Februar 2010
Dieses Kapitel ist für Marionkliss .
„Harry, da war ein Brief für dich im Briefkasten. Ist vom Ministerium.", Ginny besah sich den Brief von alles Seiten, als sie wieder ins Haus kam.
„Was?", Harry wirkte etwas verdutzt, als er den Brief seiner Frau entgegennahm. Mit einer schnellen Bewegung hatte er den Umschlag geöffnet und das Papier herausgezogen. James und Albus waren beide im Kindergarten und Harry hatte heute frei. Lediglich Lily war im Haus, doch sie schlief. „Und was ist es?", wollte Ginny wissen.
„Ich werde zu Gericht vorgeladen. Dolores Umbridge soll vielleicht entlassen werden.", brachte Harry tonlos hervor. Er konnte nicht galuben, dass eine so schreckliche Person wie Umbridge wieder auf freien Fuß kommen sollte. Sie hatte so viel schlimmes vollbracht und unterstütz, da war es nur fair, wenn sie für de Rest des Lebens im Gefängnis saß
„Und was hast du damit zu tun.", Ginny warf einen schnellen Blick auf Lily, dann setzte sie sich neben ihren Mann aufs Sofa.
„Ich soll als Zeuge aussagen. Und ob ich der Meinung bin, dass sie noch länger in Azkaban bleiben soll."
„Und was wirst du sagen?", Ginny lehnte sich gegen die Schulter ihres Mannes und nahm ihm den Brief aus der Hand, um ihn selbst zu lesen.
„Natürlich, dass sie im Gefängnis bleiben soll. Ich denke, dass ich sowohl als Auror und auch als eines ihrer Opfer gut einschätzen kann, ob sie wieder auf freien Fuß gehört.", ein schneller Blick auf seine Hand erinnerte ihn wieder an die Schmerzen, die er damals gehabt hatte. Immer noch zeichneten sich feine, hellen Linien auf seiner Hand ab, die man mit ganz viel Mühe noch als Buchstaben identifizieren konnte. Auch wenn es etwas verblasst war, wusste er immer noch ganz genau, was einmal dort gestanden hatte.
„Da stimme ich dir zu. Die gute Frau tickt nicht mehr ganz sauber. Sie muss unbedingt in Askaban bleiben. Sie ist eine Gefahr für viele Leute da draußen.", stimmte Ginny zu. Sie selbst konnte sich nur zu gut an die Schreckensherrschaft des pinken Drachen erinnern. Es war eines der schlimmsten Jahre in Hogwarts gewesen, denn so viele Regeln, wie Umbridge aufgestellt hatte, konnte sich niemand merken.
„Wann ist der Prozess denn?", fragte die rothaarige Hexe weiter.
„Morgen schon. Merlin, das ist echt kurzfristig.", murrte Harry.
„Wahrscheinlich wurde der Brief schon vor Tagen abgeschickt und ist jetzt erst gekommen. Deswegen benutzen wir Eulen, die bringen die Post schnell und zuverlässig, anders als diese Briefträger.", Ginny drückte ihrem Mann einen Kuss auf die Wange, dann stand sie auf und ging in die Küche, um das Mittagessen vorzubereiten. Nun, da Harry mit seinen Gedanken allein war, begann er nachzudenken. Dabei lag sein Blick sanft auf seiner Tochter. Wenn Umbridge freigesprochen werden würde und das Gefängnis verlassen dürfte, würde sie erneut die Chance haben, als Lehrerin in Hogwarts zugelassen zu werden. Andererseits vertraute Harry McGonagall und die würde Umbridge bestimmt nicht wieder einstellen. Auch der Zaubereiminister war nun ein anderer als damals, was bedeutete, dass Umbridge auch damit rechnen musste, keine Unterstützung vom Ministerium zu haben. Kingsley würde sich sicher auch gegen sie aussprechen. Und trotzdem hatte sie die Abteilung zur Verfolgung von Muggelgeborenen geleitet, hatte aktiv daran teilgehabt, auch wenn zum Glück nicht viel schlimmes passiert war. Und das konnte Harry auf keinen fall verzeihen. Nur weil sie sich im Gefängnis von ihrer guten Seite gezeigt hatte, von der Harry allerdings stark bezweifelte, dass sie überhaupt existierte, hieß das nicht, dass sie ihre neu gewonnene Freiheit nichts ausnutzen könnte. Harry war sich sicher, dass sie nach wie vor eine Gefahr darstellte, vor allem für Muggelgeborene wie Hermine. Schon alleine der Gedanke daran, dass seiner besten Freudin etwas passieren könnte, würde Umbridge wieder freikommen, ließ ihn erschaudern.
„Mach dir nicht so viele Gedanken Liebling. Es wird schon alles gut gehen okay?", Ginny schien seine Gedanken lesen zu können.
„Ist gut.", Harry seufzte leicht, lächelte seine Frau dann liebevoll an und wandte seinen Blick wieder Lily zu.
„Und Mr. Potter, denken Sie, dass die Verurteilte weiterhin eine Gefahr darstellt?", der Mann in dem langen schwarzen Mantel starrte Harry direkt in die Augen.
„Ja, davon bin ich fest überzeugt.", er nickte.
„Und das sagen Sie nicht nur, weil auch Sie Opfer ihrer Foltermethoden als Lehrerin geworden sind?", harkte der Mann weiter nach.
Nun schüttelte Harry den Kopf. „Natürlich spielt das auch eine Rolle, aber durch meine Arbeit als Auror kann ich persönliche Gefühle bei so etwas außen vor lassen. Meine Erfahrung in meinem Beruf sagt mir, dass es für das Wohl vieler Menschen am besten ist, wenn sie weiterhin verwahrt wird."
Ohne das er kontrollieren konnte, wanderte sein Blick zu seiner ehemaligen Lehrerin. Sie war in den letzten Jahren unglaublich gealtert, doch das hatte auch bei Sirius feststellen können. Er hatte Fotos von seinem Patenonkel gesehen, kurz bevor er nach Askaben gebracht wurde. Auf den Fotos sah Sirius jung aus, doch als er endlich geschafft hatte, zu fliehen, hatte man ihm sein eigentliches Alter nicht mehr ansehen können. Er sah immer mindestens zehn Jahre älter aus, als er es eigentlich war. Und bei Umbridge war es das selbe. Ihre Haare waren mittlerweile mehr grau und ihre sonst so Pinke Kluft hatte sich in einen schwarzen Gefängnisanzug verwandelt. Ihr Gesicht war eingefallen und Harry kam es fast so vor, als wäre sie geschrumpft. Äußerlich hatte sie ihre gesamte Stärke verloren und sah nun schwach und gebrechlich aus. Doch das Aussehen konnte den erfahrenden Mann nicht täuschen. Er hatte in seinem Leben schon so viele Menschen gesehen, die er immer nach ihrem Aussehen beurteilt hatte und nicht nach dem, was in ihnen steckte, ob es nun gut oder böse war. Doch mit der Zeit hatte er gelernt, dieses Innere zu erkennen und in Dolores Umbridge sah er die Verkörperung allen Bösen.
„Ich danke Ihnen für ihre Kooperation. Sie dürfen den Zeugenstand nun verlassen.", der Mann in der Robe nickte Harry zu, der daraufhin aufstand und sich wieder in die Zuschauerreihen begab. Er fand einen Platz neben einer Angestellten im Ministerium, an die er sich noch schwach erinnern konnte. Damals, als er, Ron und Hermine ins Ministerium infiltriert hatten, war ihnen die Frau über den Weg gelaufen und ihre markanten Gesichtszüge waren Harry in Erinnerung geblieben. Sie lächelte ihn freundlich an und er lächelte zurück.
Schweigend saßen sie nun da und verfolgten die weiteren Zeugenaussagen. Nur wenige sprachen sich für einen Freispruch aus. Schließlich war der Zeitpunkt gekommen, an dem das Gremium über das Urteil abstimmte.
Und das Ergebnis war mehr als eindeutig: Dolores Umbridge wird ihre Zeit weiter in Askaben verbringen und wird nicht freigespriochen
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