Kapitel 65
Sicht Max:
Zu Hause angekommen ging ich direkt in mein Zimmer. Ohne auch nur irgendein Wort zu sagen. Nachdem ich die Tür hinter mir zugeworfen habe, rutschte ich an ihr herunter. Was ist nur los mit mir? Die ganze Zeit musste ich an Luca denken. Warum? Das ist aber erst seit heute so. Genauergesagt seitdem wir seine Oma leblos gefunden haben und ich ihn in meine Arme geschlossen habe. Ist es vielleicht wegen dem plötzlichen vielen Körperkontakt? Aber wieso sollte es. Ich spüre ja auch nichts bei unserem Körperkontakt. Es fühlt sich zwar anders an, als wenn ich andere umarme oder so, aber das liegt warscheinlich nur daran, dass ich ihn gehasst habe. Ja, ich habe mir eingestanden, dass ich ihn nicht mehr hasse. Zumindest nicht mehr so wie davor. Das ist so kompliziert! Ich schnaufte laut aus und schloss meine Augen. Ich nahm nichts außer mein Herzschlag war. Man sagt man soll aufs Herz hören oder? Aber wie? Wie soll das gehen? Ich kann das nicht. Keine Ahnung ob ich zu blöd bin oder es einfach eh keiner kann aber man es einfach sagt. Plötzlich viel mir das Armband wieder ein. Was soll ich damit machen? Irgendwas in mir schreit, dass ich es ihm geben soll. Ist das das Herz? Mein Kopf denkt sich, dass er es sich nichh verdient hat und außerdem auch meinen Teddy bestimmt nicht mehr hat, aber das in mir versuchh sozusagen mein Kopf zu überstimmen. Ist das mein Herz? Aber wieso will dieses etwas, dass ich es ihm zurückgebe? Langdam kam wieder das schlechte Gewissen in mir hoch, weshalb ich Haareraufend aufstand und in meinem Zimmer auf und ab laufe. Wieso stresst mich das alles? Warum kann ich nicht einfach aufhören Luca zu vergessen, mir keine gedanken über ihn zu machen? Ich hasste es. Ohne es bemerkt zu haben, habe ich die kleine Schachtel aus seinem Versteck geholt und geöffnet. In Gedanken vertieft öffnete ich es und setzte mich auf die Bettkante. Vorsichtig nahm ich es hetaus und legte es in meine Hand. Mit der anderen legte ich die Schachtel zur Seite und starrte sein Armband einfach an. Mit der Zeit kamen mir fast die Tränen wegen meinem Schlechten Gewissen und ich schloss meine Augen und versuchte so sie zu unterdrücken und atmete tief durch. Und das klappte sogar ziemlich gut, weshalb ich meine Augen wieder öffnete. Die Hand, in der das Armband mit den Vulkansteinen und dem silbernem Kreuz immernoch liegt, schloss ich. Diese Faust legte ich in meine andere offene Hand. Meine Ellenbogen stützte ich auf meinen Oberschenkeln ab und meine Hände sinkten sich. Betrübt sah ich auf meine Hände und mit meinem Daumen, spielte ich mich mit einen der Steinen. Die ganze Zeit dachte ich nach. Soll ich oder soll ich nicht? Was ist wenn er es gar niht mehr haben will? Okay, das ist absurd... Aber was passiert wenn er meinen Teddy gar nicht mehr hat. Ich meine, ich verlange ja nicht von ihm, dass er ihn mir wieder zurückgibt oder so. Ich war so hin und her gerissen. Ruckartig lies ich mich nach hinhen fallen, sodass ich nun auf dem Bett lag und meine Beine runtergangen. In meiner Hand hielt ich immernoch das Armband. Mit der anderen Suchte ich nach der Schachtel und als ich sie endlich gefunden habe, legte ich das Schmuckstück zurück in die Box und legte es immernoch liegend so weit weg wie möglich, damit ich es nicht kaputt machen konnte.
Immer noch beschäftigte mich die Frage, ob ich es ihm zurückgeben sollte. Nach zwanzig Minuten, die ich unbewusst genauso wie vorhin hier lag und nachdache beschloss ich aufzustehen. Dies tat ich dann auch und blieb vor meinem Spiegel stehen. Nervös strich ich mir durch die Haare. Ich sollte sie echt mal wieder schneiden. Und waschen wäre auch nicht schlecht. Aber das ist jetzt nicht wichtig. Ich will lernen auf mein Herz zu hören. Wie macht man das? Ist das wirklich das in mir, was unbedingt will, dass ich es Luca zurückgebe? Wie gerne ich Papa jetzt fragen wollen würde. Er hat mir bei solchen sachen immer helfen können. Meine Mum auch, aber was wenn sie dann auch denkt, dass ich in den sü-...dländischen Idioten verliebt bin. Er war immerhin auch ein Typ und kein Mädl. Er könnte mir bestimmt helfen. Jetzt kamen mir einfach die Tränen und diesmal konnte ich sie auch nicht zurückhalten. Ich vermisse Dad. Wir haben immer so viel miteinander gemacht. Er hat mir bei allem geholfen und jetzt ist er einfach... tot. Weg. Verschwunden. Und das für immer. Ich will ihn doch nur bei mir haben. Meinen liebsten Papa. Dass ich manchmal ausgelacht wurde, weil ich nur eine Mutter habe, habe ich runterschlucken können. Seit der Grundschule. Luca und Lara waren aber auch die einzigen, die wussten, dass mein Vater tot ist. Ich hab immer behauptet, dass meine Eltern getrennt sind. Ich einer gewissen Art und Weise stimmt es ja auch. Ich hasse den Tot. Er hat mir einfach meinen Vater weggenommen. Ich verstand nie, weshalb ich ausgelacht wurde. Ich war ja nicht der einzige mit nur einem Elternteil. Auch andere hatten getrennte Eltern, aber nur ich wurde deswegen ausgelacht. Deshalb ging ich auch Boxen. Es hat mir mehr mut gegeben und wenn jemand handgreiflich wurde, konnte ich mich wehren. Selbst vor den 'stärksten und bösesten der ganzen Schule'. Schwachsinn. Das waren nur irgendwelche möchtegern Badboys. Gemobbt wurde ich nicht wirklich, darüber sar ich auch froh, dennoch ist es verletztend wenn man ausgelacht wird. Warum tut man sowas? Um Aufmerksamkeit zu bekommen? Ich veestehe einfach nicht, was man damit erreicht. Man kennt die Geschichte nicht, aber verurteilt. Sehr Toll aber auch.
Traurig strich ich meine Tränen weg und starrte mich im Spiegel an. Erst jetzt wird mir so richtig bewusst, dass ich übertrieben hässlich bin. Und dünn bin ich auch nicht. Ekelnd verzog ich mein Gesicht. Warum kann ich nichts? Wieso hab ich jetzt auch schon wieder diese Gedanken? Scheiße. Ich wollte nicht, dass Luca auch mal solche Gedanken bekommt. Was soll ich machen? Verzweifelt knackste ich meine Finger, lies aber meinen Blick auf den Spiegel gerichtet. "Ich gebe es ihm wieder..." murmelte ich aus dem nichts vor mir her. Ja. Ich werde er ihm wieder geben. Doch wann? Morgen. Okay.
Nachdem ich endlich mit dem denken aufhören konnte, schnappte ich mir bequemes Gewand und huschte damit ins Badezimmer. Hastig duschte ich mich ab und wusch mir auch meine Haare. Nach ungefähr zehn Minuten, schätze ich, stellte ich das Wasser ab und stieg aus der Dusche und schnappte mir ein Handtuch. Ich trocknete mich ab und schlüpfte in meine Boxer, Socken, meinen Pullovet und meine Jogginghose. Die Klamotten von Luca, die ich mir heute von ihm ja ausborgen musste, schmiss ich zu Wäsche und anschließend verließ ich das Badezimmer mit meinen noch leicht nassen Haaren.
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Hi. Lesenacht!🙈❤😂Wie lange weiß ich noch nicht...
Meinung und Kritik?💋
Lieb euch💖
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