5. Sie ist hier?!

1 Woche später

Elijah's POV.

Ich war gerade auf dem Weg zu Freya, als vor mir Aurora aus Niklaus' Zimmer kam und ihren BH-Träger zurechtzupfte. Ich seufzte und steckte meine Hände in die Taschen meiner Hose. Der Blick durch seine offene Zimmertür verriet mir, dass er schon wieder am Malen war. Das, und sich mit Aurora zu vergnügen, waren seine liebsten Beschäftigungen in der letzten Zeit.

Ich wusste genau, dass ihm momentan genau eine Sache besonders zu schaffen machte.

Nein, nicht die Prophezeiung, dass die Mikaelson durch einen Freund, einen Feind oder die Familie fallen sollten.

Auch nicht, dass unsere Schwester entführt wurde und wir nur wussten, dass sie in einem Sarg irgendwo am Meeresgrund lag.

Und nein, auch nicht der drohende Krieg zwischen unseren Blutlinien.

Sondern eine gewisse Person, die er vor vier Jahren zu ihrer eigenen Sicherheit zurückgelassen hatte. Und zwar Danielle.

Eigentlich wollte ich es ihm nicht mitteilen, nachdem er Hayley so lange Zeit hat leiden lassen. Sie musste die ganzen Monate in ihrer Wolfsform verbringen und konnte nur an Vollmond ihre Tochter Hope sehen. Davina hatte zwar ihren Fluch wieder aufgehoben und Hayley war mit Hope und Jackson gegenüber von unserem Anwesen in ein Appartement eingezogen, jedoch hatte ich es ihm immer noch nicht wirklich verziehen.

Aber er verfiel wieder in seine schlimmsten Formen.

Schließlich atmete ich hörbar aus und betrat sein Zimmer.

"Niklaus, wir müssen reden."

"Du siehst doch, ich bin beschäftigt", antwortete er und konzentrierte sich weiter auf sein Gemälde.

"Eigentlich wollte ich es dir nicht sagen, aber es geht so nicht mehr weiter." Ich fing einfach an zu reden, da ich wusste, dass er mir sowieso zuhören würde. Egal wie zerstritten wir auch momentan waren. Er kommentierte dies mit einem lauten Seufzen und drehte sich zu mir. "Ich weiß nicht wie ich es erklären soll-"

"Elijah komm auf den Punkt!", unterbrach Klaus mich und verdrehte seine Augen.

"Vor einer Woche war ich auf dem Maskenball der Strix und dort habe ich Danielle gesehen." Als er diesen Namen hörte wurde er hellhörig und riss seine Augen auf. "Du hast ihren Namen seit drei Jahren nicht mehr ausgesprochen und mich gebeten ihn dir gegenüber nicht zu erwähnen, aber jeder sieht wie schlecht es dir geht."

"Sie ist hier?! Wie konntest du mir das nicht sagen? Wo ist sie?", brüllte er und sprang auf.

"Beruhige dich Bruder. Wie du momentan vielleicht mitbekommen hast ist es nicht der beste Zeitpunkt für alte Bekannte hier in New Orleans. Ich erinnere an die Prophezeiung. Außerdem war sie... sie war nicht sie selbst", erklärte ich ihm ruhig und legte meine Stirn in Falten.

"Wie meinst du das?"

"Sie hat mich nicht erkannt", antwortete ich nachdenklich. Niklaus lachte nur und fuhr sich über die Augen.

"Elijah, du redest völligen Unsinn. Wieso sollte sie dich nicht erkennen?", entgegnete er mir.

"Ich sage es dir, Niklaus. Sie hat mich nicht erkannt", wiederholte ich mit Nachdruck und versuchte meine Aussage mit einer Handgeste zu unterstreichen. "Aber sie war es."

"Na gut." Er nahm sich seine Jacke und wollte den Raum verlassen.

"Wohin willst du?", fragte ich ihn verwirrt.

"Sie finden, natürlich!"

*

Ein paar Stunden später

Danielle's POV.

Seit einer Woche hatte ich nun nichts mehr von Marcel gehört, bis heute. Vorhin hatte mich eine Nachricht erreicht, in der er mir mitteilte, dass seine Bekannte, die den Hexenzirkel leitete, nun verbannt wurde. Heißt sie hatte keinen Zugriff mehr auf die Ahnenmagie und konnte mir meine Erinnerungen nicht mehr zurückbringen. Damit war unser Deal geplatzt.

Nun saß ich hier in der letzten Ecke des Rousseaus und ertrank meine Sorgen im Alkohol. Schon seit einiger Zeit war hier ein wenig Aufruhre, da sich ein Mann sehr laut mit einer Gruppe am anderen Ende der Bar unterhielt. Ich ignorierte das jedoch voll und ganz und versank lieber in meinem Selbstmitleid.

Meine Aufmerksamkeit wurde auf einen Mann gelenkt, der sich am anderen Ende des Tresens mit der blonden Barkeeperin unterhielt. Er hatte dunkelblonde kurze Haare, die sich in den Enden lockten. Seine Stimme klang dem Mann von vorhin, der sich mit der Gruppe stritt, ziemlich ähnlich.

"Camille, ich brauche deine Hilfe." Er zeigte der Barkeeperin ein Bild, das er sich eben aus der Brusttasche seiner Jacke geholt hatte. "Hast du sie schon mal gesehen?"

Die junge Frau nickte sofort. "Da hinten ist sie." Sie deutete mit einem Finger auf mich. Der Blick des Mannes traf meinen und ein Schauer durchfuhr mich. Sofort sah ich ertappt wieder auf mein Bourbonglas vor mir. Mist, ich hatte gelauscht! Vorsichtig wagte ich einen Blick nach rechts, um sicherzugehen, dass nicht doch noch eine Person neben mir saß und die beiden diese meinten. Aber nein.

Ich merkte wie der Mann auf mich zu kam und betete, dass er nicht doch eine andere Person suchte. Auf einmal spürte ich eine eiskalte Hand auf meiner Schulter, die mich wahnsinnig zusammenfahren ließ.

"Danielle?", ertönte die hoffnungsvolle Stimme des Mannes hinter mir. Langsam drehte ich mich um und sah ihm in seine blau-grünen Augen, die so viel Freude und Hoffnung ausstrahlten, aber zugleich auch schon so seelenlos und gebrochen waren.

Ich musste mich erst wieder sammeln, um dann zu antworten. Wieso verschlug er mir so die Sprache? "Ja?", kam es kleinlaut von mir. "Und Sie sind?" Schlagartig war die Hoffnung in seinem Blick verflogen.

"Du kennst mich wirklich nicht", stammelte er und ließ sich haareraufend auf einen Barhocker neben mir fallen.

"Sollte ich?", fragte ich unsicher.

Ein schlichtes und frustriertes "Ja" kam von ihm.

"Wer sind Sie denn? Vielleicht kenne ich Sie doch", versuchte ich es vorsichtig.

"Wer ich bin?", lachte der Fremde auf. "Ich bin Klaus Mikaelson!" Nun war ich die, die geschockt darein blickte. "Wie kann es sein, dass du mich nicht kennst", murmelte er leise und betrachtete mich.

"Ich weiß nur, dass Sie ein böshaftes und skrupelloses Wesen sind. Mehr nicht", entgegnete ich ihm und diese Worte schienen ihn sehr zu treffen. "Sollte ich noch mehr über Sie wissen?"

"Ja, das solltest du..."

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