Kapitel ~9~ Machtkämpfe

Kapitel ~9~ Machtkämpfe

Rhoon's Sicht

Sicher steuerte ich die Shyvara zu dem Blauen Riesen Stern, wo wir uns mal wieder einige Tage Verstecken würden. Seit einigen Tagen war wieder eine gewisse Routine in unseren Alltag eingekehrt. Wir hatten angefangen in unserem Gebiet neue Überwachungssonden auszustreuen um so gezielt den uns immer noch suchenden Schlachtschiffsverband aus dem Weg zu gehen. Dadurch hatten wir mehr oder weniger etwas verschnaufen können und auch endlich einen der Planeten anfliegen können, wo wir Wasser und frische Lebensmittel an Bord nehmen konnten. Wir hatten zwar auch die Möglichkeit unsere Lebensmittel künstlich herzustellen, aber ich selber verabscheute die hässliche graue Pampe. Seit ungefähr zwei Wochen Arbeitete meine geliebte Ly wieder in der Küche und hatte die Führung übernommen und wie ich schon vermutet hatte machte sie ihren Job mehr als Gut.

Es hatte natürlich einen zwingenden Grund warum wir hier an diesem verlassen Sonnensystem Warteposition bezogen. Es hatte sogar mehrere Gründe. Zum einen würden Eldin und Zelindo immer noch nicht von meiner Crew als meine neuen Stellvertreter akzeptiert, darum war es unumgänglich dass sie dies auf Piratenmanier angingen. Das hieß jeder von den Beiden musste einen Zweikampf auf Leben und Tod gegen ein Mitglied meiner Crew führen.

Aber zum anderen wollten wir uns hier mit einem Raumschiffsverband der Somri treffen. Gronos hatte sich zwar gemeldet, aber gemeint dass ihm die Sache hier zur Gefährlich wäre und er nicht Helfen würde. Ich hätte es Wissen müssen, Gronos war ein Feigling und nur auf seinen eigenen Vorteil aus. Falls wir hier aus der Sache heil herauskämen, würde das noch schwere Konsequenzen für ihn haben. Routiniert schaltete ich die Triebwerke auf Automatik, damit diese ein konstante Bahn um die Sonne liefen und ließ Glad zusammen mit Kaikias alleine in der Kommandozentrale zurück. Glad wollte sich die Kämpfe nicht ansehen und meinte es würde ihr und dem Baby nicht gut tun. Sie würde sich dann zu sehr aufregen.

Ich klopfte Kaikias kurz auf die Schultern und begab mich zu einen der kleineren Frachträume, den wir zu einem Trainingsraum umgebaut hatten. Ich war der letzte der ankam, als ich mich umsah erstarben alle Gespräche und meine Crew sowie die Somri sahen mich erwartungsvoll an. Ich sah alle der Reihe nach an, auf dem einen oder anderen ließ ich meinen Blick etwas länger ruhen. Meine geliebte Ly war ebenso anwesend, auch wenn ich ihr eigentlich gesagt hatte dass sie hier nicht herkommen sollte.

„In letzter Zeit gab es in meiner Abwesenheit einige kleinere Revolten unter euch. Vor allem gegen meine neuen Stellvertreter.“ Fing ich mit lauter Stimme an und lief langsam in die Mitte der Halle, die Männer bildeten respektvoll ein Gasse. „Ihr denkt Eldin wäre schwach und ich hätte ihn nur aus Sympathie, da er mein Onkel ist, zum Stellvertreter ernannt.“ Mein Blick glitt über meine Crew und blieb bei einem schwarzhaarigen stämmigen Mann hängen. Bra'an war ein halb Altairer und eigentlich einer meiner besten Schützen. Doch er hatte in letzter Zeit zu oft gegen Eldin gewettert und das durfte ich nicht durchgehen lassen. Finster blickte er mich an trat aber in die Mitte des gelben Kreises der auf der Mitte des Boden aufgeklebt war. Hier fanden immer alle Machtkämpfe statt. Auch ich hatte hier alle meine Kämpfe gegen die ehemalige Crew absolviert. Hier hatte ich meinen Vorgänger besiegt und er hatte hier an der Stelle wo ich nun stand seinen letzten Atemzug getan. Es war irgendwie für mich Tradition geworden mich an diese Stelle zu stellen wenn es wieder soweit war.

Eldin trat neben mich und starrte stumm seinen Gegner an. Kurz sah ich ihn an und ihn seinen Augen spiegelte sich pure Selbstsicherheit. Ich vertraute ihm, er war ein erfahrener Kämpfer. Ich hatte in den letzten Wochen selber in den Trainingsräumen das vergnügen gehabt mit ihm zu trainierten, doch gegen die ausgefeilte Somri Kampfkunst hatte ich keinerlei Chance.

Langsam trat ich aus dem gelben Kreis und signalisierte den Beiden so dass sie Beginnen konnten. Beide hatte ihre Waffen abgelegt, sie würden sich nur mit den blanken Fäusten bekämpfen, so wie es schon immer Tradition bei den Machtkämpfen der Piraten war.

Doch der Kampf der Beiden war einer der kürzesten den ich je gesehen hatte, Eldin demonstrierte damit mehr seine Überlegenheit im Nahkampf als mir lieb war. Die Beiden umkreisten sich einige Zeit, Bra'an täuschte immer wieder Attacken an welche Eldin ruhig und extrem gelassen abwehrte. Dann griff Eldin ohne Vorwarnung an, er tauchte unter dessen Faustschlag unter und stellte sich hinter Bra'an. Mit einer schnellen Bewegung fasste Eldin dessen Kopf und drehte diese nach Rechts. Ein kurzen Knacken war zu hören und Bra'an sank leblos zu Boden.

Einige endlose Minuten fixierte Eldin mich mit ausdrucksloser Mine, bis ich kaum merklich nickte und er sich zu den anderen Gesellte. Ohne das ich noch etwas weiter sagen musste trat Zelindo in dem Kreis und sah sich um. Kurz schweiften meine telepathischen Sinne zu meiner Frau die zu meiner Überraschung sehr gefasst dem Spektakel zu sah. Das einzige was ich in ihren Gedanken lesen konnte, war dass sie sich sehr große Sorgen um Zelindo machte. Ich hatte keine Ahnung was sie an ihm so toll fand oder warum sie sich so sehr mit ihm angefreundet hatte. Ich konnte ihn immer noch nicht ausstehen und hatte ihn hier nur mitgenommen da wir dringend erfahrene Piloten für die Shyvara benötigten und weil Orcun ihn mir anvertraut hatte. Deshalb hatte ich mich auch nicht weiter darum geschert als meine Crew ihn ständig verprügelt hatten, denn als etwas anderes hatte ich bei Zehn gegen einen nicht beschreiben können. Im Grunde genommen war ich extrem Eifersüchtig darauf dass Ly mit ihm so gut befreundet war. Auch wenn ich dafür bisher keinerlei Anhaltspunkte dafür gefunden hatte, störte es mich doch etwas.

Zelindo stand nun schon seit geschlagenen Zehn Minuten im Kampfring, doch niemand rührte sich. Alle waren noch immer von Eldins Kaltblütigkeit geschockt. Etwas unsicher sah Zelindo sich um und blieb dann mit seinem verwirrten Blick auf mir haften. Eigentlich hatten alle meine Männer einen gewissen Groll auf ihn und bevor Eldin gekämpft hatte, hatten auch fast alle noch den festen Vorsatz gemacht ihn fertig zu machen. Solche Waschlappen und ich zog die Augenbrauen hoch und sah Zelindo grinsend an.

„Da wohl alle nach Eldins Auftritt Schiss haben, werde ich wohl die ehrenvoll Aufgabe haben und mit dir kämpfen. Doch es wird kein Kampf auf Leben und Tod, denn das würde mir Orcun nie verzeihen und du weist genauso gut wie ich dass wir beide noch eine Rechnung offen haben.“ Meinte ich gelassen.

Langsam trat ich wieder in den Kreis und legte in aller Seelenruhe meine Waffen nacheinander auf den Boden. Zelindos Augen weiteten sich kurz, dann trat ein entschlossener und kalter Ausdruck in seine Augen. Seine Lippen hatten sich zu einem geraden dünnen Strich verzogen. Nachdem ich meine gesamten Waffen abgelegt hatte gingen wir Beide in Kampfstellung.

Eldin's Sicht

Einige Minuten sah ich Rhoon fest in die Augen, bis dieser unmerklich nickte und mich damit entließ. Ich hatte nicht Töten wollen, manchmal war ich es so Satt. Ich wollte nicht mehr töten oder verletzen. Doch mein Herkunft ließ mir leider keine andere Wahl und so tat ich das was ich immer tat. Mit einem bitteren Geschmack auf der Zunge verließ ich den gelben Kreis und klopfte Zelindo kurz aufmunternd auf die Schultern. „Versau es nicht wieder.“ Flüsterte ich ihm zu. Sein Blick streifte kurz meinen und Unsicherheit flackerte darin kurz auf.

Langsam trat er in den Ring, doch anscheinend hatte ich Rhoons Crew zu sehr beeindruckt als dass sie nun noch kämpfen wollten. Eigentlich war dies ein gutes Zeichen dass alle Angst hatten, doch Rhoon's spöttischen Worte ließen mich ihn kurz verwirrt mustern. Ein Paar Schritte neben mir stand Lycania , die scharf die Luft einzog und leise „Bitte nicht.“ Hauchte. Ich hatte gerade den selben Gedanken, war Rhoon jetzt von allen guten Geistern verlassen und von was für einer Revanche redete er da?

Doch Rhoon meinte das absolut ernst und entledigte sich seelenruhig seiner Waffen. Grinsend ging er dann in den gelben Kreis und stellte sich Zelindo gegenüber. Wie auf Kommando nahmen beide Kampfgrundstellung ein und umkreisten sich dann wie zwei Raubtiere die sich jeden Moment zerfleischen wollten. Rhoon fackelte nicht lange und täuschte mit der rechten Faust einen Schlag an, vor dem Zelindo auswich doch Rhoon holte gleichzeitig mit dem linken Bein aus und erwischte ihm in der Seite. Dieser war nicht sonderlich beeindruckt und trat gleichzeitig nach dessen Schienbein. Rhoon rutschte zwar etwas weg fing sich aber schnell wieder und gab Zelindo dafür einen ordentlichen Kinnhaken. Der ihn leicht zurücktaumeln ließ. Kurz blitzen Zelindo Augen auf, was kein gutes Zeichen war.

Denn einer der Gründe warum Dad ihn als einen seiner möglichen Nachfolger ausgesucht hat, war sein Talent zwischen dem Wutzustand und dem normalen Zustand hin und her zu wechseln und zu all dem hatte er auch noch während des Wutzustandes die volle Kontrolle über sein Handeln. Er war eigentlich der einzige Somri der seine Tattoos nur zur Zierde trug, denn er hatte keinerlei Blocknadeln in seinem Körper bzw. Kopf stecken. Nur ein leichtes Blitzen seiner Augen verriet ihn, wenn er zwischen den Zuständen wechselte und je länger dieser Kampf dauerte desto öfter wechselte er. Für Außenstehende sah der Kampf ziemlich ausgeglichen aus und Beide waren gleichstark. Doch eigentlich war Zelindo Rhoon im Kampf unterlegen, der Kleine hatte in letzter Zeit zu oft seine eigenen Vergnügungen im Auge gehabt als gezielter zu trainieren. Dies machte sich nun bemerkbar und wenn Zelindo nicht ständig in den Wutzustand wechseln würde, dann hätte ihn Rhoon schon längst zerfetzt. Doch Rhoon driftete dadurch aber auch immer mehr in seinen eigenen Wutzustand und bald würde die Grenze die von Blocknadeln aufgebaut war erreicht sein.

Kurz sah ich zu Rephraim dieser sah mich die ganze Zeit fragend an, er wusste was hier gerade passierte und wartete anscheinend nur auf eine Zeichen von mir, dass wir eingreifen mussten. Zelindo hatte mir eigentlich versprochen diesen Mist gegenüber Rhoon zu lassen, also würde er wohl Heute mit den Konsequenzen rechnen müssen. Wir würden sehr bald wohl oder übel dazwischen gehen und Zelindo vor der gesamten versammelten Mannschaft bloßstellen müssen, denn diese wussten von diesen Wutzustand und wussten auch dass dieser auch sehr schnell außer Kontrolle geraten konnte. Ich war mir nicht einmal Sicher ob Zelindo schon so oft gezwungen gewesen war, zwischen den Zuständen zu wechseln. Was war wenn er doch die Kontrolle darüber verlor? Mit zusammengekniffen Augen und vor der Brust verschränkten Armen beobachtete ich jede kleinste Bewegung von Zelindo. Rhoon wurde aber ebenfalls immer ungeduldiger und hatte Mühe nicht in den Wutzustand zu wechseln. Ich unterdrückte ein Seufzen und schloss für einige Sekunden die Augen. Daran hatte ich nicht gedacht, Rhoon würde sich vor seiner Mannschaft keine Blöße geben können und lieber zu einer unberechenbaren Kampfmaschine werden als sich von Zelindo besiegen zu lassen. Anscheinend waren ich und Rephraim die Einzigen die bemerkten dass Zelindo immer mehr an Boden verlor und es nur noch eine Frage der Zeit war bis Rhoon ihn trotzdem besiegte.

Ich ließ noch einige Minuten Verstreichen und gab dann Rephraim ein unauffälliges Zeichen. Danach ging alles ziemlich schnell, wir sprangen synchron in den Ring und warfen uns auf Zelindo. Rhoon stoppte im letzten Augenblick seinen Angriff und sah uns verwirrt an. Kurz darauf verdunkelte sich seine Miene.

Gefährlich ruhig fragte er dann nach einigen Sekunden. „Was soll der Scheiß Eldin?“

Statt einer Antwort zogen wird Zelindo auf die Füße. Leise knurrte ich zu Zelindo „Sag es ihm.“ Dabei übte ich an einem speziellen Punkt seines Unterarms Druck auf. Doch dieser Dummkopf sah nur stur auf den Boden und hatte die Lippen aufeinander gepresst. Langsam übte ich immer mehr Druck aus. Deutlich konnte ich fühlen wie er sich anspannte, nicht mehr lange und ich würde ihm dem Unterarm brechen. Ich hatte was so was anging keinerlei Skrupel und würde ihm dem Arm brechen. Genaugenommen war das auch einer der Gründe warum mich Vater als seinen allerersten Nachfolger ausgewählt hatte, denn ich hatte ebenfalls wie Zelindo einen Gendefekt. Ich hatte kein wirkliches Gewissen und konnte meine Aufträge darum auch so Präzise und Skrupellos ausführen. Das hieß im Klartext dass es mich herzlich wenig Interessierte ob Menschen durch meine Hand starben. Trotzdem hatte ich einen gewissen Kodex der Besagte dass ich Familienmitglieder und Angehörige nicht töten würde. Da Rhoons Mutter und ich ja Zwillinge waren, hatte auch sie diesen Gendefekt. Dad hatte in unserer Jugend alle Hände voll zu tun gehabt uns zu bändigen. Den Kodex, dass wir keine Familienmitglieder umbringen durften, hatte er uns regelrecht eingebläut. Wir hatten hatten damals schon so einige unserer Geschwister auf dem nicht vorhandenen Gewissen und als wir ungefähr Neun Jahre alt waren hatte Dad sogar ernsthaft überlegt uns umzubringen, denn zu dem Zeitpunkt war er mit uns einfach nur überfordert gewesen. Ich meine wenn ich Heute dahin zurück sehe dann hätte ich genauso gehandelt wie er. Denn wie bringt man Jemanden bei nicht die eigene Familie zu ermorden wenn man ihnen nicht ins Gewissen reden kann bzw. ihnen erklären kann wie Falsch ihr handeln war.

Doch durch Zufall erfuhren wir doch davon und liefen weg. Wir verbrachten ganze Zwei Jahre versteckt in der endlosen Wüste von Somri. Dadurch lernten wir Beide wie Wichtig die eigene Familie war und erkannten trotz unseres nicht vorhanden Gewissens wie Falsch unser Handeln bisher war. Danach schworen wir uns diesen Kodex, nachdem ich bis Heute lebte. Erst viele Jahre Später, nachdem Tod meiner Schwester erfuhr ich die Wahrheit. Nähmilch dass Vater dies alles Inszeniert hatte und uns dadurch die Augen geöffnet hatte.

Bei meinen Kindern hatte ich peinlich darauf geachtet, dass sie diesen Gendefekt nicht hatten und zu meinem Glück hatte keines der Beiden dieses Vererbt. Bei dem Baby wusste ich es noch nicht, doch ich denke Orcun wird dies schon in die Wege geleitet haben, so wie ich ihn kannte. Er überließ selten etwas dem Zufall.

Wütend knurrte ich und verminderte den Druck auf Zelindos Unterarm. Ihn jetzt zu Verletzten würde den Kodex brechen. „Sag es ihm endlich.“ Blaffte ich Zelindo an. Dieser sah mich geschockt an, nickte dann aber leicht. Rhoon hatte sich mittlerweile vor uns aufgebaut und sah uns kalt an. Ich fragte mich ob er diesen Gendefekt von meiner Schwester vererbt bekommen hatte oder vielleicht eine leicht abgewandelte Form davon.

„Also gut Rhoon, ich habe etwas sagen wir...“ Zelindo verzog etwas den Mund und starrte auf den Boden während er seinen schmerzenden Unterarm umklammert hielt. „Betrogen...“

„Betrogen? Hier?'“ Rhoon lachte kalt. „Erkläre wie?“

„Ich habe einen Gendefekt der es mir erlaubt zwischen dem normalen Zustand und dem Wutzustand problemlos hin und her zu wechseln und...“ Er seufzte resigniert. „Ich kann den Wutzustand kontrollieren, ich werde nicht zu einer Gewissenlosen Kampfmaschine.“

„Ich verstehe...“ Nachdenklich sah er uns nacheinander an. „Das heißt wärst du nicht in den Wutstand gewechselt dann...“

„Hättest du mich schon nach den ersten Zehn Minuten ins Reich der Träume befördert.“ Ergänzte Zelindo Rhoon Satz. Bevor ich mich versah hatte Rhoon ausgeholt und Zelindo einen Kinnhaken verpasst der ihn Augenblicklich in Reich der Träume befördert hatte.

„So ein Arschloch, Orcuns Bitte hin oder her... beim nächsten Zwischenstopp auf Somri fliegt er vom Schiff.“ Murmelte Rhoon nur für mich und Rephraim und lief dann in Richtung Ausgang.

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Hallöchen meine lieben Leser, Follower, Fanns und Geisterleser ich habe es endlich geschafft das Kapitel zu vollenden. Ich wünsche euch viel Spaß beim lesen. 

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