12. Merry Christmas, Love

"Los, raus mit den schlechten Nachrichten, Doc", sagte Rebekah, nachdem sie von Freya ausgiebig untersucht wurde.

"Der Pflock war verflucht. Er hat dich infiziert und wenn das Mal wächst, wirst du langsam wahnsinnig. Wenn wir das nicht unter Kontrolle bekommen, wirst du zu einem nicht zu stoppenden Ripper", erklärte Freya und Rebekah seufzte laut auf.

"Aya war schon immer gründlich."

"Die Strix sichern sich immer ab. Falls es uns gelingt dich zurückzuholen, aktiviert sich der Fluch. Denn wenn du Amok läufst, ist es einfacher deiner Spur zu folgen", erwiderte Elijah und steckte seine Hände in seine Hosentaschen, während er nachdenklich auf und ab ging. "Kannst du etwas tun?"

Freya betrachtete den Pfahl, mit dem Rebekah gepfählt worden war und fuhr mit ihrem Finger über die eingeritzten Symbole und Buchstaben.

"Der Zauber ist hier eingeritzt. Ich kann ihn aufheben. Ich brauche nur etwas Zeit und verdammt viel Magie." Freya stand auf und wollte gehen, doch im nächsten Moment sackte sie bewusstlos zusammen. Elijah konnte sie gerade noch auffangen und legte sie zurück auf das Sofa.

"Es ging ihr gut. Danielle hat sie geheilt", murmelte Jackson verwirrt und sah zu mir hinüber. Elijah legte Freyas Haare zur Seite und entdeckte etwas.

"Das hier ist nicht verheilt. Es ist Gift. Da versucht jemand Freya umzubringen", antwortete er und steckte seine Hände wieder in die Taschen seiner Hose.

"Sie wacht auf!"

"Bist du okay?", fragte Rebekah besorgt und half ihr sich aufzurichten.

"Ich fühle mich schwach", stöhnte Freya und fasste sich an die Wunde, ehe sie ihr Gesicht schmerzverzerrt verzog.

"Diese Vampire müssen ihr irgendetwas injiziert haben", kam es wieder von Jackson, der sie besorgt betrachtete.

"Die Strix verwenden gern langsam wirkendes Gift, aber es gibt ein Gegenmittel. Ich kümmere mich darum." Elijah zückte sein Telefon und verließ zügig den Innenhof.

Freya zog Rebekahs Pulloverärmel zurück und deutete auf ihre Wunde. "Um das zu entfernen, brauche ich ein Messer aus reinem Silber und etwas Moschuskraut."

"Ich hole das Messer", erwiderte Hayley schnell.

"Und ich hole das Kraut", entgegnete Jackson und verließ mit ihr direkt das Anwesen.

"Freya, du bist momentan viel zu schwach um so einen Zauber zu sprechen", redete leise ich auf sie ein, damit es Hayley und Jackson nicht mehr mitbekommen konnten.

"Ich kanalisiere Finn", antwortete sie und Rebekah verzog augenblicklich ihr Gesicht.

"Oh, na fein. Mein Schicksal ruht in den Händen meines abtrünnigen Bruders, den ihr Mittels einer Kette gefangen haltet. Er wird sich darum reißen zu helfen", zischte Rebekah und sah auf Freyas Halskette.

"Tja, er ist der einzig mächtige Hexer hier. Uns fehlen die Alternativen, Schwester." Sie stand auf und verließ uns mit dem Pfahl in ihren Händen ebenfalls.

*

Bevor Rebekah zu Hayley gegangen war, erklärte sie mir gemeinsam mit Elijah welche Rolle sie in meinem Leben gespielt hatte. Anscheinend waren wir wie Schwestern, die alles miteinander unternommen haben und sich immer aufeinander verlassen konnten.

Das Geräusch von brechenden Glas ließ mich aufhören. Kurz danach folgte ein lauter Aufschrei. Sofort legte ich mein Buch zu Seite und eilte aus meinem Zimmer.

Ich sprang über das Geländer und landete direkt im Innenhof. Rebekah drückte Hayley gegen eine Wand und umfasste mit einer Hand ihr Herz.

"Rebekah!", schrie ich, woraufhin sie sich zu mir umdrehte. Ihre Augen waren pechschwarz und sie schien nicht sie selbst zu sein. Ich riss sie von Hayley los und schmiss sie in die entgegengesetzte Richtung auf den Boden.

"Hayley, alles in Ordung?", fragte ich besorgt. Hayley fasste sich an die Brust und atmete schwer, doch nickte kurz.

Auf einmal wurde mein Hals von zwei Händen umschlungen, die mir die Luft allmählich abdrückten. Bevor Rebekah mehr Druck ausüben konnte und mir damit die Lichter ausknipste, biss ich ihr in ihr Handgelenk. Das Werwolfsgift schien sofort zu wirken, da sie von mir abließ und nach hinten schwankte.

"Danielle" Die Stimme ließ mich herumfahren. Klaus stand bei Hayley, drückte ihr einen Koffer in die Hand mit dem sie direkt hoch zu Freya rannte. Klaus deutete auf Rebekah. Ich verstand seine Geste sofort und half ihm Rebekah auf dem Tisch zu fixieren. Sie wehrte sich und schrie, aber wir beide waren stark genug.

Freya kam die Treppe hinunter geeilt. Sie hielt ein glühendes Messer in ihrer Hand und sprach laut einen Zauber. Sie schnitt mit der Klinge das entzündete Mal an Rebekahs Handgelenk heraus. Im nächsten Moment hörte sie auf und Rebekahs Kopf klappte zur Seite.

"Das war vielleicht nervig", murmelte Rebekah und richtete sich langsam auf. Wir atmete erleichtert aus und die Blondine grinste.

*

"Oh Rebekah, jetzt schon?", fragte Freya bedrückt und erhob sich von dem Sofa, auf dem wir gemeinsam saßen. Nachdem wir alle gemeinsam Heiligabend verbracht hatten, verkündete uns Rebekah, dass es besser für sie wäre, New Orleans zu verlassen. Zu mal noch niemand aus ihren Erschaffungslinien wusste, dass sie sich nicht mehr in ihrem Sarg am Meeresgrund befand.

"Pass auf unsere Brüder auf", antwortete Rebekah und zwang sich ein aufmunterndes Lächelnd ab. Sie zog ihren Mantel enger zu und schloss ihre Schwester in eine feste Umarmung.

Nun kam Rebekah zu mir.

"Ich wünschte, ich hätte mehr Zeit gehabt dir mehr über unsere Vergangenheit zu erklären", seufzte sie und zog einen Mundwinkel schief.

"Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir das einmal nachholen können", entgegnete ich und lächelte. "Tut mir übrigens leid für den Biss vorhin."

"Das muss dir nicht leid tun. Es war nötig." Sie zog mich fest in ihre Arme und flüsterte mir in mein Ohr: "Versprich mir aber bitte auf Nik aufzupassen. Du bist die Einzige, die ihn zu einem besseren Menschen machen kann." Leicht verlegen nickte ich, ehe sie sich von mir abwandte.

"Immer gehst du fort", kam es von Klaus, der nun ebenfalls seine Schwester in die Arme schloss.

"Und ich komme immer wieder", grinste Rebekah.

"Lauf schnell ganz weit weg. Bleib immer in Bewegung und begegnet dir zufällig ein gut aussehender Dummkopf, wisse um deine Schwächen", sagte Klaus schmunzelnd und sah seine Schwester wissend an.

"Ja, ich glaube die Rollen mal zu tauschen. Ich werde von der Liebe davon laufen, wenn du endlich einmal auf sie zu läufst", entgegnete Rebekah und sah auf einmal zu mir. Klaus' Blick traf ebenfalls meinen und sofort spürte ich wie die Röte in meine Wangen schoss. Ich strich mir eine Haarsträhne hinter mein Ohr und sah wieder zu Elijah und Hope.

*

Mein Blick ging über die dunklen Gassen New Orleans und die einzelnen Schwächen Lichter um diese Uhrzeit. Meine Hände umfassten das kalte Geländer des Balkons, auf dem ich stand, und die kühle Abendluft umspielte einzelne Strähnen, die aus meinem Dutt hingen.

Langsame Schritte näherten sich mir. Ein wohliges Gefühl sagte mir bereits um wen es sich dabei handelte. Klaus. Ich wandte mich mit einem leichten Lächeln zu ihm zu und strich ein paar Falten meines Kleides glatt.

"Du siehst...", fing er an und musterte mich von oben bis unten, doch ich unterbrach ihn.

"Sag jetzt nicht, dass ich müde aussehe", entgegnete ich schmunzelnd, was Klaus mir ebenfalls gleich tat.

"Du siehst toll aus. Das wollte ich eigentlich sagen." Ich grinste verlegen, wandte meinen Blick von ihm ab und ließ ihn wieder über die Stadt streifen.

"Danke."

"Ich wollte dir schon vorhin das hier geben." Er stellte sich dicht neben mich hin und holte eine lange Samtschatulle aus der Tasche seines Jackets. Er überreichte sie mir und sah mich abwartend an. Ich zog die große Schleife auf und öffnete sie. Eine silberne Kette mit einem durchsichtigen Diamanten glänzte mir entgegen. "Frohe Weihnachten, Liebes."

"Das kann ich nicht annehmen", erwiderte ich und wollte ihm die kleine Schatulle zurückgeben, doch er schüttelte nur mit dem Kopf. Er nahm die Kette vorsichtig heraus und machte sie mir um. Als er seine Hände zurückzog, streiften diese leicht meinen Hals und sofort bildete sich eine Gänsehaut an dieser Stelle. Dabei fixierte er meine Augen und ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass ich diese Spannung zwischen uns nicht ebenfalls fühlte. Sein Blick ging nun immer abwärts zu meinen Lippen und sein Gesicht war schon so nahe, dass ich beinahe seinen Atem auf mit spüren konnte.

"Ich- Ich kann das nicht. Noch nicht." Ich biss mir auf meine Unterlippe und brach schlagartig den Blickkontakt ab.
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Heute ein etwas längeres Kapitel! Sagt mir gerne wie ihr es findet🥰

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