Mai 2011
Dieses Kapitel ist für Skylali und es ist glaube ich das längste, das ich je geschrieben habe, denn es hat etwas mehr als 3k Wörter. Ich hoffe sehr, dass es euch gefällt, denn ich bin wahnsinnig begeistert von dem Kapitel und es hat auch echt Spaß gemacht es zu schreiben.
Also viel Spaß beim Lesen
Eure Jellybeenqueen 💖💖💖💖
Das immer wiederkehrende Klingeln an der Tür, dass trotz der späten Abendstunde immer weder das ganze Haus erschütterte, trieb Harry so langsam in den Wahnsinn. Eigentlich hatte er es für einen Klingelstreich gehalten, denn es war nicht unüblich, dass Jugendliche aus der Nachtbarschaft sich einen Spaß draus machten spät am Abend an Türen zu klingeln. Aber dieses Klingeln wollte einfach nicht aufhören, es ging jetzt schon bestimmt zehn Minuten.
„Ich gehe da jetzt nachsehen, die Kinder müssen schlafen.", brummte Harry.
Er hatte Lily im Arm und wiegte sie hin und her, um sie endlich zum Schlafen zu bringen. Ginny hatte James und Albus im Arm, die sich beide gegen sie drückten und sich die Ohren zuhielten.
„Mommy, es ist so laut.", schluchzte Albus leise.
„Ich weiß Baby.", Ginny strich Albus über die Haare und küsste seinen Kopf, dann glitt ihr Blick zu Harr und sie drückte ihre Jungen noch näher an sich.
Harry legte Lily auf Ginnys Brust, das kleine Mädchen kuschelte sich sofort an ihre Mutter. Harry verließ währenddessen das Zimmer, warf sich schnell einen Bademantel über und ging die Treppe hinunter.
„Ich komme ja schon!", rief er, einen Anflug von Wut in der Stimme.
Daraufhin verstummte das Klingeln, Harry griff nach der Türklinge, dann öffnete der die Tür. Die kalte Nachtluft blies ihm um die Beine und jagte ihm eine Gänsehaut über eben diese. Nun hob er auch endlich den Blick, um den anzusehen, der vor der Tür stand. Er hatte sich bereits ein paar Worte zurechtgelegt, die er demjenigen entgegenbrüllen wollte, doch anstatt in das Gesicht eines Jugendlichen zu sehen, blickte er direkt in das panische Gesichts seines Schwagers.
„Bill, was tust du denn hier? Es ist halb elf.", fragte Harry verdutzt.
„Teddy und Victoire sind weg.", brachte Bill stockend hervor.
„Wie bitte?", Harry verschluckte sich fast an seiner eigenen Spucke.
„Ich weiß auch nichts genaueres. Die Eule ist bei mir anscheinend als erstes angekommen, denn sonst wärst du nicht so ruhig gewesen, als du die Tür geöffnet hast.", erklärte Bill hastig.
„Geb mir fünf Minuten, dann bin ich da.", Harry ließ Bill einfach an der Tür stehen und eilte die Treppe wieder nach oben.
Ginny kam ihm aus dem Schafzimmer bereits entgegen, sie sah unglaublich besorgt aus. „Was ist los?"
„Teddy und Victoire sind verschwunden.", damit war Harry im Schlafzimmer verschwunden.
Die Kinder schliefen alle drei friedlich im Bett ihrer Eltern, während Harry sich seine Sachen vom Vortag schnappte und das Schlafzimmer wieder verließ. Auf dem Flur, halb im Laufen, schaffte er es irgendwie, sich anzuziehen, während seine Frau ihm immer noch ungläubig hinterherschaute.
„Was heißt sie sind weg?", Ginnys Stimme überschlug sich.
„Weiß ich auch nicht genau. Bill ist da.", hektisch schloss Harry seinen Gürtel, die beiden hatten den Fuß der Treppe erreicht, wo Bill bereits auf Harry wartete.
„Bei Merlin, was ist hier los?!", beide Männer drehte sich zu ihr um, bemerkten, dass sie leicht zitterte und die Tränen zurückhalten musste.
Harry nahm sie fest in den Arm. „Ich kümmere mich darum, mach dir keine Sorgen. Geh ins Bett, bleib bei den Kindern. Sie brauchen dich jetzt, ich kümmere ich um Teddy."
Ginny nickte langsam. „Bringt die beiden sicher wieder nach Hause."
„Natürlich Gin.", Bill lächelte seine Schwester schwach an, die Angst und die Sorge um seine Tochter waren ihm deutlich ins Gesicht geschrieben.
„Ich liebe dich.", Harry küsste seine Frau sanft, dann machten er uns Bill sich auf den Weg.
Sie apparierten nach Hogsmeade, von dort aus liefen sie zum Schloss, ihre Schritte waren schnell und hallten laut in der dunklen Nacht wieder.
„Wie hat Fleur reagiert?", fragte Harry, um die Situation etwas aufzulockern.
„Sie ist völlig ausgeflippt. Domi und Louis haben schon geschlafen, Louis ist wach geworden. Als ich gegangen bin, war er noch wach und hat sich geweigert wieder ins Bett zu gehen und Fleur war völlig aufgelöst."
„Verständlich. Merlin, was ist, wenn ihnen etwas passiert ist?", mit den Händen fuhr Harry sich durch die eh schon zerzausten Haare, ein zittriges Seufzen verließ seine Kehle.
Er fühle sich so hilflos wie noch nie. Er hatte Remus und Tonks versprochen, dass er auf Teddy Acht geben würde und jetzt war er verschwunden. Er hatte es ihnen versprochen! Die Sorge um sein Kind zerfraß ihn förmlich, er hatte Probleme seine Atemzüge zu kontrollieren und wollte Teddy so schnell wie möglich wieder in seine Arme schließen.
Bill ging es nicht anders. Victoire war seine erste Tochter, sein kleines Mädchen. Auch wenn er wusste, dass Teddy niemals zulassen würde, dass Victoire etwas passierte, konnte er einfach nicht begreifen, was hier vor sich ging. Alles fühlte sich unwirklich an, er spürte seine Gliedmaßen kaum noch, seine Wahrnehmung war getrübt. Die Angst, Victoire könnte etwas passiert sein, schnürte ihm die Kehle zusammen, raubte ihm alle Luft zum Atmen.
Die letzten Meter zum Schloss waren beide Männer still, die Atmosphäre war erdrückend. Das Schloss lag im Dunkeln. Natürlich, alle Schüler lagen in ihren Betten und schliefen, so taten es wahrscheinlich auch die Lehrer. Jedenfalls fast alle Lehrer. McGonagall tigerte unruhig vor der großen Halle auf und ab, als hätte sie die beiden erwartet.
„Professor.", machte Harry auf sich und Bill aufmerksam.
Seine Stimme wurde von den steigernden Wänden zurückgeworfen, es war ungewohnt das Schloss so leer zu sehen.
„Da seid ihr ja. Merlin sei dank."
„Was ist passiert?", wollte Bill sofort wissen.
„Wollen wir nicht in mein Büro gehen und es dort besprechen?"
„Tut mir Leid, aber nein.", Harry klang schroffer als beabsichtigt, „Unsere Kinder sind verschwunden, anscheinend hat niemand eine Ahnung wo sie sind. Wir können uns jetzt nicht in aller Seelenruhe in Ihr Büro setzten und Tee trinken."
„Das habe ich mir fast gedacht.", Professor McGonagall seufzte, bedeutete den beiden dann aber, ihr zu folgen.
Während sie durch die Gänge auf einen der Innenhöfe zusteuerten, erklärte die Schulleiterin, was vorgefallen war: „Der Tag war eigentlich ziemlich normal, die beiden haben den Unterricht besucht und den Nachmittag mit ihren Freunden verbracht. Laut einem dieser Freunde, haben sich die beiden dann aber heftig gezankt und Victoire ist davongestürzt. In ihrer Wut anscheinend mitten in den Wald hinein. Teddy ist ihr augenblicklich hinterhergerannt, ihre Freude haben nur noch gehört dass sie sich gegenseitig angeschrien haben. Zum Essen waren die beiden dann nicht wieder da, wir haben danach noch etwas eine Stunde gewartet und euch dann geschrieben. Wir haben die schnellsten Eulen geschickt, die wir zur Verfügung haben."
„Oh Merlin.", murmelte Harry verzweifelt.
Er tauschte einen Blick mit Bill, der anscheinend das gleiche wie er zu denken schien.
„Wenn sie isch gestritten haben, sind sie wahrscheinlich allein im Wald. Victoire ist unglaublich stur, was das angeht, sie wird Teddy entwischt sein.", seufzte Bill, ein leichtes Zittern schwang in seiner Stimme mit.
„Na großartig. Zwei Kinder die allein im Wald umherirren.", McGonagall fasste sich an die Nasenwurzel.
Mittlerweile hatten sie den Innenhof erreicht, wo bereits ein paar Lehrer und ältere Schüler standen, die leise miteinander tuschelten. Die Direktorin hatte also an alles gedacht und bereits einen Suchtrupp zusammengestellt. Theoretisch hätte man die Landschaft mit mehreren Zaubern durchforsten könne, jedoch waren die Ländereien von Hogwarts so gewaltig, das es nichts bringen würde. Also mussten sie auf die altmodische Art ran. Die Tatsache das es dunkel war, erschwerte die Suche zusätzlich.
Harry hoffte inständig, dass weder Teddy noch Victoire sich von der Stelle bewegt hatten, sobald sie gemerkt hatten, dass es dunkel wurde und sie den Weg zum Schloss nicht mehr fanden. Wenn sie nun einfach so im Wald umherirrten, könnte es bis zum Morgen dauern, sie zu finden. Die Nacht war im Vergleich zum Tag wirklich kalt und mit Sicherheit froren die beiden Kinder fürchterlich. Dieser Gedanke blieb in Harry Kopf hängen, auch als sie schon den Waldrand erreicht hatten und die erste Baumreihe passierten.
„Teddy! Vici!", riefen sie alle immer wieder.
Mit ihren Zauberstäben konnten sie eine gewisse Fläche des Waldes erhellen, sodass sie ihren näheren Umkreis gut erkenne konnten und vielleicht würden die Kinder dem Licht entgegenkommen. Bis jetzt hatten sie allerdings nur ein paar der Kreaturen entdeckt, die im Wald lebten.
„Ich muss es einfach mit einem Zauber versuchen.", Bill hob seinen Zauberstab, „Homenum Revelio."
Eine leichte Lichtwelle, die zwischen den ganzen leuchtenden Zauberstäben kaum auffiel, schwappte über den Boden des Waldes, auf der Suche nach einem Menschen in der Umgebung.
„Bill, ich denke nicht, dass das etwas bringt. Der verbotene Wald ist viel zu groß dafür.", Harry legte ihm eine Hand auf die Schulter, erstarrte aber selbst, als der Zauber jemanden registrierte.
„Da ist jemand.", sprach einer der älteren Schüler das offensichtliche aus.
Die Gruppe folgte dem Zauber, bis sie die Person ausfindig gemacht hatte. Leider war es keines der Kinder. Es war ein Zentaur, der sich sich nun die Hände vor die Augen hielt, als die Lichter der Zauberer und Hexen ihn blendeten.
„Hätten Sie die Güte, die Zauberstäbe etwas zu senken?", fragte er säuerlich.
Die meisten machten jedoch keine Anstalten ihre Zauberstäbe zu senken, doch als Harry und Bill ihre gen Boden richteten, machten die anderen ihnen langsam nach. Harry stockte, der Zentaur kam ihm unglaublich bekannt vor und als er schließlich seine Hände vom Gesicht nehm, wusste er sofort, um wen es sich handelte.
„Firenze.", sagte er mit einem Lächeln auf dem Gesicht.
Der Zentaur trat ein paar Schritte auf Harry zu begutachtete ihn von oben bis unten und man sah deutlich, dass sie Gehirn stark am arbeiten war. Doch als er Harry endlich ins Gesicht sah, wusste auch er, wen er dort vor sich hatte.
„Harry Potter. Sie sind groß geworden.", der Zentaur erwiderte Harrys Lächeln freundlich.
„Du hast dich allerdings kaum verändert.", gab Harry zurück.
Firenze lachte dunkel.
„Wie kann ich helfen? Alle hier sehen besorgt aus.", die Hufe des Zentaur scharrten unruhig über den Boden, wühlen dort das liegende Laub auf, während sein Schweif hin- und herpeitschte.
„Zwei Kinder sind verschwunden. Ein Mädchen mit langen, blonden Haaren und ein Junge mit kurzen, meist türkisen Haaren.", erklärte Harry seinem alten Freund.
Firenze überlegte einen Moment angestrengt, dann wandte er sich zum gehen. „Folgt mir."
Ein erleichtertes Seufzen ging durch die Menge und ohne weiter nachzufragen folgten alle dem Zentaur, der sie zielsicher durch den Wald leitete. Manchmal bog er ab, doch meist gingen sie einfach nur geradeaus, denn Firenze schien genau zu wissen, wohin er wollte und vor allem schien er genau zu wissen, wo sie sich in diesem Moment befanden. Während alle anderen bereits die Orientierung verloren hatte, kannte er den Wald die seine Westentasche. Nach einem Fußmarsch, der bestimmt gute fünf Minuten gedauert hatte, kamen sie an einer Stelle des Waldes an, die besonders dicht bewachsen war.
„Hier irgendwo war eines der Kinder. Ich weiß nicht genau welches, als ich es angesprochen habe, hat es sich erschreckt und ist dort unter einen der großen Büsche gekrochen.", zur Bestätigung deutete Firenze auf die Ansammlung von Büschen, die sich vor ihnen aufbaute.
„Vielen Danke.", Harry nickte dem Zentaur dankbar zu, dieser nickte zurück.
„Nichts zu danken. Ich werde Sie wieder aus dem Wald hinausführen."
Die Erwachsenen sahen sich um. Nirgends war die Spur eines Menschen zu erkennen.
„Teddy! Victoire!", rief eine Schülerin in die Dunkelheit hinein.
Ein Rascheln in den Büschen sorgte dafür, dass alle kurz zusammenzuckten, doch dann erleichtert ausatmeten.
Victoires Kleid war völlig verdreckt und zerrissen, auch ihre Frisur sah aus, als wäre sie gerade aus dem Bett gekommen. Sie zitterte am ganzen Körper und auch im gedämmten Licht der Zauberstäbe konnte man das Blut erkennen, dass ihre Knie verklebte und ihr über die Schläfe lief.
„Vici.", Bills Stimme war unglaublich leise, sein Zauberstab raschelte, als er auf dem Boden aufkam.
Der rothaarige Mann ging in die Knie, Tränen rannen über sein Gesicht, als er die Arme nach seiner Tochter ausstreckte.
„Daddy!?", Victoire schluchzte laut auf, als sie ihren Vater endlich erkannte.
Sie humpelte etwas beim Gehen, war aber dennoch erstaunlich schnell in Bills Arme gesunken, wo sie sich festkrallte und bitterlich weinte. Bill hingegen hielt sein Mädchen einfach nur fest im Arm, wiegte sie sanft hin und her und flüsterte ihr beruhigende Worte zu, während er sie immer wieder auf die Wange oder den Kopf küsste und ihr übers Haar strich. Schließlich tastete er mit einer Hand nach seinem Zauberstab und richtet sich auf, seine Tochter immer noch fest im Arm.
„Hey Vici.", Harry strich seiner Nichte ein paar Haare aus dem Gesicht und lächelte sie sanft an.
Victoire sah ihm direkt in die Augen, immer noch rollten dicke Tränen über ihr Gesicht, sie schniefte immer wieder laut und war offensichtlich völlig fertig.
„Das ist alles meine Schuld.", flüsterte sie dann.
„Sag sowas nicht.", Bill legte seine Jacke über seine Tochter, die sich sofort darin einkuschelte.
„Doch ist es." ihre Augen fixierten immer noch Harry, der auch ihre nicht losließ, „Ich habe überreagiert, so wie immer. Der Streit war eigentlich gar nicht so schlimm, aber ich bin weggelaufen. Und dann wurde es auf einmal dunkel und..."
Victoire wurde durch ein lautes Schluchzen unterbrochen, sie wandte das Gesicht ab und presste sich so fest an ihren Vater wie sie nur konnte.
Bill und Harry tauschten einen besorgten Blick, während Harry die Jacke um seine Nichte noch etwas zurechtrückte und Bill Victoire in eine andere Position verlagerte, damit er sie besser tragen konnte. Sie war eben kein kleines Kind mehr. Sie war zwölf und auch dementsprechend groß und schwer.
„Vivi, weißt du, wo Teddy ist?", fragte Bill dann leise, doch seine Tochter schüttelte bloß den Kopf.
„Nein, immer wen er mich hatte, bin ich weg. Ich dachte, er hat aufgegeben ne ist zurück zum Schloss.", sie wischte sich schniefend die Nase ab.
„Okay.", Bill nickte.
Ab jetzt stellte keiner mehr Fragen an Victoire. Das Mädchen musste sich ausruhen und sich schonen . Sobald sie den Wald verlassen hatten, würden sie sie und wenn nötig auch Teddy ins St. Mungos bringen, wo man sich um ihre Verletzungen kümmern würde. Während sie also weiter den Wald durchstreiften um Teddy zu finden, war Victoire in den Armen ihres Vaters eingeschlafen. Endlich fühlte sie sich wieder sicher, ihr war endlich wieder warm und sie wusste, dass sie sich nicht mehr fürchten musste, ihr nichts mehr passieren würde. Eigentlich wollte sie gar nicht einschlafen, sie machte sich Sorgen um Teddy, jedoch war sie so geschafft, dass sie nichts gegen das Zufallen ihrer Augen unternehmen konnte.
Bill sah immer wieder auf sein schlafendes Kind herab. In dem Moment in dem er Victoire wieder in die Arme schließen konnte, war alle Last von ihm abgefallen und er hatte endlich wieder atmen können.
Harry allerdings schnürte die Sorge um Teddy immer noch die Kehle zu. Wo mochte der Junge bloß sein?
Wie angewurzelt blieb Harry plötzlich stehen.
„Was ist los Harry?", fragte Professor McGonagall vorsichtig.
„Ich weiß wo er ist.", ohne auf die anderen zu warten rannte Harry los.
Er kannte den Weg nicht mehr genau, doch sein Körper schien sich sofort an den Weg zu erinnern und ihn sicher zu leiten. Er konnte nicht genau sagen, wie lange er rannte, oder ob die anderen noch hinter ihm waren, aber das war ihm egal, denn er wollte jetzt einfach nur zu Teddy, ihn in die Arme nehmen und nach Hause ins Bett bringen.
Erst als die Heulende Hütte in Sichtweite war, verlangsamte er seine Schritte. Wieso war er nicht vorher darauf gekommen? Er hatte Teddy unzählige Male von dem Ort erzählt, an dem ihre Väter sich immer versteckt hatten, wenn Remus sich verwandet hatte. Er hatte ihm erzählt, dass es für einen Vater ein Zufluchtsort gewesen war, wo er sich sicher gefühlt hatte. Und er hatte Teddy ein paar Mal mit hergenommen. Nicht oft, vielleicht drei oder vier mal, doch er war sich sicher, dass Teddy den Weg zu der Hütte immer finden würde. Die alten Holzdielen knarrten und gaben leicht unter seine Füßen nach, als er das Haus betrat. Die Treppe war morsch und dennoch stieg Harry sie nach oben. Er bog ab, dann öffnete er eine Tür. Und da war er.
Teddy saß zusammengekauert in einer Ecke des Raumes, starrte den großen Flügel in der Mitte an, den man nie weggeräumt hatte und atmete schwer ein und aus. Er versuchte die Panik in sich zu unterdrücken und bloß keinen Mucks zu machen. Er hatte nicht einmal gehört, dass Harry das Haus betreten hatte, geschweige denn, dass Harry sich neben ihn gehockt hatte. Erst als er eine Hand auf seiner Schulter spürte, fuhr er mit einem lauten Schrei zusammen und seine Haare wurden mit einem Schlag mausgrau.
„Schon gut, ich bin's.", flüsterte Harry den Tränen nahe.
„Harry.", Teddy sah ihn an, dann breitete sich ein Lächeln über sein Gesicht aus, das von Tränen begleitet wurde, „Harry!"
Teddy sprang Harry an, klammerte sich an ihm fest und begann fürchterlich zu weinen.
„Mein Gott, ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht.", Harry lehnte sich gegen die Wand, nahm Teddys Gesicht in seine Hände und sah ihn an. Auch ihm liefen Tränen über das Gesicht und endlich war er in der Lage, einen tiefen Atemzug zu nehmen.
Teddy schluchzte auf, dann ließ er sich wieder in Harrys Arme sinken. Die beiden blieben eine ganze Weile einfach so sitzen, in einer innigen Umarmung, glücklich darüber den anderen wieder bei sich zu haben. Irgendwann erhob sich Harry und auch wenn Teddy mittlerweile wirklich schwer war, konnte er nicht anders, als ihn zu tragen. Vor der Hütte trafen sie auf die anderen, die nun wohl auch herausgefunden hatten, wohin Harry gerannt war.
„Geht es ihr gut?", zitternd griff Teddy nach Victoires schlaffer Hand.
Er hielt sie ganz fest umklammert.
„Den Umständen entsprechend.", erwiderte Harry.
„Können wir jetzt gehen?", flüsterte Teddy kraftlos.
„Aber natürlich.", Bill lächelte.
Die beiden Männer bedankten sich noch einmal aus tiefstem Herzen bei den anderen der Gruppe, dann apparierten sie direkt ins Krankenhaus, wo man sich auch sofort um die Kinder kümmerte. Bill und Harry blieben noch die ganze Nacht bei ihnen und erst als die Sonne bereits aufging, kehrten sie nach Hause zurück, um ihren Familien mitzuteilen, dass die Kinder wieder da und in Sicherheit waren. Und die beiden brauchten ach den Ereignissen der Nacht unbedingt eine ordentlich Mütze voll Schlaf.
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