April 2013

Hermine betrachtete den Inhalt ihres Kleiderschrankes. Sie wusste nicht, wieso sie sich so viele Gedanken über ihr Outfit machte, schließlich war es Wochenende und sie hat nicht vor irgendwo hinzugehen. Vielleicht in den Garten, wenn das Wetter das zuließ, doch sonst würde sie den tag mit den Kindern im Haus verbringen. Ron musste noch zum Abend arbeiten, er war bereits aufgebrochen, bevor sie aufgewacht war, doch wie immer hatte er ihr einen kleinen Zettel mit einer süßen Nachricht für den Tag hinterlassen. 

,,Mommy, was ist das?", Hermine zuckte zusammen. 

Sie hatte völlig vergessen, dass ihre Tochter neben ihr stand. Hugo lag, alle viere von sich gestreckt, und gab die skurrilsten Geräusche von sich. 

,,Was meinst du denn, mein Schatz?", Hermine hockte sich zu ihrer Tochter herunter und strich ihr über die wilden, roten Locken. 

,,Na das hier.", Rose trat die letzten Schritte an den Schrank heran und nahm eine Schachtel heraus, die Hermine sofort ein Lächeln auf die Lippe zauberte. 

Sie nahm ihrer Tochter die Schachtel aus der Hand und öffnete sie. Darin lag, ordentlich zusammengefaltet, das Kleid vom Weihnachtsball des Trimagischen Turniers. Sie hatte sich damals in das Kleid verliebt und tat es in diesem Moment erneut. Der lila Stoff war auch nach all den Jahren immer noch genauso kräftig und das Kribbeln, das sie damals verspürt hatte, kehrte zurück.

,,Ist das dein Hochzeitskleid?", fragte Rose ehrfürchtig.

,,Nein mein Schatz. Das ist ein Winterballkleid aus meiner Zeit in Hogwarts.", Hermine nahm sowohl ihre Tochter als auch die Schachtel und stand auf. 

Rose setzte sie auf dem Bett ab, die Schachtel legte sie auf ihren Schoß. Hugo kam nun auch neugierig näher, setzte sich neben seine Schwester und sah dann fragend zu seiner Mutter auf. Diese nahm das Kleid nun vorsichtig aus der Schachtel und hob es hoch. Der Stoff fiel sofort sanft hinunter und entfaltete die gesamte Schönheit des Kleides. Das Lächeln auf Hermines Gesicht wurde noch größer. Ob sie wohl noch hineinpasste?

Plötzlich zuckte eine Idee durch ihren Kopf. Sie ließ das Kleid ein paar Zentimeter sinken und sah ihre Kinder an. ,,Was haltet ihr davon, wenn ihr heute bei Grandma und Granda schlaft?"

,,Ja!", Hugo riss freudig die Arme in die Luft und Rose nickte wild, sodass ihr Locken hüpften. 

,,Gut, dann frage ich gleich mal nach.", Hermine legte das Kleid sorgfältig wieder zusammen und erließ den Raum. 

Anhand der kleinen Schritte, die gleich drauf erklangen wusste sie, dass ihre Kinder ihr folgen. Die beiden unterhielten sich laut lachend über irgendetwas und Hermine wurde wieder einmal klar, wie sehr sie ihre Kinder liebte. Sie waren neben ihren Freunden und ihrer restlichen Verwandschaft das wichtigste für sie und sie war jeden Tag dankbar, dass sie Tisch dafür entschieden hatte, die beiden zu bekommen.

Sobald sie das Telefon in der Hand hielt, klammerten sich auch schon zwei kleine Wesen an ihre Beine. Sie telefonierte kurz mit Molly, die natürlich sofort freudig zustimmte, ihre Enkelkinder für die Nacht zu beherbergen. Die Kinder waren nach dieser Zusage sofort Feuer und Flamme. Hermine begleitete ihre Kinder in ihre Zimmer, um alles nötige für die eine Nacht zusammenzupacken. Und da sie noch einiges zu tun hatte, bis Ron wieder nach Hause kam, war sie froh, dass sie die Kinder bereits jetzt bei ihren Schwiegereltern abgeben konnte. 

Eine halbe Stunde später war sie wieder zu Hause, hängte ihre Handtasche an die Garderobe und zog den Zauberstab. 

,,Na dann wollen wir mal. Das Haus räumt isch schließlich nicht von alleine auf. Und putzen kann ich bei der Gelegenheit auch gleich.", während sie sich auf den Weg in die Küche machte, schwang sie ihren Zauberstab. 

Daraufhin bewegten sich sämtliche Putzmaterialien im Haus und begannen ihren Dienst. Hermine war, was den Haushalt anging, genauso gestrickt wie Harry. Beide waren in Muggel Familien aufgewachsen und erledigten somit alle Hausarbeiten lieber per Hand. Aber an Tagen wie heute, wenn man viel in kurzer Zeit erledigen musste, war Zauberei allerdings ganz praktisch. 

Währen das Haus wortwörtlich von Zauberhand geputzt wurde, machte sich Hermine ans Essen. Sie kannte schließlich ihren Mann und der leibte ihre Kochkünste nun einmal. Außerdem hatten sie das erste Mal seit langem mal wieder einen Abend zu zweit und da wollte sie ein romantisches Abendessen anrichten.

Während das Fleisch im Ofen garte, begab Hermine sich ins Schlafzimmer. Jetzt musste nur noch der letzte Punkt ihres Planes aufgehen, aber eigentlich hatte sie noch die gleiche Figur für damals. Allerdings hatte sie in der Zwischenzeit auch zwei Kinder zur Welt gebracht und das hatte ihren Körper definitiv verändert. Sie war eben keine vierzehn mehr. 

Als sie das Kleid anzog, war es wie erwartet ein wenig zu kurz um die Knöchel. Sie war seitdem schließlich noch fast fünf Zentimeter gewachsen und auch wenn sich das nicht nach viel anhörte, konnte das bei Kleidern schon einiges ausmachen. Nun war der Moment der Wahrheit gekommen. Sie musste den Reißverschluss schließen. Hermine atmete tief durch und zog.

Und tatsächlich. Das Kleid schloss sich. Zwar war es etwas eng, aber es war zu. Sie lächelte. Ein weiterer Wink ihres Zauberstabes und ihre Haare waren gemacht. Und tatsächlich hatte sie auch noch den Schmuck von damals. Fertig angezogen ging sie wieder zurück in die Küche. Ron sollte jeden Augenblick wieder da sein. Also holte die den Braten aus dem Ofen und stellte ihn auf den schön angerichteten Tisch. 

Hermine war zufrieden mit ihrem Werk und war sich bereits jetzt sicher, dass es ein wunderschöner Abend werden würde. 

In diesem Moment ging die Haustür auf. ,,Mine, ich bin wieder zu Hause!"

,,Ich bin  im Esszimmer, Liebling!"

Sie hörte Schritte. ,,Hmm, es richt köstlich! Hast du etwas Braten gekocht?"

Natürlich hatte Ron nur am Geruch erraten, was es zu Essen gab. Sie hörte seine Schritte immer näher kommen und dann stoppten sie plötzlich. Hermine drehte sich um. Der Anblick war Gold wert. 

Ron hatte seine Jacke bereits halb ausgezogen, sie hing in seinen Armbeugen, während seine Augen immer größer wurden und seine Kinnlade schon fast den Boden berührte. 

,,Hermine.", brachte er bloß hervor. 

,,Ja?", unschuldig lächeln kam sie zu ihm und legte ihre Arme um seinen Hals. 

Ron brauchte ein paar Sekunden, um eine Jacke endlich abzustreifen, dann schlang er die Arme um seine Frau und küsste sie. Hermine erwiderte den Kuss freudig. 

,,Du siehst Hammer aus.", flüsterte der Rothaarige. 

,,Danke. Rosie hat das Kleid heute im Schrank gefunden und ich habe mich gefragt, ob es noch passt.", Hermine küsste ihn noch einmal. 

Er lächelte. ,,Und ich bin wahnsinnig froh, dass es noch passt. Du siehst genauso schön aus, wie auf dem Winterball. Und dieses Mal habe ich dich ganz für mich allein."

Die beiden standen noch einen langen Moment eng umschlungen da, ehe Ron seine Frau langsam zum Tisch führte. Er zog den Stuhl zurück, sodass Hermine sich setzten konnte, dann schob er sie wieder heran und setzte sich selbst. 

In seinem Gesicht spiegelten sich tausend verschiedene Versionen von Freude, Überraschung und Liebe wieder. Wenn er es sich recht überlegte, verliebet er sich hier gerade auf ein neues in seine Frau. 

Als sie das Essen beendet hatten, standen sie auf uns räumten mit einem Zauberstabwink auf. Ron zog seine Frau zu sich heran und küsste sie sanft. Dabei bewegte er seinen Zauberstab sanft und schon begann sie Musikanlage ein wunderschönen Walzer zu spielen. Es war zwar nicht genau das Lied, das auf dem Winterball gespielt wurde, aber für seine Zwecke würde es ausreichen. 

,,Für jeden Tanz, den ich jemals mit dir versäumt habe.", flüsterte er, als er ihre Hand auf seine Schulter legte. 

Hermine lächelte, ihre Kopf sank an seine Brust. ,,Ich denke, das kann ich dir verzeihen."

,,Dieses Mal gibt es also keine Vogelschar für mich?", fragte Ron leise, als er begann, sich zur Musik zu bewegen. 

Hermine folgte seinen sanften Bewegungen und schon bald drehten sie sich langsam und die eigene Achse. 

Sie lachte leise. ,,Wenn du das unbedingt willst, können wir das einrichten. Aber ich habe keinen Grund, die die Augen auspacken zu lassen."

,,Das finde ich auch sehr gut. Ich liebe dich.", damit hob Ron das Kinn seiner Frau und im nächsten Moment trafen ihre Lippen in einem innigen Kuss aufeinander. 


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