Juni 2013
,,Harry?", es war bereits spät am Abend, als Ginny sich zu ihrem Mann ins Wohnzimmer begab.
Sie hatte vor ei paar Stunden Lily ins Bett gebracht und hatte dann noch ein langes Bad genommen. Nun trat sie im Schlafanzug und einem rosa aufgetürmten Handtuch auf dem Kopf zu ihrem Ehemann.
,,Ich habe dir Tee gemacht.", Harry deutete auf die Tasse, die vor ihm auf dem Tisch stand und immer noch sanft danfte.
,,Ich danke dir.", Ginny lächelte, nahm die Tasse hoch und setzte sich neben Harry aufs Sofa.
Es waren diese kleinen Gesten, dir ihr zeigten, wie aufmerksam er auch nach all den Jahren der Ehe noch war und wie sehr er sie liebte. Sie trank erst seit ein paar Wochen jeden Abend einen Tee, denn sie hatte festgestellt, dass sie dadurch besser schlafen konnte. Und bereits ein paar Tage später hatte er ihr immer einen Tee gemacht, wenn er die Möglichkeit dazu hatte.
Sie saßen eine zeitlang schweigend nebeneinander auf dem Sofa, Ginny schlürfte ihren Tee und Harry schaute zum Fernseher, in dem irgendeine Polizeiserie lief.
,,Willst du mir auch noch sagen, wieso du hergekommen bist, oder soll ich es erraten?", plötzlich machte Harry den Ton leiser und wandte sich seiner Frau zu.
Er hatte bereits anhand ihrer Stimme bemerkt, dass sie etwas mit ihm besprechen wollte. Aber wie Ginny nun einmal war, wollte sie die Dinge immer zum richtigen Zeitpunkt klären.
Sie lachte leise. ,,Du hast Recht, ich will dir tatsächlich etwas sagen."
,,Na dann sag es mir.", Harry rutschte ein Stück weiter zu ihr und nahm ihre Hand.
Ginny stellte ihre Tasse wieder auf dem Tisch ab und machte es sich selbst etwas gemütlicher auf dem Sofa. Dabei legte sie den Kopf so schräg, dass ihr Handtuch herunterrutschte und ihre nassen Haare auf ihre Schultern fielen. Im nassen Zustand waren sie sogar noch dunkler, schienen fast ein bisschen braun zu sein.
,,Weißt du noch, wie ich gesagt habe, dass ich aufhöre zu arbeiten, als Lily geboren wurde?"
Harry nickte. ,,Ja. Und so haben wir es ja auch gemacht. Du wolltest zu Haus bei den Kindern bleiben, damit sie immer ein Elternteil zu Hause wissen können."
Nun war es Ginny, die nickte. ,,Lily kommt in zwei Monaten in die Schule. Und dann ist das Haus wieder so leer. Teddy ist in Hogwarts und Jamie und Al gehen beide schon zur Schule. Ich wüsste gar nicht, was ich den ganzen Tag mit mir anfangen sollte, jedenfalls nicht den Vormittag über."
Ginny stotterte so viel unzusammenhängendes Zeug, dass Harry ihre Hände fester umschloss.
,,Gin.", meinte er dann.
Sie sah ihn an.
,,Du willst wieder arbeiten gehen?", fragte er sanft.
Ginny nickte heftig. ,,Ja, aber nur halbtags. Nur solange die Kinder in der Schule sind. Ich will nicht, dass sie nach der Schule in ein leeres Haus kommen."
,,Okay.", Harry lächelte. ,,Und was hast du dir vorgestellt? Willst du wieder zurück zum Qudditsch?"
Ginny seufzte lange, ehe sie antwortete: ,,Nein. Ich liebe Quidditsh sehr, aber ich wäre nicht in der Lage, mich dem Team und der Familie gleichermaßen zu widmen. Weißt du, ich dachte immer, dass ich einen Vollzeitjob und Kinder locker unter einen Hut bekomme und theoretisch würde ich das auch schaffen, aber in dem Moment in dem Teddy zu uns kam, wusste ich, dass mein Fokus immer auf der Familie liegen wird. Ich denke, das kannst du einfach nicht ausstellen, wenn du in einer so großen Familie aufwächst, wie ich."
Harry nickte verstehend.
,,Und spätestens als James geboren wurde, wusste ich, dass ich nur noch so lange spiele, wie ich meinen Kindern mehr Aufmerksamkeit als der Arbeit schenken kann. Und mit Lily war dieses Maß erreicht, also habe ich aufgehört. Aber jetzt möchte ich wieder anfangen. Ich habe mich bereits mit dem Tagespropheten zusammengesetzt und sie bieten mir eine Journalistenstelle an, in der ich halbtags arbeiten kann. Und ich denke, ich werde den Job annehmen."
,,Das finde ich super. Ich bin stolz auf dich Gin.", Harry drückte seiner Frau einen sanften Kuss auf die Lippen.
Ginny lehnte sich dem Kuss entgegen. Eigentlich hatte sie damit gerechnet, dass Harry versuchen würde, es ihr auszureden. Sie alle wussten, dass Ginny nie wieder arbeiten musste, Harry verdiente gut genug. Aber Harry kannte seine Frau auch gut genug, dass er wusste, dass es ihr nicht guttun würde, wenn sie den ganzen Tag nichts zu tun hätte. Ginny brauchte Abwechslung und Action, sonst langweilte sie ich zu Tode.
,,Wenn es das ist, das du möchtest, was dich glücklich macht, dann unterstütze ich dich. Das weißt du doch.", flüsterte er.
Ginny schmiegte sich an seine Brust. ,,Ich weiß und deswegen liebe ich dich."
Harry lächelte. Seine Hand strich Ginny immer wieder durch das nasse Haar, während sie wieder nach ihrer Tasse griff.
,,Schön, dass wir das geklärt haben.", sagte sie.
Harry hob einen Augenbraue. ,,Das mussten wir klären?"
,,Naja, ich wollte dir wenigstens davon erzählen." kicherte Ginny.
Ihr Mann verdrehte daraufhin einfach nur die Augen, weil er nicht wusste, was er antworten sollte, ohne direkt in Schwierigkeiten zu geraten.
,,Harry?"
,,Hmm?"
,,Ich liebe dich."
,,Ich liebe dich auch."
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