2. New Orleans?!
"New Orleans?!", wiederholte Mia jetzt schon zum zweiten Mal. "Was macht er denn da?"
"Vielleicht lebt er dort?", entgegnete ich lachend und sie zog ein beleidigtes Gesicht.
"Du hast seit einem Jahr keine neue Spur von ihm und jetzt plötzlich weißt du, dass er in New Orleans lebt?", fragte sie mich skeptisch und zog ihre Augenbrauen zusammen.
"Möglicherweise lebt er ja nicht in New Orleans, aber mir könnte dort jemand weiter helfen", erklärte ich. Schon wieder musste ich ein Stück der Wahrheit geheimhalten, aber ich wollte sie nicht mit meinem übernatürlichen Kram belasten.
"Und wann möchtest du fliegen?"
"Ich habe mir heute früh direkt einen Flug gebucht. Geht in zwei Stunden", antwortete ich ihr.
"Was?", quiekte sie erschrocken auf. "So bald?" Sie lief direkt um den Thresen und umarmte mich. "Viel Glück und melde dich mal. Meine Nummer hast du ja", murmelte sie in meine Haare und ich nickte nur.
Ich legte ihr das Geld für mein Getränk auf die Holzplatte und zog meine Jacke an. Zum Abschied winkte ich ihr noch einmal und ging dann auch schon zu meiner Wohnung, um mein Gepäck zu holen.
*
15 Stunden war ich geflogen mit 2 Zwischenlandungen, doch jetzt war ich endlich angekommen. Ich wusste nicht wie lange ich hier bleiben würde und nahm mir deswegen ein Hotelzimmer. Sicherlich würde ich Klaus hier schon finden, aber ich war mir nicht sicher, ob er mir überhaupt helfen würde.
Ich fühlte mich jedoch direkt wie Zuhause, da mein Hotel mitten im French Quater lag. Nachdem ich mein Gepäck in mein Zimmer gebracht hatte, ging ich auf die Straße. Jedes Haus war wunderschön und an jeder Ecke wurde Musik gespielt und getanzt. Denn ich befand mich direkt auf der Partymeile der Bourbon Street. Ohne großartiges Ziel lief ich durch die Mengen und fand eine Bar namens "Rousseaus". Es erinnerte mich ein wenig an den Mystic Grill, aber war um einiges größer.
Ich setzte mich auf einen Barhocker und winkte die blonde Kellnerin zu mir.
"Was darf ich dir bringen?", fragte sie lächelnd und ich bestellte mir schlechtweg einen Bourbon. Zügig kam sie wieder und stellte mir das Glas hin.
Ein junger Mann setzte sich neben mich. Er war eindeutig ein Vampir, da ich das getrocknete Blut an seinem schwarzen Pullover roch. Jedoch sah ich ihn nur aus dem Augenwinkel an und schenkte ihm keine weitere Aufmerksamkeit.
Er musterte mich ebenfalls und fragte mit einem dreckigen Grinsen auf den Lippen: "Kennt man sich?"
Ich schüttelte nur den Kopf und sah weiter starr nach vorne. "Nein, kennt man nicht."
"Dann würde ich das gerne ändern", grinste er und rutschte näher zu mir. Der Typ geht mir jetzt schon auf die Nerven.
"Lass mich in Ruhe sonst muss ich dich manipulieren", fauchte ich und würdigte ihn immer noch keines Blickes.
"Ich bin ein Vampir und dazu auf Eisenkraut, Süße. Das funktioniert bei mir nicht", antwortete er grinsend. Wirst du gleich sehen wie das nicht funktioniert!
Schließlich drehte ich mich doch zu ihm. Ich nahm grob sein Kinn und zog es näher an mein Gesicht. Ich sah ihm tief in die Augen und sagte: "Lass mich in Ruhe." Dabei betonte ich jedes einzelne Wort extra. Er nickte hypnotisiert, stand auf und verließ die Bar.
*
Nachdem ich mittlerweise die halbe Bar nach Klaus Mikaelson befragt hatte, ließ ich mich wieder erschöpft auf den Barhocker fallen. Entweder ich habe einfach nur die falschen Leute befragt, oder ihn kennt ihr wirklich niemand.
Wieder setzte sich jemand mich, doch schien um einiges mehr Anstand zu haben. "Du bist neu hier, oder?"
"Richtig", antwortete ich trank einen Schluck aus meinem Glas.
"Mein Name ist Marcel", stellte er sich vor und reichte mir seine Hand.
Ich drehte mich zum ersten Mal zu ihm um. Er war ein junger Mann, vermutlich auch ein Vampir, mit dunkler Hautfarbe, muskulös gebaut und eigentlich recht hübsch.
Ich schüttelte seine Hand und lächelte kurz. "Danielle."
"Wieso konntest du meinen Kumpel manipulieren? Was bist du?", fragte er mit einem Gesicht, das ich nicht so recht deuten konnte. Auf der einen Seite war er neugierig, hatte aber auch Respekt.
Ich lachte nur kurz auf, bevor ich antwortete. "Ich bin ein sehr alter Vampir."
"Und was suchst du hier in New Orleans? Hier ist es nicht gerade friedlich für Vampire."
"Ich suche nach Klaus Mikaelson", antwortete ich mit fester Stimme.
"Ich glaube nicht, dass Klaus dazu Zeit hat", entgegnete er mir lachend. Plötzlich gingen bei mir sämtliche Alarmglocken an.
"Du kennst ihn?", fragte ich und meine Stimme überschlug sich halb.
"Mehr als mir lieb ist", lachte er verbittert. "Wieso?"
"Mir wurden Erinnerungen genommen. Entweder er hat etwas damit zu tun oder ich brauche dabei seine Hilfe", erklärte ich und wunderte mich im nächsten Moment wieso ich ihm das gleich so offen erzählt habe.
"Möglicherweise kann ich dir dabei behilflich sein. Sag mir trotzdem wieso du meinen Kumpel trotz Eisenkraut manipulieren könntest."
"Genauer gesagt bin ich ein Urhybrid. Erst war ich der erste Vampir, den es gab. Ich kann trotz Eisenkraut manipulieren, egal ob Mensch oder Vampir. Mir schadet weder die Sonne noch Eisenkraut und ich kann ungebeten in Häuser eintreten", antwortete ich ihm und er staunte nur.
"So jemanden wie dich habe ich ja noch nie getroffen. Wäre es möglich einen Deal zu schließen?", fragte er mit einem diabolischen Grinsen.
"Na dann schieß mal los."
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