Kapitel 100

Sicht Max:
Mittlerweile sind zwei Stunden vergangen und ich wollte jetzt schon einfach raus. Naja, lange fahrten und ich? Keine so gute Kombi. Schlecht war mir auch ein bisschen und ich hatte Kopfweh. Doch Kopfweh hatte ich nur, da ich zu viel über Luca dachte und weil die anderen im Bus sehr Laut sind. Ich hasste es. Gerade wurde zwar verkündigt, dass wir in ungefähr zehn minuten eine Pause machen würden, aber wirklich beruhigen tat es mich nicht. Lisa neben mir, schien so, als würde sie gleich einschlafen. Luca und Thomas diskutierten wieder über irgendwas lautstark und Till hinter mir ist laut am Schnarchen. Ah und nicht zu vergessen,  Chris vor mir hört so laut mit seinen Kopfhörern Justin Bieber, sodass man es bestimmt durch den ganzen Bus hören würde, wenn es sonst nicht so laut wäre. Kein wunder, dass ich so Kopfweh hatte, oder?

Endlich blieb der Bus stehen und ich atmete erleichtert auf. Herr Bauer verkündete uns, dass wir eine halbe Stunde Pause haben. Wie erwartet stürmten alle aus dem Bus. Auch Till und Chris verließen den Bus und ich war gerade echt froh darüber. Langsam stand ich auch auf und trat in die frische Luft. Lisa war direkt hinter mir, wirkte aber immer noch sehr müde. "Na? Müde?" fragte ich sie und sie grummelte nur. Höfliches Mädchen. Schmunzelnd schüttelte ich den Kopf und suchte irgendeinen ruhigen Platz. Nach kurzer Zeit fand ich sogar etwas. Er war nicht weit von Bus entfent, ich konnte den Bus sogar noch sehen und die anderen reden und lachen hören. Jedoch überlegte ich, ob ich mich auf den Ast setzten sollte oder einfach auf dem Boden. Ich entschied mich dafür auf den Baum zu klettern um auf dem Ast sitzen zu können. Das tat ich auch und kurze Zeit später, saß ich auch schon oben und baumelte mit meinen Beinen. Der frische Wind zog vorbei, weshalb ich eine leichte Gänsehaut bekam. Es war aber dennoch angenehm und ich schloss deshalb auch die Augen und genoss es einfach. Und natürlich dachte ich wieder über Luca nach. Unsere gemeinsame Zeit. Irgendwie verrückt. Alles war mal so wunderschön und dann schrecklich. Wie konnte ich bitte jemals meinen, dass er scheiße ist? Wie konnte ich ihn hassen? Oder war es einfach weil ich so verletzt war? Ich wusste es einfach nicht. Aber eines wusste ich tief im inneren, ich vermisste diese Zeit. Diese Zeit in der wir alles miteinander machten, über alles reden konnten, ohne, dass uns etwas peinlich sein musste oder so. Wir hatten auch nie richtigen Streit. Schon, aber das gehörte bei der Freundschaft dazu. Aber jedesmal haben wir uns am selben Tag wieder vertragen. Ich konnte nie ohne ihm. Ständig wollte ich bei ihm sein. Er war alles für mich, ist es immer noch und ist es immer gewesen. Luca ist einfach besonders. Seine Augen waren immer am Strahlen wenn er glücklich war. Auch sonst glitzerten sie wunderschön, doch in letzter Zeit ist es anders. Sie glänzten zwar immernoch so schön, aber nicht mehr so glitzernd und glänzend wie früher. Es machte mich in gewisser Art und Weise traurig.
Ich würde ihn so gerne glücklich machen wollen. Ihn einfach so umarmen, egal ob zur begrüßung, zum verabschieden oder einfach nur so. Ihn anlächeln und innerlich glücklich sein, dass er zurücklächelt. Mich mit ihm normal zu unterhalten, ohne, dass man ein schlechtes gewissen haben müsste und einfach nur glücklich ist mit dem anderen Zeit zu verbringen. Ich vermisse es. Die Zeit. Ihn. Ja, ihn vermisse ich am allermeisten. Er ist so nah und doch so fern. Tzz wie sich das anhört. Richtig kitschig und klischeehaft. Schrecklicher Liebesfilm... Ja, das ist ein perfektes Beispiel. Niemals hätte ich gedacht, dass sowas aus mir wird. Inkompetent und dumm. Inkompetent... Komisches Wort.

Plötzlich hörte ich Schritte näher kommen und gemurmel. Sofort öffnete ich meine Augen und sah mich um. Doch plötzlich hörte ich den Ast knacksen. "Oh Shit" entfuhr es mir und das knacksen wurde immer mehr. "Fuck... nein" das gemurmel verschwand, zumindest konnte ich es nicht mehr hören. Nur die Schritte waren zu hören und ich spürte wie der Ast unter mir nachgab. "Scheiße. Das wird wehtun" brummte ich und ich hob meinen Kopf ein wenig und sah Thomas und Luca ein paar Meter entfernt stehen und schon krachte es laut und ich knallte hart auf den Boden. Aber nicht so, dass meine Beine zuerst den Boden berührten, sondern meine Arme und das tat höllisch weh. Am Boden fluchte ich leise vor mich hin und hielt mein linkes Handgelenk, da dies mehr wehtat, als das andere. "Ach du heilige scheiße, Max!" konnte ich Luca's Stimme wahrnehmen und die zwei liefen auf mich zu. Meine Augen waren immer noch geschlossen und jetzt hatte ich nicht wirklich vor sie zu öffnen. "Das tut so scheiß weh" hauchte ich und rollte mich mehr zusammen. "Max, beruhig dich mal. Schau mich an!" sagte Luca, doch ich schüttelte nur den Kopf. Ich wollte nicht. Ich wollte gerade einfach nur weg von hier. "Fuck seine Hand" meinte Thomas und ich schluckte. "Erstens das ist sein Handgelenk und zweitens ICH BIN NICHT BLÖD UND HABE ES SCHON MITBEKOMMEN!" keifte Luca und dann war es kurz Still. "Sorry, wollte nicht so schreien." Ein stechen durchzog meinen ganzen Arm und ich zuckte wegen den schmerzen zusammen und wimmerte. Was ist nur passiert? "Alles okay?" fragte Luca mich und mit meiner rechten Hand zeigte ich den Mittelfinger, hörte aber auch sofort auf da es unangenehme schmerzen waren. Zwar nicht so stark wie bei der lonken, aber doch.

Vorsichtig öffnete ich die Augen und sah die Jungs vor mir. Geschickt rollte ich mich auf den Rücken uns seufzte. "Kannst du die Hand bewegen?" wollte Thomas wissen und Luca schnaufte. "Handgelenk!" "Mensch, sorry du Model!" "Halts Maul" "Haltet beide mal bitte euer Maul!" unterbrach ich deren zickerei und sofort verstummten sie weshalb ich mich bedankte.
Ich setzte mich auf, wo sie mir ein wenig halfen, doch mein Handgelenk lies ich nicht los. Bis jetzt habe ich mich nicht getraut hinzusehen. "Lass mal los" bat Luca mich sanft und automatisch horchte ich. Sachte und vorsichtig nahm er meine Hand und strich über mein Gelenk. Ich zischte auf, da es echt wehtat. "Sorry" entschuldigte er sich und ich schüttelte nur den Kopf um ihm zu sagen, dass es nicht so schlimm ist. "Sieht es schlimm aus?" wollte ich wissen und mein Herz schlug automatisch schneller. "Naja. Also es ist nicht so Sexy wie sonst" scherzte Thomas und darauf knurrte Luca gruselig. "Es ist leicht rot und bisschen angeschwollen. Vorhin war es echt extrem rot" beschrieb es mit Luca und ich seufzte auf. "Denkst du es ist Gebrochen?" fragte Thomas wieder und Luca war schon sichtlich genervt. "Junge, sehe ich aus wie ein Arst oder was?" "Luca. Hey! Beruhig dich bitte. Alles ist gut." flüsterte ich leise und drehte mit meiner rechten Hand seinen Kopf zu mir. Die schmerzen versuchte ich auszublenden. Leicht strich ich mit meinem Daumen über seine Wange. Genau im selben Moment spürte ich wieder einen höllischen schmerz in meinem linken Handgelenk, da ich ihn irgendwie unabsichtlich bewegt habe. "Scheiße" Ich fluche eindeutig zu viel... "Max! Atme doch wieder!" ruft Luca geschockt und ich atmete tief ein. Dass ich die Luft angehalten habe, ist mir davor gar nicht aufgefallen. "Das tut so weh." wimmerte ich und jetzt versuchte Luca mich zu beruhigen. "Ich hol nen Lehrer" mischte Thomas sich ein und schon war er weg. "Max, konzentrier dich! Schau in meine Augen." Ich weigerte mich seiner bitte. "Max, Bitte!" Zögernd tat ich es dann auch und sie glänzten. Sehr starkt. Aber das nur, weil er Tränen in den Augen hatte. Nein, bitte nicht! "Das tut so verdammt weh" hauchte ich und kniff meine Augen zusammen. Bitte mach, dass das endet. "Ich weiß. Es wird auch blau und immer dicker. Ich denke, du hast es geprellt, ein riss im Knochen oder was auch immer, aber ich hatte das auch mal am kleinen Finger und es war nicht bebrochen.  Aber du bist stark, hörst du? Du bist Max! Du bist der Max aus dem Kindergarten und du bist der Max, der mein bester Freund war! Du schaffst das. Egal was los ist, du überlebst das schon. Kann ich irgendwas für dich tun? Brauchst du was? Thomas holt jetzt einen der Spinner." er schmunzelte leicht. Mein blick jedoch fiel auf seine Lippen und dann wieder zu seinen Augen. Wieder schluckte ich und bereute dies. In der ferne hörte man schon leise schritte, aber es wäre noch Zeit und Luca verstand. Ich merkte es an seinem Blick. Er war unsicher. Doch was er machte lies mich stutzen. Er legte meine rechte Hand auf meinem Bein ab, räusperte sich und stand auf. Ohne mir noch einen Blick zu schenken eilte er hastig davon.

Eine Träne bannte sich den Weg meiner Wange herab. Autsch...
~♡~♡~
Dam
Dam
Daaam...
#sadlife incoming
Okok, sry❤

Liebe euch Schnuckiputzis💋

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top