| 14 | blood of the witches

We are the blood of the witches you thought were dead. We carry witchcraft in our bones whilst the magic still sings inside our heads. When the witch hunters imprisoned our ancestors, when they tried to burn the magic away, someone should have warned them that magic cannot be tarned. Because you cannot burn away what has always been aflame.
- Nikita Gill

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- Nicolas -

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Die Gitterstäbe vor mir lösten sich wie von magischer Zauberhand in Luft auf. Testend trat ich einen kleinen Schritt nach vorne. Ich war tatsächlich frei, während vor mir jegliches Chaos ausbrach. Ein einziger Satz hatte vollkommene Panik ausgelöst.

"Sie wollen das Herz der Berge."

Sie wollen das Herz der Berge? Nicht in das Herz der Berge?

"Wir bewahren jetzt alle erstmal Ruhe. Bewaffnet euch. Dann treffen wir uns am Eingang und machen uns auf den Weg", befahl die augenscheinliche Anführerin der Hexen. Vindicta wurde sie vorhin genannt.

Alle Hexen strömten aus dem Kerker. Die Anführerin drehte sich zu Victorine und mir um. "Folgt mir", sagte sie, woraufhin Victorine ihren Helm und ihre Waffen einsammelte und wir ihr mit schnellen Schritten hinterher liefen.

Mein Kopf schmerzte, aber ich war heilfroh, endlich aus diesem Kerker heraus zu können.

"Geht es Euch gut?", fragte Victorine mich von der Seite, während wir durch einen schmalen, kaum beleuchteten Gang gingen.

"Ja, tut es", antwortete ich ihr. "Würdet Ihr mir jetzt bitte erklären, was hier vor sich geht?"

Wir betraten einen riesigen Raum mit zwei Etagen und mehreren Gängen. In der Eile erkannte ich Tische, Regale und Einmachgläser mit Körperteilen.

Es war kaum zu glauben. Ich war ein Mann und trotzdem befand ich mich lebend in einem Hexennest.

Mir blieb wenig Zeit zum Realisieren dieser Tatsache, denn Vindicta bog plötzlich ab, obwohl alle anderen Hexen in eine andere Richtung eilten.

"Meine Mutter hat mir früher Legenden erzählt", erzählte Victorine nun mit schmerzerfüllter Stimme. "Über einen Gegenstand, mit dem Leben erschaffen werden kann. Es wusste niemand, wo er versteckt ist und wer ihn besitzt."

"Nur, dass es kein Gegenstand ist", erwiderte die Hexe mit dunkler Stimme und drehte sich mit einem Male zu uns um, sodass wir abrupt abbremsen mussten, um nicht in sie hinein zu laufen. "Sondern ein Herz. Das Herz der Berge."

Victorine drehte sich mir zu. "Als Ihr mich damals dazu beordert habt, in den Geist des Spions einzudringen, da habe ich es gesehen. Der Spion hat Gerüchte gehört, die er niemals hätte hören sollen. Dass Cephas anscheinend zum Herz der Berge wollte. Ich habe mich an diese Legende meiner Mutter erinnert, also war war ich natürlich alarmiert, aber wirklich geglaubt habe ich es nie gänzlich. Doch dann hat es immer mehr Anzeichen gegeben. Die Horde Wendigos, die es doch in der Natur eigentlich nicht in dieser Größe gibt. Die Meerfrauen, in deren Seelen ich gesehen habe, dass sie aus Tenebris geflohen sind. Man musste nur eins und eins zusammen zählen. Cephas hat in Tenebris versucht, Wesen zu erschaffen. Hat Menschen zu Wendigos transformiert, Experimente an Meerfrauen gemacht. Und das ist nur das, was wir wissen."

"Er will magische Wesen erschaffen und deswegen das Herz der Urhexe stehlen", schloss Hexe Vindicta die Ausführungen der Königstochter.

"Wir müssen ihn aufhalten", entgegnete ich. Meine Hand zuckte reflexartig Richtung meines Schwertes, bis mir einfiel, dass man mir all meine Waffen abgenommen hatte.

"Es ist zu spät", flüsterte die Hexe und starrte mich mit ihren ausdruckslosen, schwarzen Augen an. "Sie ist tot. Ich fühle es."

Wir schwiegen. Schon wieder hatte Cephas das bekommen, was er wollte. Ich fühlte den Zorn so stark in mir aufwallen, dass ich mich beinahe umgedreht und sämtliche Regale kurz und klein geschlagen hätte. Meine Hände erhitzten sich und ich versuchte, tief ein und aus zu atmen, damit sie nicht noch Feuer fangen würden.

Die Hexenanführerin blickte zur Seite. "Sie haben es zu der Urhexe geschafft, obwohl sie von unzähligen der stärksten Wesen hier im Lande bewacht wurde. Cephas ist mit einer unüberwindbaren Armee gekommen. Wir bekommen das Herz nicht mehr zurück."

"Was genau bedeutet das jetzt?", musste ich von der Hexe wissen.

"Dazu müsst ihr unsere Geschichte verstehen. Die Urhexe hat vor tausenden von Jahren ein Geschenk der Berge erhalten. Sie wurde mit einem Herz des Lebens geboren, mit dem sie neue Wesen erschaffen und diese immer wieder neu in die Welt setzen konnte. So hat unser System hier fern von Menschen funktioniert. Es gab einen Grund, warum ihr das nicht wusstet und diese Geschichte höchstens als eine Legende kanntet. Sobald Menschen das Wort Macht auch nur erahnen, nehmen sie keine Rücksicht, um diese Macht auch zu erhalten." Vindictas Augen schienen noch dunkler zu werden, obwohl das überhaupt nicht möglich sein konnte.

Sie hob ihre Hände und zog sich langsam die Kapuze von ihrem Kopf. Die Schatten in ihrem Gesicht verschwanden. Man erkannte Narben und Wunden in ihrem Gesicht und auf ihrer haarlosen Kopfhaut. Brandnarben.

"Es gab Zeiten, in denen wir unter Menschen gelebt hatten. Vor hunderten von Jahren versuchten Männer noch, Macht über uns auszuüben. Und irgendwann haben wir uns gewehrt. Massenweise wurden wir verbrannt, auf dem Scheiterhaufen, auf öffentlichen Veranstaltungen, in Wäldern, in Häusern, in Scheunen. Früher oder später hat jede überlebende Hexe ihren Weg in die heiligen Lande gefunden."

"Aber ihr seid nie lange hier geblieben", ergänzte ich, mich an mein Vorwissen erinnernd. "Ihr kamt zu den Mördern, Vergewaltigern und Schlägern zurück. Ihr seid nicht ohne Grund gefürchtet."

"So ist es", bestätigte die Anführerin mit durchdringendem Blickkontakt. "Wir wissen von einigem, was hier passiert. Als wir erfuhren, dass Cephas sich den heiligen Landen näherte, da vermuteten wir, dass er dich suchte. Also nahmen wir dich gefangen und planten, dich Cephas auszuhängen. Im Gegensatz wollten wir Schutz vor seinen Truppen, die ständig das heilige Land durchqueren, um uns wegen unserer Rachetaten auszulöschen."

"Aber das war nicht, was Cephas wollte", murmelte Victorine neben mir.

"Vindicta", sprach ich die Anführerin der Hexen nun in respektvollem Ton an. "Mithilfe von Victorines Fähigkeit können wir vielleicht in das Schloss von Tenebris eindringen. Aber wir brauchen eure Hilfe. Wir müssen uns zusammenschließen, um Cephas aufzuhalten."

Zum ersten Mal sah ich eine Hexe lächeln. Ihre Mundwinkel zogen sich nach oben und legten eine Reihe spitzer Zähne frei, als sie bösartig grinste. "Cephas hat uns soeben den Krieg erklärt. Natürlich werden wir ihn aufhalten. Sein ganzes Königreich wird in Flammen stehen."

Ich vermied es, einen Blick zu Victorine zu wagen. Es war deutlich zu spüren, wie sie sich verkrampfte. Immerhin hatte sie noch eine Person aus Cephas Gefangenschaft zu befreien, bevor dort alles in Schutt und Asche gesetzt wurde.

Vindicta drehte sich um und wühlte in den Regalen nach etwas. Dann zog sie zwei kleine, leere Gläser hervor und hielt uns jeweils eines hin.

"Hexen können auch über weite Distanz mit anderen kommunizieren, solange sie etwas von deren Körper berühren", berichtete sie uns.

Zögernd nahmen wir die Gläser entgegen. Vindicta bemerkte unsere Verunsicherung, woraufhin sie noch diabolischer grinste als zuvor. "Einige Haare sollten reichen."

Fest damit gerechnet gehabt zu haben, mir einen Finger abtrennen zu müssen, entspannte ich meine Muskeln wieder.

Victorine nahm sich ihr Schwert zur Hand, um eine Strähne ihres braunen Haares abzuschneiden. Ich riss mir einzeln Haare heraus, bis ich etwa ein Dutzend in das Glas füllen konnte.

Die Hexe nahm beide Gläser, ließ uns ihre Deckel aber in den Händen. Vindicta murmelte etwas mir unverständliches, dann bildete sich lilafarbener Dampf darin und hüllte unsere Haare ein. Der Deckel in meiner Hand verlor an Schwerkraft, bis er leichter als eine einzelne Feder wurde. Ich sah zu, wie er sich langsam in die Luft erhob, auf das Glas zuflog und es wie es sich durch unsichtbare, magische Zauberhand verschloss.

"Wir Hexen haben hier noch einige Angelegenheiten zu erledigen. Ihr macht euch schonmal auf den Weg nach Tenebris. Unser Plan ist, genug Ablenkung zu schaffen, damit wir ins Königreich eindringen können. Wobei Victorine uns tatsächlich eine große Hilfe sein kann." Vindicta verstaute die Gläser irgendwo unter ihrem Umhang.

Die Hexe sah uns beide an, andererseits aber auch nicht. Es war, als würde sie geradewegs durch uns hindurch blicken. Ihr Gesichtsausdruck war eines der grausamsten, furchtbarsten Dinge, die ich je erblickt hatte. Kälte schoss durch meinen Körper hindurch und schien sich bis in meine Knochen zu bohren. "Erst holen wir uns das Herz zurück und dann werde ich jedes Organ einzeln aus Cephas Körper herausreißen."

"Also treffen wir uns in Tenebris. Und du wirst telepathischen Kontakt mit uns halten", sagte ich und versuchte mir meine Furcht vor dieser Hexe nicht anmerken zu lassen.

"Genau. Ihr könnt zwei unserer Schattenpferde haben, wir kommen dann nach."

"Danke, aber ich brauche keines", winkte Victorine ab.

Ich sah die Königstochter mit ernstem Blick an und hoffte, dass sie Vindictas Angebot einfach annehmen würde.

Victorine betrachtete mich ausdruckslos. "Wozu brauche ich ein Pferd, wenn ich einen Drachen habe?"

Natürlich reagierte sie genauso, wie ich es befürchtet hatte. "Die Drachen sind weg, genauso wie der Rest unserer Truppe. Sie sind auf dem Weg nach Tenebris und bringen die Mission zu Ende, weil sie uns für tot erklärt haben", sprach ich die Tatsachen aus.

"Deidamia wäre niemals ohne mich weggeflogen. Sie ist genauso eine Schwester für mich wie Crescentia es ist." Victorine hatte den Blick abgewandt, wie so oft, wenn sie von ihrer Schwester sprach. Als würde sie ihre Schwäche noch immer verstecken wollen.

"Dann sei es so." Die Hexe wandte sich nun mir zu. "Ein Schattenpferd steht am Ausgang für dich bereit. Deine Waffen liegen dort hinten." Vindicta deutete auf eine Ecke des riesigen Raumes.

"Vielen Dank, Vindicta. Das Königreich Sanguis wird eure Unterstützung nicht vergessen", sprach ich mit automatischem, diplomatischem Geschäftston.

Die Hexe betrachtete mich mit ernstem Blick. "Und wir werden unsere Abmachung nicht vergessen. Eure Unterstützung im Kampf gegen Cephas. Und ich rate euch bei Gott, diese Abmachung auch einzuhalten."

Mir schauderte es. Natürlich würde ich die Abmachung einhalten. Nicht nur, weil sie meine Hoffnung auf Cephas Tod realistischer machte, sondern auch, weil diese Hexe eines der letzten Wesen war, welches ich als meinen Feind wissen wollte.

Wir drehten uns um, sammelten meine Waffen ein und verließen den Raum. In den Gängen des Ausgangs standen Hexen. Unzählige von ihnen. Sie wichen zurück, machten uns Platz und ließen uns vorbei. Die Hexen, die mich gewaltsam hier hinein geschleift und in den Kerker geworfen hatten.

Irgendwann kamen wir an das Ende des Ganges, doch bevor ich etwas sagen konnte, öffnete sich die steinerne Wand von selbst und ließ strahlendes, helles Tageslicht hinein, von dem ich geglaubt hatte, es niemals wieder zu sehen.

"Victorine", machte ich die Königstochter auf mich aufmerksam, welche über die Schwelle des Ausganges trat und sich gerade ihren Helm überziehen wollte. "Warum habt Ihr das getan?"

Sie stoppte in ihrer Bewegung und sah zu mir zurück. "Was, das Angebot abgelehnt? Ich sagte Euch doch bereits, dass-"

"Nein. Ich meine, dass Ihr zurück gekommen seid", unterbrach ich sie. "Warum?"

"Weil ich Euch nicht zurücklassen konnte. So einfach", antwortete sie mit fester Stimme, als sei das alles wirklich so einfach gewesen.

"Ihr hättet Euer Leben verlieren können", sprach ich und trat mehrere Schritte auf sie zu. "Aber sicher noch schlimmer für Euch: Ihr hättet das Leben Eurer Schwester verlieren können."

"Habe ich aber nicht", erwiderte sie knapp und drehte sich fort von mir.

"Ihr habt mir mein Leben gerettet, Victorine. Ich weiß nicht, wie ich Euch jemals dafür danken soll."

"Indem Ihr mir einen Gefallen tut, der nicht direkt zu meines Gunsten ist. Rettet meine Schwester, falls ich es nicht nach Tenebris schaffen sollte." Victorine zog sich ihren Helm auf und ging voraus, während ich ihr kurz nachsah. Es musste eine wahrhaftige Ehre sein, jemals die Loyalität dieser Person erhalten zu dürfen.

Während sie nach Deidamia rief, stieg ich auf das schwarze Pferd mit der rauchenden Haarmähne, welches schon neben dem Eingang bereit gestanden hatte.

Wir warteten. Und tatsächlich konnte ich nach einiger Zeit das kräftige Geräusch des Flügelschlages eines Drachens hören. Victorines Drache tauchte weit oben am Himmel auf und flog im Sturzflug zu uns hinunter. Ich konnte kaum glauben, dass das Geschöpf wirklich hier geblieben und nicht mit den anderen mitgeflogen war. Ein Drache hatte sich für einen Menschen statt für seine Artgenossen entschieden.

Deidamia landete prachtvoll und mit ausgestreckten, gewaltigen Flügeln vor Victorine und die beiden begrüßten sich. Noch nie hatte ich so eine Verbindung zwischen Mensch und Tier gesehen.

Victorine nahm eine Karte aus der Tasche um Deidamias Körper und stieg auf den Rücken. "Folge uns einfach, wir werden immer in Sichtweite bleiben. Ich werde einen kleinen Umweg wählen, damit wir nicht auf Cephas Armee stoßen können. Wenn wir uns beeilen und wenige Pausen machen, dann könnten wir in fünf Tagen in Tenebris sein."

Damit hoben die beiden in die Luft ab und ich begann, ihnen so schnell wie möglich nachzureiten.

Das Schattenpferd war um einiges schneller als gewöhnliche Pferde und schien auch eine deutlich bessere Ausdauer zu besitzen.

Wir durchquerten die Gebirgsketten mit zügigem Tempo. Die Sonne zeigte mir, dass wir gerade einmal die Hälfte des Tages vorüber hatten, trotzdem fühlte ich mich müde und erschöpft. Und doch war ich dankbar, noch am Leben zu sein.

Bald schon hatten wir das bergige Gebiet hinter uns gelassen und vor uns streckte sich eine gewaltige Fläche aus, trocken, bedeckt von Dreck, Staub und Sand. Nun würden wir noch schneller voran kommen können.

Es bereitete mir ernsthafte Sorgen, dass Cephas nun das Herz der Urhexe besaß. Von welchem ich noch nie im Leben gehört hatte. Victorine hatte nur Legenden und Geschichten gehört. Aber Cephas musste Gewissheit gehabt haben, da er vorbereitet und mit einer riesigen Armee hierher gekommen war. Woher hatte er die Gewissheit über das Herz der Berge?

Nachdenklich blickte ich nach hinten und sah zurück, als würden die Berge selbst mir die Antwort liefern können. Aber was ich sah, war kein idyllisches Landschaftsbild.

Ausgehungerte, riesige, fledermausartige Flugwesen formatierten sich zu Dutzenden und rasten absolut lautlos auf Deidamia und Victorine zu.

"Victorine!", schrie ich, so laut ich nur konnte.

Die Königstochter drehte sich um und entdeckte die Gefahr. Deidamia flog immer schneller und schneller. Doch die Wesen begannen, aufzuholen.

Sie rasten in unglaublicher Geschwindigkeit über mich hinweg. Natürlich konzentrierten sie sich zuerst auf den Drachen, der die größte Menge an Nahrung für sie darstellen würde.

Verdammt, verdammt, verdammt.

"Schneller!", befahl ich dem Schattenpferd, bis es an Geschwindigkeit aufnahm. Wir flogen beinahe über den Boden, während ich das Geschehen über mir im Auge behielt.

Wenn die Wesen Deidamia erreichen würden, dann würde auch Victorine sterben.

Das Pferd bremste abrupt ab und hätte mich beinahe von sich geschleudert. Wir hielten kurz vor einem tiefen Abgrund, dessen Fall wir niemals überlebt hätten.

Um weiter zu reiten würden wir einen großen Umweg laufen müssen.

Als ich wieder nach oben sah, hatten die Wesen Deidamia und Victorine erreicht. Sie umzingelten die beiden, bis Deidamia nicht mehr richtig fliegen konnte. Mehrere Wesen stürzten auf die Flügel zu, um den Drachen zu Boden zu bringen.

Entsetzt sah ich mit an, was passierte. Und es gab überhaupt nichts, was ich tun konnte.

Der Drache wurde schwer am Flügel getroffen und stürzte ab. Mit einem lauten, dumpfen Schlag traf ihr Körper auf dem Boden auf und wirbelte Sand in die Luft.

"Nein!", entfuhr mir ein trockener, kehliger Schrei.

In all dem Chaos war Victorine nicht mehr zu erkennen. Ich konnte nur hoffen, dass sie diesen Sturz überlebt hatte.

Sollte ich hinreiten? Doch die Gefahr war viel zu groß, dass die Wesen auch mich angreifen würden. Und dann könnte ich Victorine ihren letzten Wunsch niemals erfüllen können.

Ich kniff die Augen zusammen, um besser sehen zu können. Mein Herz klopfte so kräftig gegen meinen Brustkorb, als versuche es, daraus auszubrechen. Schrecklich lange Sekunden zogen vorbei, in denen ich absolut nichts erkennen konnte. Dann legte sich der aufgewirbelte Sand und Staub. Tatsächlich schien der Drache etwas unter seinem Flügel zu schützen.

Plötzlich sah Deidamia mich an. Über all die Entfernung hinweg traf sich unser Blickkontakt haargenau.

Und ich verstand Deidamias Blick.

Wir würden Victorine ihr Leben retten.

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