Februar 2004
Angelina seufzte, als sie sich auf dem Sofa auf die andere Seite drehte. Seit heute morgen war ihr unglaublich schlecht. Okay, vielleicht nicht nur heute, aber heute war es am schlimmsten. Am liebsten wäre sie jetzt bei ihrem Mann im Laden. Mit einem leisen Seufzen nahm sie das klingelnde Telefon ab und hielt e an ihr Ohr. ,,Hey Mom.", sie seufzte. ,,Geht es dir immer noch nicht besser Liebes?, ihre Mutter klang besorgt. ,,Nicht wirklich. Mir ist noch schlechter als in den letzten Tagen.", beklage Angelina sich. ,,Hattest du in der letzten Zeit Sex mit George?", ihre Mutter stelle diese Frage, als ob es das normalste der Welt währe. ,,Mom!", Angelinas Stimme schoss in die Höhe. ,,Was denn?"
,,Du sollst mich sowas nicht fragen."
,,Aber es kann doch sein, dass du schwanger bist oder nicht?"
Eine lange Pause entstand zwischen den beiden. ,,Das kann nicht sein. Wir verhüten immer. Und wenn ich immer sage, dann meine ich auch immer.", protestierte Angelina. Ihre Mutter lachte. ,,Mach doch einfach einen Schwangerschaftstest. Dann werden wir es ja sehen.", damit legte sie auf und ließ ihre Tochter am anderen Ende der Leitung ratlos sitzen. ,,Na super.", Angelina seufzte, dann wählte sie die Nummer von Ginny. Abnehmen tat Harry. ,,Ja?", fragte der Schwarzhaarige. Er hörte sich an, als ob er gerade erst aufgestanden war, was sogar der Fall sein könnte, schließlich war es zwölf Uhr an einem Samstag. ,,Ist Ginny da?", wollte Angelina wissen. ,,Ja. Ich reich dich eben weiter.", damit verstummte die Stimme des Mannes und Ginny meldete sich. ,,Wer ist da?", wollte sie wissen. ,,Angelina."
,,Oh hey, wie geht's?", Ginny kicherte etwas. ,,Es war schon mal besser. Wie geht es dir?", Angelina machte es sich auf dem Sofa bequem und kuschelte sich in die Kissen. ,,War auch schon mal besser. Mir ist gefühlt den ganzen Tag schlecht, aber das ist in Ordnung. Aber nun zu dir. Was verschafft mir die Ehre deines Anrufes.", meinte Ginny. ,,Hast du zufällig noch einen... einen Schwangerschaftstest.", fragte Angelina dann leise. Sie konnte hören, wie Ginny am anderen Ende der Leitung stark einatmete. ,,Äh, ja habe ich. Soll ich ihn dir bringen?", murmelte sie dann ungläubig. ,,Das wäre super, danke.", damit legte Angelina auf und ließ sich endgültig in die Kissen sacken. Keine Sekunde später tauchte Ginny im Kamin auf, eine kleine Packung in der Hand. Die beiden Frauen nahmen sich fest in den Arm. ,,Du hast also den Verdacht?", Ginny hob eine Augenraue und reichte ihrer Freundin die Packung. ,,Ja.", Angelina seufzte. ,,Weiß mein Bruder davon?", Ginny verschränkte die Arme vor der Brust und lächelte sanft. ,,Nein. Und ich werde ihm auch erst etwas davon sagen, wenn dieser Test positiv ist.", seufzte Angelina. ,,Soll ich hierbleiben und mit dir auf das Ergebnis warten?", Ginny streichelte ihren Arm. Sie wusste ganz genau, was Angelina grade empfand und was für eine Angst sie hatte. ,,Das würdest du machen?", Angelina lachte vor Freude kurz auf, dann schloss sie Ginny in eine feste Umarmung. ,,Natürlich. Das ist doch wohl klar.", Ginny erwiderte die Umarmung, dann ließen sich die beiden Mädchen los und gingen zum Badezimmer. ,,Du wartest hier ja?", fragte Angelina etwas unsicher. Ginny nickte. Dann verschwand Angelina im Bad und Ginny lehnte sich gegen die Wand daneben, ihre Hand auf ihrem leicht geschwollenen Bauch. Ein paar Minuten später kam Angelina wieder aus dem Bad heraus und die beiden Frauen machten es sich wieder auf dem Sofa bequem. ,,Jetzt heißt es Abwarten.", meinte Ginny beruhigend und Angelina lehnte sich langsam zurück. Dann glitt ihr Blick auf Ginnys Bauch. ,,Willst du?", Ginny konnte den Blick ihrer Freundin gut deuten, die nickte und dann ihre Hände auf Ginnys Bauch legte. ,,Wow. Das ist cool.", die dunkelhäutige Hexe grinste. ,,Ja, das schon, aber das bedeutet leider auch, dass ich mir bald andere Klamotten kaufen muss.", kicherte Ginny. Dann saßen die beiden schweigend nebeneinander, bis die Zeit abgelaufen war. ,,Die Stunde der Wahrheit.", mit zitternden Fingern griff Angelina nach dem Schwangerschaftstest. Dann ließ sie ihre Hände sinken und ihr Körper begann zu zittern. Sie drehte ihren Kopf zu Ginny und versuchte gar nicht erst, die Tränen aufzuhalten, die über ihre Wangen liefen. ,,Was? Warum weinst du?", Ginny griff nach dem Test. In dieser Situation war es schwer einzuschätzen, ob es sich um Tränen der Freude oder der Trauer handelte. ,,Oh mein Gott!", schrie Ginny dann, als sie den Test in den Händen hielt. ,,Ich bin schwanger!", quietschte Angelina und ließ sich schluchzend in Ginnys Arme sinken, die ebenfalls weinte, aber die Arme um sie schlang. Beide Frauen bemerkten nicht, das sich die Tür öffnete und somit die Hinterzimmer des Ladens mit lauten Kinderstimmen durchflutete. Auch bemerkten sie nicht, das George den Raum betrat und verdutzt stehen blieb, als er seine Schwester und seine Frau in einer engen Umarmung sah. Schnell hatte er festgestellt, dass beide am weinen waren und das nicht nur etwas. Leise schloss er die Tür hinter sich und sofort erstarben die Stimmen aus dem Laden. ,,Was ist denn hier los?", fragte er dann. Ginny und Angelina erschraken dermaßen, dass sie mit einem lauten Schrei auseinanderfuhren und aufsprangen. ,,Gott! Erschreck uns doch nicht so!", schrie Ginny ihren Bruder an, der sie kurz in den Arm nahm, dann aber zu seiner Frau ging und ihr beide Hände an die Wangen legte. Seine Finger glitten über ihre weiche Haut und wischte ihr die Tränen weg. Dann hauchte er ihr einen Kuss auf die Stirn. ,,Was ist los?", fragte er nochmals. ,,Ich denke, das solltet ihr lieber allein klären.", beschloss Ginny. Sie stieg in den Kamin, murmelte ein paar Worte und schon war sie verschwunden. Angelina und George blicken noch einen Augenblick auf die Stelle, wo sie eben noch gestanden hatte, dann wandten sie sich wieder einander zu. ,,Also?", Georges Stimme war sanft und doch etwas ängstlich. Er kannte Angelina sehr gut und wusste, dass einen Grund geben musste, wenn sie weinte. ,,Können wir uns setzten? Bitte?", Angelina führte ihren Ehemann zum Sofa und gemeinsam setzten sie sich. ,,Also, was ist jetzt los? Wieso habt ihr beide so geweint?", fragte George sanft, seine Hände immer noch an Angelinas Gesicht. ,,Es ist alles gut, mach dir bitte keine Sorgen.", sie lächelte sanft. ,,Aber..."
,,Wirklich, alles gut. Es waren Freudentränen.", beruhigte Angelina ihn. ,,Ach ja? Was ist denn so schön?", George ließ seine Hände sinken, knetete sie nun neugierig im Schoß. Wortlos überreichte Angelina ihm den Test, allerdings dauerte es geschlagene fünf Minuten, bis George endlich realisierte, was seine Frau ihm da gegeben hatte. ,,Du bist schwanger?", fragte er dann mit heiserer Stimme. ,,Ich denke schon. Auf jeden Fall sagt das der Test. Aber ich muss natürlich noch zum Arzt...", Angelina wurde von ihrem Mann unterbrochen, der sie schluchzend umarmte. ,,Angie, wir bekommen ein Baby!", schluchzte er, klammerte sich an ihr fest. ,,Ja.", Angelina nickte und schlang die Arme um ihren Mann, ,,Wir bekommen ein Baby."
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