18. Töte sie!

"Ich schätze Freya hatte noch kein Glück bei der Suche nach der Hexe." Bereits aus einigen hundert Metern Entfernung drang mir Klaus' Stimme an die Ohren.

"Nicht in den sieben Minuten nach deiner letzten Nachfrage", seufzte Elijah.

"Auroras Beteiligung ändert alles. Hätten Aya und die Strix die Weißeiche wärst zumindest du kein Ziel, aber bei der Waffe in Auroras Händen..."

"Wen versucht sie wohl zuerst von uns zu töten? Du hast ihr Herz gebrochen, ich ihren Verstand", erwiderte Elijah.

"Und ich habe ihren Bruder auf dem Gewissen", grinste ich und betrat das Anwesen.

"Ich dachte du verschwindest?", fragte Klaus verwundert, als ich mich neben ihn an die kleine Bar im Vorhof stellte.

"Nicht bevor ich diese Schlampe eigenhändig umgebracht habe", fauchte ich, griff nach seinem Glas Bourbon und kippte es mir mit einem Schluck den Rachen hinunter.

"Normalerweise stellen wir für unsere engen Bekannten die Bedrohung dar. Seltsames Gefühl diese verstauschten Rollen, nicht wahr?", schmunzelte Klaus und schenkte mir ein neues Glas ein.

"Ironie habe ich schon immer gehasst", entgegnete ich giftig und rollte mit den Augen. Aurora wird aus dieser Aktion nicht mehr lebend hinauskommen. Das ist sicher.

*

"Nein, nein, bitte tun Sie mir nicht weh", wimmerte die junge Frau mit zitternder Stimme und drückte sich näher an die Wand hinter sich. Ihr Blick war jedoch immer starr auf die leblosen Körper ihrer beiden Freunde gerichtet.

"Liebes, die beiden reichen mir leider noch nicht zum Frühstück", entgegnete ich und strich ihr eine Haarsträhne aus ihrem verschwitzten und verängstigten Gesicht. Nach einem kurzen erschrockenen Aufschrei als ich meine Zähne in ihrem Hals versenkte, wurde ihr Körper auch nach kurzer Zeit immer schlaffer.

Als plötzlich mein Handy klingelte ließ ich von ihrem leblosen Körper ab und warf ihn zu den anderen. Zügig wischte ich mir meine Hände an meiner dunklen Jeans ab und griff nach meinem Telefon in meiner Tasche.

"Sind Klaus und Elijah bei dir? Ich habe schon zu lange nichts von ihnen gehört." Marcel war am anderen Ende der Leitung und klang ziemlich aufgebracht.

"Wieso sollten sie bei mir sein?", fragte ich verwundert und hatte bereits eine Vorahnung.

"Sie haben es dir also nicht gesagt. Freya hatte eine Spur wo sie Aurora aufhalten könnte. Nach einiger Zeit meldete sie sich nicht mehr, also wollten sie selbst gehen." 

Mein Verdacht bestätigte sich. Eigentlich hatten mir beide gestern Abend versichert, dass sie mich in alle Suchen von Aurora miteinbeziehen, aber anscheinend nahmen sie ihr Versprechen nicht allzu Ernst.

"Schick mir die Koordinaten. Ich kümmere mich drum", seufzte ich und legte auf.

*

Die Koordinaten, die mir Marcel sofort zukommen ließ, führten mich in einen abgelegen Laubwald. Hier befand sich nichts, außer das Laub, das unter meinen Füßen raschelte und knisterte. Zügig setzte ich meinen Weg fort. Ich wusste nicht genau wo sie waren. Also musste ich mich um so mehr auf Stimmen, Herzschläge oder den Geruch von Blut konzentrieren.

"Du hättest nicht wieder kommen sollen."

Der Fetzen eines Gespräches drang mir von rechts ans Ohr. Sofort schnellte mein Kopf herum und mein Schritt verschnellerte sich. So ungern wie ich es auch zugebe, aber ich wusste sofort, dass es sich bei dieser Stimme um Klaus handelte.

Als ich mich den beiden Personen näherte, konnte ich tatsächlich feststellen, dass es wirklich Klaus und Aurora waren. Aurora fixierte mit ihrem Fuß Klaus auf dem Boden und richtete eine Waffe auf sein Herz. Bestimmt handelte es sich dabei um ein Geschoss mit Patronen aus Weißeiche.

Ich konnte Klaus nicht sterben lassen. Dann würde ich mein Amulette nie wieder sehen.

In Vampirgeschwindigkeit rannte ich auf den Rotschopf zu und umfasste fest ihren Hals.

"Na, freust du dich mich wieder zu sehen?"

Aurora fuhr herum und holte mit ihrer Waffe zu einem festen Schlag aus, der mich direkt am Kopf traf. Danach wollte sie mich mit einem Tritt auf den Boden befördern, doch ich konnte schnell genug ausweichen.
Ein schneller Schlagabtausch folgte, bei dem ich eindeutig im Vorteil war. Doch ein kurzer Moment reichte aus, bei dem sie mir einen Tritt gab, woraufhin ich hart auf dem Boden landete. Sie warf ihre Haare nach hinten und sah mich teuflisch an.

Gerade als sie ihre Waffe auf mich richtete, kam Klaus von hinten und probierte sie ihr wegzunehmen. Dabei löste sich ein Schuss, der mich direkt in den Brustkorb traf. Erschrocken schnappte ich nach Luft und fasste an die Stelle an meinem Herzen, an der immer mehr Blut austrat.

"Danielle...", hauchte Klaus und fixierte mich geschockt. Aurora sah ebenfalls erschrocken auf mich und verschwand dann im Wald. Klaus rannte zu mir und ließ sich neben mich fallen. Direkt griff er in die Wunde und probierte die Patrone herauszuholen.

"Es hat dein Herz knapp verfehlt."

"Lass mich", presste ich schmerzverzerrt hervor. "Töte sie!"

"Ich werde dich nicht zurücklassen, Liebes", entgegnete er trotzig und probierte immer weiter. Ich versuchte mich zu wehren, damit er Aurora folgte und sie endlich tötete. Doch plötzlich packte er meinen Kopf und drehte ihn ruckartig zur Seite um.

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Hallo ihr Lieben!
Lange ist's her...
Es tut mir SOOO unendlich leid, dass jetzt beinahe zwei Wochen kein Kapitel mehr kam🥺
Ich hatte sehr viel Stress in der Schule, keine Motivation und zusätzlich noch private Vorfälle...

Da ich aber momentan in Quarantäne bin, habe ich mich aufgerafft und neben Homeschooling noch ein Kapitel für euch geschrieben!❤

Ich hoffe es gefällt euch^^

Ich probiere auch in dieser Woche noch einiges vor zu schreiben...

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