem Gesicht. ,,Das Baby kommt.", flüsterte sie. ,,Jetzt?", Harry hob eine Augenbraue. ,,Nein, aber im Laufe des Tages. Ich spüre es, mein Bauch zieht sich zusammen.", berichtete sie. ,,Na dann warten wir, oder nicht?", Harry legte einen Arm um seine Frau und lächelte.


,,Okay, ich denke, wir können jetzt in Krankenhaus Harry!", Ginny keuchte und krümmte sich zusammen. ,,Ist schon gut Gin, atmen. Das wird schon.", Harry strich Ginny über den Rücken, doch Ginny schüttelte den Kopf. ,,Nein. Irgendwas ist dieses Mal anders, irgendetwas stimmt nicht.", ihre Stimme klang panisch. ,,Okay, wir sagen denen im Krankenhaus das.", Harry küsste sie auf die Stirn. Er hatte in der Zeit ihrer Ehe gelernt, dass er Ginnys Gefühl im Thema Baby vertrauen sollte, ihr Körper schien ihr genau zu sagen, was mit dem Baby war. Zusammen flohten sie ins Krankenhaus und wurden in einen Kreissaal gebracht. Ginnys Ärztin kam kurz darauf zu ihnen. ,,Wie geht es dir?", wollte sie von Ginny wissen. ,,Mir geht es gut, aber irgendetwas ist mit dem Baby nicht in Ordnung. Es fühlt sich anders an, als bei James.", Ginnys Hände verkrampften sich im Bettlarken, als eine weitere Wehe über sie hereinbrach. ,,Dan gucken wir mal.", die Ärztin ließ den Zauberstab über Ginnys Bauch fahren und betrachtete nachdenklich da Bild. ,,Du hast Recht. Euer Baby liegt falsch herum.", informierte die Ärztin sie.  ,,Das bedeutet jetzt was?", Harry hatte auf einen Stuhl neben Ginny Platz genommen und hielt ihre Hand fest in seiner eigenen. ,,Das bedeutet wir haben jetzt die Wahl. Entweder eine natürliche Geburt, so wie bei James oder einen Kaiserschnitt. Ich würde euch zum Kaiserschnitt raten, aber die Entscheidung liegt natürlich bei euch."

,,Warum würden Sie zum Kaiserschnitt raten?", Ginnys Atmung ging zu schnell. Sie hatte Angst und wusste nicht, was sie tun sollte. Und in ihrem Mann konnte sie grade keinen Halt finden, weil es ihm ebenso ging. Auch er hatte Angst um ihr Baby. ,,Weil es sicherer ist, für euch beide. Der Kleine liegt falsch herum, das heißt, er wird mit den Füßen voran auf die Welt kommen, wenn ihr die natürliche Geburt wählt. Das heißt, es wird sowohl für dich Ginny als auch für euer Baby um einiges anstrengender.", klärte die Ärztin sie auf. ,,Was hältst du für richtig Harry?", Ginny drehte den Kopf zu ihrem Mann, wodurch ihr die Tränen quer übers Gesicht liefen, welche Harry ihr sanft wegwischte. ,,Ich entscheide mich für das, was du willst. Entscheide du, was du möchtest und egal für was du dich entschiedest, ich bin bei dir.", Harry lehnte seine Stirn sanft gegen die seiner Frau. Ginny schluchzte. ,,Ich habe so Angst, dass ihm etwas passiert", sie atmete tief ein. ,,Das wird schon Gin, das wird schon.", Harry seufzte leise und biss sich auf die Lippe, um nicht auch zu weinen. ,,Ich will die natürliche Geburt. Auch wenn es anstrengender und gefährlicher ist, ich will nicht, dass sie mir den Bauch aufschneiden.", beschloss Ginny. Harry nickte. ,,In Ordnung."

Es dauerte noch mehrere Stunden, bis Ginny endlich bereit war, zu pressen. Harry hatte in der Zwischenzeit bei Bill und Flur sowie bei Andromeda angerufen und ihnen alles erklärt. Eigentlich hatten sie damit gerechnet, das bei ihrem zweiten Kind alles schneller gehen würde, jetzt stellten sie sich darauf ein, dass es sogar noch länger dauern würde. Es dauerte ihnen viel zu lange, bis sich endlich irgendetwas tat. ,,Okay Ginny, du kannst jetzt anfangen zu pressen.", meinte die Ärztin. ,,Ich hätte doch den Kaiserschnitt nehmen sollen!", Ginny stöhnte laut auf und warf den Kopf zurück. ,,Jetzt ist es auch zu spät.", Harry lachte leise und drückte Ginny Hand. ,,Ach halt die Klappe und komm her!", Ginny schrie auf und schlug ihrem Mann auf den Arm. Harry kletterte hinter sie ins Bett und stützte sie so. ,,Ist schon gut, tut mir Leid.", er küsste sie auf den Kopf und nahm auch ihre zweite Hand, die sich sofort um seine etwas größere verkrampfte. ,,Das hoffe ich für dich Harry James Potter! Ah!" Ginny begann langsam ihre Entscheidung der natürlichen Geburt zu bereuen. Sie fand es jetzt, nach drei Stunden in den aktiven Wehen, schon schlimmer als die ganze Zeit bei James. Und sie wusste, dass bei diesem Baby das schwerste erst zum Schluss kommen würde, dann, wenn sie keine Kraft mehr hatte und nur noch schlafen wollte. Aber sie biss sich trotzdem durch, für ihre Baby, das endlich das Licht der Welt erblicken wollte. Und sie hatte die Unterstützung ihres Mannes, auch wenn dieser ihr den Schmerz nicht nehmen konnte, ihr dafür aber gut zuredete und sie nahe an sich hielt. Es half ihr sehr, die Nähe ihres Mannes zu spüren und zu wissen, dass er da war und sie nicht losließ. 

,,Okay Ginny, jetzt kommt der schwere Part. Erst die Schultern, dann der Kopf und dann hast du es geschafft.", lobte die Ärztin. ,,Ich habe aber keine Kraft mehr! Sie hatten Recht, das ist viel schlimmer als James!", Ginny brüllte erneut, schrie immer wieder und immer lauter. Sie hatte innerhalb des Jahres schon wieder vergessen, wie sehr sie diesen Teil der Geburt verabscheute. Sie verabscheute die ganzen Schmerzen, das Schwitzen und die unendliche Müdigkeit, die irgendwann über einen hereinbrach. Und doch waren es ihr diese Schmerzen wert, wenn sie danach ein gesundes Baby in den Armen halten konnte. Aber auch hier schien ihr ihr Baby einen Strich durch die Rechnung zu machen. Sie spürte, dass ihr Baby da war, wusste es einfach und dennoch drang das Geschrei nicht an ihr Ohr. ,,Was ist mit ihm? Was ist mit meinem Baby?", Ginnys Stimme schlug in Panik um und sie setzte sich weiter auf. Harry jedoch zog sie sanft an seine Brust und versuchte sie zu beruhigen. ,,Sie kümmern sich um ihn, mach dir keine Sorgen.", flüsterte Harry seiner Frau ins Ohr, auch wenn sein Herz vor Angst um sein Kind Schläge auszusetzen schien. ,,Harry, er weint nicht. Er sollte weinen. Er sollte ... ", Ginny schluchzte auf und klammerte sich an ihren Mann. Und grade als sie das Gefühl bekam, nicht mehr atmen zu können, riss sie das Schreien ihres Babys wieder in die Realität. Er weinte. Das Baby weinte. Ginny atmete erleichtert aus, das Baby wurde ihr auf die Brust gelegt und schrie. ,,Oh Merlin. Mach mir nie wieder solche Angst Al.", sie lachte auf, al sie das Baby sanft an sich drückte. ,,Das hast du super gemacht Ginny. Das hast du super gemacht. Und du auch Albus.", er küsste seinen Sohn auf die Stirn. ,,Wie heißt denn der kleine Mann?", wollte die Ärztin wissen. ,,Sein Name ist Albus Severus Potter."

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